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Gebäudetypologie als Basis für Qualifizierungssysteme - KLUEDO ...

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Im 8. Band des ‘Glossarium artis’ 8 , das sich zum Ziel gesetzt hat, eine verbindliche<br />

mehrsprachige Terminologie der Architektur zu begründen, werden der Begriff ‘Typologie’ im<br />

architektonischen Sinne <strong>als</strong> ‘Methode zur Stilbestimmung von Kunstwerken aufgrund von<br />

Merkmalen, die einen bestimmten Typus kennzeichnen‘ 9 und der Begriff ‘Typus’ mit ‘das<br />

Urbild, welches vergleichbaren Objekten zugrundeliegt bzw. ihre Grundform -> Typologie’<br />

erklärt. 10 Die Definition erklärt sich auf den ersten Blick weitgehend aus sich selbst heraus.<br />

Die Definitionen und angeführten Beispiele zeigen: Die Begriffe der Typologie und des Typus<br />

befinden sich im Gebrauchswortschatz der Architekten, sie werden häufig angewandt, ohne<br />

dass man sich so ganz im Klaren darüber ist, was es mit diesen Begriffen genauer auf sich hat.<br />

Definitionen werden kaum angeboten, geschweige denn Verfahren zur präzisen Ermittlung<br />

von Typen. Die Aufzählungen von Typen bleiben insgesamt fragmentarisch und dem<br />

jeweiligen Autor überlassen, die Typologie <strong>als</strong> Werkzeug des Architekten bleibt<br />

wissenschaftlich unstrukturiert und unexakt.<br />

13<br />

3.2 Typologie und Klassifikation in der Geschichte der<br />

Architekturtheorie<br />

Man sollte sich deshalb noch einmal kurz die historischen Zusammenhänge der Entwicklung<br />

von Typologie und Typenfestlegung vergegenwärtigen.<br />

Der Begriff ‘Typus’ wurde hergeleitet aus dem griechischen ‘typos’(= der Abdruck), und<br />

bezeichnete seit dem 16. Jahrhundert zunächst nur den Druckbuchstaben, <strong>als</strong>o den<br />

typographischen Bleibuchstaben. Bei dieser ersten Bedeutung war der Typ <strong>als</strong>o nicht eine<br />

welches oder welche graduell abgestuften Merkmale <strong>für</strong> die Einordnung relevant sind.<br />

Der Typenbegriff wird dann aus der anschaulichen Vertrautheit mit dem<br />

Gegenstandsbereich intuitiv gebildet und verstanden.(Band 4, S. 363f)<br />

8 Glossarium artis, München, London 1994, Hrsg. R. Huber.<br />

9 Der Begriff ‚Kunstwerke‘ wird in diesem Zusammenhang auch <strong>für</strong> Architektur<br />

gebraucht, Architektur <strong>als</strong> Teilbereich der Kunst.<br />

10 Ebd., S. 112

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