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Saintes Maries-de-la-Mer und das Geheimnis der Maria Magdalena

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Th emenbereich Geschichte<br />

Reise- <strong>und</strong> Besuchstipps für Sehenswürdigkeiten o<strong>de</strong>r Objekte abseits normaler Fahrtrouten<br />

<strong>Saintes</strong> <strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Mer</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Geheimnis</strong> <strong>de</strong>r <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

Ort: Der Sü<strong>de</strong>n Frankreichs, dort wo<br />

die Rhone ins Meer fl ießt <strong>und</strong> ein Delta<br />

bil<strong>de</strong>t aus Sumpf, feuchtem Gras<strong>la</strong>nd,<br />

<strong>und</strong>urchdringlichem Gestrüpp, fl achen<br />

morastigen Etangs <strong>und</strong> Myria<strong>de</strong>n von<br />

Mücken.<br />

Zeit: Etwa <strong>das</strong> Jahr 40 (unserer Zeitrechnung),<br />

o<strong>de</strong>r vielleicht 1 Jahr nach<br />

<strong>de</strong>r Kreuzigung Jesu in Jerusalem.<br />

Ein kleines Segelboot <strong>la</strong>n<strong>de</strong>t an einer<br />

<strong>de</strong>r Landzungen, die am weitesten<br />

ins Meer hineinragen <strong>und</strong> wo <strong>de</strong>r<br />

Sandstrand sich so ausgebil<strong>de</strong>t hat, <strong>das</strong>s<br />

man Personen <strong>und</strong> Gegenstän<strong>de</strong> <strong>la</strong>n<strong>de</strong>n<br />

kann. Die Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>r gehen<br />

eilig von Bord. Die Besatzung setzt<br />

die Habseligkeiten <strong>de</strong>r Passagiere an<br />

Land ab <strong>und</strong> verschwin<strong>de</strong>t dann wie<strong>de</strong>r<br />

schnell auf <strong>das</strong> off ene Wasser. An Land<br />

wer<strong>de</strong>n die Passagiere <strong>und</strong> ihr Gepäck<br />

von Helfern erwartet <strong>und</strong> schnellstens<br />

vom Strand weg ins Hinter<strong>la</strong>nd geleitet,<br />

einem ungewissen Schicksal entgegen.<br />

Die Patrouillen <strong>de</strong>s römischen Imperiums,<br />

die die Küste kontrollieren,<br />

haben nichts ent<strong>de</strong>ckt, was ihr Eingreifen<br />

gerechtfertigt hätte. Wer soll auch<br />

schon etwas wollen in diesem unwegsamen<br />

„Un<strong>la</strong>nd“. Niemand, <strong>de</strong>r nicht<br />

unbedingt gezwungen ist, hält sich hier<br />

auf. Nicht umsonst schickt Rom seine<br />

unliebsamen Zeitgenossen zur Strafe<br />

hierher.<br />

Schlecht für die einen, gut für die<br />

an<strong>de</strong>ren. Josef von Arimathea kannte<br />

sich aus in Europa. Durch seine Kaufmannstätigkeit<br />

kannte er die Wege von<br />

Waren <strong>und</strong> Personen durch <strong>das</strong> Mittelmeer<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> nördliche Europa. Ihm<br />

war k<strong>la</strong>r, <strong>das</strong>s nach <strong>de</strong>r gescheiterten<br />

Revolte, die tragischerweise mit <strong>de</strong>r<br />

Kreuzigung Jesu en<strong>de</strong>te, die Familie<br />

<strong>und</strong> Sympathisanten schnellstens aus<br />

Palästina herausgeholt wer<strong>de</strong>n mussten.<br />

Das römische Imperium wür<strong>de</strong><br />

sie gna<strong>de</strong>nlos verfolgen. So machte er<br />

sich seine Kenntnisse von Wegen <strong>und</strong><br />

Schleichwegen zunutze <strong>und</strong> brachte<br />

Bild 1: <strong>Saintes</strong> <strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Mer</strong><br />

Bild 2: <strong>Saintes</strong> <strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Mer</strong><br />

62 EFODON-SYNESIS Nr. 2/2006


Bild 3: Darstellung von zwei Frauen in einem Boot, mit <strong>de</strong>m sie angeblich an <strong>de</strong>r Küste gestran<strong>de</strong>t sind.<br />

die Familie <strong>und</strong> Freun<strong>de</strong> Jesu in Sicherheit.<br />

Wo sollten Sie hingehen? Überall<br />

war <strong>das</strong> Imperium stark. Vielleicht bis<br />

auf dieses ungesun<strong>de</strong> Stück Er<strong>de</strong>, wo<br />

die Rhone ins Meer fließt <strong>und</strong> mehr<br />

„Out<strong>la</strong>ws“ <strong>und</strong> noch mehr Mücken<br />

ihr Unwesen trieben, als <strong>de</strong>n Römern<br />

lieb war. Außer<strong>de</strong>m waren ihre Kräfte<br />

noch im Nor<strong>de</strong>n gebun<strong>de</strong>n, wo die<br />

aufsässigen Gallier immer noch keine<br />

Ruhe gaben.<br />

So <strong>la</strong>n<strong>de</strong>te er dann <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>,<br />

ihre <strong>und</strong> Jesu Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Freun<strong>de</strong><br />

ein Jahr nach <strong>de</strong>r Kreuzigung auf<br />

<strong>de</strong>m Flecken in Südfrankreich, <strong>de</strong>n<br />

wir heute <strong>Saintes</strong> <strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Mer</strong><br />

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EFODON-SYNESIS Nr. 2/2006<br />

nennen, <strong>de</strong>m heutigen Hauptort <strong>de</strong>r<br />

Camarque.<br />

Sie <strong>de</strong>nken, ich schreibe einen Roman?<br />

Sehen wir doch mal was die Legen<strong>de</strong><br />

sagt:<br />

Im Jahre 40 nach Christi Geburt, so<br />

die Legen<strong>de</strong>, stran<strong>de</strong>ten Christen, die<br />

aus Palästina vertrieben wor<strong>de</strong>n waren,<br />

an <strong>de</strong>r Küste. wo sich heute <strong>Saintes</strong><br />

<strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>la</strong> <strong>Mer</strong> befi n<strong>de</strong>t. Es waren<br />

<strong>Maria</strong> Jacobäa, die Tante Jesu, <strong>Maria</strong><br />

Salome, die Mutter <strong>de</strong>r Apostel Johannes<br />

<strong>und</strong> Jacobus, auch Lazarus, <strong>de</strong>n<br />

Jesus von <strong>de</strong>n Toten auferweckte, mit<br />

seinen bei<strong>de</strong>n Schwestern Martha <strong>und</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>. Weiter waren dabei<br />

ESSENER-BROT<br />

Lokaltermin<br />

Maximin, Sidonius, <strong>de</strong>r geheilte Blin<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> Sarah, die schwarze Dienerin. Sie<br />

waren aus Palästina verjagt wor<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> trieben in einem Boot ohne Segel<br />

über <strong>das</strong> Meer. Dank göttlicher Fügung<br />

erreichten sie <strong>de</strong>n Strand. Zum Dank<br />

errichteten sie an dieser Stelle eine einfache<br />

Gebetskapelle zu Ehren <strong>Maria</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Mutter Jesu. Dann trennten sie<br />

sich. Martha ging nach Tarascon. Maximin<br />

<strong>und</strong> Sidonius gingen nach Aix.<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> zog sich (angeblich<br />

zur Buße) in eine Grotte im Massif<br />

<strong>de</strong> <strong>la</strong> Saint Baume zurück. Nur <strong>Maria</strong><br />

Jacobäa, <strong>Maria</strong> Salome <strong>und</strong> ihre<br />

schwarze Dienerin Sarah blieben in<br />

<strong>de</strong>r Camarque <strong>und</strong> wur<strong>de</strong>n dort auch<br />

beerdigt. Ihre Gräber wur<strong>de</strong>n bald<br />

Gegenstand großer Verehrung. Mitte<br />

<strong>de</strong>s 9. Jahrhun<strong>de</strong>rts soll eine Kirche an<br />

<strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>r alten Gebetskapelle errichtet<br />

wor<strong>de</strong>n sein, die dann später zu<br />

einer Festungskirche weiter ausgebaut<br />

wur<strong>de</strong>, als die Sarazenen <strong>das</strong> Land unsicher<br />

machten. In dieser Form fi n<strong>de</strong>n<br />

wir die Kirche noch heute. (Bild 1 <strong>und</strong><br />

Bild 2).<br />

Also, die Legen<strong>de</strong> sagt, <strong>das</strong>s Personen<br />

aus <strong>de</strong>m sehr engen Umkreis von Jesus<br />

nach seiner Kreuzigung in Südfrankreich<br />

Exil gefun<strong>de</strong>n hätten. Nur bezweifl e ich<br />

die Bezeichnung „Christen aus Palästina“.<br />

Christen im heutigen Sinn hat erst<br />

Paulus erfun<strong>de</strong>n.<br />

Es waren in Wirklichkeit Ju<strong>de</strong>n,<br />

Anhänger einer essenischen Geistes-<br />

<strong>und</strong> G<strong>la</strong>ubenshaltung, die in Jesus<br />

ihren Messias <strong>und</strong> Führer eines neuen<br />

unabhängigen jüdischen Königreiches<br />

sahen. Damit stan<strong>de</strong>n sie in Opposition<br />

zur römischen Besatzungsregierung<br />

<strong>und</strong> zum konservativen rabbinischen<br />

Das lebendige Vollkornbrot, gebacken nach<br />

einem Rezept <strong>de</strong>r Essener (Essäer)<br />

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Zimmertemperatur zum Quellen gebracht. Nach ca. 12 Stun<strong>de</strong>n, bevor <strong>de</strong>r Keim sich zeigt, wird <strong>das</strong> Quellgut mit einer Flockenwalze gequetscht. Vom ruhen<strong>de</strong>n<br />

Korn soll <strong>de</strong>r Keimling nur angeregt wer<strong>de</strong>n, dadurch enthält er mehr Vitamine <strong>und</strong> Enzyme. Das Essener-Brot wird mit Sauerteig <strong>und</strong> sehr wenig (ca. 1 Gramm)<br />

Hefe zubereitet. Ein Teil <strong>de</strong>s Mahlgutes wird bei warmer Temperatur nur kurze Zeit angesäuert. Dadurch bil<strong>de</strong>t sich dann überwiegend rechtsdrehen<strong>de</strong> Milchsäure<br />

<strong>und</strong> keine Essigsäure. Auf alle Fälle ist <strong>das</strong> sicher <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong> für <strong>de</strong>n mil<strong>de</strong>n, gar nicht sauer ausgeprägten Geschmack dieses Brotes.<br />

basisch<br />

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Milchsäure), levitiertes Wasser, Kräuter, Gewürze, Meersalz, <strong>la</strong>nge Teigführung, schonen<strong>de</strong>r Backvorgang.<br />

Diese <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Brotsorten <strong>de</strong>r Bäckerei Stangl in Nußdorf/Inn führen fast alle Naturkostlä<strong>de</strong>n <strong>und</strong> einige Reformhäuser in <strong>und</strong> um München.<br />

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63


Lokaltermin<br />

Ju<strong>de</strong>ntum, <strong>das</strong> sich mit <strong>de</strong>n Römern<br />

arrangiert hatte. Der Einzug Jesu in Jerusalem<br />

sollte eine politische Demonstration<br />

wer<strong>de</strong>n, eine Initialzündung<br />

für eine die Erhebung <strong>de</strong>s jüdischen<br />

Volkes gegen die Römer. Das Ergebnis<br />

ist bekannt.<br />

So waren die engsten Angehörigen<br />

also gezwungen ins Exil zu gehen. Natürlich<br />

um sich <strong>und</strong> ihre Nachkommen<br />

zu schützen, ich vermute jedoch auch,<br />

um aus <strong>de</strong>m Aus<strong>la</strong>nd weiter die Befreiungsbewegung<br />

zu unterstützen.<br />

Jetzt kommt <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> ins<br />

Spiel. War sie die Frau Jesu <strong>und</strong> Mutter<br />

seiner Kin<strong>de</strong>r? Zumin<strong>de</strong>st war sie seine<br />

engste Vertraute. Petrus soll einmal<br />

gesagt haben: „Schwester, wir alle wissen,<br />

<strong>das</strong>s <strong>de</strong>r Retter dich lieber hat als die an<strong>de</strong>ren<br />

Frauen. Sage du uns Worte <strong>de</strong>s Retters,<br />

<strong>de</strong>rer du dich erinnerst <strong>und</strong> die du kennst,<br />

wir aber nicht, weil wir sie auch nicht<br />

gehört haben.“ Allein <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

kannte also die wahren <strong>Geheimnis</strong>se Jesu.<br />

Sie war daher auch die am meisten gefähr<strong>de</strong>te<br />

Person <strong>de</strong>r Exilgruppe. Daher<br />

konnten auch die an<strong>de</strong>ren Exi<strong>la</strong>nten<br />

am Ort <strong>de</strong>r Landung in <strong>de</strong>r Camarque<br />

bleiben o<strong>de</strong>r in römischen Städten <strong>de</strong>r<br />

näheren Umgebung. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

jedoch war auf <strong>de</strong>r Flucht. Sie musste<br />

sich in einer Höhle im unwegsamen gebirgigen<br />

Land verstecken, aber nicht um<br />

zu büßen, son<strong>de</strong>rn um zu überleben.<br />

Dann war da die Sache mit <strong>de</strong>m<br />

Gral, <strong>de</strong>n sie aus Palästina mitgebracht<br />

haben soll. Was ist <strong>das</strong>, <strong>de</strong>r Gral? Dafür<br />

gibt es viele Erklärungsversuche. Keine<br />

Th eorie erscheint mir bisher zwingend.<br />

Im Mitte<strong>la</strong>lter g<strong>la</strong>ubte man, <strong>das</strong>s es<br />

sich dabei um einen Kelch han<strong>de</strong>le, in<br />

<strong>de</strong>m Christi Blut bei <strong>de</strong>r Kreuzigung<br />

aufgefangen wor<strong>de</strong>n sei, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r bei<br />

Berührung alle Krankheiten <strong>und</strong> Nöte<br />

nimmt.<br />

Schauen wir uns daraufhin noch<br />

einmal die Kirche in <strong>Saintes</strong> <strong>Maries</strong><strong>de</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Mer</strong><br />

an. Da ist an <strong>de</strong>r linken Seitenwand<br />

die p<strong>la</strong>stische Darstellung von<br />

zwei Frauen in einem Boot, mit <strong>de</strong>m sie<br />

angeblich an <strong>de</strong>r Küste gestran<strong>de</strong>t sind<br />

(Bild 3). Die rechte <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Frauen<br />

ist <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong>, rothaarig, wie<br />

sie immer beschrieben wur<strong>de</strong>. Neben<br />

ihr steht ein Kelch. Ist <strong>das</strong> <strong>de</strong>r Gral?<br />

Eigenartigerweise hat aber auch die<br />

zweite Frau im Boot einen Kelch. Ein<br />

zweiter heiliger Gral? Ist <strong>de</strong>r Gral also<br />

gar nicht so einzigartig? Ist er vielleicht<br />

nur ein Synonym für etwas, was be<strong>de</strong>utend<br />

<strong>und</strong> wichtig ist, <strong>das</strong> man aber<br />

künstlerisch nur sehr schwer darstellen<br />

kann? Mir fällt da spontan die Erklärung<br />

einiger Autoren ein, die g<strong>la</strong>uben,<br />

<strong>de</strong>r heilige Gral meine die Blutlinie<br />

Jesu, „sang real“, königliches Blut. Ist<br />

Bild 4: Reliquien <strong>de</strong>r heiligen Sarah, <strong>de</strong>r Schutzpatronin <strong>de</strong>r Roma <strong>und</strong> Sinti.<br />

<strong>de</strong>r Gral vielleicht nur <strong>de</strong>r versteckte<br />

Hinweis, <strong>das</strong>s <strong>de</strong>r Gralsträger <strong>das</strong> königliche<br />

Blut weitergibt? Dann wür<strong>de</strong>n<br />

sich auch die zwei Kelche erklären.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r zwei Frauen ist Träger <strong>de</strong>s<br />

königlichen Blutes. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

als Mutter seiner Kin<strong>de</strong>, <strong>Maria</strong> Jacobäa<br />

als Schwester <strong>de</strong>r Mutter Jesu.<br />

Bleibt für mich die Frage off en, woher<br />

wusste <strong>de</strong>r Künstler <strong>das</strong>? Ist die Darstellung<br />

alt <strong>und</strong> restauriert o<strong>de</strong>r gab es eine<br />

alte Vor<strong>la</strong>ge? O<strong>de</strong>r spielt da noch altes<br />

Zigeunerwissen hinein?<br />

Die Kirche ist <strong>de</strong>r heiligste Ort <strong>de</strong>r<br />

Sinti <strong>und</strong> Roma. In <strong>de</strong>r Krypta <strong>de</strong>r<br />

Kirche liegen die Reliquien <strong>de</strong>r heiligen<br />

Sarah, <strong>de</strong>r Schutzpatronin <strong>de</strong>r<br />

Roma <strong>und</strong> Sinti (Bild 4 <strong>und</strong> 5). Wir<br />

erinnern uns, Sarah war die Dienerin<br />

<strong>de</strong>r jüdischen Emigranten. Einmal im<br />

Jahr machen Roma <strong>und</strong> Sinti aus <strong>de</strong>r<br />

ganzen Welt eine Wallfahrt nach <strong>Saintes</strong><br />

<strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Mer</strong> <strong>und</strong> wählen auch hier<br />

ihren König.<br />

Was ist nun Quintessenz dieser<br />

Geschichte? Eigentlich eine weitere brisante<br />

Story. Denn wenn es zutriff t, <strong>das</strong>s<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> mit Jesus Kin<strong>de</strong>r hatte<br />

<strong>und</strong> diese im Exil weiterlebten, dann<br />

muss es Familien in Frankreich geben,<br />

die jüdischen Ursprungs sind <strong>und</strong> eine<br />

direkte Blutsverwandtschaft zu Jesus<br />

besitzen. Der Beweis dafür wäre politisch<br />

brisant, auch heute noch.<br />

Es gibt dafür gewisse Hinweise. Aber<br />

<strong>das</strong> ergibt eine an<strong>de</strong>re Geschichte, vielleicht<br />

in einem späteren Lokaltermin.<br />

So kommen Sie hin:<br />

Autobahn A9 bis Nimes. Abfahrt 25<br />

nach Arles (Autobahn A 24).<br />

Von Arles die D 570 nach Saint <strong>Maries</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Mer</strong>.<br />

Vergessen Sie nicht Ihre Ba<strong>de</strong>sachen<br />

<strong>und</strong> Mückenabwehrmittel!!<br />

(Wilfried Augustin)<br />

Liebe SYNESIS-Leser,<br />

wir bitten um Ihre Mitarbeit!<br />

Schicken Sie uns Informationen<br />

o<strong>de</strong>r Anregungen über interessante<br />

Orte o<strong>de</strong>r Objekte, die<br />

sich für einen „Lokaltermin“<br />

eignen.<br />

Bitte Email an<br />

lokaltermin-efodon@online.<br />

<strong>de</strong><br />

Bild 5: Reliquien <strong>de</strong>r heiligen Sarah, <strong>de</strong>r Schutzpatronin<br />

<strong>de</strong>r Roma <strong>und</strong> Sinti.<br />

64 EFODON-SYNESIS Nr. 2/2006

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