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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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Bauen bzw. auch die Trennung der Betrachtung vom Untersuchungsobjekt vorgenommen<br />

wird.<br />

Für die Probleme der Klassifikation zur speziellen Entwicklung von Typologie ist aber aus den<br />

oben bereits genannten Gründen keine Hilfe seitens der Baugeschichte zu erwarten.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den Grundriss- und Bauatlanten, die zwar häufig dem<br />

entwerfenden Architekten Anregungen und Impulse geben können, jedoch, da hier bereits<br />

immer eine wertende Vorauswahl getroffen wurde, sie keinen allgemeinen wertfreien<br />

Überblick über Beschaffenheiten geben können. So entstammt die Auswahl der Grundrisse<br />

bei Otto Völckers in seinem Grundrißwerk aus 1400 untersuchten Gebäuden, die er anhand<br />

seiner subjektiven Wertungen vorstellt und klassifiziert. 68 Dies wird ausdrücklich kenntlich<br />

gemacht und damit auch nicht <strong>als</strong> allgemeinverbindlich dargestellt. Wenn die Gebäude<br />

wiederum nach Nutzungen geordnet sind, entspricht dies sicherlich der traditionellen<br />

Vorgehensweise seit Vitruv.<br />

Ähnlich sind auch alle weiteren Grundrissatlanten zu verstehen. Es werden <strong>als</strong>o Muster, die<br />

der subjektiven Wertung der Verfasser und Herausgeber unterliegen, <strong>als</strong> Sammlungen der<br />

subjektiv wichtigsten Typen bzw. Nutzungen gesammelt und veröffentlicht. 69 So stellen diese<br />

Sammlungen Zusammenstellungen subjektiver Wertvorstellungen dar, die, wie bereits<br />

gesagt, vielleicht praktisch hilfreich sind, <strong>als</strong> Klassifizierungen jedoch strukturell inkonsistent<br />

bleiben müssen, da eben auch hier die ‘Schubladen’ festgelegt sind und dann die nur die<br />

Objekte ausgewählt werden, die der jeweilige Verfasser subjektiv <strong>für</strong> geeignet erachtet.<br />

Die Problematik der Klassifizierung lässt sich <strong>als</strong>o in der Architektur selbst im Besonderen<br />

beobachten, wobei die Reflexion über die Schwierigkeiten noch nicht weit gediehen ist.<br />

68 Otto Völckers, Das Grundrißwerk, Stuttgart, 1949. Erstaunlicherweise hat bereits<br />

55<br />

Völckers seine Informationen durchweg aus Publikationen erhalten. Er reflektiert nicht<br />

das Phänomen der ästhetischen Differenz, stellt jedoch fest, dass er nur Gebäude in<br />

die Sammlung aufgenommen hat, die tatsächlich gebaut wurden. Aus der Sichtweise<br />

dieser Arbeit ist dies ein in Widerspruch in sich selbst., S.8ff.<br />

69 Grundrissatlas Wohnungsbau, Hrsg. Friederike Schneider auf der Grundlage von<br />

Vorarbeiten von Walter Meyer-Bohe, Basel 1995.

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