Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...
Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...
Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
169<br />
Kurzzusammenfassung<br />
Typologie spielt in der Geschichte der Architekturtheorie seit jeher eine Schlüsselrolle<br />
innerhalb der Diskussion und Forschung über Architektur. In der Architektur existiert<br />
Typologie meist <strong>als</strong> Form der Klassifikation von Architektur bzw. im Versuch den "Archetyp",<br />
die abstrakte "Idee" der Architektur, vorzustellen.<br />
Die bisher angewendeten Ordnungssysteme zur Klassifikation beschränken sich auf wenige<br />
Strukturmerkmale (z.B. Nutzung, Konstruktion, Stil/Epoche). Dabei wird zwangsläufig ein<br />
Großteil von Informationen der Objekte ausgeblendet. Die Einteilungen der<br />
Gliederungsebenen werden subjektiv festgelegt. Diese subjektiv hierarchische Ordnung<br />
erzeugt das Problem, dass eine Wertung bereits im System immanent ist.<br />
Soll ein Ordnungssystem jedoch die Möglichkeit einer objektiven Wertung enthalten, so ist es<br />
eine unabdingbare Voraussetzung, dass keine subjektive Wertung bereits im<br />
Gliederungssystem vorliegt.<br />
Die vorliegende Arbeit zeigt, wie es möglich ist, ein System der Ordnung zu entwickeln, das<br />
Typologie, basierend auf der Trennung von Architektur und Bauen, unter Beachtung des<br />
Phänomens der ästhetischen Differenz, nur aus Beschreibungen von Gebäuden mit<br />
nachweislich objektimmanenten Kriterien, ohne Wertungen im System selbst, konstituiert.<br />
Diese Typologie kann <strong>für</strong> weiterreichende Entwurfs- und Bewertungssysteme die Grundlage<br />
bilden. Der bisher vorherrschende Typusbegriff wird dabei zugunsten eines temporären,<br />
fluktuierenden Typus aufgehoben.<br />
Mit diesem Typologieansatz werden Voraussetzungen geschaffen, die Objekte der Architektur<br />
grundsätzlich vergleichbar machen.<br />
Auch wenn ein empirischer Ansatz nicht zwingend nötig ist, da diese Grundlagen auch<br />
theoretisch nachgewiesen sind, werden die vorgestellten Thesen, da diese Vorgehensweise<br />
<strong>für</strong> Untersuchungen von Architektur und Gebäuden von den bekannten Verfahren wesentlich<br />
differiert, im Modellversuch dargestellt.<br />
Als Untersuchungsgegenstände sind exemplarisch "industriell gefertigte Waschbeton-<br />
Minimalbaukörper <strong>als</strong> Verwahrräume <strong>für</strong> Entsorgungsgüter in der Bundesrepublik<br />
Deutschland" <strong>als</strong> abgeschlossene ‚Population‘ ausgewählt.