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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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Unterscheidung muss man treffen können, damit dem Sinn etwas zustößt, was sich <strong>als</strong> der<br />

Sinn von Architektur beobachten und kommunizieren lässt?<br />

Nimmt man diese Überlegungen ernst, muss man sich wohl von manchen liebgewonnenen<br />

Vorstellungen über die Beschaffenheit von Architektur und damit über den Leitgedanken von<br />

Architektur verabschieden. Wie sich zeigt, ist dies jedoch <strong>für</strong> die Vorstellung von Architektur<br />

an sich unproblematisch, da die Aussage, dass z.B. Raum, Funktion, Form, Konstruktion und<br />

Ereignis keine Leitgedanken <strong>als</strong> Selbstreferenz <strong>für</strong> Architektur beinhalten, diese ja nicht an<br />

sich abwertet, sondern <strong>als</strong> Fremdreferenzen erst Architektur ermöglichen.<br />

Damit ist eben lediglich gesagt, dass durch die Auflösung von Architektur Systeme der Selbst-<br />

und Fremdreferenz, die Architektur und das Bauen <strong>als</strong> selbständige Gebilde exakt sichtbar<br />

werden. So stellt die Beobachtung von Teilsystemen nicht den Gesamtkomplex in Frage,<br />

sondern ermöglicht erst das Erkennen des sogenannten ‚blinden Flecks‘, und ist damit ein<br />

Instrument, das <strong>für</strong> die weitere Forschung unabdingbar ist.<br />

Also: Die Trennung von Architektur und Bauen ist zwingend nötig.<br />

40<br />

4.2 Das Problem der Differenz<br />

Neben den bereits beschriebenen Problemen des Urteils und der unabhängigen<br />

Vergleichbarkeit von Architektur tritt nun noch, wie bereits angedeutet, ein weiteres Problem<br />

auf, welches das Urteilen und Vergleichen in der Architektur eigentlich unmöglich macht:<br />

das Problem der Differenz.<br />

Zwischen Begriff und Anschauung, zwischen Abbild und Abgebildetem, Zeichen und<br />

Bezeichnetem, Plan und Ausführung und zwischen einem Objekt selbst und den darüber<br />

verfügbaren Publikationen, besteht immer eine Differenz.<br />

Die Beschreibung ist mit dem Gegenstand der Beschreibung nicht identisch,<br />

das Bezeichnende und das Bezeichnete kommen nicht zur Deckung.<br />

Man kann daher sagen, dass zwischen Ideen und Werken ein struktureller Unterschied<br />

besteht. Bazon Brock bezeichnet diesen <strong>als</strong> ‘ästhetische Dimension’, 47 <strong>als</strong>o eine Differenz mit<br />

47 vgl. Bazon Brock, Ästhetik gegen erzwungene Unmittelbarkeit: Die Gottsucherbande,

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