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SUSANNE RIMKUS Die Gestütleiterin von Warendorf ... - Stübben

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SDas <strong>Stübben</strong> Magazin<br />

Ausgabe 4 / 2006<br />

www.stuebben.com<br />

<strong>SUSANNE</strong> <strong>RIMKUS</strong> <strong>Die</strong> <strong>Gestütleiterin</strong> <strong>von</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

OLAF PETERSEN Parcours so spannend wie ein Krimi<br />

URLAUB GANZ ANDERS Working Holidays an irischen Küsten


Inhaltsverzeichnis<br />

Das sollten Sie lesen<br />

02 TOP EVENTS Tipps und Termine<br />

04 INTERVIEW OLAF PETERSEN<br />

„Ein guter Parcours ist spannend wie ein Krimi“<br />

06 ERSTES FESTIVAL DER SINNE<br />

Traditionsunternehmen luden ein nach Schloss Hugenpoet<br />

07 STÜBBEN GEWINNSPIEL Mitmachen lohnt sich<br />

08 GESTÜTLEITERIN <strong>SUSANNE</strong> <strong>RIMKUS</strong><br />

Linienvielfalt garantieren trotz modischer Strömungen<br />

in der Zucht<br />

10 WORLD EQUESTRIAN GAMES AACHEN 2006<br />

Weltmeisterschaften in sieben Disziplinen<br />

12 SOMMERSPECIAL WORKING HOLIDAYS<br />

Der etwas andere Urlaub an Irlands malerischer Küste<br />

14 SOMMERSPECIAL PFERDEPFLEGE<br />

Gesund durch die Outdoor Saison<br />

15 SPRINGTALENT Der Edelweiss C.S. de Luxe <strong>von</strong> <strong>Stübben</strong><br />

15 ZWEI SPITZENSÄTTEL FÜR DEN NACHWUCHS<br />

Laurus S und Laurus D<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber Joh's <strong>Stübben</strong> KG<br />

Postfach 102128, Ostwall 185, 47798 Krefeld<br />

Verantwortlich für den Inhalt Ralph <strong>Stübben</strong><br />

Gesamtherstellung und Konzeption<br />

Dr. Ulrike Schupp Communications<br />

Wichmannstr. 4, Haus 10 Süd, 22607 Hamburg<br />

Telefon 040 - 86628991, www.us-redaktionsbuero.de<br />

Redaktion Dr. Ulrike Schupp, Wolf Zimmermann<br />

Schlussredaktion Jan Brinkhoff<br />

Grafische Gestaltung und Produktion Detlef Schlottmann<br />

Bildredaktion Norbert Schmidt<br />

Titelfoto Jacques Toffi<br />

Druckvorlagenherstellung Ute Ruschmeyer<br />

Druck Hartung Druck + Medien<br />

Top Events<br />

Tipps und<br />

Termine<br />

REITSPORT MESSE PRO PFERD<br />

20. bis 23. April<br />

Im österreichischen Hollabrunn bieten über 100 Aussteller<br />

Produkte und Attraktionen rund ums Pferd. Exquisites<br />

Riding Equipment <strong>von</strong> <strong>Stübben</strong> zeigt die Firma 4Horses<br />

Stockerau an ihrem Stand. Mehr als ein Dutzend Pferderassen<br />

präsentieren sich auf der sechsten Pro Pferd unterm<br />

Sattel, in rasanten Stunts oder als Sportpartner für Kinder.<br />

Publikumsmagnet sind die Westernreitshows mit dem<br />

mehrfachen Europameister Gerold Dautzenberg. Ein weiteres<br />

Highlight ist die Modenschau mit Showturnierkleidung,<br />

vorgeführt <strong>von</strong> Models auf Pferden.<br />

NEUSTÄDTER FOHLENFRÜHLING<br />

13. Mai<br />

Markt und Präsentation der Fohlen in Brandenburg, im<br />

Hauptgestüt Neustadt Dosse. Als „Fest für die ganze<br />

Familie“ zieht der Fohlenfrühling Besucher aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet an.<br />

CHIO AACHEN<br />

17. bis 21. Mai<br />

Besucher des CHIO in der Aachener Soers dürfen sich auch<br />

2006 auf die sportlichen Höchstleistungen internationaler<br />

Spitzenstars im Reitsport freuen. Das diesjährige „Weltfest<br />

des Pferdesports“ will unter dem Motto „50 Jahre +1“<br />

Erinnerungen und Emotionen wecken. <strong>Die</strong> Eröffnungsfeier<br />

lässt alte Disziplinen aufleben und verspricht ein Wiedersehen<br />

mit Sportlegenden wie Hans Günter Winkler.<br />

CSI EINDHOVEN<br />

25. bis 28. Mai<br />

Niederländisches Springderby mit Wertungsprüfungen der<br />

<strong>Stübben</strong> International Amateur Challenge 2006<br />

Das Topevent in der idyllischen Atmosphäre rund um den<br />

„Karpendonkse Plas“ bietet vier Tage lang Pferdesport auf<br />

höchstem Niveau. Über 85.000 Besucher strömen jährlich<br />

zum einzigen offiziellen „Derby“ der Niederlande.<br />

Auch beim diesjährigen Concours Hippique erwartet die<br />

Zuschauer neben internationalen Springprüfungen und<br />

nationalen Dressurprüfungen ein attraktives Rahmenprogramm.<br />

XIII. LANDGESTÜTSTURNIER PRUSSENDORF<br />

02. bis 04. Juni<br />

Ein Championats Turnier, das Reitsportfans nicht versäumen<br />

sollten! Auf dem Landgestüt Sachsen-Anhalt stehen<br />

tierische Berühmtheiten wie die Ausnahmehengste Monte<br />

Bellini und Canterbury.


Weltmeisterschaften in sieben Disziplinen – Aachen 2006<br />

CSIO LUZERN<br />

01. bis 04. Juni<br />

Weil das Nationenpreisturnier ein Top-Anlass <strong>von</strong> nationaler<br />

und internationaler Bedeutung ist, darf ausnahmsweise<br />

sogar an Pfingsten geritten werden. Der Kanton Luzern<br />

erteilte eine Spezialbewilligung für die Durchführung des<br />

Super- League- Turniers. Sport- und Unterhaltungsanlässe<br />

sind in der Schweiz an hohen Feiertagen verboten. <strong>Die</strong><br />

<strong>Stübben</strong> GmbH präsentiert an ihrem Stand in Luzern edles<br />

Reitsportzubehör.<br />

CSI REDEFIN<br />

13. bis 17. Juli<br />

Vor der malerischen Kulisse des Landgestüts in Mecklenburg<br />

Vorpommern wird hochkarätiger Sport in einzigartiger<br />

Atmosphäre geboten. Beim CSI Redefin konkurriert auch<br />

2006 ein internationales Teilnehmerfeld. Zuschauer freuen<br />

sich auf anspruchsvolle Dressurprüfungen und die Gala<br />

Show.<br />

CSI ASCONA<br />

28. bis 30. Juli<br />

Hochkarätig besetztes Spitzenturnier im Tessin mit<br />

Wertungsprüfungen der <strong>Stübben</strong> International Amateur<br />

Challenge 2006. Im Jahr 2000 für Reitsportförderer,<br />

Pferdebesitzer und Pferdefreunde ins Leben gerufen, geht<br />

die <strong>Stübben</strong> Amateur Challenge inzwischen in die dritte<br />

Runde. Teilnehmer kommen aus Italien, den USA oder den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten, um auf der Bühne der<br />

Stars live mit dabei zu sein.<br />

Das <strong>Stübben</strong> Magazin 02_03<br />

DEUTSCHE ISLANDPFERDEMEISTERSCHAFTEN<br />

UND JUGEND CUP 27. bis 30. Juli<br />

Das Gestüt Forstwald liegt in der Nähe <strong>von</strong> Blankenheim in<br />

der Eifel an der Grenze zum Nationalpark. Hier werden die<br />

Deutschen Islandpferdemeisterschaften ausgerichtet. <strong>Die</strong><br />

Isländer treten nicht nur in ihren speziellen Gangarten<br />

„Tölten“ und „Rennpass“ gegeneinander an. Sie zeigen<br />

auch in allen anderen Disziplinen, was sie können. Besucher<br />

schätzen in Blankenheim „Natur Pur“ ohne jegliche<br />

Reitverbote.<br />

COUNTRY FLAIR AUF DEM BUCHHOLZHOF<br />

06. August 2006<br />

Nicht nur Reitsportfans finden auf dem Buchholzhof in<br />

Mühlheim an der Ruhr eine umfassende Ausstellung mit<br />

attraktiven Angeboten und Aktionen rund ums Pferd und<br />

ums Landleben.<br />

WORLD EQUESTRIAN GAMES<br />

20. August bis 03. September<br />

<strong>Die</strong> WEG sind 2006 neben dem CHIO das zweite Top-Sport<br />

Ereignis in der Aachener Soers. 800 Sportler aus 50<br />

Nationen messen sich miteinander in den Disziplinen<br />

Springen, Dressur, Eventing/Vielseitigkeit, Fahren, Distanzreiten,<br />

Voltigieren und Reining/Westerndressur. Etwa 900<br />

Pferde und eine halbe Million Besucher werden erwartet. 15<br />

Medaillen und ein Preisgeld <strong>von</strong> mehr als 1,35 Millionen<br />

Euro gilt es zu gewinnen.<br />

Foto: Jacques Toffi


04_05 Das <strong>Stübben</strong> Magazin<br />

Olympische Spiele Athen 2004 – Parcoursdesigner Olaf Petersen mit seiner Ehefrau<br />

Interview „Ein guter Parcours<br />

ist spannend wie ein Krimi“<br />

Auf internationalen Turnieren gilt Olaf Petersen als einer Top- Kreativen in seiner Branche<br />

>>> Der Mann traut sich was: Das olympische<br />

Springturnier 1988 in Seoul entführt<br />

begeisterte Zuschauer und Spitzensportler<br />

in eine phantastische Welt aus mythischen<br />

Drachen und magischen Figuren. Mit reiner<br />

Seide bespannt, schmücken riesige Fächer<br />

die Hindernisse. Jedes für sich ist ein<br />

Kunstwerk, das sportliche Herausforderung<br />

und Landestradition verbindet. Etwas völlig<br />

Neues auf dem Turnierplatz und damit auch<br />

ein Sprung ins kalte Wasser. Olaf Petersen<br />

wird mit einem Schlag zum Tagesgespräch<br />

und zum Trendsetter der Branche.<br />

Inzwischen ist der innovative Parcoursdesigner<br />

seit über zwanzig Jahren auf allen<br />

großen Turnieren der Welt zuhause. Er war<br />

offizieller Ausstatter der Olympischen Spiele<br />

in Sydney. Und auch 2004 in Athen bestimmte<br />

er, welche Hindernisse sich den<br />

besten Springreitern der Welt auf dem Weg<br />

zum begehrten Edelmetall in den Weg stellen<br />

sollten. Fünf Weltcup-Finals, sieben<br />

Welt- und Europameisterschaften und<br />

mehr als 100 Weltcup-Springen brillierten<br />

mit den Entwürfen des gefragten Deutschen.<br />

Wir wollten <strong>von</strong> ihm wissen, was ihn<br />

an seinem Beruf am meisten begeistert, wie<br />

ein Parcours entsteht und was ein guter<br />

Parcoursgestalter den Pferden abverlangen<br />

darf.<br />

Woran arbeiten Sie gerade, können Sie<br />

ein wenig <strong>von</strong> Ihrem aktuellen Projekt berichten?<br />

Zur Zeit arbeite ich an dem Design<br />

neuer Hindernisse für ein arabisches Land.<br />

Das Thema ist die Verbindung <strong>von</strong> alter arabischer<br />

Kultur mit dem heutigen Leben in<br />

dieser Region. Für mich sind Hindernisse im<br />

Parcours das Bühnenbild für unseren<br />

Sport. <strong>Die</strong> sportliche Anforderung ist der<br />

eine Teil im Springreiten – ein Hindernis <strong>von</strong><br />

1,50 m Höhe bleibt immer 1,50 m hoch. Es<br />

ist jedoch ein entscheidender Unterschied,<br />

ob das Hindernis einfach so gebaut wird<br />

oder ob es zum Beispiel etwas über die<br />

Kultur, das Farb- und Formempfinden eines<br />

Landes aussagt. Hindernisse können und<br />

sollten Geschichten erzählen.<br />

Wie entsteht ein Parcours? Wie sehen<br />

die einzelnen Arbeitsschritte aus?<br />

Ein Parcours entsteht in zwei Schritten.<br />

Der erste ist die Arbeit im stillen Kämmerlein<br />

zu Hause. Jeder Turnierplatz hat andere<br />

Abmessungen. <strong>Die</strong> Linienführung ist das<br />

Wichtigste im Parcours. Durch eine gute,<br />

harmonische Linie kommen Rhythmus und<br />

Dynamik und die Kraft unseres Sports zu<br />

Ausdruck. Daran arbeite ich zu Hause mit<br />

einer Computeranimation. Ich bestimme<br />

dann auch, wo Steilsprünge und Oxer stehen<br />

sollen oder wo die Kombinationen gebaut<br />

werden.<br />

Schritt zwei ist die Gestaltung auf dem<br />

Turnierplatz. Hier entscheide ich je nach<br />

Bodenverhältnissen, wie hoch und wie breit<br />

die Hindernisse sind, wie die Distanzen zwischen<br />

den Sprüngen und in den Kombinationen<br />

sein sollen.<br />

Was begeistert Sie besonders an Ihrer<br />

Arbeit?<br />

Jedes Turnier, jeder Tag, jedes Springen<br />

ist neu. Wie Leichtathleten oder Fußballer


haben auch Pferde und Reiter ihre Formhöhen<br />

oder -tiefen. Ich beobachte meine<br />

„Kundschaft“ vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.<br />

Dabei versuche ich, mich bei der<br />

Aufgabenstellung in jedem Springen an<br />

ihren Bedürfnissen zu orientieren. <strong>Die</strong> Faszination<br />

ist, dass in jedem Springen meine<br />

Kreativität gefragt ist. <strong>Die</strong> Antwort auf die<br />

Frage, ob der Parcours gut oder weniger gut<br />

war, kommt sehr schnell. Sofort nach jedem<br />

Springen. Da habe ich dann nicht nur gute,<br />

sondern auch schlechte Ergebnisse.<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />

Parcours Designer zu werden?<br />

Ich habe viele Jahre lang Springen geritten.<br />

National und international. Allerdings<br />

nur mit mäßigem Erfolg. Ich war nie ein Ass.<br />

Dafür gehörte ich zu den Reitern, die häufig<br />

etwas an den Parcours auszusetzen hatten,<br />

die wir reiten mussten.<br />

Kritik ist der erste Schritt, es dann besser<br />

zu machen, der zweite. Ich fand sehr<br />

schnell heraus, dass ich als Gestalter <strong>von</strong><br />

Springbahnen wesentlich talentierter war<br />

als eben als Reiter.<br />

Wie wichtig sind modische Trends im<br />

Parcoursdesign?<br />

An sich kenne ich keine modischen<br />

Trends. Unser Sport ist ein lebender Sport,<br />

so wie Tennis, Fußball oder Leichtathletik.<br />

<strong>Die</strong>se Sportarten entwickeln sich immer<br />

weiter. Man kann das nicht als modischen<br />

Trend bezeichnen. Natürlich gibt es da auch<br />

mal die eine oder andere Fehlentwicklung,<br />

wie zum Beispiel das zu starke Abfragen<br />

<strong>von</strong> Distanzaufgaben. Zu viel ist niemals<br />

gut.<br />

Wie viel darf ein Parcours Pferd und<br />

Reiter abverlangen. Worauf sollte man dem<br />

Pferd zuliebe achten?<br />

Immer an die Grenze des Möglichen zu<br />

gehen in Höhe, Breite und Distanz, ist kontraproduktiv.<br />

Pferde müssen zunächst Vertrauen<br />

aufbauen, um ab und zu Höchstleistung<br />

zu zeigen. Etwas unter Höchstmaß<br />

zu bleiben, ob im A- oder S-Springen, ist<br />

sicherlich für die meisten Springen sinnvoll.<br />

Der Charakter der Prüfung sollte sich nicht<br />

ändern. S muss S bleiben. Mein Rat: <strong>Die</strong><br />

Parcours sollten nicht zu lang sein. Pferde<br />

müssen die Lust behalten und nicht ausgepowert<br />

werden.<br />

Haben Sie Tipps, um Pferde auf schwierige<br />

Parcours optimal vorzubereiten?<br />

Das ist die Tätigkeit <strong>von</strong> Trainern und<br />

Ausbildern. Wir Parcours Designer müssen<br />

Aufgaben im Parcours abfragen. Dabei ist<br />

es für jeden guten Parcours Designer wichtig<br />

zu wissen, wie diese Aufgaben gelöst<br />

werden können. Wir dürfen nichts dem<br />

Zufall überlassen. Eine gute Ausbildung als<br />

Reiter und das Gefühl für das Machbare<br />

sind Grundvoraussetzungen, die ein guter<br />

Parcoursgestalter mitbringen sollte.<br />

Sie haben sogar eine Schule für Parcoursdesign<br />

mitbegründet…<br />

<strong>Die</strong> „Aachen School of Course Design“<br />

ist ein Projekt, das Prof. Dr. Arno Gego und<br />

ich ins Leben gerufen haben. Wir geben<br />

Parcours Designern aus der ganzen Welt<br />

Gelegenheit, einmal jährlich in einem intensiven<br />

zehntägigen Kurs ihre Kenntnisse zu<br />

erweitern. Neben Arno Gego und mir unterrichten<br />

unter anderem Bodenexperten, Turnierveranstalter,<br />

Richter und Marketingfachleute.<br />

Am Ende der Ausbildung steht<br />

der Test zur Aufnahme in die internationale<br />

Parcours Designer Liste der FEI. Wer Interesse<br />

hat, kann sich mit mir in Verbindung<br />

setzen unter www.Olaf-Petersen.com.<br />

Sie sind auch als Unternehmer sehr erfolgreich.<br />

Wie lässt sich das mit Ihrer Arbeit<br />

an den Turnierplätzen dieser Erde verbinden?<br />

Ich war über viele Jahre als Unternehmer<br />

in der papierverarbeitenden Industrie<br />

tätig. Vor sieben Jahren habe ich dann<br />

mein neues Unternehmen gegründet, und<br />

wir liefern inzwischen Hindernisse und<br />

Reitsportartikel in mehr als fünfzig Länder.<br />

Olaf Petersen: „Pferde<br />

müssen Vertrauen<br />

aufbauen, um Höchstleistungen<br />

zu zeigen”<br />

Arbeit macht mir einfach Spaß. Ich reise<br />

gern, und der weltweite Parcoursbau öffnet<br />

manche Tür und schafft Verbindungen.<br />

Was wünschen Sie sich für den Reitsport<br />

in den nächsten fünf Jahren?<br />

Ich hoffe, dass sich unser Sport auch in<br />

Ländern entwickelt, in denen Springreiten<br />

noch nicht so populär ist. Heute findet der<br />

Sport hauptsächlich in Europa und Amerika<br />

statt. Als die FEI zum Beispiel vor fünf Jahren<br />

eine eigene Weltcup-Liga in den arabischen<br />

Ländern einführte, gab dies einen<br />

gewaltigen Schub in dieser Region. Sowohl<br />

die Anzahl der Turniere wie auch die Qualität<br />

des Reitens nahm erheblich zu. Ich<br />

selbst bin jetzt viel in Asien tätig und hoffe,<br />

dass dort eine ähnliche Entwicklung stattfindet.<br />

Was wünschen Sie sich persönlich für<br />

Ihre weitere Karriere?<br />

Gesundheit, körperliche und geistige<br />

Fitness, um noch viele Jahre meine Erfahrung<br />

weitergeben zu können. Und die Unterstützung<br />

durch meine Familie, die viel<br />

Verständnis für ein unruhiges Leben aufbringen<br />

muss.<br />

Fotos: Jacques Toffi


Foto: Heinz Albers Premiere<br />

„Festival der Sinne“<br />

auf Schloss Hugenpoet<br />

Acht Traditionsunternehmen luden ein zum Blick hinter die Kulissen<br />

>>> Zwischen Düsseldorf und Essen liegt<br />

eine Oase, die Besucher aus aller Welt magnetisiert:<br />

ein Schlosshotel, umgeben <strong>von</strong><br />

einem glitzernden Wassergraben. Wer das<br />

hochherrschaftliche Gebäude anschaut,<br />

käme <strong>von</strong> sich aus nicht auf die Idee, dass<br />

der Name „Hugenpoet“ ursprünglich „Krötenpfuhl“<br />

bedeutet. Zum Interieur, in dem<br />

warme Farben und feine Stoffe dominieren,<br />

gehören Sandsteinkamine aus der Spätrenaissance.<br />

Prächtige Treppen aus schwarzem<br />

Marmor führen in die oberen Stockwerke.<br />

Es gibt viel zu entdecken im einstigen<br />

Wasserschloss Karls des Großen. Kaum<br />

ein Ort wäre geeigneter für das erste „Festival<br />

der Sinne“.<br />

Rund 500 Gäste folgten am 11. September<br />

der gemeinsamen Einladung der acht<br />

inhabergeführten Traditionsunternehmen<br />

aus der Region Düsseldorf, um auf Schloss<br />

Hugenpoet bei den beliebten Fachgeschäften<br />

und Herstellern einmal hinter die Kulissen<br />

zu schauen.<br />

Gegen den Trend (fast) alles auf die<br />

Schnelle, ohne Beratung, dafür aber möglichst<br />

günstig zu erstehen, setzen die acht<br />

Unternehmen ein „Bündnis für Qualität“:<br />

Neben dem Komfort individueller, aufwendig<br />

gefertigter Produkte zählt das persönliche<br />

Gespräch mit dem Kunden. „<strong>Die</strong> Liebe<br />

zu unseren Produkten verbindet uns“, sagt<br />

Fausel Biskamp, Schloss Hugenpoet und<br />

Uhren Blome.<br />

<strong>Die</strong> Einladung zum „Festival der Sinne“<br />

auf Schloss Hugenpoet war ein Dank an<br />

treue Kunden, die an diesem Tag weder<br />

kaufen noch zahlen sollten. Stattdessen genossen<br />

sie die Köstlichkeiten aus der Küche<br />

des Schlosshotels und informierten sich an<br />

den Präsentationsständen der Hersteller.<br />

<strong>Die</strong> Joh’s <strong>Stübben</strong> KG stellte neben exklusiven<br />

Comtesse- Taschen, gewebt aus echtem<br />

Rosshaar, den neuentwickelten, exklusiven<br />

Springsattel „<strong>Stübben</strong> Status“ vor.<br />

Künftige Besitzer können individuelle Details<br />

wie die Gravur der Efterplatte, die Farbe<br />

der Nähte oder der Beschläge selbst<br />

auswählen. Der Status ist handgefertigt. Er<br />

besticht durch die weiche Linienführung,<br />

Hugenpoet - früher das Wasserschloss Karls des Großen, heute international<br />

ein gefragtes Hotel (links), Schlossinterieur mit schwarzen Marmortreppen und<br />

historischen Sandsteinkaminen<br />

Michael Lübbert, Inhaber vom Schlosshotel<br />

Hugenpoet. „Deshalb wird bei uns mit höchsten<br />

handwerklichen Fähigkeiten und in<br />

alter Familientradition hergestellt, ausgewählt<br />

oder weiter verarbeitet.“ Zur jüngst<br />

gegründeten Qualitätsoffensive gehören<br />

neben dem Traditionsunternehmen<br />

<strong>Stübben</strong>, als Hersteller exquisiten Riding<br />

Equipments, auch das Blaue Palais, F.G.<br />

Conzen, Franzen, die Parfümerie Schnitzler,<br />

vollnarbige, anilin gefärbte Leder und besonderen<br />

Sitzkomfort. Der Clou ist ein<br />

Sattelnagel mit einem sorgfältig eingefassten,<br />

blauen Saphir in der Mitte. Auch das<br />

umfangreiche Servicepaket zum <strong>Stübben</strong><br />

Status, das für die ersten fünf Jahre kostenlos<br />

ist, kann sich sehen lassen: Innerhalb<br />

Deutschlands wird der Sattel auf Kundenwunsch<br />

einmal im Jahr zu einer gründlichen<br />

Inspektion abgeholt. Der Besitzer er-


hält derweil einen Ersatzsattel. Verschleißteile<br />

wie Sattelstrupfen werden kostenlos<br />

ersetzt.<br />

„Mehr als 100 einzelne Arbeitsschritte<br />

sind notwendig, bevor ein Sattel in den<br />

Verkauf geht,“ sagt Ralph <strong>Stübben</strong>, Inhaber<br />

der Joh’s <strong>Stübben</strong> KG. „<strong>Die</strong> meisten da<strong>von</strong><br />

sind Handarbeit.“ Ein <strong>Stübben</strong> Sattel hält<br />

bis zu dreißig Jahren. Kenner sammeln das<br />

edle Marken Reitsportzubehör wie andere<br />

Schmuck. Sie sind stolz auf eine Sattelkammer<br />

mit einer Kollektion der unterschiedlichsten<br />

Satteltypen. „Dabei interessieren<br />

sich keineswegs nur Käufer <strong>von</strong> Luxusprodukten<br />

für unsere Sättel und Accessoires.<br />

Wir sprechen diejenigen an, die sich lieber<br />

wenige Qualitätsprodukte kaufen als viele<br />

billige Wegwerfartikel,“sagt Ralph <strong>Stübben</strong>.<br />

Konkurrenz gibt es bei den acht Traditionsunternehmen<br />

nicht. Zu unterschiedlich<br />

sind ihre Angebote: Im Blauen Palais<br />

glänzen Schmuckkreationen aus Tahitiperlen.<br />

Exquisite Uhren finden Kenner seit Ge-<br />

<strong>Stübben</strong> Status: Ein blauer Saphir<br />

schmückt den Sattelnagel<br />

nerationen bei Uhren Blome. Das Schnitzler<br />

Beauty Institut bietet neben der typgerechten<br />

kosmetischen Behandlung, rare Düfte,<br />

die sonst kaum zu bekommen sind. Fausel<br />

und Biskamp gelten als eine der ersten<br />

Adressen in Sachen Einrichtung, während<br />

Kunstkenner seit nunmehr 150 Jahren ihre<br />

Bilder bei F.C. Conzen rahmen lassen oder<br />

die Ausstellungen des Hauses besuchen.<br />

Für Porzellan, Glas und Silberwaren aller<br />

führenden Manufakturen, Kristallerien und<br />

Silberschmieden steht der Name Franzen.<br />

Eigens angereist zur Präsentation auf<br />

Schloss Hugenpoet waren Porzellanmalerinnen,<br />

der ungarischen Manufaktur Herend.<br />

Sie demonstrierten mit feinem Pinsel<br />

und ruhiger Hand, wie viel Können notwendig<br />

ist, um auch nur ein einziges Porzellanmotiv<br />

zu gestalten.<br />

Das „Festival der Sinne“ wird etwa alle<br />

zwei Jahre stattfinden. Für die Zeit dazwischen<br />

sind zusätzliche Aktionen geplant,<br />

die den geschichtlichen Hintergrund und<br />

das Entstehen der Qualitätsprodukte erfahrbar<br />

machen.<br />

Das <strong>Stübben</strong> Magazin 06_07<br />

<strong>Stübben</strong> Gewinnspiel<br />

Mitmachen lohnt sich<br />

>>> Mit etwas Glück gewinnen Sie ausgewählte Produkte aus dem<br />

hochwertigen <strong>Stübben</strong> Sortiment – vom eleganten Trensenzaum<br />

„Wicklow“ bis zum praktischen Pflegeset oder einem <strong>Stübben</strong> Basecap.<br />

1. Wie heißen die beiden neuen Kindersättel <strong>von</strong> <strong>Stübben</strong>?<br />

2. Wer gestaltete 1988 den Parcours in Seoul?<br />

3. Wie viele Warmbluthengste gehören zum aktiven Hengstbestand<br />

auf dem Landgestüt <strong>Warendorf</strong>?<br />

1. PREIS EIN STÜBBEN TRENSENZAUM WICKLOW<br />

2. Preis Ein <strong>Stübben</strong> Blouson<br />

3. Preis Eine <strong>Stübben</strong> Schabracke<br />

4. bis 6. Preis <strong>Stübben</strong> Bandagen<br />

7. bis 10. Preis Ein <strong>Stübben</strong> Pflegeset,<br />

bestehend aus einer Tube Hamanol,<br />

einer Dose Sattelseife,<br />

einer Bürste „Handy“<br />

11. bis 15. Preis Ein <strong>Stübben</strong> Basecap<br />

<strong>Die</strong> Gewinner erhalten Gutscheine, die sie in <strong>Stübben</strong> Centern<br />

aus dieser Ausgabe einlösen können. Lösungen mit Telefonnummer<br />

und Adresse bis zum 31. JULI 2006 an:<br />

Redaktion „Das <strong>Stübben</strong> Magazin” c/o Dr. Schupp Communications,<br />

Wichmannstraße 4, Haus 10 Süd, 22607 Hamburg.<br />

Stichwort: „Riding Equipment.” Oder Sie nutzen ganz einfach das<br />

E-Mail Gewinnspiel-Formular unter www.stuebben.com<br />

GEWINNER AUSGBE 3/2005<br />

Janine Wenk gewann den Trensenzaum Cork, Helmut Beek das<br />

Kryo Kompakt Horse Komplett-Set, Florian Weber die <strong>Stübben</strong><br />

Schabracke. Je zwei Eintrittskarten CSI Redefin 2006 gingen an<br />

Irina Grosch-Sigrist, Katrin Ziemann und Corinna Schwarz. Leovet<br />

Pflegesets „Silk Care“ erhielten Nina Horkulak, Lisa Trainotti und<br />

Florence Ferret. <strong>Stübben</strong> Basecaps gewannen Gaby Baumeister,<br />

Heike Schmidt-Kowsky, Charlotte Richter. <strong>Stübben</strong> Schlüsselbänder<br />

gab’s für Uta Kappler, Janine Eckloff, Annett Naumann.


Fotos: Jacques Toffi<br />

Susanne Rimkus: „Den Rhythmus der Arbeit bestimmen die Pferde”<br />

Susanne Rimkus „Linienvielfalt<br />

trotz Modeströmungen“<br />

<strong>Die</strong> <strong>Gestütleiterin</strong> über das Landgestüt <strong>Warendorf</strong> und die Deutsche Reitschule<br />

>>> „Natürlich ist es die Königs-Aufgabe<br />

der Landgestüte, den Zuchtfortschritt zu<br />

sichern und Hengste hervorzubringen, mit<br />

denen Sie Reitpferde züchten können, die<br />

durch Sportlichkeit, Charakter und Gesundheit<br />

überzeugen,“ sagt <strong>Gestütleiterin</strong> Susanne<br />

Rimkus. „Wir müssen dabei allerdings<br />

die Linienvielfalt erhalten und verhindern,<br />

dass der Markt nur noch <strong>von</strong> den<br />

wenigen Hengsten dominiert wird, die<br />

gerade hoch im Kurs stehen.“ Attraktive<br />

Blutlinien, die gebe es schließlich auch jenseits<br />

des großen Sports und der aktuellen<br />

Trends. „Züchter müssen daran manchmal<br />

erinnert werden.“<br />

<strong>Die</strong> diplomierte Landwirtin Susanne<br />

Rimkus hat sich ihre Erfolge mitunter hart<br />

erkämpfen müssen. „Man sollte das nicht<br />

verklären, eine Führungsposition lässt<br />

wenig Luft für Privatleben. Männer stellen<br />

sich nicht unbedingt mit Wonne auf die<br />

öffentlichen Termine erfolgreicher Partnerinnen<br />

ein.“ Es sei außerdem ein bisschen<br />

wie bei den Berichten über Angela Merkel,<br />

sagt die <strong>Gestütleiterin</strong>. Ständig gehe es um<br />

das Auftreten „als Frau“. <strong>Die</strong> Leistung steht<br />

dabei viel zu oft im Hintergrund und das sei<br />

dann das eigentlich Nervige. Ihr Job bleibt<br />

jedoch der Traumberuf, an dem sie vieles<br />

fasziniert: „<strong>Die</strong> Kombination aus Management<br />

und Praxis ebenso wie der Umgang<br />

mit Menschen und Pferden sowie die<br />

Chance, eigene Ideen umzusetzen und<br />

dafür die Verantwortung zu tragen.“<br />

ALS <strong>SUSANNE</strong> <strong>RIMKUS</strong> am 1. Juni 1996 mit<br />

nur 31 Jahren das begehrte Amt als Landesstallmeisterin<br />

übernimmt, sind die Stimmen<br />

der Skeptiker lauter als die der Freunde.<br />

Eine <strong>Gestütleiterin</strong> habe es doch noch<br />

<strong>Warendorf</strong>er<br />

Züchtersonntag<br />

Neu im Serviceprogramm des Nordrhein-Westfälischen<br />

Landgestüts ist der „<strong>Warendorf</strong>er<br />

Züchtersonntag“. Im März, im April und im Mai<br />

werden an jedem zweiten Sonntag im Monat<br />

ab 11 Uhr die Hengste der Besamungsstation<br />

<strong>Warendorf</strong> unter dem Sattel präsentiert. Durch<br />

das zweistündige Programm führt <strong>Gestütleiterin</strong><br />

Susanne Rimkus, sie wird jeden vorgestellten<br />

Hengst mit Informationen zu Veranlagung,<br />

Abstammung und Vererbung kommentieren.<br />

Zur Beratung und zum Fachsimpeln über die<br />

Auswahl passender Hengste für die Stuten<br />

steht das gesamte <strong>Warendorf</strong>er Team zur Verfügung.<br />

„Frühlingserwachen“ heißt es am<br />

Sonntag, 12. März, mit der „F-Linie“ rund um<br />

den Stempelhengst FLORESTAN I. Weitere<br />

Termine sind: Sonntag, 9. April, und Sonntag,<br />

14. Mai, jeweils <strong>von</strong> 11 bis 13 Uhr. Der Eintritt<br />

ist frei, Gastronomie steht zur Verfügung. <strong>Die</strong><br />

Namen der Hengste, die an den einzelnen Sonntagen<br />

präsentiert werden, sind zeitnah zur Veranstaltung<br />

im Internet unter www.landgestuet.<br />

nrw.de zu finden<br />

nie gegeben, heißt es. Und mal sehen, ob sie<br />

es denn schafft. <strong>Die</strong> ehemalige Mitarbeiterin<br />

des Bereiches Zucht der Deutschen<br />

Reiterlichen Vereinigung lässt sich nicht<br />

abschrecken. Sie krempelt die Ärmel hoch<br />

und legt los. Zunächst nicht einmal notdürftig<br />

ausgestattet – nur mit einem Schnur-<br />

Telefon in hoffnungsvollem Grün, einem<br />

alten Tisch und einem Stuhl.<br />

HEUTE HAT DIE „LEITERIN des Nordrhein-<br />

Westfälischen Landgestüts und Direktorin<br />

der Deutschen Reitschule <strong>Warendorf</strong>“, so<br />

der offizielle Titel, Kritiker und Neider gleichermaßen<br />

überzeugt. Das Gestüt ist ein<br />

florierendes Unternehmen mit 80 Mitarbeitern.<br />

„Bei uns ist alles noch sehr persönlich.<br />

Ich bin glücklich darüber, dass ich mir<br />

inzwischen eine so qualifizierte Mannschaft<br />

aufbauen konnte. Das Team ist hoch


Hengstparade auf dem Nordrhein-Westfälischen Landgestüt <strong>Warendorf</strong><br />

motiviert, Schwierigkeiten werden offen<br />

angesprochen,“ sagt Susanne Rimkus.<br />

„Mein fester Vorsatz ist es, jedem die Chance<br />

zu geben, sich seinen Talenten entsprechend<br />

zu entfalten.“<br />

DAS VERDIENST DER CHEFIN ist eine umfassende<br />

Modernisierung des Betriebs. Das<br />

fing bei der Hengstparade an, erinnert sich<br />

die <strong>Gestütleiterin</strong>. „Ich wollte zeigen, dass<br />

unsere Hengste tatsächlich noch mehr können.<br />

Gleichzeitig habe ich für mehr Unterhaltung,<br />

eine neue Musikmoderation und<br />

einen Kommentator gesorgt, der auch Besuchern<br />

mit weniger Fachwissen die Qualitäten<br />

der Tiere nahe bringt.“ Susanne<br />

Rimkus strukturierte um: Ein neues Transportsystem<br />

musste her, so dass einige<br />

Deckstationen eingespart werden konnten<br />

und die Besamung effizienter und schneller<br />

<strong>von</strong>statten ging. Für mehr Kundenorientierung<br />

sorgt inzwischen ein Rabattsystem,<br />

das Decktaxe und Fohlengeld separat berechnet.<br />

„Bei über 80 Hengsten hat der<br />

Kunde auch schon mal die Qual der Wahl.“<br />

Abhilfe schaffen die neu eingeführten<br />

„<strong>Warendorf</strong>er Züchtersonntage im März, im<br />

April und im Mai, bei denen sich die Tiere<br />

dem Fachpublikum präsentieren. Neben der<br />

Eigenleistung etwa im Turniersport zählt bei<br />

der Bewertung vor allem die „Vererberqualität“.<br />

„Der Hengst muss seine Stärken<br />

dominant weiter geben,“ erklärt Susanne<br />

Rimkus. „Manchmal gelingt dies mit einer<br />

eher durchschnittlichen Stute sogar besser<br />

als mit einer Top-Stute.“ Hengste wie etwa<br />

der <strong>Warendorf</strong>er „Pilot“ haben sich durch<br />

Turnierleistung nicht besonders hervorgetan<br />

und können dennoch etliche begabte<br />

Nachkommen vorweisen, wie die „Zuchtwertschätzung“<br />

dann auch eindrucksvoll<br />

dokumentiert. Angesichts der großen Auswahl<br />

ist es absolut notwendig, die Pferde<br />

richtig vorzustellen und Stärken auch mal<br />

zu erklären,“ meint Susanne Rimkus.<br />

ZUM AKTIVEN HENGSTBESTAND in <strong>Warendorf</strong><br />

zählen 74 Warmbluthengste, ein<br />

Trakehner, zwei Vollbluthengste, 15 rheinisch-deutsche<br />

Kaltbluthengste und ein<br />

Sennerhengst. Vielversprechende Neuzugänge<br />

sind nicht ausgeschlossen. Seit<br />

Anfang 2006 komplettiert ein weiterer Prämienhengst<br />

die Beschälerriege der Junghengste<br />

des Nordrhein-Westfälischen<br />

Landgestüts: Susanne Rimkus sicherte sich<br />

einen Sohn des Contender aus der Pia Ne<br />

<strong>von</strong> Polydor-Pilot. Getauft wurde der Junghengst<br />

auf den klangvollen Namen Completto.<br />

Etwa 50 <strong>Warendorf</strong>er Hengste „ar-<br />

Das <strong>Stübben</strong> Magazin 08_09<br />

beiten“ als Lehrpferde in der Deutschen<br />

Reitschule. <strong>Die</strong>se genießt auch international<br />

einen hervorragendem Ruf und ist seit<br />

1968 in das Landgestüt integriert. Pferdewirte<br />

und Pferdewirtschaftsmeister absolvieren<br />

hier ihre Prüfung. Qualifizierte Gastdozenten<br />

ergänzen das hauseigene Fachpersonal.<br />

„Wir haben uns vor allem Pflege<br />

und Verbreitung der klassischen Reitkunst<br />

ins Programm geschrieben,“ sagt Susanne<br />

Rimkus. „Dazu gehört eine Ethik, die den<br />

Respekt vor den Pferden und natürlich<br />

auch vor den Menschen vorschreibt.“ Gute<br />

Resonanz finden an der Deutschen Reitschule<br />

auch die Lehrgänge für Turnierfachleute,<br />

für Richter oder Parcoursgestalter.<br />

DAS LANDGESTÜT WARENDORF, das in<br />

diesem Sommer sein 180jähriges Bestehen<br />

feiert, sei eine Art Oase, in der das Pferd<br />

den Rhythmus der Arbeit bestimmt. „Es ist<br />

eine große Aufgabe, einen Betrieb, der<br />

schon so lange existiert, auch für die Nachwelt<br />

zu erhalten,“ meint Susanne Rimkus.<br />

„<strong>Die</strong> Veränderungen, an denen wir hier arbeiten,<br />

sollen dafür sorgen, dass wir uns die<br />

Traditionen – <strong>von</strong> den denkmalgeschützten<br />

Gebäuden bis hin zur gesamten Landespferdezucht<br />

– auch in der Zukunft leisten<br />

können.“


Foto: Jacques Toffi 10_11 Das <strong>Stübben</strong> Magazin<br />

Aachen im Focus Reitsport<br />

Weltmeisterschaften in sieben<br />

Disziplinen<br />

Der Countdown läuft für die FEI World Equestrian Games 2006<br />

Dermott Lennon World Champion Springen auf Liscalgot, Jerez 2002<br />

>>> „Auf Augenhöhe mit der Fußball WM“<br />

stehen die Reitsport Weltmeisterschaften<br />

2006 nicht allein für den ehemaligen<br />

Bundeskanzler Gerhard Schröder. In ganz<br />

Deutschland war der Jubel groß, als vor vier<br />

Jahren im spanischen Jerez de la Frontera<br />

die Entscheidung für den künftigen WM<br />

Gastgeber fiel. Vom 20. August bis zum<br />

3. September blickt die Welt nun gebannt<br />

auf die Nordrhein-Westfälische Bischofsstadt<br />

Aachen. Und die ist immerhin seit<br />

68 Jahren Austragungsort des CHIO, des<br />

berühmten „Weltfests des Pferdesports“,<br />

bei dem sich die Elite des Reitsports trifft.<br />

„<strong>Die</strong> zahlreichen Turniere, Leistungsprüfungen<br />

und Schauen garantieren, dass<br />

sowohl vierbeinige als auch zweibeinige<br />

Talente nicht unentdeckt bleiben,“ lobt<br />

Spitzensportlerin Helena Weinberg anlässlich<br />

der WM. Aachen ist keine Metropole,<br />

dafür aber seit dem Mittelalter eine „Stadt<br />

der Pferde und der Reiter“. Schon unter<br />

Karl dem Großen fanden hier Paraden und<br />

Ritterliche Wettkämpfe statt. Bronzene<br />

Pferdeskulpturen grüßen die Besucher traditionell<br />

bereits am Bahnhof.<br />

WÄHREND DER WM messen sich 800<br />

Sportler aus 50 Nationen miteinander in<br />

den Disziplinen Springen, Dressur, Eventing/Vielseitigkeit,<br />

Fahren, Distanzreiten,<br />

Voltigieren und Reining/Westerndressur.<br />

Insgesamt werden etwa 900 Pferde und<br />

eine halbe Million Besucher erwartet. 15<br />

Medaillen und ein Preisgeld <strong>von</strong> mehr als<br />

1,35 Millionen Euro gilt es zu gewinnen.<br />

Gerade bei der WM sind die internationalen<br />

Zuschauer Bestleistungen gewohnt:<br />

In Jerez erkämpfte Dermott Lennon 2002<br />

auf Liscalgot für Irland den Weltmeistertitel<br />

im Springreiten. <strong>Die</strong> Deutsche Mannschaft<br />

errang den ersten Platz in der Dressur.<br />

Nadja Zülow setzte auf Rubins Universe<br />

neue Maßstäbe im Voltigieren, während<br />

Sheik Ahmed Bin Mohd Al Maktoum auf<br />

Bowman die Weltmeisterschaft im Distanzreiten<br />

für sich entschied. Im Fahren siegte<br />

Tom Monhemius; im Reining, der jüngsten<br />

WM Disziplin, das vierköpfige Team aus<br />

den USA.


„<strong>Die</strong> Ausrichtung der Weltmeisterschaften<br />

in den sieben Pferdesport-Disziplinen<br />

ist ein besonderes Ereignis für Deutschland<br />

und eine große Herausforderung für<br />

Aachen,“ würdigte Klaus Pavel, Präsident<br />

des Aachen Laurensberger Rennvereins<br />

das Sportereignis Nummer eins des Jahres<br />

2006. Vor 1990 wurden lediglich Einzelweltmeisterschaften<br />

in den jeweiligen Disziplinen<br />

ausgetragen. Der Verein richtet<br />

zudem als erster bereits etablierter Turnierveranstalter<br />

eine WM aus. Bei den World<br />

Equestrian Games in Stockholm, Den Haag,<br />

Rom und auch 2002 in Jerez de la Frontera<br />

wurden stets eigene Organisationen gegründet.<br />

In Aachen verstehen die Veranstalter<br />

dies als Herausforderung und zugleich<br />

als Anerkennung für die erfolgreiche<br />

Arbeit rund um den CHIO.<br />

Den Auftakt zur WM am 20. August bildet<br />

eine prächtige Gala im Springstadion.<br />

„Das Stadion hat im vergangenen Sommer<br />

extra einen völlig neuen Boden erhalten,“<br />

erläutert OK-Mitglied und Turnierdirektor<br />

Frank Kemperman. „Damit ist auch der<br />

Boden allen Anforderungen gut gewachsen.“<br />

In der ersten Woche stehen dann<br />

Dressur- und Distanzreiten, Eventing und<br />

Voltigieren auf dem Programm, gefolgt <strong>von</strong><br />

Springreiten, Fahren und Reining in der<br />

zweiten Woche.<br />

Tickets<br />

zur WM<br />

im Vorverkauf<br />

AACHEN LAURENSBERGER<br />

RENNVEREIN TICKET CENTER<br />

Postfach 500101, 52085 Aachen<br />

Ticket-Hotline: 0241-917-1111<br />

Im Internet: www.chioaachen.de<br />

sowie www.aachen2006.de<br />

Nordrhein-Westfalen setzt auf Standortpflege<br />

und hat sich an den Investitionskosten<br />

für Neu- und Umbauten der Tribünen<br />

und Stadien erheblich beteiligt. „Ein<br />

Beitrag für die Zukunft,“ bekräftigt Thomas<br />

Griese, Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz.<br />

„Aachen soll über die Weltmeisterschaften<br />

hinaus seine Position als attraktivstes<br />

Reitturnier in der Welt behalten.“<br />

Entsprechend üppig fiel der Umbau aus:<br />

Das Turniergelände, schon vorher bekannt<br />

als größtes Reitstation der Welt, wurde<br />

auf insgesamt 60.000 Besucherplätze<br />

erweitert, die Kapazität des Reitstadions<br />

beträgt 40.000 Plätze. Zusätzlich ließen<br />

die Aachener eine neue Reitertribüne mit<br />

Pressezentrum bauen sowie gleich daneben<br />

einen Richterturm als neues Wahrzeichen<br />

des Turniergeländes.<br />

ZU DEN PARTNERN DER WM zählt neben<br />

Mercedes-Benz, der Sparkassen-Finanzgruppe,<br />

der ARAG, der Deutschen Bank,<br />

Rolex und Warsteiner auch der Dubai<br />

Equestrian Club. Dubai ist ein „Land der<br />

Pferde“. Hier liegt der Ursprung der modernen<br />

Vollblutzucht, die inzwischen wieder in<br />

die Region zurück gekehrt ist. „Der Dubai<br />

Equestrian Club,“ so Michael Mronz,<br />

Mitglied und Sprecher des Organisationskomitees<br />

WM Aachen 2006, „passt hervorragend<br />

zu der starken internationalen Ausrichtung<br />

der Weltmeisterschaften im Jahr<br />

2006.“ Künstler aus aller Welt gestalten<br />

das kulturelle Rahmenprogramm. Unter<br />

anderem schaffen sie mehrere hundert lebensgroße<br />

Pferdeskulpturen, die sich zur<br />

„World Horse Parade“ formieren sollen.<br />

Rund 150.000 Zuschauer sollen 2006 aus<br />

dem Ausland anreisen. Ticketbestellungen<br />

trafen bislang auch schon aus Venezuela,<br />

Malaysia und den Bermudas ein.


Sommerspecial Urlaub ganz<br />

anders: Working Holidays<br />

Reitstunden gratis für’s Unkrautrupfen an Irlands malerischer Küste<br />

>>> „Was das Reiten angeht, kam ich als<br />

blutige Anfängerin auf den Hof,“ erinnert<br />

sich Heike Kosmider. „Ganz nach dem Motto<br />

‚Learning by doing’ und ‚take it easy’<br />

habe ich im Slieve Aughty Riding Centre<br />

dann eine Menge gelernt.“ <strong>Die</strong> 17jährige<br />

Schülerin hat ausprobiert, was nur auf den<br />

ersten Blick ein Widerspruch in sich ist:<br />

„Working-Holidays“ – Arbeitsferien. Neben<br />

dem Reitunterricht gehören Alltagsaufgaben<br />

zum Urlaubskonzept. Zu Heikes Pflichten<br />

zählt das „abendliche Füttern der drei<br />

Hunde Victor, Bruno und Bear“, sowie das<br />

Heranschleppen <strong>von</strong> Feuerholz und Torf für<br />

die alten Öfen im irischen Cottage. Sie<br />

deckt den Tisch und befreit den gepflegten<br />

Biogarten vom lästigen Unkraut. <strong>Die</strong> Schülerin<br />

ist begeistert und bereut keine Sekunde.<br />

Wie in einer großen Familie leben<br />

Urlaubsgäste und Eigentümer auf den irischen<br />

Reiterhöfen zusammen. Jeden Tag<br />

„Irisches Klima ist noch im<br />

Herbst ideal für einen Reiterhofurlaub,”<br />

meint Katja van Leeuwen<br />

stehen vier Stunden Mithilfe in Haus und<br />

Hof auf dem Programm. Neben der Versorgung<br />

der Pferde füllen je nach persönlichen<br />

Fähigkeiten Jobs im Haushalt, im Garten, in<br />

der Landwirtschaft oder beim heilpädagogischen<br />

Reiten die To Do Liste der Einzelnen.<br />

Sehr gute Reiter dürfen manchmal sogar<br />

bei der Ausbildung der Pferde mitwirken.<br />

„Arbeit wird mit dem Reiten abgegolten.<br />

Bezahlt wird nur ein geringer Betrag für<br />

Unterkunft und Verpflegung. Damit ist der<br />

sonst eher teure Reiturlaub in Irland auch<br />

für Schüler und Studenten preislich attraktiv<br />

– ganz zu schweigen <strong>von</strong> den Eindrücken,<br />

die ein einfacher Tourist sonst gar<br />

nicht gewinnen kann,“ erklärt Katja van<br />

Leeuwen, die seit 1993 Reiterferien in Irland<br />

organisiert. „Gerade Ostern und im Herbst<br />

ist Irland aufgrund der günstigen klimatischen<br />

Verhältnisse ideal für einen solchen<br />

Reiterhofurlaub.“ Der sollte dann allerdings<br />

bestenfalls einen Monat dauern, damit es<br />

sich lohnt. Alleinreisende Jugendliche dürfen<br />

nicht jünger sein als 16 Jahre.<br />

Working Holidays<br />

hier geht noch was<br />

SLIEVE AUGHTY RIDING CENTRE<br />

Gepflegter Reiterhof in der wild-romantischen<br />

Landschaft West-Irlands, 45 km östlich<br />

<strong>von</strong> Galway am Rande der Kylebrack-<br />

Wälder und der Slieve Aughty-Berge. Loughrea,<br />

die nächste größere Stadt liegt 13 km<br />

entfernt. Familiengeführtes Unternehmen.<br />

Zum Hof gehören: 20 Pferde und Ponys, 3<br />

Hunde, Katzen, 15 ha Weideland, 38 natürliche<br />

Hindernisse und ein biologischer Garten.<br />

Angebot: Ausreiten, Springreiten, heilpädagogisches<br />

Reiten, Kochen, Biogarten,<br />

Englischkurse und Sprachunterricht auf<br />

Anfrage. Reiterliche Fähigkeiten: Anfänger<br />

und Fortgeschrittene. Geeignet für: Famili-


Nach der Arbeit im Riding Centre: Freiheit und Natur pur auf dem Rücken der Pferde<br />

en, alleinreisende Jugendliche, Individualisten.<br />

Kosten: ab 510 Euro für zwei Wochen.<br />

Besonderheiten: <strong>Die</strong> Mindestaufenthaltsdauer<br />

beträgt hier nur 2 Wochen. Im<br />

Juli und im August nicht buchbar.<br />

FITZGERALD'S FARMHOUSE<br />

AND RIDING CENTRE<br />

Familiengeführter Reiterhof mit Pensionsbetrieb,<br />

liegt etwa 1,5 km entfernt <strong>von</strong><br />

Abbeyfeale, einem Ort mit 4.000 Einwohnern<br />

in der Grafschaft Limerick. Zum liebe-<br />

voll restaurierten Anwesen gehören 100<br />

acres eigenes Land, ein Hindernis-Parcours,<br />

etwa 35 Irish Tinkers und Cob Ponys,<br />

ein Streichel Zoo sowie ein Naturpfad.<br />

Angebot: Basisunterricht Dressur, Fahren,<br />

Springen im Gelände, Jagdreiten. Fortgeschrittene<br />

Springreiter haben die Möglichkeit<br />

zwischen Oktober bis März an echt irischen<br />

Schleppjagden teil zunehmen. Geeignet<br />

für: Familien, alleinreisende Jugendliche.<br />

Reiterliche Fähigkeiten: keine, fortgeschrittene<br />

Anfänger, fortgeschrittene Reiter<br />

Kosten: ab 550 Euro pro Monat.<br />

Das <strong>Stübben</strong> Magazin 12_13<br />

THE ROCK EQUESTRIAN FARM<br />

<strong>Die</strong> Farm liegt etwa 80 Kilometer nördlich<br />

<strong>von</strong> Dublin am Ortsrand <strong>von</strong> Bailieborough.<br />

<strong>Die</strong> Gastfamilie hat sich auf den An- und<br />

Verkauf <strong>von</strong> Springpferden, Springturniere<br />

und Jagdreiten spezialisiert. Zum Programm<br />

gehört auch das Einreiten und Longieren<br />

<strong>von</strong> jungen Pferden. Der Hof mit 50<br />

Hektar Land Milchvieh und Kälbern wird<br />

<strong>von</strong> der Familie McGuigan seit zwanzig Jahren<br />

betrieben. Unter den ca. 50 dazugehörigen<br />

Pferden sind auch Irish Cobs, Tinker<br />

und Sportponys. Reiterliche Fähigkeiten:<br />

nur fortgeschrittene Reiter mit Erfahrung<br />

im Springreiten. Geeignet für: Erwachsene,<br />

alleinreisende Jugendliche. Kosten: 600<br />

Euro für 2 Wochen, 1.110 Euro pro Monat<br />

inklusive Vollpension, Sprachkurse ab 150<br />

Euro. Besonderheiten: Im Juli und im August<br />

nicht buchbar<br />

AUSKUNFT, BUCHUNG UND<br />

ANREISEMÖGLICHKEITEN BEI:<br />

Katja van Leeuwen<br />

Reitferienvermittlung<br />

<strong>Die</strong>tkirchenstraße 7 · D-53111 Bonn<br />

Telefon 0228/280 94 00<br />

Fax 0228280 94 01<br />

www.reitferien-in-irland.de<br />

info@reitferien-in-irland.de


Foto: Norbert Schmidt<br />

14_15 Das <strong>Stübben</strong> Magazin<br />

Sommerspecial<br />

Das Glück liegt auf<br />

der Wiese<br />

So kommt Ihr Pferd gesund durch die Outdoor Saison<br />

>>> Tatsache ist: Pferde leiden unter<br />

starker Hitze mehr als unter Kälte. Und sie<br />

brauchen viel frische Luft, Sonne und Licht,<br />

um sich wohl zu fühlen. Wer den Sommer<br />

mit seinem Pferd in vollen Zügen genießen<br />

will, sollte ein paar einfache Pflegetipps und<br />

Verhaltensregeln kennen.<br />

BEVOR’S LOS GEHT – FRÜHJAHRSPUTZ<br />

Wenn es warm wird, muss die Winterwolle<br />

weg. Pferde lassen sich gern putzen. Wer<br />

gründlich bürstet und striegelt, hilft beim<br />

sommerlichen Fellwechsel. Zur Grundausstattung<br />

gehören Hufauskratzer, Kardätsche,<br />

Gummistriegel, Wurzel- und Waschbürste,<br />

Mähnenkamm und Schere. Ein<br />

Putzhandschuh verhilft dem Pferd zu einer<br />

relaxenden Massage und unterstützt ebenfalls<br />

den Fellwechsel. Tipp: Damit der<br />

Schweif im Gelände nicht so schnell verdreckt:<br />

Etwas Babyöl einbürsten und dann<br />

mit einer trockenen Bürste vorsichtig<br />

wieder entfernen.<br />

WEIDE MIT SCHATTENPLÄTZEN<br />

Licht, die Geborgenheit in der Herde, frisches<br />

Gras und jede Menge Auslauf. <strong>Die</strong><br />

Zeit auf der Weide kann paradiesisch sein.<br />

Vorausgesetzt, der Halter achtet auf ein<br />

paar wesentliche Details: Zunächst brau-<br />

chen Pferde einige schattige Bäume am<br />

Koppelrand. Gibt es die nicht, ist im Hochsommer<br />

Mittagsruhe im Stall angesagt.<br />

Zum Equipment auf der Koppel gehört unbedingt<br />

ausreichend Trinkwasser. Optimal<br />

sind Selbsttränken, die wenigstens zweimal<br />

am Tag überprüft werden. Offene Bottiche<br />

sind ungeeignet. Das Wasser verschmutzt<br />

schnell und lockt Insekten an. Auch ein<br />

Salz- und ein Mineralleckstein sind Pflicht.<br />

Pferde genießen die Zeit auf der Weide. Das<br />

ständige Grasen sorgt in Verbindung mit<br />

viel Auslauf für gesunden Stoffwechsel.<br />

Eine gute Koppel bietet zudem ein ausgewogenes<br />

Angebot an Futterkräutern.<br />

ACHTUNG GIFTPFLANZEN!<br />

Pferde sind heute bei der Nahrungssuche<br />

nicht mehr so instinktsicher wie ihre Vorfahren.<br />

<strong>Die</strong> Weiden sollten deshalb regelmäßig<br />

auf Giftpflanzen hin kontrolliert werden.<br />

Durch den Verzicht auf chemische<br />

Unkrautvernichter breiten sich Pflanzen<br />

aus, deren Genuss schädlich ist. Eine Liste<br />

der Gewächse, um die Pferde besser einen<br />

Bogen machen, gibt’ s unter www.giftpflanzen-fuer-pferde.de<br />

BEI HITZSCHLAG – KEINE PANIK<br />

Ausritte und andere körperliche Anstrengungen<br />

sollten Reiter ihrem Pferd bei<br />

großer Hitze nur am frühen Morgen oder in<br />

den Abendstunden zumuten. Der sensible<br />

Kreislauf der Tiere macht bei schwülem<br />

Wetter schnell schlapp. Schon bei 40 Grad<br />

Körpertemperatur können Pferde einen<br />

Hitzschlag erleiden. Und der ist häufig<br />

sogar lebensbedrohlich. Nur wer die Symptome<br />

rechtzeitig erkennt, kann helfen: Das<br />

Tier beginnt plötzlich schnell und flach zu<br />

atmen, wirkt zuerst ängstlich und angespannt,<br />

dann apathisch. <strong>Die</strong> Schleimhäute<br />

verfärben sich blaurot. Betroffene Pferde<br />

schwitzen stark. Später fühlt sich die Haut<br />

trocken und heiß an. Eine Besserung bringt<br />

die Abkühlung mit Wasser. Tipp: Das Pferd<br />

<strong>Stübben</strong> Pflegeset: Wer bürstet, hilft ins Sommerfell und Pferde lieben Relaxmassagen


am ganzen Körper mit dem Schlauch abspritzen<br />

und dann mit einer Bürste massieren,<br />

damit das Blut wieder zirkuliert. <strong>Die</strong><br />

Prozedur sollte nicht länger als fünf Minuten<br />

dauern und nach einer Stunde wiederholt<br />

werden.<br />

STECHMÜCKENALARM<br />

Einige Pferde reagieren auf mehrere Fliegen-<br />

und Mückenarten allergisch. Auch das<br />

quälende, stark juckende Sommerekzem<br />

wird durch Stechmücken auslöst. Es zeigt<br />

sich vor allem am Rücken zwischen Ohren<br />

und Schweif, am Kopf und am Unterbauch.<br />

Bleibt es unbehandelt, kann es zu kahlen<br />

Stellen im Fell und zu einer Dauerschädigung<br />

der Haut führen. Doch auch in der<br />

Therapie ist noch kein Heilmittel entdeckt<br />

worden, das die Krankheit sicher <strong>von</strong> der<br />

Ursache her bekämpft. Tierärzte setzen<br />

gegen das Sommerekzem häufig einen<br />

Impfstoff ein, der auch das Immunsystem<br />

stärkt. Sinnvolle Zeitintervalle für die<br />

Impfungen und begleitende Therapie- und<br />

Hygienemaßnahmen sollten zwingend mit<br />

dem Veterinär abgesprochen werden.<br />

Weniger gefährlich, aber trotzdem unangenehm<br />

sind Fliegen, Bremsen, Zecken und<br />

Mücken. Ihre Stiche können ebenfalls<br />

Hautirritationen und Erkrankungen hervorrufen.<br />

Ein Insektenabwehrmittel ist im<br />

Sommer zu empfehlen.<br />

FRISCHES GRÜN UND TROCKENFUTTER<br />

Das frische Gras enthält Stärke, Zucker und<br />

Eiweiß. Spurenelemente, Zink, Magnesium,<br />

Selen und Vitamine müssen weiterhin zugefüttert<br />

werden. Unverzichtbar bleiben Heu<br />

und Kraftfutter. Salzverluste durch starkes<br />

Schwitzen werden durch die zusätzliche<br />

Gabe <strong>von</strong> Mineral- oder Jodsalz ausgeglichen.<br />

Meist genügt ein Teelöffel, der nach<br />

dem Reiten unter das Futter gemischt wird.<br />

LIEBER VORBEUGEN ALS AUSKURIEREN<br />

Jedes Pferd sollte zwei Mal im Jahr geimpft<br />

werden. Meist untersucht der Tierarzt das<br />

Tier vorab sehr gründlich und bietet damit<br />

eine optimale Vorsorge für den Partner auf<br />

vier Hufen. Schutz bieten die (Pflicht)-<br />

Impfungen dann vor Influenza, Herpesviren,<br />

Wundstarrkrampf (Tetanus) und Tollwut.<br />

Influenza bei Pferden ist vor allem deshalb<br />

gefürchtet, weil sie zu bleibenden Schäden<br />

an der Lunge führen kann. Auch Herpesviren<br />

können die Funktion der Atemwege<br />

beeinträchtigen. Bei einer Tetanusinfektion<br />

handelt es sich dagegen um eine meist tödlich<br />

verlaufende Infektion. Schon kleine<br />

Weideverletzungen bergen damit ein hohes<br />

Risiko. Tollwut wird meistens durch den<br />

Biss eines bereits daran erkrankten Tieres<br />

ausgelöst. Pferde, die auf der Weide sind,<br />

sollten vorher geimpft sein.<br />

Neu in der <strong>Stübben</strong> Kollektion<br />

Edelweiss C.S. de Luxe<br />

>>> Mit dem Edelweiss C.S. de Luxe hat <strong>Stübben</strong> nach dem Flachsitz-Springsattel<br />

Edelweiss N.T. de Luxe einen weiteren halbtiefen Springsattel entwickelt.<br />

<strong>Die</strong> Konstruktion des neuen Sattels orientiert sich an den aktuellen Grundlagen<br />

der Springausbildung, so wie sie <strong>von</strong> renommierten Springreitern und -ausbildern<br />

propagiert wird. Der halbtiefe, äußerst komfortable Sitz erleichtert ein ausbalanciertes<br />

Reiten im Schwerpunkt. Knieschluss und Pauschen sind betont<br />

weich gehalten. Sie ermöglichen, auch durch die bewusst kurz gestaltete<br />

Kissenrippe, die ungefilterte und damit effektivste Einwirkung des Reiters. Das<br />

Sattelblatt ist doubliert; das griffige Oberleder stabilisiert das Bein des Reiters<br />

zusätzlich. Markenzeichen des<br />

Sattels ist ein neuer Kissentyp<br />

mit einer großflächigen, direkt<br />

wirkenden Auflage. In den Sitzgrößen<br />

17“, 17,5“ und 18“ ist<br />

der Edelweiss C.S. de Luxe in<br />

den Farben Schwarz, Tobacco,<br />

Ebony, Havanna und Honig bei<br />

den <strong>Stübben</strong> Centern, in ihren<br />

Webshops und im guten Reitsportfachhandel<br />

erhältlich.<br />

Laurus D und Laurus S<br />

<strong>Stübben</strong> Spring- und Dressursättel<br />

für den Nachwuchs<br />

>>> Laurus D und Laurus S<br />

stehen den „großen“ <strong>Stübben</strong><br />

Sätteln in Sachen Qualität,<br />

Funktionalität und Optik in<br />

nichts nach: Für Kinder hat<br />

<strong>Stübben</strong> einen Dressur- sowie<br />

einen Springsattel aus vollnarbigem<br />

Rindsleder konzipiert.<br />

Integrierte Keilkissen und Vorgurtstrupfen<br />

sind im Preis enthalten.<br />

Der Laurus D kann dabei<br />

wahlweise und gegen den üblichen<br />

Aufpreis auch mit langen<br />

Strupfen produziert werden.<br />

Der Laurus S bietet als Tiefsitzer<br />

mit großen Springklötzen vorn und hinten Halt und Sicherheit für Kinder,<br />

die in den Springsport einsteigen. Der Laurus D hat ebenfalls einen tiefen Sitz,<br />

der einen korrekten Dressursitz fördert, ohne den Reiter einzuengen. <strong>Die</strong><br />

Dressurpausche unterstützt eine stabile Beinlage. Beide Sättel gibt es in der<br />

Sitzgöße 16‘‘ und in den Kammerweiten 30, 32 und XW. Für den Laurus D stehen<br />

die Farben Schwarz und Ebony, für den Laurus S darüber hinaus Honig und<br />

Havanna zur Auswahl. Der aus abwaschbarem Kunstleder gefertigte<br />

Knieschluss kann farblich nach Belieben mit den Lederfarben kombiniert werden.<br />

Knieschlüsse in Grün (Tanne), Sand, Honig, Schwarz und Ebony verleihen<br />

dem Sattel eine individuelle Optik. Sie geben ihm im Zusammenspiel mit der auf<br />

dem Sattelblatt eingeprägten Reiterfigur Dynamik und Esprit. Zu bekommen<br />

sind Laurus S und Laurus D in den <strong>Stübben</strong> Centern, über deren Webshops und<br />

im guten Reitsportfachhandel.

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