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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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162<br />

8.4 Zusammenfassung<br />

Typologie spielt in der Geschichte der Architekturtheorie seit jeher eine Schlüsselrolle<br />

innerhalb der Diskussion und Forschung über Architektur. In der Architektur existiert<br />

Typologie meist in Form einer Klassifikation von Architektur bzw. im Versuch den "Archetyp",<br />

die abstrakte "Idee" der Architektur, vorzustellen.<br />

Die bisher angewendeten Ordnungssysteme zur Klassifikation beschränken sich auf wenige<br />

Strukturmerkmale (z.B. Nutzung, Konstruktion, Stil/Epoche). Dabei wird zwangsläufig ein<br />

Großteil von Informationen der Objekte ausgeblendet. Die Gliederung der Strukturmerkmale<br />

erfolgt dabei hierarchisch. Die Einteilungen der Gliederungsebenen werden subjektiv<br />

festgelegt. Diese subjektiv hierarchische Ordnung erzeugt das Problem, dass damit eine<br />

Wertung bereits im System immanent ist. Soll ein Ordnungssystem jedoch die Möglichkeit<br />

einer objektiven Wertung enthalten, so ist es eine unabdingbare Voraussetzung, dass keine<br />

subjektive Wertung bereits im Gliederungssystem vorliegt.<br />

Die Bearbeitung dieser Grundlagenprobleme war in der wissenschaftlichen Forschung der<br />

Architektur bisher weitgehend ausgeklammert. Deshalb ist es Ziel der vorliegenden Arbeit,<br />

die Möglichkeiten und Schwächen von Klassifikation zur Typenbildung präzis auszuloten und<br />

mögliche neue Aspekte der Architekturbetrachtung auf der <strong>Basis</strong> abstrakter<br />

Untersuchungsmodelle zu etablieren.<br />

Es werden dabei Grundlagen einer Theorie zur Architekturtypologie entwickelt, durch die<br />

Typen und Gattungen sinnvoll konstituiert werden können.<br />

Ziel ist es, Möglichkeiten von Klassifizierung zu erarbeiten, die trotz Klassifizierung alle<br />

Merkmale erhält und nicht die Objekte auf die schon vorher vorhandenen und festgelegten<br />

"Schubladen" anpasst.<br />

Die vorliegende Arbeit zeigt, wie es möglich ist, ein System der Ordnung zu entwickeln, das<br />

Typologie, basierend auf der Trennung von Architektur und Bauen, unter Beachtung des<br />

Phänomens der ästhetischen Differenz, nur aus Beschreibungen von Gebäuden mit<br />

nachweislich objektimmanenten Kriterien, ohne Wertungen im System selbst, konstituiert.<br />

Diese Typologie kann <strong>für</strong> weiterreichende Entwurfs- und Bewertungssysteme die Grundlage<br />

bilden. Der bisher vorherrschende Typusbegriff wird dabei zugunsten eines temporären,<br />

fluktuierenden Typus aufgehoben.

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