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Klebeeffekt: Die Zahlen dazu, wie viele Leiharbeiter auch von einem Betrieb übernommen werden, also „kleben bleiben“, schwanken. Während Arbeitgeberverbände von 30 Prozent übernommenen Arbeitern sprechen, sagen Kritiker, lediglich sieben Prozent aller Leiharbeiter würden von den Betrieben in die Stammbelegschaft integriert. Hinzu kommt� t� Die Zeitarbeitsfirmen wollen ihre guten Arbeiter eigentlich nicht verlieren. Outsourcing: Viele Unternehmen lagern Arbeitsplätze aus und fördern dadurch die Zeitarbeit. Das geht zum Beispiel so� Eine Firma bildet einen Arbeiter aus und verleiht ihn an ein anderes Unternehmen, um dort Leiharbeiter anzulernen. Anschließend entlässt das Unternehmen den Arbeiter und große Teile der Stammbelegtammbelegschaft – und stellt die zuvor geschulten Leiharbeiter ein. Schlecker: Das bekannteste schlech te Beispiel für den Umgang mit Zeitarbeit – das Unternehmen schloss Filialen, um die entlassenen Mitarbeiter kurz darauf über eine Zeitarbeitsfirma zu für sich günstigeren Konditionen wieder einzustellen. Weibliche Beschäftigte: Sind seltener als Männer bei Zeit arbeitsfirmen tätig. 2010 lag der Anteil bei etwa 28 Prozent. 36 jetzt UNI & JOB Nr.02/11 Leiharbeit: Ist dasselbe wie Zeitarbeit. Produktionsspitzen und Perso nalausfälle: Mit diesen Worten begründen Unternehmen, dass sie Leih arbeiter einstellen. Während eines Aufschwungs kommen auf diese Weise schnell neue Fachkräfte in den Betrieb, und die Stammbelegschaft muss keine Überstunden machen. In einem Abschwung können die Leiharbei ter unkompliziert entlassen werden. Tarifverträge: Nach dem Equal­ Pay­Grundsatz müssen Leiharbeiter ähnlich entlohnt werden wie die Stammbelegschaft – außer sie unterliegen einem Tarifvertrag. Viele Firmen schließen nämlich einfach einen speziellen Tarifvertrag für Leiharbeiter ab und zahlen so weniger. Vor allem die „Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen“ wurde stark kritisiert, weil sie Löhne zwi ­ schen vier und fünf Euro zuließ. Mindestlohn: Ist bei Leiharbeitern häufig geringer als bei Festangestellten. Die Differenz zum üblichen Lohn wandert in die Kasse der Zeitarbeitsfirma. Mit dem neuen Gesetz, in dem auch die → Drehtürklausel steht, wurde aber auch ein Mindestlohn für Zeitarbeiter beschlossen. Er liegt bei 7,79 Euro pro Stunde im Westen Deutschlands und bei 6,89 Euro im Osten. Qualifikation: Die meisten Zeitarbeitsfirmen beschäftigen gering qualifizierte Arbeiter. Nur etwa sechs Prozent aller Zeitarbeiter haben einen Hochschulabschluss. Umgehen: Vorreiter in Sachen Zeitarbeit war das schweizerische Unternehmen ADIA Interim. Die Bundesanstalt für Arbeit stellte 1962 einen Strafantrag, weil das Unternehmen, so damals die Argumentation, den Kündigungs schutz umgehe. Das Bundesverfassungsgericht hob 1967 das Verbot der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung auf. Neuigkeiten: Unterstützung und Informationen finden Zeitarbeiter bei der Gemeinschaft der Leih­ und Zeitarbeiter auf gdluz.de Randstad: Gehört mit Adecco und Manpower zu den Riesen der Branche, die ein Drittel des Marktes unter sich teilen. Nach Angaben des Interessenverbandes der Zeitarbeitsfirmen sind mittlerweile mehr als 7000 Firmen im Markt tätig. Vermittlungsgebühr: Wird ein Leiharbeiter von dem Betrieb, in dem er eingesetzt wird, übernommen, muss der Betrieb eine Gebühr an die Zeitarbeitsfirma zahlen. Sie liegt zwischen 20 und 30 Prozent des künftigen Bruttojahresgehalts des Arbeiters. Zusammenschluss: Die Zeitarbeitsunternehmen haben sich in drei Verbänden zusammengeschlossen. Es gibt den Bundesverband Zeitarbeit Personal­ Dienstleistungen e. V. (bza.de), die Interessengemeinschaft deutscher Zeitarbeitsunter neh men (ig­zeitarbeit.de) und den Ar beitgeberverband Mittelständi scher Personaldienstleister e. V. (ampinfo.de).

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Klebeeffekt: Die Zahlen dazu,<br />

wie viele Leiharbeiter auch von<br />

einem Betrieb übernommen<br />

werden, also „kleben bleiben“,<br />

schwanken. Während Arbeitgeberverbände<br />

von 30 Prozent<br />

übernommenen Arbeitern sprechen,<br />

sagen Kritiker, lediglich<br />

sieben Prozent aller Leiharbeiter<br />

würden von den Betrieben<br />

in die Stammbelegschaft integriert.<br />

Hinzu kommt� t� Die Zeitarbeitsfirmen<br />

wollen ihre guten<br />

Arbeiter eigentlich nicht verlieren.<br />

Outsourcing: Viele Unternehmen<br />

lagern Arbeitsplätze aus und fördern<br />

dadurch die Zeitarbeit. Das<br />

geht zum Beispiel so� Eine Firma<br />

bildet einen Arbeiter aus und verleiht<br />

ihn an ein anderes Unternehmen,<br />

um dort Leiharbeiter<br />

anzulernen. Anschließend entlässt<br />

das Unternehmen den Arbeiter<br />

und große Teile der Stammbelegtammbelegschaft<br />

– und stellt die zuvor geschulten<br />

Leiharbeiter ein.<br />

Schlecker: Das bekannteste<br />

schlech te Beispiel für den Umgang<br />

mit Zeitarbeit – das Unternehmen<br />

schloss Filialen, um die<br />

entlassenen Mitarbeiter kurz darauf<br />

über eine Zeitarbeitsfirma zu<br />

für sich günstigeren Konditionen<br />

wieder einzustellen.<br />

Weibliche Beschäftigte: Sind seltener<br />

als Männer bei Zeit arbeitsfirmen<br />

tätig. 2010 lag der Anteil<br />

bei etwa 28 Prozent.<br />

36 jetzt UNI & JOB Nr.02/11<br />

Leiharbeit: Ist dasselbe wie Zeitarbeit.<br />

Produktionsspitzen und Perso nalausfälle:<br />

Mit diesen Worten begründen<br />

Unternehmen, dass sie<br />

Leih arbeiter einstellen. Während<br />

eines Aufschwungs kommen auf<br />

diese Weise schnell neue Fachkräfte<br />

in den Betrieb, und die Stammbelegschaft<br />

muss keine Überstunden<br />

machen. In einem Abschwung<br />

können die Leiharbei ter unkompliziert<br />

entlassen werden.<br />

Tarifverträge: Nach dem Equal­<br />

Pay­Grundsatz müssen Leiharbeiter<br />

ähnlich entlohnt werden wie<br />

die Stammbelegschaft – außer sie<br />

unterliegen einem Tarifvertrag.<br />

Viele Firmen schließen nämlich<br />

einfach einen speziellen Tarifvertrag<br />

für Leiharbeiter ab und<br />

zahlen so weniger. Vor allem die<br />

„Tarifgemeinschaft Christlicher<br />

Gewerkschaften für Zeitarbeit und<br />

Personalserviceagenturen“ wurde<br />

stark kritisiert, weil sie Löhne zwi ­<br />

schen vier und fünf Euro zuließ.<br />

Mindestlohn: Ist bei Leiharbeitern<br />

häufig geringer als bei Festangestellten.<br />

Die Differenz zum<br />

üblichen Lohn wandert in die<br />

Kasse der Zeitarbeitsfirma. Mit<br />

dem neuen Gesetz, in dem auch<br />

die → Drehtürklausel steht, wurde<br />

aber auch ein Mindestlohn für<br />

Zeitarbeiter beschlossen. Er liegt<br />

bei 7,79 Euro pro Stunde im Westen<br />

Deutschlands und bei 6,89<br />

Euro im Osten.<br />

Qualifikation: Die meisten Zeitarbeitsfirmen<br />

beschäftigen gering<br />

qualifizierte Arbeiter. Nur etwa<br />

sechs Prozent aller Zeitarbeiter<br />

haben einen Hochschulabschluss.<br />

Umgehen: Vorreiter in Sachen<br />

Zeitarbeit war das schweizerische<br />

Unternehmen ADIA Interim. Die<br />

Bundesanstalt für Arbeit stellte<br />

1962 einen Strafantrag, weil das<br />

Unternehmen, so damals die Argumentation,<br />

den Kündigungs schutz<br />

umgehe. Das Bundesverfassungsgericht<br />

hob 1967 das Verbot der<br />

gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung<br />

auf.<br />

Neuigkeiten: Unterstützung und<br />

Informationen finden Zeitarbeiter<br />

bei der Gemeinschaft der Leih­<br />

und Zeitarbeiter auf gdluz.de<br />

Randstad: Gehört mit Adecco<br />

und Manpower zu den Riesen<br />

der Branche, die ein Drittel des<br />

Marktes unter sich teilen. Nach<br />

Angaben des Interessenverbandes<br />

der Zeitarbeitsfirmen sind<br />

mittlerweile mehr als 7000 Firmen<br />

im Markt tätig.<br />

Vermittlungsgebühr: Wird ein<br />

Leiharbeiter von dem Betrieb,<br />

in dem er eingesetzt wird, übernommen,<br />

muss der Betrieb eine<br />

Gebühr an die Zeitarbeitsfirma<br />

zahlen. Sie liegt zwischen 20 und<br />

30 Prozent des künftigen Bruttojahresgehalts<br />

des Arbeiters.<br />

Zusammenschluss: Die Zeitarbeitsunternehmen<br />

haben sich<br />

in drei Verbänden zusammengeschlossen.<br />

Es gibt den Bundesverband<br />

Zeitarbeit Personal­<br />

Dienstleistungen e. V. (bza.de),<br />

die Interessengemeinschaft deutscher<br />

Zeitarbeitsunter neh men<br />

(ig­zeitarbeit.de) und den Ar beitgeberverband<br />

Mittelständi scher<br />

Personaldienstleister e. V. (ampinfo.de).

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