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Untitled - schuhfried.at

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1 EINLEITUNG UND ORIENTIERUNGSHILFE ................................................ 3<br />

2 ANWENDUNG ..................................................................................... 4<br />

3 ENTWICKLUNG ................................................................................... 6<br />

3.1 Dimensions- und Paradigmenauswahl ....................................................... 7<br />

3.2 Kürzung vorhandener Testformen ............................................................. 9<br />

3.3 Gütekriterien ............................................................................................ 11<br />

4 DIMENSIONEN .................................................................................. 14<br />

4.1 Aufmerksamkeit ....................................................................................... 15<br />

4.2 Gedächtnis ............................................................................................... 16<br />

4.3 Exekutive Funktionen ............................................................................... 18<br />

4.4 Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit .............................................. 19<br />

4.5 Sonstige Dimensionen ............................................................................. 20<br />

5 HINWEISE ZUR DURCHFÜHRUNG ........................................................ 22<br />

5.1 Reihenfolge der Testvorgabe ................................................................... 22<br />

5.2 Testbeeinflussende Faktoren ................................................................... 23<br />

6 AUSWERTUNG UND INTERPRETATION ................................................. 24<br />

6.1 Ergebnisse je Dimension ......................................................................... 24<br />

6.2 Report ...................................................................................................... 25<br />

6.3 Fallbeispiele ............................................................................................. 25<br />

7 BESONDERHEITEN ............................................................................ 30<br />

7.1 Empfehlungen für eine vertiefende neuro-psychologische Diagnostik ..... 30<br />

7.2 Test und Training ..................................................................................... 31<br />

8 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN ................................................... 34<br />

8.1 Weiterführende Liter<strong>at</strong>ur .......................................................................... 34<br />

8.2 Leitlinien ................................................................................................... 34<br />

8.3 Kongresstipps .......................................................................................... 35<br />

9 LITERATUR ...................................................................................... 36<br />

10 TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS ......................................... 38


Die Firma SCHUHFRIED GmbH bietet im Wiener Testsystem seit über 60 Jahren qualit<strong>at</strong>iv<br />

hochwertige und wissenschaftlich fundierte Tests für den Eins<strong>at</strong>z im Bereich<br />

Neuropsychologie an. Das Test-Set kognitive Basistestung (COGBAT) ist Teil des Wiener<br />

Testsystems NEURO (WTS NEURO). Ein Test-Set ist eine Kombin<strong>at</strong>ion von Testverfahren,<br />

die die Beantwortung einer komplexen Fragestellung strukturiert und vereinfacht. In einem<br />

Test-Set sind aufeinander abgestimmte Einzeltests nach den Erfordernissen der<br />

Fragestellung und unter dem Gesichtspunkt der Ökonomie zusammengestellt. Somit haben<br />

Sie die Sicherheit, die richtigen Dimensionen für eine bestimmte Fragestellung zu<br />

verwenden. Außerdem erleichtert Ihnen das Test-Set die testübergreifende Auswertung und<br />

Interpret<strong>at</strong>ion und somit die Beantwortung der Fragestellung.<br />

Das Test-Set COGBAT wurde im Rahmen des Wiener Testsystems NEURO entwickelt, um<br />

klinisch tätigen Psychologen ein zeitökonomisches Werkzeug an die Hand zu geben, mit<br />

dessen Hilfe anhand wichtiger neuropsychologischer Dimensionen der kognitive St<strong>at</strong>us von<br />

P<strong>at</strong>ienten mit neurologischen und/oder psychischen Erkrankungen abgeklärt werden kann.<br />

Als erste Orientierungshilfe finden Sie in Abbildung 1 einen kurzen Überblick welche<br />

Inform<strong>at</strong>ionen Sie in diesem Manual bzw. in anderen Manualen finden:<br />

Abbildung 1: Übersicht Manuale


Das Test-Set COGBAT ist ein im Rahmen der Wiener Testsystems NEURO entwickeltes<br />

diagnostisches Paket zur Abklärung wesentlicher kognitiver Funktionen. Es handelt sich um<br />

eine Zusammenstellung von verschiedenen reliablen Testverfahren.<br />

Ziel des Test-Sets COGBAT ist es, klinisch tätigen Psychologen eine Testzusammenstellung<br />

an die Hand zu geben, mit deren Hilfe eine zeitökonomische neuropsychologische<br />

Untersuchung bei P<strong>at</strong>ienten realisiert werden kann. Mit Hilfe des Test-Sets ist es möglich,<br />

kognitive Leistungen aus den wichtigsten neuropsychologischen Dimensionen<br />

(Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Exekutivfunktionen) zu diagnostizieren.<br />

Das Test-Set ist konzipiert zur Abbildung eines Leistungsprofils von P<strong>at</strong>ienten, bei denen<br />

kognitive Störungen zu erwarten sind. Dies betrifft neurologische P<strong>at</strong>ientengruppen ebenso<br />

wie P<strong>at</strong>ienten mit psychischen Störungen (Psychi<strong>at</strong>rie und Psychosom<strong>at</strong>ik), P<strong>at</strong>ienten mit<br />

organischen Erkrankungen, P<strong>at</strong>ienten unter einer Behandlung, die die Kognition<br />

beeinträchtigen könnte bzw. P<strong>at</strong>ienten mit postoper<strong>at</strong>iven kognitiven Störungen.<br />

Eins<strong>at</strong>z kann das Test-Set COGBAT damit vor allem dort finden, wo eine<br />

neuropsychologische Untersuchung bisher nicht routinemäßig durchgeführt wird bzw. eine<br />

spezifische neuropsychologische Expertise auch nicht vorhanden ist. Dies betrifft zum<br />

Beispiel ambulante psychotherapeutische Praxen, neurologische, psychosom<strong>at</strong>ische und<br />

kardiologische Rehabilit<strong>at</strong>ionseinrichtungen, psychi<strong>at</strong>rische Kliniken, Tageskliniken und<br />

Institutsambulanzen.<br />

Das Test-Set beinhaltet eine Auswahl von Verfahren zur Prüfung von wichtigen kognitiven<br />

Leistungen mittels wissenschaftlich etablierter Untersuchungsparadigmen. Aufgrund des<br />

Auswahlcharakters erhebt es aber nicht den Anspruch einer leitliniengerechten kognitiven<br />

Leistungsdiagnostik. Es sollte in Kontexten, wo diese gefordert ist (z.B.: sozialmedizinische<br />

Leistungsbegutachtung, versicherungsrechtliche Fragestellungen) als alleiniges Instrument<br />

zur Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit keine Verwendung finden, ist aber<br />

durchaus ein valides Instrument zur Objektivierung von kognitiven Beeinträchtigungen.<br />

Mit Hilfe von COGBAT kann damit der Frage nachgegangen werden, ob mit einer gewissen<br />

Wahrscheinlichkeit kognitive Störungen vorliegen, die einer weiteren Abklärung bedürfen.<br />

Unterdurchschnittliche Testergebnisse im Test-Set COGBAT stellen damit eine Indik<strong>at</strong>ion für<br />

eine differenzierte neuropsychologische Abklärung dar und ersetzen diese nicht. Sollten sich<br />

mit Hilfe der Testverfahren des Test-Sets Hinweise auf Beeinträchtigungen in einem<br />

Leistungsbereich ergeben, wird die ergänzende Untersuchung von weiteren Teilfunktionen<br />

dieses Leistungsbereiches empfohlen.<br />

Eine fundierte neuropsychologische Diagnostik beinhaltet immer eine Integr<strong>at</strong>ion mehrerer<br />

D<strong>at</strong>enquellen – und -ebenen, wie<br />

� Subjektiv erlebte kognitive Beeinträchtigungen<br />

� Selbstbeschreibungen von Lösungs- und Bewältigungsstr<strong>at</strong>egien<br />

� Ggfs. Fremdbeschreibungen<br />

� Psychopharmakologische Aspekte<br />

� Psychop<strong>at</strong>hologischer Befund<br />

� Verhaltensbeobachtungen<br />

� Theoriengeleitete Konzeptvorstellungen<br />

� Physiologische und hirnstrukturelle Befunde (z.B.: EEG, MRT)<br />

� Analyse der für den P<strong>at</strong>ienten zu erwartenden Umwelt- und<br />

Anforderungsbedingungen


und letztlich auch Testbefunde.<br />

Dies kann letztendlich nur mit neuropsychologischer Kompetenz geleistet werden. Insofern<br />

stellt das hier vorliegende Test-Set COGBAT eine Unterstützung in einem Teilaspekt der<br />

neuropsychologischen Befunderhebung dar. Computergestützte Diagnostik kann zu<br />

Zeitökonomie und zu einer Steigerung der Reliabilität, der Durchführungs- und<br />

Auswertungsobjektiviät beitragen. Zudem kann sie Testfairness sicherstellen. Weiterhin ist<br />

es möglich, einen standardisierten Befund (Report) zu erstellen und individuell anzupassen.<br />

Zusammenfassend ist das Testset COGBAT damit geeignet, in einem vertretbaren<br />

Zeitaufwand wesentliche kognitive Teilfunktionen zu prüfen. Alle kognitiven Dimensionen<br />

werden mittels wissenschaftlich etablierter Verfahren erfasst. Im Unterschied zu<br />

Screeningverfahren wird es den wichtigsten Testgütekriterien gerecht. Es kann den<br />

invarianten Kern einer neuropsychologischen Routinediagnostik abbilden, der individuell je<br />

nach Fragestellung ergänzt werden sollte.


Neuropsychologische Diagnostik im klinischen Kontext sollte stets eine hypothesengeleitete<br />

Diagnostik sein. Aufgrund von Selbstauskünften über wahrgenommene Beeinträchtigungen,<br />

Inform<strong>at</strong>ionen über die zugrundeliegende Erkrankung, biografischen Angaben,<br />

Verhaltensbeobachtungen und ggfs. fremdanamnestischen Inform<strong>at</strong>ionen werden in<br />

Abhängigkeit von der Fragestellung kognitive Dimensionen ausgewählt, die es zu prüfen gilt.<br />

Danach erfolgt die entsprechende Testauswahl.<br />

In der klinischen Praxis bedeutet dies dennoch, dass bestimmte kognitive Teilleistungen<br />

regelhaft in jeder neuropsychologischen Diagnostik durchgeführt werden sollten, weil sie<br />

unabhängig von den individuellen Fragestellungen eine so hohe klinische Relevanz haben,<br />

dass ohne eine Berücksichtigung dieser Dimensionen ein neuropsychologisches Profil<br />

unvollständig und damit nur eingeschränkt aussagekräftig wäre. Für diesen weitgehend<br />

invariablen Kern der neuropsychologischen Diagnostik wurde das Test-Set COGBAT<br />

entwickelt. Es beinhaltet die wesentlichsten Teilleistungen aus den Bereichen<br />

Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen. In diesem Zusammenhang wurde eine<br />

Dimensions- und Testauswahl angestrebt, die einen großen Konsens zwischen Akzeptanz<br />

und Verbreitung in der klinischen Praxis und wissenschaftlicher Fundierung gewährleistet.<br />

Die Nutzung des Test-Sets gibt dem Anwender demnach große Sicherheit im Hinblick auf<br />

eine adäqu<strong>at</strong>e Verfahrensauswahl.<br />

Ein wichtiges Kriterium für die Zusammenstellung dieses Test-Sets stellt die Zeitökonomie<br />

dar. Dies limitiert n<strong>at</strong>urgemäß die Auswahl und Zusammenstellung von möglichen<br />

Testverfahren, so dass das Ergebnis immer einen Kompromiss darstellt, der von<br />

verschiedenen Argument<strong>at</strong>ionsstandpunkten heraus angreifbar sein wird. Der Zielkonflikt<br />

zwischen Zeitökonomie, wissenschaftlicher Fundierung der eingesetzten Paradigmen und<br />

ökologischer, prognostischer Validität bzw. Reliabilität wird sich niemals vollständig auflösen<br />

lassen. Im Folgenden sollen die Arbeitsschritte, die zur Zusammenstellung des Test-Sets<br />

geführt haben, transparent und nachvollziehbar dargestellt werden.<br />

In der Vergangenheit wurde mit der Entwicklung von sogenannten Screeningverfahren<br />

(Demtect, Frontal Lobe Score, TFFD etc.) immer wieder versucht, der Zeitökonomie in<br />

besonderer Weise Rechnung zu tragen. Der Eins<strong>at</strong>z dieser Verfahren ist jedoch mit einer<br />

Reihe von Problemen behaftet.<br />

Einerseits genügen sie nicht dem Anspruch einer differenzierten Abbildung kognitiver<br />

Funktionen, indem sie aus Untertests, die verschiedene kognitive Fähigkeiten erfassen,<br />

Summen- oder Globalscores bilden. Zudem liegen die klassischen Testgütekriterien<br />

(Validität, Reliabilität, Durchführungs- und Auswertungsobjektivität, Fairness) oft in einem<br />

kritischen Bereich.<br />

Wir sehen es als problem<strong>at</strong>isch an, dass es sich aufgrund des Fehlens orientierender<br />

neuropsychologischer Diagnostikb<strong>at</strong>terien in der klinischen Praxis eingeschlichen h<strong>at</strong>,<br />

einzelne Verfahren in ihrer Aussagekraft zu überbewerten. So werden z.B. Verfahren, die nur<br />

eine kognitive Dimension erfassen, zur Beurteilung des gesamten kognitiven<br />

Leistungsspektrums herangezogen (z.B. Benton Test oder Diagnostikum für<br />

Cerebralschädigung oder D2-Belastungstest; Verwendung des MMST zur Beurteilung<br />

kognitiver Störungen nach SHT). Zudem sind diese als Screeningverfahren bewerteten<br />

Instrumente oft nur an geringen Stichproben normiert oder die Normstichprobe ist nicht<br />

regelmäßig aktualisiert.<br />

Mit der Entwicklung des Test-Sets COGBAT wurde deshalb versucht, einen anderen Weg zu<br />

beschreiten. Zeitökonomie wurde als wichtiges aber nicht als vorrangiges Kriterium<br />

berücksichtigt. Wissenschaftliche Etablierung, Konzepttreue und Testgütekriterien stellten<br />

Zielgrößen dar, die der Zeitökonomie nicht untergeordnet worden sind, sondern als<br />

gleichwertige Ziele eingingen. Zudem sollten klinisch relevante Dimensionen erhoben


werden und durch eine einheitliche Normierung eine Profilinterpret<strong>at</strong>ion möglich gemacht<br />

werden. Zudem wird mit dem Test-Set COGBAT eine hohe Trennschärfe zwischen<br />

gesunden und klinischen Stichproben angestrebt.<br />

Um dies zu erreichen, standen folgende Entwicklungsschritte im Vordergrund:<br />

1. Auswahl und Beschränkung auf wichtige, klinisch relevante kognitive Dimensionen<br />

2. Zuordnung etablierter wissenschaftlicher Paradigmen zu den ausgewählten<br />

Dimensionen<br />

3. Entwicklung und Integr<strong>at</strong>ion von kurzen Testformen in mehrstufigen empirischen<br />

Analysen unter Gewährleistung von Reliabilitäts- und Validitätskriterien<br />

4. Einheitliche Normierung aller Untertests und damit Ermöglichung der<br />

Profilinterpret<strong>at</strong>ion<br />

Die Dimensionsauswahl durchlief einen mehrstufigen Prozess. Zunächst fand eine<br />

Vorauswahl relevanter kognitiver Dimensionen durch die Autoren anhand der aktuellen<br />

Liter<strong>at</strong>ur st<strong>at</strong>t. Diese wurde dann verschiedenen Experten (z.B.: wissenschaftliche Ber<strong>at</strong>er<br />

der Firma Schuhfried, Lehrstuhlinhaber, leitende Neuropsychologen in<br />

Rehabilit<strong>at</strong>ionskliniken) zur Diskussion und Stellungnahme vorgelegt. Eine endgültige<br />

Festlegung auf die Dimensionen erfolgte dann durch die Autoren unter Berücksichtigung der<br />

Kommentare. Die auf diesem Wege ermittelten Dimensionen sind nach Einschätzung der<br />

Autoren für jede orientierende neuropsychologische Untersuchung unabdingbar. Von einer<br />

Kürzung des Test-Sets wird deshalb ausdrücklich abger<strong>at</strong>en.<br />

Folgende Dimensionen sind in dem Test-Set COGBAT enthalten:<br />

� Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

� Alertness<br />

� Geteilte Aufmerksamkeit<br />

� figurales Langzeitgedächtnis<br />

� Kognitive Flexibilität<br />

� verbales Arbeitsgedächtnis<br />

� Response Inhibition<br />

� Planungsfähigkeit<br />

Ein wesentliches Symptom vieler P<strong>at</strong>ienten mit erworbenen Hirnschädigungen oder<br />

psychischen Erkrankungen ist eine psychomotorische und kognitive Verlangsamung.<br />

Aufgrund der Häufigkeit dieser Beeinträchtigung wurde die Verarbeitungsgeschwindigkeit als<br />

objektivierbares Maß aufgenommen.<br />

Die Aufmerksamkeitsdimensionen Intensität und Selektivität sind als weitgehend unabhängig<br />

voneinander zu betrachten (Sturm, 2009). Eine differenzierte Untersuchung beider<br />

Dimensionen wird deshalb empfohlen (siehe Leitlinie zur Diagnostik von<br />

Aufmerksamkeitsfunktionen, Sturm (2009)). Aufgrund der Zeitökonomie und der<br />

Unabhängigkeit von alterungsbedingten Hörminderungen wurde im Bereich der Intensität die<br />

intrinsische visuelle Alertness gewählt. Für den Bereich der Selektivität fiel die Entscheidung<br />

auf die Aufmerksamkeitsteilung, da diese Fähigkeit eine hohe Alltagsrelevanz h<strong>at</strong> und im<br />

klinischen Kontext über die verschiedenen P<strong>at</strong>ientengruppen die am häufigsten<br />

beeinträchtigte kognitive Teilleistung darstellt.<br />

Im Hinblick auf Lern- und Gedächtnisprozesse wurde sich für ein figurales Paradigma<br />

entschieden, da dieses auch zur Anwendung bei Probanden geeignet ist, deren<br />

Muttersprache nicht Deutsch ist.


Die Auswahl der in das Test-Set aufgenommenen Exekutivfunktionen orientiert sich am<br />

Modell von Miyake et al. (2000), der zwischen den Basisfunktionen Shifting, Upd<strong>at</strong>ing und<br />

Inhibition unterscheidet, die sich klar voneinander abgrenzen lassen und zur Bearbeitung<br />

von komplexen exekutiven Anforderungen notwendig sind. Das Shifting wurde über die<br />

einfachen Flexibilitätsanforderungen der B-Version des Trail Making Tests realisiert. Die<br />

Upd<strong>at</strong>ing-Komponente wird im wissenschaftlich gut beforschten n-Back-Paradigma<br />

umgesetzt. Zur Prüfung der Inhibition wurde sich für das klinisch weit verbreitete GoNoGo-<br />

Paradigma entschieden. Neben einer selektiven Beeinträchtigung einer der drei exekutiven<br />

Basisfunktionen kann auch deren Integr<strong>at</strong>ion beeinträchtigt sein und zu alltagsrelevanten<br />

Beeinträchtigungen führen. Um dies abzubilden wurde noch eine komplexe exekutive<br />

Leistung, die Planungsfähigkeit, berücksichtigt.<br />

Parallel zur Festlegung der Dimensionen erfolgte eine umfassende Liter<strong>at</strong>urrecherche zur<br />

Identifik<strong>at</strong>ion aktueller klinisch bewährter Untersuchungsparadigmen. Eine Bewertung der<br />

Paradigmen wurde unter den Gesichtspunkten der Publik<strong>at</strong>ionshäufigkeit, Konzepttreue,<br />

Erfahrungswerte beim Eins<strong>at</strong>z bei neurologischen und psychi<strong>at</strong>rischen P<strong>at</strong>ientengruppen<br />

sowie unter Validitäts- und Reliabilitätsaspekten vorgenommen.<br />

Insbesondere waren folgende Kriterien ausschlaggebend:<br />

Die verwendeten Untersuchungsparadigmen sollten<br />

1. wissenschaftlich gut beforscht sein oder sich zumindest in der klinischen Praxis<br />

langjährig bewährt haben<br />

2. sich konzeptuell in aktuelle Modellbildungen einordnen<br />

3. möglichst änderungssensitiv sein<br />

4. sensitiv im unteren Leistungsspektrum sein<br />

5. einen Zusammenhang zur Alltagsfunktionalität erwarten lassen<br />

6. einen guten Kompromiss zwischen Testlänge und Reliabilität darstellen<br />

7. intern<strong>at</strong>ional einsetzbar, d.h. weitgehend sprachungebunden, sein.<br />

Je nach P<strong>at</strong>ientenklientel kann COGBAT um einige wenige spezifische Leistungsbereiche<br />

ergänzt werden, um eine sichere Anwendung des Test-Sets zu gewährleisten:<br />

� Für P<strong>at</strong>ienten mit Verdacht auf (Rest-)Neglect empfiehlt sich eine Abklärung<br />

desselben mit Hilfe des Add-on Untertests Neglect.<br />

� Bei P<strong>at</strong>ienten mit unsicherem Umgang mit der PC-Maus wird zur Absicherung der<br />

Validität der COGBAT-Verfahren der entsprechende Add-on Test MOUSE<br />

empfohlen.<br />

� Subjektiv erlebte Störungen beeinflussen häufig Krankheitsmodelle und die<br />

Behandlungscompliance. Sie müssen nicht zwingend mit dem objektivierbaren<br />

kognitiven Leistungsprofil übereinstimmen. Eine Kenntnis der subjektiv<br />

wahrgenommenen Beeinträchtigung ist jedoch Voraussetzung für die Entwicklung<br />

eines gemeinsamen Störungsmodells zwischen Behandler und P<strong>at</strong>ient, welches<br />

wiederum die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung der kognitiven und<br />

psychischen Probleme bildet. Vor diesem Hintergrund kann eine Kenntnis der<br />

subjektiv wahrgenommenen Beeinträchtigungen hilfreich sein. Insbesondere für<br />

P<strong>at</strong>ienten mit psychischen Erkrankungen wird daher zusätzlich der Eins<strong>at</strong>z des<br />

Fragebogens zur geistigen Leistungsfähigkeit (FLei) empfohlen.


Im Rahmen der Entwicklung des Test-Sets COGBAT wurden folgende Verfahren speziell für<br />

das Test-Set gekürzt bzw. adaptiert, um die geplante Vorgabedauer des Test-Sets von ca.<br />

einer Stunde zu erreichen:<br />

� WAFA (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen: Alertness)<br />

� WAFG (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen: geteilte Aufmerksamkeit)<br />

� INHIB (Response Inhibition)<br />

Dazu wurden eigene Kurzformen für diese Verfahren entwickelt. Bei der Entwicklung dieser<br />

Kurzformen standen folgende Entwicklungsziele im Vordergrund:<br />

� Die Reliabilität der Kurzform liegt nicht unter 0,70.<br />

� Die Hauptvariable der Kurz- und Langform sind hoch korreliert.<br />

� Keine signifikanten Mittelwertsunterschiede relevanten Ausmaßes (Cohen’s d>0,30)<br />

zwischen der Kurz- und Langform.<br />

� Gute Klassifik<strong>at</strong>ionsübereinstimmung zwischen der Kurz- und Langform bei<br />

akzeptabler Sensitivität und Spezifität.<br />

Die Analysen wurden jeweils anhand der Normd<strong>at</strong>en der COGBAT und anhand einer<br />

anfallenden Stichprobe klinisch-psychologischer P<strong>at</strong>ienten (vorwiegend schizophrene und<br />

depressive Erkrankungen) durchgeführt. Im Folgenden werden die gekürzten Testformen<br />

und die Ergebnisse dieser Analysen zusammenfassend beschrieben:<br />

In der Kurzform der WAFA (S2), werden 50 Reize vorgegeben, während in der Standardform<br />

(S1) 100 Reize vorgegeben werden. Die 50 Reize entsprechen dabei der ersten Hälfte der<br />

Langform. Die Reliabilität der Kurzform S2 liegt bei 0,86 (Cronbach α) für die Variable<br />

Mittlere Reaktionszeit und kann damit als gut bewertet werden (vgl. Kapitel 3.3).<br />

Die Ergebnisse der oben angeführten Analysen zur Vergleich zwischen der Kurz- und<br />

Langform können der Tabelle 1 entnommen werden.<br />

Tabelle 1: Vergleich Kurz- und Langform hinsichtlich der Mittlere Reaktionszeit (WAFA)<br />

Stichprobe Variable/<br />

Testform<br />

Normstichprobe<br />

Klinische<br />

Stichprobe<br />

N Mean SD r T df p<br />

Cohens<br />

d<br />

LMRT S1 313 231,96 38,34 0,95 -0,869 312 0,385 0,01<br />

LMRT S2 313 232,61 40,92<br />

LMRT S1 91 243,.85 86,45 0,98 2,393 90 0.019 0,05<br />

LMRT S2 91 239,88 84,33<br />

Es zeigten sich sowohl in der Normstichprobe der COGBAT, als auch in der klinischpsychologischen<br />

Anfallsstichprobe keine signifikanten Mittelwertsunterschiede, sowie ein<br />

hoher Zusammenhang zwischen den Testleistungen in der Kurz- und Langform.<br />

Die Übereinstimmung bei der Beurteilung der Testleistung in unterdurchschnittlich (PR


Die Übereinstimmung zwischen der Kurz- und Langform kann daher als hinreichend gut<br />

bezeichnet werden. Zudem erfüllt die Messgenauigkeit der Kurzform auch die eingangs<br />

gestellten Anforderungen.<br />

Für die Kurzform des WAFG (S2) wurde die Standardform (S1) von 260 Reizen (davon 64<br />

relevant) auf 85 Reize reduziert (davon 21 relevant). Die Reliabilität der Kurzform S2 liegt bei<br />

0,89 (Cronbach α) für die Variable Mittlere Reaktionszeit und kann damit als gut bewertet<br />

werden (vgl. Kapitel 3.3).<br />

Die Ergebnisse zur Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Kurz- und Langform<br />

sind zusammenfassend in<br />

Tabelle 2 dargestellt.<br />

Tabelle 2: Vergleich Kurz- und Langform hinsichtlich der Mittlere Reaktionszeit (WAFG)<br />

Stichprobe<br />

Norm-<br />

stichprobe<br />

Klinische<br />

Stichprobe<br />

Variable/<br />

Testform<br />

N Mean SD r T df p<br />

Cohens<br />

d<br />

LMRT S1 309 666,03 213,86 0,97 -1,345 308 0,180 0,02<br />

LMRT S2 309 670,15 216,41<br />

LMRT S1 92 720,36 223,29 0,93 4,494 91


Tabelle 3: Vergleich Kurz- und Langform hinsichtlich rel. Anzahl Kommissionsfehlern (INHIB)<br />

Stichprobe<br />

Normstichprobe<br />

Variable/<br />

Testform<br />

N Mean SD r T df p<br />

Cohens<br />

d<br />

FA S3 313 0,22 0,13 0,91 6,980 312 0,30).<br />

Die Übereinstimmung zwischen der Klassifik<strong>at</strong>ion der der Testleistung in der Kurz- und<br />

Langform in unterdurchschnittlich (PR0,90 als ausgezeichnet.<br />

Werte zwischen 0,60 und 0,69 werden mit gering klassifiziert und Tests mit einer Reliabilität<br />

unter 0,59 werden als unreliabel betrachtet. Die Tests des Test-Sets COGBAT wurden<br />

gemeinsam als Testb<strong>at</strong>terie normiert (vgl. Kapitel Normierung), sodass auf Basis der<br />

Normstichprobe auch die jeweiligen Reliabilitäten der Tests berechnet werden konnten. Eine<br />

Übersicht über die Ergebnisse findet sich in Tabelle 4.<br />

Tabelle 4: Reliabilität der Tests des Test-Set COGBAT<br />

Tests Testformen Variablen Cronbachs α<br />

Gre<strong>at</strong>est<br />

Lower Bound<br />

WAFA S2 Intrinsisch (visuell) Mittlere Reaktionszeit 0,86 0,92<br />

WAFG S2 (crossmodal) Mittlere Reaktionszeit 0,89 0,92<br />

FGT S11 Lernsumme 0,90 0,96


Verzögerte Freie Wiedergabe I 0,71 0,77<br />

Verzögerte Freie Wiedergabe II 0,70 0,77<br />

Wiedererkennung Treffer 0,68 0,82<br />

NBV S1 Richtige 0,84 0,89<br />

TMT-L S1 Bearbeitungszeit Teil B 0,81 0,90<br />

TOL-F S1 Planungsfähigkeit 0,57 0,73<br />

INHIB S13 Anzahl Kommissionsfehler 0,71 0,84<br />

TMT-L S1 Bearbeitungszeit Teil A 0,92 0,96<br />

Validität bezeichnet das Ausmaß, mit dem ein Test dasjenige Merkmal misst, welches er<br />

vorgibt zu messen. Validität ist somit ein Maß dafür, wie adäqu<strong>at</strong> Urteile und Schlüsse auf<br />

Basis von Testergebnissen sind und stellt somit das wichtigste Gütekriterium dar. Im Test-<br />

Set COGBAT sind für jeden Test im jeweiligen Testmanual die spezifischen<br />

Studienergebnisse zur Validität des Tests angeführt.<br />

Studien zur Konstruktvalidität des Test-Sets COGBAT sowie eine Validierung der kognitiven<br />

Basistestung anhand verschiedener P<strong>at</strong>ientengruppen aus dem neurologischen und<br />

psychi<strong>at</strong>rischen Bereich befinden sich aktuell in Umsetzung.<br />

Unter Ökonomie wird verstanden, wie ressourcenschonend ein Verfahren im Vergleich zum<br />

erzielten Inform<strong>at</strong>ionsgewinn ist (Kubinger, 2006).<br />

Die Vorgabe der Testverfahren des Test-Sets COGBAT nimmt wenig Zeit des Testleiters in<br />

Anspruch. Die Instruktion wird standardisiert über den Bildschirm präsentiert, d.h. der<br />

Testleiter muss die jeweiligen Testaufgaben nicht im Detail erklären, sondern nur im<br />

Bedarfsfall (z.B. bei schwer beeinträchtigten P<strong>at</strong>ienten) ergänzende Hinweise geben. Die<br />

Auswertezeiten für die einzelnen Tests entfallen, bei mehreren vorhandenen Testplätzen<br />

können gestaffelte Testungen durchgeführt werden. Über die Report-Funktion können<br />

standardisierte Reports erstellt werden, die als Grundlage für Befunde etc. dienen können.<br />

Ein Test ist dann nützlich, wenn er ein Merkmal misst, für dessen Untersuchung ein<br />

praktisches Bedürfnis besteht. Die Tests des Test-Sets COGBAT decken relevante<br />

neuropsychologische Bereiche ab, die für zahlreiche Fragestellungen in der<br />

neuropsychologischen Diagnostik von Interesse sind (vgl. Kapitel 2).<br />

Nach Kubinger (2006) erfüllt ein Test das Gütekriterium der Normierung, wenn folgende<br />

Bedingungen erfüllt sind: Die Normen sind nicht veraltet, die Popul<strong>at</strong>ionen, für welche die<br />

Normen gelten, und die herangezogene Stichprobe sind definiert.<br />

Das Test-Set COGBAT wurde als Gesamtpaket normiert. Die Normstichprobe wurde dabei<br />

2012 im Forschungslabor der SCHUHFRIED GmbH sowie in der Lehr- und<br />

Forschungspraxis der Universität Wien erhoben. Es handelt sich um eine österreichische<br />

Stichprobe von 313 Personen aus der Normalbevölkerung im Alter zwischen 16 und 80<br />

Jahren. Es wurden nur Personen eingeschlossen, die lt. eigenen Angaben keine<br />

schwerwiegenden neurologischen oder psychi<strong>at</strong>rischen Vorerkrankungen aufwiesen und<br />

aktuell keine zentralnervös wirksamen Medikamente einnahmen. Die Stichprobe umfasst


171 (45,4%) Frauen und 142 (54,6%) Männer. Der Altersmittelwert liegt bei 44,16 Jahren<br />

und die Standardabweichung bei 17,27 Jahren. Die Verteilung über die Bildungsstufen ist in<br />

Tabelle 5 dargestellt.<br />

Tabelle 5: Bildungsverteilung der Normstichprobe<br />

EU Bildungsgrad Beschreibung 1 N Anteil in %<br />

2 Pflichtschule oder Realschule 44 14,1<br />

3 Fachschule oder Berufsausbildung 103 32,9<br />

4 Höhere Schule mit Abitur/M<strong>at</strong>ura 112 35,8<br />

5 Universität oder Fachhochschule 54 17,3<br />

Die Normtabellen werden im Wiener Testsystem im Normtabellen-Explorer (aufrufbar über<br />

das Menü „Extras“) dargestellt. Neben einer Gesamtnorm liegen auch geschlechts-, alters-<br />

und bildungsspezifische Normstichproben vor.<br />

Die Basistestung wurde als Testb<strong>at</strong>terie normiert, um Ermüdungs- und Reihenfolgeeffekte in<br />

der Normierung zu berücksichtigen. Die gemeinsame Normierung h<strong>at</strong> darüber hinaus den<br />

Vorteil, dass Testleistungen anhand einer hinsichtlich Größe, Qualität und Kultur<br />

einheitlichen Stichprobe verglichen werden können. Bei der Normierung der Basistestung<br />

wurde darauf geachtet, eine umfassende Stichprobe gesunder Personen zu erheben, welche<br />

hinsichtlich Geschlecht und Alter für die Gesamtbevölkerung Deutschlands und Österreichs<br />

repräsent<strong>at</strong>iv sind. Der Vergleich mit einer gesunden Stichprobe ermöglicht Defizite in<br />

Rel<strong>at</strong>ion zur Normalbevölkerung zu beurteilen.<br />

1 Die Zugehörigkeit zu einer Bildungsgruppe ergibt sich über die höchste abgeschlossene Ausbildung.


Wie bereits in Kapitel 3 beschrieben, enthält das Test-Set COGBAT Verfahren zur Abklärung<br />

folgender relevanter neuropsychologischer Dimensionen (Abbildung 2):<br />

Abbildung 2: Übersicht Dimensionen im Test-Set COGBAT<br />

Tabelle 6 gibt einen detaillierten Überblick über die im Test-Set enthaltenen Dimensionen<br />

und Tests. Eine genaue Beschreibung zu den Gütekriterien und zum theoretischen<br />

Hintergrund der Tests können Sie im jeweiligen Testmanual nachlesen. Kontaktieren Sie uns<br />

(info@<strong>schuhfried</strong>.<strong>at</strong>), wir schicken sie Ihnen gerne zu.<br />

Tabelle 6: Überblick Dimensionen und Tests des Test-Sets COGBAT<br />

Dimensionen Tests Testformen Hauptvariablen Zeit<br />

Aufmerksamkeit<br />

Alertness WAFA<br />

S2<br />

Intrinsisch (visuell)<br />

Mittlere Reaktionszeit 4<br />

Geteilte Aufmerksamkeit WAFG S2 (crossmodal) Mittlere Reaktionszeit 6<br />

Gedächtnis<br />

figurales Langzeitgedächtnis FGT S11<br />

Lernsumme<br />

Verzögerte Freie Wiedergabe I<br />

Verzögerte Freie Wiedergabe II<br />

Wiedererkennung Treffer<br />

verbales Arbeitsgedächtnis NBV S1 Richtige 8<br />

Exekutive Funktionen<br />

Kognitive Flexibilität TMT-L S1 Bearbeitungszeit Teil B 1<br />

16


Planungsfähigkeit TOL-F S1 Planungsfähigkeit 16<br />

Response Inhibition INHIB S13 Anzahl Kommissionsfehler 7<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

TMT-L S1 Bearbeitungszeit Teil A 1<br />

Gesamtdauer 59<br />

Die Bearbeitung des Test-Sets COGBAT beträgt durchschnittlich rund eine Stunde. 2<br />

Optional kann, wie bereits in Kapitel 3 beschrieben, das Test-Set COGBAT durch die in<br />

Tabelle 7 dargestellten Testverfahren erweitert werden, falls dies durch die jeweilige<br />

Fragestellung indiziert ist (z.B. bei Verdacht auf Gesichtsfeldeinschränkungen, Verdacht auf<br />

Probleme bei der Bedienung der Maus durch ältere Personen, Abklärung der subjektiv<br />

empfundenen kognitiven Leistungsfähigkeit von P<strong>at</strong>ienten als Ergänzung zu objektiven<br />

Testbefunden, etc.).<br />

Tabelle 7: Überblick der zusätzlich zuschaltbaren Tests im Test-Set COGBAT („Add-on“ Tests)<br />

Dimensionen Tests Testformen Hauptvariablen Zeit<br />

Neglect/Gesichtsfeld WAFR S5<br />

Anzahl Verpasser unil<strong>at</strong>eral rechts<br />

Anzahl Verpasser unil<strong>at</strong>eral rechts<br />

Mausbedienung MOUSE S1 Anzahl richtiger Reaktionen 2<br />

Subjektiv erlebte geistige<br />

Leistungsfähigkeit<br />

FLEI S1 Geistige Leistungsfähigkeit 5<br />

Aufmerksamkeit beschreibt die Fähigkeit einer Person, einer Arbeitsaufgabe mit<br />

ausreichender Sorgfalt und Stetigkeit nachzugehen und dabei andere, hierfür irrelevante<br />

Dinge, außer Acht lassen zu können. Aufmerksamkeit ist mit geistiger Anstrengung<br />

verbunden und lässt im Allgemeinen mit der Zeit nach. Die Aufmerksamkeit stellt auch die<br />

Basis für höhere kognitive Leistungen dar.<br />

Besonders im klinischen und neuropsychologischen Tätigkeitsfeld spielen Störungen der<br />

Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle. Sie gehören neben Störungen des Gedächtnisses zu<br />

den häufigsten Folgen von Hirnschädigungen und sind auch bei psychi<strong>at</strong>rischen<br />

Erkrankungen zu beobachten (Sturm, 2009). Gemäß dem von van Zomeren und Brouwer<br />

(1994) vorgeschlagenen Modell zur Dimensionalität der Aufmerksamkeit kann zwischen<br />

Intensitäts- und Selektivitätsaspekten der Aufmerksamkeit unterschieden werden. Als<br />

Komponenten der Aufmerksamkeitsintensität werden in dem Modell die Bereiche Alertness,<br />

Daueraufmerksamkeit und Vigilanz beschrieben. Unter dem Aspekt der Selektivität der<br />

Aufmerksamkeitsprozesse unterscheidet das Modell von van Zomeren und Brouwer<br />

zwischen den Aspekten fokussierter bzw. selektiver Aufmerksamkeit und geteilter<br />

Aufmerksamkeit. Sturm (2009) beschreibt in seiner Taxonomie der Aufmerksamkeit<br />

zusätzlich den Aspekt der räumlichen Aufmerksamkeit.<br />

2 Bitte beachten Sie, dass bei schwer beeinträchtigten P<strong>at</strong>ienten (z.B. P<strong>at</strong>ienten mit Auffassungserschwernis, Verlangsamung,<br />

etc.) die Testung auch über die durchschnittliche Bearbeitungszeit von 60 min hinausgehen kann.<br />

6


Die Aufmerksamkeit wird im Test-Set COGBAT durch folgende Subdimension erfasst, wobei<br />

erstere dem Bereich der Aufmerksamkeitsintensität und letztere der –selektivität zugeordnet<br />

wird:<br />

� Alertness<br />

� Geteilte Aufmerksamkeit<br />

Das Konzept der Alertness beschreibt einerseits den Zustand der allgemeinen Wachheit<br />

(tonische Alertness) und andererseits die Fähigkeit, das allgemeine Aufmerksamkeitsniveau<br />

nach einem Warnreiz kurzfristig zu steigern (phasische Alertness) (Sturm, 2009). Aufgaben<br />

zur Erfassung der Alertness sind meist einfache Reaktionsaufgaben, die entweder ohne oder<br />

mit Warnreiz vorgegeben werden.<br />

Test:<br />

Alertness wird im Test-Set COGBAT mit dem Verfahren WAFA (Wahrnehmungs- und<br />

Aufmerksamkeitsfunktionen: Alertness) mit der Testform S2 erfasst. Dabei wird die<br />

Reaktionszeit auf einfaches visuelles Reizm<strong>at</strong>erial verwendet. Die Reizdarbietung erfolgt<br />

ohne präsentierten Warnreiz (intrinsische Alertness). Als Hauptvariable wird in der<br />

Auswertung des Test-Sets COGBAT die Mittlere Reaktionszeit ausgegeben (Hinweise zur<br />

Interpret<strong>at</strong>ion der Testvariablen finden sich im Testmanual des WAFA).<br />

Geteilte Aufmerksamkeit bezeichnet die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf mehrere<br />

Inform<strong>at</strong>ionskanäle zu richten. Die Teilung der Aufmerksamkeit wird beispielsweise in „Dual-<br />

Task-Aufgaben“ verlangt, in denen zwei Inform<strong>at</strong>ionskanäle simultan überwacht werden<br />

müssen. Tritt in einem oder in beiden Kanälen ein relevantes Ereignis ein, muss so schnell<br />

wie möglich reagiert werden (Sturm, 2009).<br />

Test:<br />

Die Erfassung der geteilten Aufmerksamkeit erfolgt im Test-Set COGBAT mit dem Verfahren<br />

WAFG (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen: Geteilte Aufmerksamkeit), mit der<br />

Testform S2. Die Testperson erhält Reizm<strong>at</strong>erial auf einem visuellen und einem auditiven<br />

Kanal. Sie soll dabei stets beide Kanäle dahingehend überwachen, ob sich einer der Reize<br />

zweimal hintereinander verändert h<strong>at</strong>. Als Hauptvariable wird in der Auswertung des Test-<br />

Sets COGBAT die Mittlere Reaktionszeit ausgegeben. Aufgrund der klinischen Relevanz der<br />

Variable „Anzahl Verpasser“ im WAFG wird diese zusätzlich zur Hauptvariablen angezeigt,<br />

wenn sie einen Prozentrang von 25 unterschreitet (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen<br />

Testvariablen finden sich im Testmanual des WAFG).<br />

Unter Gedächtnis versteht man die Fähigkeit, aufgenommene Inform<strong>at</strong>ionen zu behalten, zu<br />

ordnen und wieder abzurufen. Das Gedächtnis umfasst verschiedene Funktionsbereiche und<br />

Prozesse, die durch eine Hirnschädigung spezifisch gestört sein können (Schuri, 2009). Da<br />

Gedächtnisleistungen abhängig von der Dauer des Behaltensintervalls (kurz- vs. langfristig)<br />

und modalitätsspezifisch beeinträchtigt sein können, ist eine Untersuchung sowohl in<br />

verschiedenen zeitlichen Intervallen als auch mit unterschiedlichem M<strong>at</strong>erial (sprachlich,<br />

figural) erforderlich. Gedächtnis ist demnach kein einheitliches Konstrukt, sondern besteht<br />

vielmehr aus verschiedenen Subsystemen (Thöne-Otto, 2009).<br />

Die Gedächtnisfähigkeit wird im Test-Set COGBAT durch folgende Subdimension erfasst:<br />

� Arbeitsgedächtnis (Upd<strong>at</strong>ing)<br />

� Langzeitgedächtnis


Das Arbeitsgedächtnis umfasst die Fähigkeit, Gedächtnisinhalte in Gedanken zu bearbeiten,<br />

um Aufgaben zu erfüllen und Ziele zu erreichen. Unter Arbeitsgedächtnis kann daher die<br />

Fähigkeit zur Aufrechterhaltung und Bearbeitung kurzfristig dargebotener Inform<strong>at</strong>ionen<br />

verstanden werden, die für die Lösung einer aktuell anstehenden Aufgabe relevant sind. Das<br />

Arbeitsgedächtnis ist für viele grundlegende Fähigkeiten, wie beispielsweise Rechnen und<br />

Lesen, unverzichtbar.<br />

Test:<br />

Das Test-Set COGBAT verwendet das Verfahren NBV (NBack verbal), Testform S1, zur<br />

Erfassung des verbalen Arbeitsgedächtnisses. Hier werden Reihen von Buchstaben visuell<br />

dargeboten. Die Aufgabe der Testperson besteht darin anzugeben, ob der derzeit<br />

dargestellte Buchstabe mit dem vorletzten Buchstaben übereinstimmt. Als Hauptvariable<br />

wird in der Auswertung des Test-Sets COGBAT die Variable „Richtige“ ausgegeben<br />

(Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen finden sich im Testmanual des<br />

NBV).<br />

Die Subdimension Langzeitgedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, Inform<strong>at</strong>ionen längerfristig<br />

zu behalten, in die eigene Wissensbasis zu integrieren sowie korrekt abzurufen. Das<br />

Langzeitgedächtnis enthält alle Inform<strong>at</strong>ionen, die nach einem Intervall noch erinnert werden.<br />

Die Kapazität des Langzeitgedächtnisses ist theoretisch unbegrenzt (Thöne-Otto, 2009).<br />

Gedächtnisstörungen lassen sich dadurch charakterisieren, dass man Muster intakter und<br />

gestörter Gedächtnisprozesse beschreibt. Im Prozess des Lernens können dabei die Phasen<br />

der Enkodierung, der Konsolidierung und des Abrufs unterschieden werden (Thöne-Otto,<br />

2009). Für die Diagnostik ist es daher hilfreich, verschiedene Aspekte des Lernprozesses zu<br />

quantifizieren. Das Gedächtnisverfahren der Testb<strong>at</strong>terie COGBAT wird diesem Anliegen<br />

gerecht, indem verschiedene Maße der Lern- und Gedächtnisleistung ausgegeben werden<br />

(Lernfähigkeit, kurzfristige freie Wiedergabe, langfristige freie Wiedergabe, Wiedererkennen),<br />

mit deren Hilfe Hinweise auf die beeinträchtigten Gedächtnisprozesse erfasst werden<br />

können.<br />

Test:<br />

Das Langzeitgedächtnis wird im Test-Set COGBAT mit dem Verfahren FGT (Figuraler<br />

Gedächtnistest) mit der Testform S11 erfasst. Als Itemm<strong>at</strong>erial werden unterschiedliche<br />

Figuren, die sich aus einzelnen Stäben zusammensetzen, verwendet. Die Messung erfolgt<br />

durch Umsetzung eines Lernparadigmas mit fünf Lerndurchgängen sowie einem kurz- (5<br />

Minuten Pause) und mittelfristig (30 Minuten Pause) verzögerten Abruf. Unmittelbar nach<br />

jedem Lerndurchgang sowie beim kurz- und mittelfristigen Abruf müssen die Figuren frei<br />

reproduziert werden. Im Anschluss an den mittelfristigen freien Abruf erfolgt zusätzlich eine<br />

Abrufphase, in der die präsentierten Figuren aus einer Reihe ähnlicher Figuren<br />

wiedererkannt werden sollen. In der Auswertung des Test-Sets COGBAT werden daher als<br />

Hauptvariablen die Maße „Lernsumme“, „Verzögerte Freie Wiedergabe I“, „Verzögerte Freie<br />

Wiedergabe II“ und „Wiedererkennung Treffer“ ausgegeben. Aufgrund der klinischen<br />

Relevanz der Variable „Anzahl falsch positiver Antworten“ im Bereich des Wiedererkennens<br />

wird diese zusätzlich zur Hauptvariablen angezeigt, wenn ein Prozentrang von 25<br />

unterschritten wird (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen finden sich im<br />

Testmanual des FGT).<br />

3 Das Arbeitsgedächtnis wird in der Liter<strong>at</strong>ur u.a. auch im Rahmen der Exekutiven Funktionen beschrieben. (z.B. Royall et al.,<br />

2002)


Der Begriff „Exekutive Funktionen“ bezeichnet verschiedene Regul<strong>at</strong>ions- und<br />

Kontrollmechanismen, die ein zielorientiertes und situ<strong>at</strong>ionsangepasstes Handeln<br />

ermöglichen (Drechsler, 2007). Exekutive Funktionen werden als metakognitive Prozesse<br />

aufgefasst, die Antizip<strong>at</strong>ion, das Planen und die zielgerichtete Durchführung von Handlungen<br />

sowie deren Überwachung und Hemmung umfassen (Müller & Münte, 2009).<br />

Exekutive Funktionen spielen eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Bewältigung des Alltags<br />

und basieren auf einer intakten Funktion des präfrontalen Kortex und seiner subkortikalen<br />

Verbindungen (Mega & Cummings, 1994). Störungen der Exekutiven Funktionen treten<br />

daher häufig nach einer Schädigung des präfrontalen Kortex, beispielsweise durch<br />

Schädelhirntraumen, Tumore, Hirninfarkte etc. aber auch nach Schädigungen anderer<br />

Hirnregionen wie z.B. Kleinhirnschädigungen auf.<br />

Zusammenfassend können Exekutive Funktionen als Oberbegriff betrachtet werden, der die<br />

Regul<strong>at</strong>ion verschiedenartiger kognitiver, sozialer und emotionaler Funktionen beschreibt.<br />

Das Test-Set COGBAT erfasst folgende Komponenten der Exekutiven Funktionen:<br />

� Kognitive Flexibilität<br />

� Planungsfähigkeit<br />

� Response Inhibition<br />

Kognitive Flexibilität bezeichnet die Fähigkeit, flexibel zwischen unterschiedlichen<br />

Bezugssystemen wechseln zu können, sofern dies gefordert ist. Ein Test, der mit der<br />

Erfassung der kognitiven Flexibilität häufig in Verbindung gebracht wird, ist der Teil B des<br />

bekannten Trail-Making-Tests (z.B. Bowie & Harvey, 2006; Fernandez & Marcopulo, 2008),<br />

der sich sowohl sensitiv für neurokognitive Defizite beispielsweise bei neurologischen<br />

(Ashendorf et al., 2008) als auch bei psychischen Erkrankungen erwies (z.B. Elderkin-<br />

Thompson et al., 2003).<br />

Test:<br />

Kognitive Flexibilität wird im Test-Set COGBAT durch den Teil B des TMT-L (Trail Making<br />

Test – Langensteinbacher Version) in der Testform S1 erfasst. Die Aufgabe der Testperson<br />

besteht darin, alternierend Kreise mit den Zahlen von 1 bis 13 und den Buchstaben von A bis<br />

L in aufsteigender Reihenfolge zu verbinden. Da die Durchführung des TMT-L Vertrautheit<br />

im Umgang mit der Maus voraussetzt, kann im Bedarfsfall die Fähigkeit zur Mausbedienung<br />

vorab mit einem eigenen Vortest (vgl. Kapitel 4.5) überprüft werden. Als Hauptvariable wird<br />

in der Auswertung des Test-Sets COGBAT die „Bearbeitungszeit im Teil B“ ausgegeben.<br />

Aufgrund der klinischen Relevanz der Variable „Quotient B/A“ wird diese zusätzlich zur<br />

Hauptvariablen angezeigt, wenn ein Prozentrang von 25 unterschritten wird (Hinweise zur<br />

Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen finden sich im Testmanual des TMT-L).<br />

Planen kann als eine Form von Problemlösen verstanden werden und bezeichnet die<br />

mentale Simul<strong>at</strong>ion und Evalu<strong>at</strong>ion von Handlungsabläufen und den daraus resultierenden<br />

Konsequenzen (Goel, 2002). Die Fähigkeit, Pläne zu entwerfen und durch geeignete<br />

Handlungen zu realisieren, gehört zu den komplexesten kognitiven Fähigkeiten des<br />

Menschen.<br />

Test:<br />

Planungsfähigkeit wird im Test-Set COGBAT durch das Verfahren TOL-F (Tower of London<br />

– Freiburger Version) mit der Testform S1 erfasst. Bei diesem Test ist, in Anlehnung an die<br />

Originalkonzeption des Tower of London von Shallice (1982), auf dem Bildschirm ein


Holzmodell mit drei Stangen abgebildet, auf denen 3 unterschiedlich gefärbte Kugeln je nach<br />

Testaufgabe in unterschiedlicher Konfigur<strong>at</strong>ion angeordnet sind. Wie im Original passen auf<br />

die linke Stange drei Kugeln, auf die mittlere Stange zwei und auf die rechte Stange eine<br />

Kugel. Die Aufgabe der Testperson ist es, möglichst mit der minimalen Anzahl an Zügen die<br />

Kugeln derart zu verschieben, dass sie einem vorgegebenen Zielzustand entsprechen. Als<br />

Hauptvariable wird in der Auswertung des Test-Sets COGBAT die Variable<br />

„Planungsfähigkeit“ ausgegeben (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen<br />

finden sich im Testmanual des TOL-F).<br />

Response Inhibition beschreibt die Fähigkeit, irrelevante Reaktionen zu unterdrücken. Diese<br />

Fähigkeit ist die grundlegende Voraussetzung für flexibles und adäqu<strong>at</strong>es Verhalten und<br />

erfordert die Integrität spezifischer präfrontaler Areale und deren subkortikaler Verbindungen.<br />

Störungen der Response Inhibition werden bei zahlreichen neurologischen und<br />

psychi<strong>at</strong>rischen Störungsbildern beobachtet und gehen mit einer erheblichen<br />

Alltagsbeeinträchtigung einher.<br />

Test:<br />

Die Response Inhibition wird im Test-Set COGBAT mit einem Go/Nogo Paradigma mittels<br />

des Verfahrens INHIB (Response Inhibition) in der Testform S13 erfasst. Die Go/Nogo<br />

Aufgabe erfordert eine Diskrimin<strong>at</strong>ion, ob bei einem Stimulus eine Antwort oder eine<br />

Inhibition erforderlich ist. Zusätzlich wird durch häufiges gleichförmiges Antworten eine<br />

dominante Reaktionstendenz aufgebaut. Im Verfahren INHIB wird dazu eine Reihe von<br />

Kreisen und Dreiecken am Bildschirm gezeigt. Nur auf Dreiecke ist dabei über einen<br />

Tastendruck zu reagieren. Die Reaktion auf die Kreise ist dabei zu unterdrücken. Als<br />

Hauptvariable wird in der Auswertung des Test-Sets COGBAT die Variable „Anzahl<br />

Kommissionsfehler“ ausgegeben. Aufgrund der klinischen Relevanz der Variable „Mittlere<br />

Reaktionszeit“ wird diese zusätzlich zur Hauptvariablen angezeigt, wenn ein Prozentrang<br />

von 25 unterschritten wird (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen finden<br />

sich im Testmanual des INHIB).<br />

Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit wird als komplexes Konstrukt betrachtet, welches<br />

mit einer Vielzahl neuropsychologischer Leistungsdimensionen, etwa Aufmerksamkeit oder<br />

Exekutivfunktionen, zusammenhängt. Defizite zeigen sich dabei bei einer Vielzahl<br />

neurologischer, psychi<strong>at</strong>rischer und psychosom<strong>at</strong>ischer Krankheitsbilder.<br />

Test:<br />

Im Test-Set COGBAT kann mit dem Teil A des Verfahrens TMT-L (Trail Making Test –<br />

Langensteinbacher Version) mit der Testform S1 ein grundlegendes Maß für<br />

Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit erfasst werden. Die Aufgabe besteht aus<br />

mehreren Kreisen, welche gleichzeitig am Bildschirm gezeigt werden und die Zahlen von 1<br />

bis 25 enthalten. Diese sind möglichst schnell in aufsteigender Reihenfolge zu verbinden.<br />

Erfasst wird dabei sowohl die Geschwindigkeit der Aufgabenbearbeitung als auch die Anzahl<br />

der Fehler. Da die Durchführung des TMT-L Vertrautheit im Umgang mit der Maus<br />

voraussetzt, kann im Bedarfsfall die Fähigkeit zur Mausbedienung vorab mit einem eigenen<br />

Vortest (vgl. Kapitel 4.5) überprüft werden. Als Hauptvariable wird in der Auswertung des<br />

Test-Sets COGBAT die „Bearbeitungszeit im Teil A“ ausgegeben (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion<br />

der Testvariable finden sich im Testmanual des TMT-L).


Die subjektive Leistungsfähigkeit beschreibt im Test-Set COGBAT das subjektive Erleben<br />

neuropsychologischer Defizite durch den P<strong>at</strong>ienten. Bei psychischen Störungen kann das<br />

subjektive Erleben neuropsychologischer Beeinträchtigungen deutlich von den objektiven<br />

Testleistungen abweichen. Die Ursache ist bisher weitgehend ungeklärt, wahrscheinlich<br />

tragen sowohl die Unterschiede zwischen Testsitu<strong>at</strong>ion und Alltagssetting sowie eine<br />

veränderte Selbstwahrnehmung zu den divergierenden Befunden bei (Lahr, Beblo & H<strong>at</strong>je,<br />

2007). Es ist inzwischen jedoch auch mehrfach nachgewiesen worden, dass kognitive<br />

Defizite einen hohen prädiktiven Wert für den funktionellen Outcome haben können. Die<br />

detaillierte Erfassung subjektiver kognitiver Defizite ist für jede psychische P<strong>at</strong>ientengruppe<br />

empfehlenswert.<br />

Test:<br />

Im Test-Set COGBAT kann das subjektive Erleben kognitiver Defizite mit dem Verfahren<br />

FLEI (Fragebogen zur geistigen Leistungsfähigkeit) erfasst werden. Es werden nacheinander<br />

35 Aussagen präsentiert, die jeweils Schwierigkeiten aus dem alltäglichen Leben<br />

beschreiben. Die Aussagen lassen sich den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis,<br />

Exekutivfunktionen oder Neglect zuordnen, wobei bei P<strong>at</strong>ienten mit psychischen<br />

Erkrankungen (z.B. Schizophrenie) der Bereich Neglect als Kontrollskala fungieren kann. Die<br />

Antworteingabe erfolgt über eine fünfstufige R<strong>at</strong>ingskala. Als Hauptvariable wird in der<br />

Auswertung des Test-Sets COGBAT die Variable „Geistige Leistungsfähigkeit“ ausgegeben<br />

(Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der Testvariable finden sich im Testmanual des FLEI).<br />

Neglect beschreibt eine Verhaltensstörung, die typischerweise durch Hirnläsionen in der<br />

rechten Hemisphäre verursacht wird und sich durch das Nichtbeachten von Reizen auf der<br />

zur Läsion kontral<strong>at</strong>eralen Seite auszeichnet (Karn<strong>at</strong>h, 2009). P<strong>at</strong>ienten mit einem visuellen<br />

Neglect beachten Gegenstände oder Personen, die sich auf der betroffenen Seite befinden,<br />

nicht oder kaum, die visuelle Explor<strong>at</strong>ion ist zur intakten Seite (Seite der Hirnschädigung)<br />

verschoben (Zihl, 2006).<br />

Test:<br />

Im Test-Set COGBAT kann mit dem Verfahren WAFR (Wahrnehmungs- und<br />

Aufmerksamkeitsfunktionen: Räumliche Aufmerksamkeit) mit dem Subtest S5 eine<br />

Abklärung von Gesichtsfeld/Extinktion bzw. Neglect-Hypothesen durchgeführt werden. Bei<br />

der Neglect-Prüfung werden Stimuli an verschiedenen Positionen im rechten oder linken<br />

visuellen Feld oder simultan an äquivalenten Positionen in beiden Gesichtsfeldhälften<br />

dargeboten, auf die die Testperson reagieren muss. Als Hauptvariablen werden in der<br />

Auswertung des Test-Sets COGBAT die Variablen „Anzahl Verpasser unil<strong>at</strong>eral links“ und<br />

„Anzahl Verpasser unil<strong>at</strong>eral rechts“ ausgegeben. Aufgrund der klinischen Relevanz der<br />

Variablen „Mittlere Reaktionszeit unil<strong>at</strong>eral links“ und „Mittlere Reaktionszeit unil<strong>at</strong>eral rechts“<br />

werden diese jeweils zusätzlich zur Hauptvariablen angezeigt, wenn ein Prozentrang von 25<br />

unterschritten wird (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen finden sich im<br />

Testmanual des WAFR).


Motorische Beeinträchtigungen bzw. ein wenig vertrauter Umgang mit der Maus können bei<br />

Tests, bei welchen die Antworteingabe mittels PC-Maus ein zentrales Element des Tests ist<br />

(wie beispielsweise im TMT-L), Einfluss auf das Testergebnis haben. Um die Vertrautheit mit<br />

der PC-Maus vor Beginn einer Testvorgabe abzuklären, steht im Test-Set COGBAT das<br />

Verfahren MOUSE zur Verfügung.<br />

Test:<br />

Motorische Planungs- und Ausführprozesse im Umgang mit der Computermaus können mit<br />

dem Verfahren MOUSE mit der Testform S1 erfasst werden. Das Verfahren bietet<br />

unterschiedliche Maße zur Messung von Schnelligkeit und Genauigkeit beim Ausführen von<br />

Mausbewegungen. Die Aufgabe der Testperson besteht darin, 25 Quadr<strong>at</strong>e abnehmender<br />

Größe so schnell wie möglich nacheinander am Bildschirm anzuklicken. Das Verhalten bei<br />

der Bearbeitung dieser Aufgabe wird dabei dokumentiert und ausgewertet. Als Hauptvariable<br />

wird in der Auswertung des Test-Sets COGBAT die Variable „Anzahl richtiger Reaktionen“<br />

ausgegeben (Hinweise zur Interpret<strong>at</strong>ion der jeweiligen Testvariablen finden sich im<br />

Testmanual des MOUSE).


Im Test-Set COGBAT ist die Abfolge der Tests festgelegt. Diese berücksichtigt die<br />

Vorgabebedingungen einzelner Tests (z. B. Integr<strong>at</strong>ion von Testwiederholungen bei Prüfung<br />

des Gedächtnisses) optimal. Vor diesem Hintergrund sowie aufgrund der T<strong>at</strong>sache, dass das<br />

Test-Set COGBAT als Gesamtpaket in dieser Abfolge von Tests normiert ist, wird eine<br />

Änderung der Reihenfolge der enthaltenen Tests nicht empfohlen. Der Ablauf des Test-Sets<br />

COGBAT ist in Tabelle 8 dargestellt.<br />

Tabelle 8: Festgelegte Reihenfolge der Testvorgabe im Test-Set COGBAT<br />

Reihenfolge<br />

Dimensionen Tests Subtests<br />

Add-on Mausbedienung MOUSE S1 Maus<br />

1 Verarbeitungsgeschwindigkeit TMT-L, Teil A S1 Maus<br />

2<br />

Figurales Langzeitgedächtnis<br />

Subdimension: Lernfähigkeit<br />

FGT S11 1. Subtest Maus<br />

empfohlenes<br />

Eingabemedium<br />

3 Alertness WAFA S2 Probandentast<strong>at</strong>ur<br />

4<br />

Figurales Langzeitgedächtnis<br />

Subdimension: kurzfristig<br />

FGT S11 2. Subtest Maus<br />

5 Kognitive Flexibilität TMT-L, Teil B S1 Maus<br />

6 Response Inhibition INHIB S13 Probandentast<strong>at</strong>ur<br />

7 Arbeitsgedächtnis verbal NBV S1 Probandentast<strong>at</strong>ur<br />

8 Geteilte Aufmerksamkeit WAFG S2 Probandentast<strong>at</strong>ur<br />

9<br />

Figurales Langzeitgedächtnis<br />

Subdimension: langfristig<br />

Subdimension: Wiedererkennen<br />

FGT S11 3. Subtest Maus<br />

10 Planungsfähigkeit TOL-F S1 Maus<br />

Add-on Neglect WAFR S5 Probandentast<strong>at</strong>ur<br />

Add-on<br />

Subjektive geistige<br />

Leistungsfähigkeit<br />

FLEI S1 Maus


Besonders im Kontext neuropsychologischer Untersuchungen sind Faktoren, welche die<br />

Testdurchführung und/oder die Ergebnisinterpret<strong>at</strong>ion beeinflussen könnten, wichtig zu<br />

berücksichtigen. Hinweise auf mögliche testbeeinflussende Faktoren erhält man aus den<br />

Vorbefunden sowie aus der Anamnese und Explor<strong>at</strong>ion aber auch aus einer ersten<br />

Verhaltensbeobachtung (Sturm, 2009). Folgende Faktoren können die Testbearbeitung und<br />

das Testergebnis beeinflussen:<br />

� Medik<strong>at</strong>ion:<br />

Sedierende aber auch stimulierende Medikamente können ergebnisverfälschend<br />

wirken.<br />

� Sehleistungen/Hörfähigkeit:<br />

Visusbeeinträchtigungen, insbesondere Heminanopsien aber auch Störungen des<br />

Kontrastsehens oder der Farbwahrnehmung müssen bei der Auswahl der<br />

Untersuchungsverfahren und bei der Interpret<strong>at</strong>ion der Untersuchungsbefunde<br />

berücksichtigt werden. Wenn P<strong>at</strong>ienten Hilfsmittel wie Brillen oder Hörgeräte<br />

benötigen, müssen diese bei der Untersuchung getragen werden. Einige<br />

Testverfahren des Test-Sets COGBAT (z.B. WAF-Tests) ermöglichen eine separ<strong>at</strong>e<br />

Erfassung sensorischer Fähigkeiten.<br />

� Sprachstörungen:<br />

Verbale Aufgabenstellungen (außer n<strong>at</strong>ürlich zur Erfassung und Beschreibung der<br />

Sprachstörung per se) sollten bei bekannter oder vermuteter Sprachstörung<br />

möglichst vermieden werden. Dies gilt auch für Multiple-Choice-Aufgaben oder<br />

einfache Ja-Nein-Entscheidungen: Hier sollten ggf. nichtsprachliche Symbole, auf die<br />

der P<strong>at</strong>ient zur Aufgabenlösung zeigen kann (z.B. Smiley/Frowney), herangezogen<br />

werden.<br />

� Motorische Störungen:<br />

Hemiparesen oder Hemiplegien der dominanten Hand, aber auch subtilere<br />

motorische Beeinträchtigungen wie Koordin<strong>at</strong>ionsstörungen und Beeinträchtigungen<br />

der Feinmotorik, können motorische Reaktionen, insbesondere wenn diese<br />

zeitkritisch sind, bei der Testdurchführung erheblich einschränken oder sogar<br />

unmöglich machen. Sofern der Test dies erlaubt, kann entweder der Untersucher<br />

motorische Anteile der Aufgabe übernehmen oder die Aufgabe muss mit der<br />

nichtdominanten Hand durchgeführt werden.<br />

� Vertrautheit mit der Maus: Einige Testverfahren des Test-Sets COGBAT werden mit<br />

der Computermaus bedient, wobei motorische Beeinträchtigungen bzw. ein wenig<br />

vertrauter Umgang mit der Maus Einfluss auf das Testergebnis haben können<br />

(beispielsweise im Verfahren TMT-L ist die Schnelligkeit der Antworteingabe mittels<br />

Maus von zentraler Bedeutung). Um die Vertrautheit mit der PC-Maus vor Beginn<br />

einer Test(b<strong>at</strong>terie)vorgabe abzuklären, steht im Test-Set COGBAT das Verfahren<br />

MOUSE zur Verfügung (vgl. Kapitel 4.5).


Inform<strong>at</strong>ionen zur allgemeinen Bedienung der Auswertungsoptionen finden Sie im Wiener<br />

Testsystem Helpfile. Untenstehend sind Auswertungs- und Interpret<strong>at</strong>ionshilfen aufgeführt,<br />

die spezifisch für das Test-Set COGBAT sind.<br />

Testergebnisse werden üblicherweise mittels Prozenträngen interpretiert. Der Prozentrang<br />

gibt an, wie viel Prozent einer bestimmten Vergleichsgruppe eine geringere bzw. gleich hohe<br />

Ausprägung in diesem Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmal aufweisen. Als<br />

Vergleichsgruppe wird generell eine repräsent<strong>at</strong>ive Stichprobe aus der Gesamtbevölkerung<br />

herangezogen. Falls dies nicht der Fall ist, wird bei der Auswertung explizit darauf<br />

hingewiesen. Ein Prozentrang von PR=76 bedeutet beispielsweise, dass 76% der<br />

Testpersonen aus der repräsent<strong>at</strong>iven Normstichprobe eine geringere bzw. gleich hohe und<br />

24% eine höhere Ausprägung in diesem Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmal aufweisen.<br />

� Ein Prozentrang bis 15 weist auf eine unterdurchschnittliche Ausprägung des<br />

betreffenden Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmals im Vergleich zur<br />

repräsent<strong>at</strong>iven Normstichprobe hin.<br />

� Bei einem Prozentrang von 16 bis 84 kann davon ausgegangen werden, dass das<br />

betreffende Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmal im Vergleich zur repräsent<strong>at</strong>iven<br />

Normstichprobe durchschnittlich ausgeprägt ist.<br />

� Ein Prozentrang ab 85 weist auf eine überdurchschnittliche Ausprägung des<br />

betreffenden Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmals im Vergleich zur<br />

repräsent<strong>at</strong>iven Normstichprobe hin.<br />

Neben dem Vergleich der Testergebnisse mit der Normstichprobe sollte bei der<br />

Interpret<strong>at</strong>ion das individuelle Profil berücksichtigt werden, auch, um individuelle Stärken und<br />

Entwicklungsbereiche zu identifizieren.<br />

In der Test-Set-Auswertung des Test-Sets COGBAT werden die Dimensionen, basierend auf<br />

den jeweiligen Hauptvariablen ausgegeben. In manchen Dimensionen werden aufgrund ihrer<br />

klinischen Relevanz gegebenenfalls zusätzliche Variablen ausgegeben, wenn ihr<br />

Prozentrang unter 25 liegt (vgl. Kapitel 4). Werden in einer Dimension mehrere Variablen<br />

ausgegeben, so richtet sich ihre Bewertung hinsichtlich ihrer Beeinträchtigung (z.B. im<br />

Report) jeweils nach dem niedrigsten Wert. Liegt beispielsweise eine der beiden Variablen<br />

„Mittlere Reaktionszeit“ und „Anzahl Verpasser“ im WAFG unter Prozentrang 16, so wird der<br />

Bereich „geteilte Aufmerksamkeit“ als „beeinträchtigt“ klassifiziert.<br />

Zusätzlich können zur Interpret<strong>at</strong>ion der Einzeltests sogenannte Konfidenzintervalle<br />

herangezogen werden. Das Konfidenzintervall berücksichtigt die Messgenauigkeit eines<br />

Tests und ist ein festgelegter Bereich (um den gemessenen Testwert) innerhalb dessen der<br />

wahre Wert des Leistungs- oder Persönlichkeitsmerkmals mit einer bestimmten<br />

Wahrscheinlichkeit (normalerweise 95%) liegt. In praktischer Hinsicht kann angegeben<br />

werden, dass der wahre Wert nahezu sicher innerhalb des gegebenen Konfidenzintervalls<br />

liegt.<br />

Bei widersprüchlichen oder unklaren Ergebnissen kann auf das Testprotokoll der einzelnen<br />

Tests zurückgegriffen werden. Das Testprotokoll beinhaltet Inform<strong>at</strong>ionen auf Itemebene,<br />

beispielsweise die gewählten Antwortaltern<strong>at</strong>iven, die Bewertung der Antwortaltern<strong>at</strong>iven und<br />

die Geschwindigkeit der Itembearbeitung. Eine Kontrolle, wann die meisten Fehler<br />

aufgetreten sind, kann beispielsweise Hinweise auf Anfangsschwierigkeiten oder ein<br />

Nachlassen der Motiv<strong>at</strong>ion liefern. Ausreißer können eventuell Hinweise auf Störungen in der


Testsitu<strong>at</strong>ion liefern. Des Weiteren können Fehlerhäufungen bei bestimmten Aufgaben<br />

Inform<strong>at</strong>ionen über mögliche spezifische Defizite liefern.<br />

Für jede Testperson wird autom<strong>at</strong>isch ein individueller schriftlicher Report erstellt, der eine<br />

Profildarstellung der Testergebnisse sowie eine verbale Beschreibung der Ergebnisse der<br />

Testperson beinhaltet. Der Report kann beispielsweise als Basis für die Erstellung von<br />

Befunden, Gutachten oder die Ergebnisrückmeldung an den P<strong>at</strong>ienten verwendet werden.<br />

Im Report wird mittels eines einfachen Farbschemas (Ampelsystem: rot-gelb-grün)<br />

zusätzilich auch ein schneller Überblick über klinisch beeinträchtigte und nicht<br />

beeinträchtigte Dimensionen gegeben:<br />

� Eine rote Kennzeichnung einer Dimension weist auf eine starke Beeinträchtigung des<br />

P<strong>at</strong>ienten in dieser Dimension hin, d.h. der P<strong>at</strong>ient erreichte einen Prozentrang unter<br />

16.<br />

� Mit einer gelben Markierung werden Testergebnisse im unteren Durchschnittsbereich<br />

(Prozentränge zwischen 16 und 24) versehen. Dies weist darauf hin, dass in der<br />

betroffenen Dimension eine mögliche Beeinträchtigung vorliegen kann.<br />

� Grün gekennzeichnete Dimensionen können als klinisch unauffällig betrachtet<br />

werden, hier erreichte der P<strong>at</strong>ient einen Prozentrang im Bereich zwischen 25 und<br />

100.<br />

Als Interpret<strong>at</strong>ionshilfe werden drei Beispield<strong>at</strong>ensätze von P<strong>at</strong>ienten dargestellt und<br />

interpretiert.<br />

Ein 45jähriger Mann in leitender Funktion wird nach Sensibilitätsstörungen im rechten Arm<br />

und Wortfindungsproblemen in der Nacht mit Verdacht auf Schlaganfall in der Stroke-Unit<br />

eingeliefert. Die medizinische Diagnostik blieb unauffällig. Die Symptome sind am folgenden<br />

Tag nicht mehr vorhanden. Es wird die Verdachtsdiagnose einer transitorischen<br />

ischämischen Attacke (TIA) gestellt. Der P<strong>at</strong>ient drängt auf eine schnelle Entlassung und<br />

Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit.<br />

Fragestellung: Gibt es einen Hinweis auf kognitive Störungen?<br />

Die Testergebnisse des P<strong>at</strong>ienten im Test-Set COGBAT sind in Tabelle 9 dargestellt.


Tabelle 9: Ergebnisse von Beispielp<strong>at</strong>ient 1<br />

Testvariablen Tests Variablen PR Bewertung<br />

Aufmerksamkeit<br />

Alertness WAFA Mittlere Reaktionszeit 75 Keine Beeinträchtigung<br />

Geteilte Aufmerksamkeit WAFG<br />

Gedächtnis<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

Lernfähigkeit<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

kurzfristig<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

langfristig<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

Wiedererkennen<br />

Mittlere Reaktionszeit 16 Mögliche<br />

Beeinträchtigung<br />

Anzahl „Verpasser“ 29 keine Beeinträchtigung<br />

FGT Lernsumme 95 Keine Beeinträchtigung<br />

FGT Verzögerte Freie Wiedergabe I 82 Keine Beeinträchtigung<br />

FGT Verzögerte Freie Wiedergabe II 72 Keine Beeinträchtigung<br />

FGT Wiedererkennung Treffer 65 Keine Beeinträchtigung<br />

Verbales Arbeitsgedächtnis NBV Richtige 28 Keine Beeinträchtigung<br />

Exekutive Funktionen<br />

Kognitive Flexibilität TMT-L Bearbeitungszeit Teil B 2 Beeinträchtigung<br />

Planungsfähigkeit TOL-F Planungsfähigkeit 17 Mögliche<br />

Beeinträchtigung<br />

Response Inhibition INHIB Anzahl Kommissionsfehler 9 Beeinträchtigung<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

TMT-L Bearbeitungszeit Teil A 83 Keine Beeinträchtigung<br />

Ergebnisse:<br />

Hinweise auf prämorbid überdurchschnittliches Leistungsvermögen mit gesicherten<br />

Beeinträchtigungen der Flexibilität und der Reaktionsinhibition sowie potentiellen<br />

Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeitsteilung und der Planungsfähigkeit.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Hinweis auf kognitive Störungen, die einer weiteren Kontrolle und Verlaufsabklärung<br />

bedürfen. Eine weitere medizinische Ursachenforschung ist notwendig.


Ein depressiver P<strong>at</strong>ient ist in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung. Initiale<br />

depressive Symptome wie Antriebsverlust, gedrückte Stimmung und Schlafstörungen sind in<br />

deutlicher Rückbildung. Der P<strong>at</strong>ient steht vor der Wiedereingliederung in seinen Beruf,<br />

befürchtet kognitive Störungen und fühlt sich überfordert.<br />

Fragestellung: Gibt es Hinweise auf t<strong>at</strong>sächliche kognitive Störungen?<br />

Die Testergebnisse des P<strong>at</strong>ienten im Test-Set COGBAT sind in Tabelle 10 dargestellt:<br />

Tabelle 10: Ergebnisse von Beispielp<strong>at</strong>ient 2<br />

Testvariablen Tests Variablen PR Bewertung<br />

Aufmerksamkeit<br />

Alertness WAFA Mittlere Reaktionszeit 36 Keine Beeinträchtigung<br />

Geteilte Aufmerksamkeit WAFG Mittlere Reaktionszeit 45 Keine Beeinträchtigung<br />

Gedächtnis<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

Lernfähigkeit<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

kurzfristig<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

langfristig<br />

figurales Langzeitgedächtnis -<br />

Wiedererkennen<br />

FGT Lernsumme 72 Keine Beeinträchtigung<br />

FGT Verzögerte Freie Wiedergabe I 70 Keine Beeinträchtigung<br />

FGT Verzögerte Freie Wiedergabe II 72 Keine Beeinträchtigung<br />

FGT Wiedererkennung Treffer 55 Keine Beeinträchtigung<br />

Verbales Arbeitsgedächtnis NBV Richtige 30 Keine Beeinträchtigung<br />

Exekutive Funktionen<br />

Kognitive Flexibilität TMT-L Bearbeitungszeit Teil B 29 Keine Beeinträchtigung<br />

Planungsfähigkeit TOL-F Planungsfähigkeit 79 Keine Beeinträchtigung<br />

Response Inhibition INHIB Anzahl Kommissionsfehler 92 Keine Beeinträchtigung<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Add-On<br />

Subjektive geistige<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Ergebnisse:<br />

Kein Hinweis auf kognitive Störungen.<br />

TMT-L Bearbeitungszeit Teil A 80 Keine Beeinträchtigung<br />

FLEI Geistige Leistungsfähigkeit 94 Beeinträchtigung<br />

Schlussfolgerung:<br />

Die subjektive Wahrnehmung kann nicht bestätigt werden. Es handelt sich um subjektive<br />

Überforderungsgefühle und eine Misserfolgserwartung im Rahmen der depressiven<br />

Erkrankung, die psychotherapeutisch behandelt werden sollten. Der P<strong>at</strong>ient kann in seinen<br />

Sorgen entlastet werden.


Der P<strong>at</strong>ient ist in kardiologischer Rehabilit<strong>at</strong>ion nach einem Herzinfarkt. Er ist sehr unruhig<br />

und ängstlich und klagt über Schlafstörungen. Er berichtet, sich nicht entspannen zu<br />

können, dass seine Gedanken kreisten und sein Herz rase. Er könne sich auf nichts mehr<br />

konzentrieren und vergesse, was er gelesen habe. Insbesondere das Gedächtnis sei<br />

deutlich schlechter.<br />

Fragestellung: Ergeben sich Hinweise auf kognitive Störungen oder sind die geklagten<br />

Beschwerden Ausdruck einer Anpassungsstörung mit erhöhter Selbstaufmerksamkeit,<br />

Klagsamkeit und Ängstlichkeit?<br />

Die Testergebnisse des P<strong>at</strong>ienten im Test-Set COGBAT sind in Tabelle 11 dargestellt:<br />

Tabelle 11: Ergebnisse von Beispielp<strong>at</strong>ient 3<br />

Testvariablen Tests Variablen PR Bewertung<br />

Aufmerksamkeit<br />

Alertness WAFA Mittlere Reaktionszeit 36<br />

Geteilte Aufmerksamkeit WAFG<br />

Gedächtnis<br />

Mittlere Reaktionszeit 55<br />

Anzahl „Verpasser“ 11<br />

Keine<br />

Beeinträchtigung<br />

Beeinträchtigung<br />

Arbeitsgedächtnis, verbal NBV Richtige 10 Beeinträchtigung<br />

Langzeitgedächtnis, figural -<br />

Lernfähigkeit<br />

Langzeitgedächtnis, figural -<br />

kurzfristig<br />

Langzeitgedächtnis , figural -<br />

langfristig<br />

Langzeitgedächtnis, figural -<br />

Wiedererkennen<br />

Exekutive Funktionen<br />

FGT Lernsumme 4 Beeinträchtigung<br />

FGT Verzögerte Freie Wiedergabe I 9 Beeinträchtigung<br />

FGT Verzögerte Freie Wiedergabe II 6 Beeinträchtigung<br />

FGT Wiedererkennung Treffer 9 Beeinträchtigung<br />

Kognitive Flexibilität TMT-L Bearbeitungszeit Teil B 12 Beeinträchtigung<br />

Planungsfähigkeit TOL-F Planungsfähigkeit 14 Beeinträchtigung<br />

Response Inhibition INHIB Anzahl Kommissionsfehler 17 Mögliche<br />

Beeinträchtigung<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Inform<strong>at</strong>ionsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

TMT-L Bearbeitungszeit Teil A 26<br />

Keine<br />

Beeinträchtigung<br />

Ergebnisse:<br />

Deutlich unterdurchschnittliches Leistungsprofil in Aufmerksamkeits-, Gedächtnis-, und<br />

Exekutivfunktionen.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Eine umfassende und differenzierte neuropsychologische, psychop<strong>at</strong>hologische und<br />

hirnorganische Diagnostik ist angezeigt, um zu klären, ob die kognitiven Minderleistungen


durch eine Hirnschädigung (z.B.: Hippocampusschädigung infolge Sauerstoffmangels) oder<br />

durch Schwierigkeiten im Abruf des Leistungsvermögens aufgrund der Psychop<strong>at</strong>hologie<br />

bedingt sind.


Die im Test-Set COGBAT enthaltenen Verfahren stellen eine Auswahl an Tests dar, die zur<br />

orientierenden neuropsychologischen Untersuchung geeignet sind. Aus ihnen kann eine<br />

spezifische Therapieindik<strong>at</strong>ion abgeleitet werden. Dies stellt einen wesentlichen Vorteil<br />

gegenüber der Verwendung von bisher publizierten Screening-Verfahren dar. Mit dem Test-<br />

Set ist allerdings kein umfassendes neuropsychologisches Leistungsprofil zu erheben. Sollte<br />

eine umfassende differenzierte neuropsychologische St<strong>at</strong>userhebung erwünscht sein,<br />

müssen weitere Verfahren vorgegeben werden. Die klinische Erfahrung zeigt, dass im<br />

individuellen Einzelfall selektive Leistungsbeeinträchtigungen auftreten können, die aufgrund<br />

theoretischer Modellvorstellungen und anhand von Gruppenstudien gewonnenen neurophysiologischen<br />

und bildgebenden Befunden nicht unbedingt zu erwarten sind. Bei<br />

gegebenem Anlass (subjektive Beschwerden, hohe Relevanz eines Leistungsbereichs für<br />

den Betroffenen (z.B. für beruflichen Kontext)) sollte die Basistestung also stets um weitere<br />

Verfahren ergänzt werden. Eine Auswahl weiterer Verfahren ist in Tabelle 12 dargestellt.<br />

Tabelle 12: Vorschlag für ergänzende Testverfahren<br />

Dimensionen Tests<br />

Aufmerksamkeit<br />

Daueraufmerksamkeit WAFV<br />

Vigilanz WAFV<br />

Selektive Aufmerksamkeit WAFS<br />

Fokussierte Aufmerksamkeit WAFF<br />

Räumliche Aufmerksamkeit WAFR<br />

Reaktive Belastbarkeit DT<br />

Reaktionsfähigkeit RT<br />

Überblicksgewinnung Verkehr ATAVT<br />

Gedächtnis<br />

Kurzzeitgedächtnis, räumlich CORSI<br />

Langzeitgedächtnis, Gesichter FNA<br />

Exekutive Funktionen<br />

Interferenz STROOP<br />

Persever<strong>at</strong>ionen PERSEV<br />

nonverbales Arbeitsgedächtnis NBN<br />

Task Switching SWITCH<br />

Planungsfähigkeit TOL-F (S1)<br />

Response Inhibition INHIB (S1)


Wie bereits in Kapitel 3 beschrieben, wurden für die Entwicklung des Test-Sets COGBAT<br />

drei Tests gekürzt und als eigene Testformen in das Wiener Testsystem integriert. Durch die<br />

Kürzung der Tests wurde die Reliabilität zugunsten der Vorgabezeit entsprechend<br />

vermindert, da der primäre Fokus des Test-Sets COGBAT im Auffinden alltagsrelevanter<br />

schwerer Beeinträchtigungen liegt. Sind im klinischen Kontext für spezifische<br />

Fragestellungen präzisere Aussagen wichtig mit einer geringeren Schwankungsbreite (im<br />

Rahmen des Konfidenzintervalls), so können altern<strong>at</strong>iv die jeweiligen Langformen der drei<br />

Tests (vgl. Tabelle 13) herangezogen werden.<br />

Tabelle 13: Vergleich der Reliabilitäten für die Kurz- und Langformen<br />

Dimensionen Tests Hauptvariable<br />

Aufmerksamkeit<br />

Alertness WAFA Mittlere Reaktionszeit<br />

Geteilte<br />

Aufmerksamkeit<br />

Response<br />

Inhibition<br />

Gedächtnis<br />

figurales Langzeitgedächtnis<br />

WAFG Mittlere Reaktionszeit<br />

Kurzform in<br />

Cogb<strong>at</strong><br />

S2 Intrinsisch<br />

(visuell)<br />

S2<br />

(crossmodal)<br />

Cronbach<br />

α<br />

Langform<br />

Cronbach<br />

α<br />

0,86 S1 0,93<br />

0,89 S1 0,97<br />

INHIB Anzahl Kommissionsfehler S13 0,71 S3 0,83<br />

FGT<br />

Lernsumme<br />

Verzögerte Freie<br />

Wiedergabe I<br />

Verzögerte Freie<br />

Wiedergabe II<br />

S11<br />

0,90<br />

0,91<br />

0,71 0,75<br />

S1<br />

0,70 0,76<br />

Wiedererkennung Treffer 0,68 0,70<br />

Neben den Tests des Wiener Testsystems stehen mit der Trainingssoftware CogniPlus<br />

wissenschaftlich fundierte kognitive Trainingsprogramme zu verschiedenen kognitiven<br />

Dimensionen (beispielsweise Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutive Funktionen) zur<br />

Verfügung. Die Kombin<strong>at</strong>ion des Wiener Testsystems mit CogniPlus bietet mit dem<br />

sogenannten test-training-evalu<strong>at</strong>ion-Konzept die Möglichkeit einer inhaltlich abgestimmten,<br />

ökonomischen Verknüpfung von Diagnose, Therapie und anschließender<br />

Wirksamkeitsanalyse (vgl. Abbildung 3).


Abbildung 3: Übersicht Test-training-evalu<strong>at</strong>ion Konzept<br />

Im Rahmen des test-training-evalu<strong>at</strong>ion-Konzepts wurde jedem Trainingsprogramm in<br />

CogniPlus ein Test des Wiener Testsystems zugeordnet, der jene kognitive Funktion erfasst,<br />

auf die das Trainingsprogramm abzielt (basierend auf denselben theoretischen Modellen).<br />

Um sicherzustellen, dass sich die Effekte des Trainings nicht auf das M<strong>at</strong>erial reduzieren<br />

lassen, sondern generalisierbar sind, ist es notwendig, dass der Test sich substantiell vom<br />

Training unterscheidet. Darauf wurde in Hinblick auf die aufeinander abgestimmten<br />

Verfahren von WTS NEURO und CogniPlus besonders geachtet. Erst wenn ausgewählte<br />

Testverfahren und Trainingsprogramme aufeinander abgestimmt sind, kann die Wirksamkeit<br />

eines Trainings überprüft werden, d.h. festgestellt werden, ob sich die beeinträchtigte<br />

Funktion verbessert h<strong>at</strong>. Das test-training-evalu<strong>at</strong>ion-Konzept sieht zusammenfassend drei<br />

Schritte in der Kombin<strong>at</strong>ion von WTS NEURO und CogniPlus vor:<br />

1. Testen: Ein P<strong>at</strong>ient wird, unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden<br />

(medizinischen) Inform<strong>at</strong>ionen, zielgerichtet getestet.<br />

2. Trainieren: Auf Basis der erzielten Testergebnisse erfolgt die Auswahl<br />

maßgeschneiderter Funktions- bzw. Kompens<strong>at</strong>ionstrainings, die genau bei jenen<br />

Dimensionen ansetzen, in denen sich Defizite zeigen.<br />

3. Evaluieren: Nach Abschluss eines definierten Trainingsplans erfolgt eine Evalu<strong>at</strong>ion<br />

der Wirksamkeit des Trainings durch eine zweite Testung. In weiterer Folge kann je<br />

nach Ergebnis das Training fortgesetzt bzw. beendet werden.<br />

Für die Tests des Test-Sets COGBAT stehen in CogniPlus Trainings zu den Dimensionen<br />

Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutive Funktionen zur Verfügung. Einen detaillierten<br />

Überblick gibt Abbildung 4.<br />

Abbildung 4: Übersicht Dimensionen und Trainings in CogniPlus


Zeigen sich in den Ergebnissen des COGBAT Beeinträchtigungen in den in Abbildung 4<br />

genannten Subdimensionen, so können diese gezielt mit den jeweiligen CogniPlus-<br />

Trainingsprogrammen trainiert werden.


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Tabelle 1: Vergleich Kurz- und Langform hinsichtlich der Mittlere Reaktionszeit (WAFA) .................... 9<br />

Tabelle 2: Vergleich Kurz- und Langform hinsichtlich der Mittlere Reaktionszeit (WAFG) ..................10<br />

Tabelle 3: Vergleich Kurz- und Langform hinsichtlich rel. Anzahl Kommissionsfehlern (INHIB) ...........11<br />

Tabelle 4: Reliabilität der Tests des Test-Set COGBAT ................................................................11<br />

Tabelle 5: Bildungsverteilung der Normstichprobe .......................................................................13<br />

Tabelle 6: Überblick Dimensionen und Tests des Test-Sets COGBAT ............................................14<br />

Tabelle 7: Überblick der zusätzlich zuschaltbaren Tests im Test-Set COGBAT („Add-on“ Tests) ........15<br />

Tabelle 8: Festgelegte Reihenfolge der Testvorgabe im Test-Set COGBAT ....................................22<br />

Tabelle 9: Ergebnisse von Beispielp<strong>at</strong>ient 1 ................................................................................26<br />

Tabelle 10: Ergebnisse von Beispielp<strong>at</strong>ient 2 ..............................................................................27<br />

Tabelle 11: Ergebnisse von Beispielp<strong>at</strong>ient 3 ..............................................................................28<br />

Tabelle 12: Vorschlag für ergänzende Testverfahren ...................................................................30<br />

Tabelle 13: Vergleich der Reliabilitäten für die Kurz- und Langformen ............................................31<br />

Abbildung 1: Übersicht Manuale ................................................................................................. 3<br />

Abbildung 2: Übersicht Dimensionen im Test-Set COGBAT ..........................................................14<br />

Abbildung 3: Übersicht Test-training-evalu<strong>at</strong>ion Konzept ..............................................................32<br />

Abbildung 4: Übersicht Dimensionen und Trainings in CogniPlus ...................................................32

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