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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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Wenn man nicht akzeptiert, dass sich Architektur nur über die Trennung von Außen und Innen<br />

konstituiert, was könnte dann der zentrale Leitgedanke der Architektur sein?<br />

Beobachtet man die Architektur bis heute in ihren architekturtheoretischen Aussagen, so<br />

stehen <strong>als</strong> maßgebliche Leitgedanken vor allem Architektur <strong>als</strong> Raum, Architektur <strong>als</strong><br />

Funktion, Architektur <strong>als</strong> Form, Architektur <strong>als</strong> Konstruktion oder Architektur <strong>als</strong> Ereignis in<br />

der Diskussion.<br />

Warum können dies jedoch keine konsistenten Leitgedanken <strong>für</strong> Architektur sein? 46<br />

- Der Raum selbst ist keine Voraussetzung <strong>für</strong> Architektur. Der Raum kann erst Raum sein <strong>als</strong><br />

Abhängigkeit von Begrenzung; ohne Begrenzung ist er nicht <strong>als</strong> definierter Raum<br />

wahrnehmbar (Ursache/Wirkung?).<br />

- Die Funktion ist die Lösung <strong>für</strong> ein Problem, das man nicht kennt. Der Leitgedanke der<br />

Funktion ermöglicht kein Setzen, sondern nur einen Vergleich dessen, was gesetzt ist.<br />

(vgl. Qualifizierung von Gebäuden).<br />

- Der Leitgedanke der Form kann nicht tragen, da sich in der Gebäudegenese<br />

Organisationsprobleme Gestaltungsfragen gegenüberstehen; der Entwurf vs. die<br />

Gestaltung. Im Hinblick auf die Form eines Gebäudes werden Gestaltungsfragen<br />

beantwortet, weil sich das Gebäude anders nicht organisieren lässt, und werden<br />

Organisationsprobleme gelöst, weil sich ein Gebäude sonst nicht gestalten lässt.<br />

- Die Konstruktion vs. das Ornament; Konstruktion kann erst im Licht der Form, die sie<br />

ermöglicht, gewürdigt werden. Das Wie der Konstruktion ist nicht das Was, aber auch noch<br />

nicht einmal das Wie der Architektur, sondern nur technische Voraussetzung.<br />

- Das Ereignis: Wie kann etwas zum Ereignis werden, was in diesem Ereignis zugleich<br />

raumschaffende Bedeutung hat? Wie muss man sich bewegen, damit sich Architektur nicht<br />

<strong>als</strong> Objekt, sondern <strong>als</strong> gebaute und wie immer bewohnbare Umwelt ereignet? Welche<br />

39<br />

kleinere Baustellen zerlegen... ‘, (Leon Battista Alberti, Zehn Bücher über Baukunst,<br />

Darmstadt 1991, S.21).<br />

46 Die thesenhafte Abhandlung sei hier gestattet, da in aller Kürze die wesentlichen<br />

Gedankengänge ersichtlich sind, die im Sinne des Verständnisses <strong>für</strong> diese<br />

Vorgehensweise unabdingbar sind.

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