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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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3 Einleitung<br />

Wenn man versucht in der Architektur, die sich zwischen Kunst und Ingenieurwissenschaft<br />

bewegt, wissenschaftlich zu arbeiten, so stellt man fest, dass manche von Architekten<br />

angewandten Methoden teilweise unpräzise bzw. kaum nachvollziehbar sind. Es wird der<br />

Eindruck erweckt, dass Begrifflichkeiten unsystematisch gebraucht werden, ohne zu<br />

reflektieren, dass eine systematische Vorgehensweise bei der Architekturbetrachtung und vor<br />

allem bei der Architekturgenese in vielen Fällen hilfreich sein kann. Die vorhandenen<br />

Methoden und Systeme werden selten miteinander abgeglichen, so dass eine substanzielle<br />

Diskussion an vielen Punkten unmöglich ist.<br />

Man kann dieses Szenario vervollständigen, wenn man vermutet, dass die vorhandenen<br />

theoretischen Werkzeuge <strong>für</strong> Architekten, sich im Gegensatz zu den praktischen kaum<br />

weiterentwickeln, die praktische und die theoretische Handlungsweise klaffen auseinander.<br />

Theoretische Erkenntnisse anderer Wissenschaftsbereiche, wie z.B. der Philosophie und<br />

Kunsttheorie, finden kaum oder nur mit deutlicher Verzögerung Einzug in die Welt der<br />

Architekten. Die gedanklichen Systeme, in denen sie sich bewegen, sind dabei häufig nicht<br />

geschlossen. Statt in Bezugnahme auf bestimmte Argumentationssysteme die Diskussion zu<br />

führen, werden die Bezugssysteme innerhalb der Diskussion fast beliebig gewechselt.<br />

Dies ist <strong>für</strong> den einzelnen Architekten nicht weiter problematisch, einer sinnvollen<br />

Kommunikation und gemeinsamen Entwicklung von Architektur ist damit aber kaum gedient.<br />

Nun lässt sich jedoch nach der Vorstellung dieses Szenarios die Frage stellen, ob durch<br />

grundlegende Überlegungen in Teilbereichen und Untersystemen von Architektur nicht<br />

Möglichkeiten eröffnet werden, die eine präzisere und reflektiertere Vorgehensweise erlauben<br />

könnten. Nicht nur die optimierte Anwendung von theoretischen und praktischen<br />

Werkzeugen, sondern gerade die Erstellung und Konsistenz der Werkzeuge sollte überprüft<br />

werden.<br />

Gerade in einer Zeit, in der die Zahl der tatsächlichen Erfindungen von Architektur zu<br />

stagnieren scheint, sollte der Optimierung von bereits Bekanntem wieder ein breiterer Raum<br />

eröffnet werden. Die Zahl der unnötigen Neuerfindungen von bereits bekannten Architekturen<br />

und Gebäuden könnte schon allein dadurch verringert werden, wenn das vorhandene Wissen<br />

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