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82 IV. Von Bombay bis Peshawar.<br />
Mittlerweile war der achte Dezember herangekommen,<br />
und der Winter fing an, sich so weit fühlbar zu machen,<br />
dass die Hindus morgens und abends um ihr kleines Feuer<br />
chen hockten, sei es vor den Häusern, sei es in denselben,<br />
wobei dann in Ermanglung der Schornsteine der Rauch<br />
durch Tür und Fenster und alle Ritzen der mit Stroh oder<br />
Ziegeln bedeckten Dächer quillt. Das Heizmaterial ist, wie<br />
schon im Rigveda, in der Regel Kuhdünger, welcher sorg<br />
fältig gesammelt, zu kleinen Kuchen geformt und an die<br />
Aussenwände der Hütten angeklatscht wird, um in der<br />
Sonne zu trocknen. Derselbe verbreitet beim Verbrennen<br />
einen eigentümlichen Ammoniakgeruch, der sich weithin<br />
bemerkbar macht. Sollte ich ihn je wieder riechen, so wird<br />
es mir sein, als wenn ich wieder in Indien wäre.<br />
Auch uns gemahnte der Winter, unsere Fahrt nach dem<br />
hohen Norden, d. h. nach dem Pendschäb, dem ältesten<br />
Sitze der indischen Kultur, nicht länger aufzuschieben, und<br />
wir beschlossen, Delhi und alles andere für die Rückkehr<br />
zu verschieben und von Agra über Lahore direkt nach<br />
Peshawar, dem nordwestlichen Endpunkte des anglo-<br />
indischen Reiches, durchzufahren.<br />
Am Morgen des achten Dezembers nahmen wir herz<br />
lichen Abschied von Läl Baij Näth und von dem schönen<br />
Agra, um in zweiundzwanzigstündiger Fahrt gleich durch<br />
nach Lahore, der Hauptstadt des Pendschäb, zu fahren. Das<br />
Pendschäb, im Nordwesten des indischen Reiches gelegen,<br />
wird von den Reisenden gewöhnlich nicht besucht, war<br />
aber für mich von besonderem Interesse, weil es der Sitz<br />
der ältesten indischen Kultur gewesen ist, wie sie uns noch<br />
heute nach drei- bis viertausend Jahren in den frischesten<br />
Farben aus den Hymnen des Rigveda entgegenleuchtet.<br />
Seitdem ist freilich über das Pendschäb eine Völkerwelle<br />
nach der anderen geflutet; hierher brachte der Alexanderzug<br />
die griechische Kultur; von hier aus waren auch die Moham-