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Die indische Stadt. Spaziergang in Lahore. 85<br />

Teil ist eigentlich für die Offizierswelt bestimmt, doch findet<br />

man in ihm auch viele Civilistenwohnungen. Die genannten<br />

breiten Chausseen, welche sich oft stundenlang erstrecken<br />

und der Stadt eine ungeheure, nur durch Wagen zu bewäl­<br />

tigende Ausdehnung geben, werden nun nicht etwa von<br />

Häusern eingerahmt, sondern von grossen Grundstücken mit<br />

Gärten und parkartigen Anlagen, in denen in erheblicher<br />

Entfernung von der Strasse wie von einander sich grosse<br />

Villen und palastartige Gebäude mit Säulengängen und<br />

schönen Hallen erheben. Teilweise sind dieselben Privat­<br />

wohnungen, teilweise dienen sie auch als Hotels, Bank­<br />

häuser, Verkaufsläden u. dgl. Auch die europäischen Hand­<br />

werker scheinen in Indien sehr komfortabel zu leben. Gerade<br />

in Lahore war es, wo ich eines Abends im Hotel nach ein­<br />

genommenem Diner meine Cigarre rauchend mit einigen<br />

Herren um das in der abendlichen Kühle willkommene<br />

Kaminfeuer sass. Einer derselben, von eleganter Kleidung<br />

und vornehmen Manieren, wusste über allerlei recht gute<br />

Auskunft zu geben, und ich war ein wenig überrascht, als<br />

sich im Laufe der Unterhaltung herausstellte, dass er nichts<br />

anderes als ein Militärschneider war.<br />

An jenem Morgen unserer Ankunft durchschritten wir<br />

die geschilderten Anlagen des europäischen Viertels und<br />

gelangten sodann in die Eingeborenenstadt, in deren engen<br />

Strassen die Menge hin- und herwogte, während die meisten<br />

Häuser nach der Strasse zu sich zu Verkaufsläden öffneten,<br />

in denen in Säcken, Fässern und Kisten die mannigfachsten<br />

Produkte feilstanden, während der Verkäufer in gravitätischer<br />

Ruhe hinter denselben auf dem Boden kauerte.<br />

Nachdem wir das Vergnügen, uns in dem Labyrinth der<br />

Gassen zu verlieren und wieder zurechtzufinden, genugsam<br />

durchgekostet hatten, stieg in mir der Wunsch auf, den Fluss<br />

zu sehen, an welchem Lahore liegt. Es ist die schon im<br />

Rigveda vorkommende Irävati („die Labungsreiche"), heute

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