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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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Für ‚Chinesen‘ lassen sich alle Dinge gemäß der Grundopposition von yang und yin, die<br />

zugleich das männliche und weibliche, das aktive und das passive Prinzip sind, einteilen.<br />

In der Antike genügten vier Grundkategorien und die Kombinationen der Gegensätze heiß und<br />

kalt, feucht und trocken, um z.B. die Temperamente der Seele, die Jahreszeiten und die<br />

Elemente zu klassifizieren.<br />

Aber auch heute bestimmen vage Klassifizierungen das tägliche Leben. In der Politik wird<br />

durch die Kategorien rechts und links strukturiert, in der Psychologie und Soziologie begegnet<br />

man Klassifikationen wie introvertiert/extrovertiert, innengeleitet/außengesteuert, usw..<br />

Überspitzt formuliert könnte eine Klassifikation auch festgelegt sein, in der man Menschen<br />

lediglich in Architekten und Bauingenieure einteilt.<br />

Es ist daher eine recht bescheiden stimmende Aufgabe, dem Erfolg solch grober<br />

Unterscheidungssysteme nachzugehen und seine Gründe zu erwägen.<br />

Solange man gegenüber diesem Verfahren kritisch bleibt, wird man von solchen Übungen<br />

vielleicht profitieren. Die Frage ist nur, ob solche Begriffssysteme und Klassifikationen ihre<br />

Arbeit nicht manchmal zu gut erledigten. Sie erzeugen nämlich im Wissenschaftler die<br />

Täuschung, es mit >natürlichen Arten< zu tun zu haben. 64 Da aber diese natürlichen Arten im<br />

Bereich des Bauens nicht existieren, sollte hier die Typologie ansetzen mit ‚a posteriori‘-<br />

Typen nachvollziehbare Ordnungen aufzustellen, die sicherlich leistungsfähiger und präziser<br />

sind und <strong>für</strong> eine exakte Handhabung prädestiniert sind. Damit können sie die Grundlage <strong>für</strong><br />

Klassifikationen, tendenziell auch <strong>für</strong> Entwurfssysteme, bilden.<br />

51<br />

4.3.2 Gliedern und Entwerfen<br />

Der Versuch Architektur und Gebautes zu systematisieren, ist jedoch über Klassifizierung<br />

hinaus auch manchmal ein Versuch der Entwicklung von Sprachen und Grammatiken des<br />

Entwerfens. Es ist <strong>als</strong>o im Folgenden zwischen diesen verschiedenen Ansätzen zu<br />

unterscheiden. Während sich die Klassifikation über Qualifizierung und Ordnung der<br />

was er nicht sieht. Daher kann die Architekturtheorie auch von einem dezidiert<br />

unanschaulichen Denken profitieren (vgl. Dirk Baecker, ebd. S.68).<br />

64 Ernst H. Gombrich, ‘Norm und Form’ in: Theorien der Kunst, Frankfurt a. M., 1982,<br />

S.148ff

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