Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...
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dass alle vorstehend aufgezählten Systeme an Punkten ansetzen, <strong>für</strong> die die vorgeschlagene<br />
Typologie erst die Grundlagen liefert bzw. dass sie ständigen Klassifikationen verhaftet sind.<br />
Wie bereits ausführlich gezeigt wurde, kann jedoch eine Klassifikation nicht theoretisch<br />
sinnvoll sein, wenn sie die Objekte durch die Klassifikation einengt bzw. sogar verändert.<br />
Wenn sich die angestrebte Theorie aber dieser Mängel enthalten will, muss sie zwangsläufig<br />
bei ‘Null’ anfangen und neue Vorgehensweisen vorschlagen.<br />
Ein Rückbezug auf diese Systeme kann <strong>als</strong>o nur Verunklärung mit sich bringen. Dies<br />
beinhaltet aber z.B. keine strukturelle Kritik an der Baugeschichte <strong>als</strong> Wissenschaft, die in<br />
anderen Bereichen wesentliche Erkenntnisse zutage fördert.<br />
Denn die Baugeschichte verfügt bei gebauter Architektur momentan über das komplexeste<br />
Ordnungssystem, das unabhängige Vergleichbarkeiten zwischen Gebäuden zulassen kann.<br />
Die Ordnung von Gebäuden über die Entstehungszeit der Gebäude ist durch die<br />
Baugeschichte verfügbar gemacht. Sie kann Gebäude verschiedener Gattungen im Sinne der<br />
Zeit, ihrer Stile, Wesensmerkmale usw. und zeitbezogen in Epochen und Strömungen<br />
einteilen. Dabei ergibt sich dann aber die grundlegende Schwierigkeit, dass über zeitliche<br />
Einordnung und zeitbezogene Aussagen hinaus keine weiteren Beurteilungen und<br />
Einordnungen zwischen Gebäuden gemacht werden können. Dies ist im Sinne der<br />
Baugeschichte auch nicht weiter relevant, da sie uns über die Einordnung durch die Zeit<br />
verknüpfte historische Grundlagen liefern kann und so einen Überblick über bisher<br />
Vorhandenes gibt. Ansonsten können Baugeschichte und die Einteilung in Stile/Epochen in<br />
ihrem Sinne nicht auf eine reine Ordnungswissenschaft reduziert werden, da immer die<br />
Architektur <strong>als</strong> gesamtes historisches Erbe angesehen wird. 67 Es wird hieraus auch ersichtlich,<br />
wo die Probleme der Betrachtung der Architektur <strong>als</strong> Kunstform liegen und wie sich ein<br />
Theorieansatz sinnvoll und notwendig abgrenzen kann, wenn die Trennung in Architektur und<br />
67 Zur Ausführung dieser Problematik kann wiederum auf die Überlegungen von<br />
54<br />
Ernst H. Gombrich verwiesen werden, die diesen Sachverhalt sinnvoll erklären und in<br />
denen er die Unzulänglichkeiten von bestehenden Klassifizierungen <strong>für</strong> die<br />
Baugeschichte nachweist, ebd. S.148ff.