6 5 6 2 5 4 3 3 1 - Stadtwerke Pforzheim
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Heimatkunde in herrlicher natur<br />
Haben die Stuttgarter im 19. Jahrhundert<br />
jährlich 3 Millionen Liter Fegesand von<br />
den Sandbauern in Sternenfels bestellt,<br />
weil sie die Kehrwoche einführen wollten<br />
oder haben sie die Kehrwoche eingeführt,<br />
weil sie den Fegesand entsorgen<br />
mussten? Eine Antwort darauf gibt eine<br />
Wanderung von Freudenstein nach Sternenfels<br />
mit Unterstützung des Schwarzwaldvereins<br />
(SWV).<br />
Die Strecke führt über die Freudensteiner<br />
Weinsteige zum Bernhardsweiher und über<br />
das Derdinger Horn nach Sternenfels und<br />
zurück nach Freudenstein. Der Wechsel<br />
von Weinbergen und Streuobstwiesen<br />
mit Buchen- und Eichenwäldern macht<br />
den besondern Reiz dieser Wanderung<br />
aus. „Das ist ein Paradies seit Urzeiten.<br />
Auf Muschelkalk und Keuper gebaut und<br />
mit einem hervorragenden Klima gesegnet,<br />
ist das Weinland von Kraichgau und<br />
Stromberg schon seit Urzeiten besiedelt“,<br />
so Wanderführer Jürgen Holzinger vom<br />
Schwarzwaldverein.<br />
Der Bernhardsweiher ist, wie viele andere<br />
Weiher, eine Hinterlassenschaft der Zisterziensermönche<br />
der Klöster Bad Herrenalb<br />
und Maulbronn, die Großes für die Kultivierung<br />
der Gegend geleistet haben. Heute<br />
ist er ein Refugium für zahlreiche Tiere und<br />
Weil wir hier leben.<br />
Pflanzen. „Die Mönche betrieben ihn als<br />
Fischteich“, erzählt Holzinger.<br />
Zu den schönsten Ausblicken im Kraichgau,<br />
und davon gibt es viele, gehört der Blick<br />
vom Derdinger Horn. Wie eine Stufe erhebt<br />
sich das Horn aus seinem Vorland. Zahlreiche<br />
Informationstafeln informieren über<br />
den Weinbau der Gegend und zeigen,<br />
welch ein Paradies für Pflanzen und Tiere<br />
die Trockenmauern der Weinberge sind.<br />
„Alles hat hier mit dem Wein zu tun, sogar<br />
der Wald“, hören die Wanderer vom Wanderführer,<br />
denn von „silva“ (Wald) habe der<br />
Silvaner seinen Namen.<br />
Über den Breiten Weg geht es weiter Richtung<br />
Sternenfels, am Kraichsee entlang<br />
über ein Stück Knüppelweg bis zum Kraichbach,<br />
der dem Kraichgau seinen Namen<br />
gibt. An den Lagen Sandberg, Augenberg<br />
und Schlossberg wächst der Sternenfelser<br />
Wein. Sandbauernweg und Sandgrubenweg<br />
weisen darauf hin, dass der Steinbruch<br />
und die Sandgewinnung einmal eine große<br />
Bedeutung für Sternenfels hatten. „Es<br />
waren die Römer, die im 1. und 2. Jahrhundert<br />
n. Chr. die Steinbearbeitung ins heutige<br />
Stromberggebiet brachten“, erläutert<br />
Holzinger. Und die ersten Sandmühlen zur<br />
Gewinnung des feinen Putz- und Scheuermittels<br />
seien wohl im 18. Jahrhundert aufgekommen,<br />
als sich ein gesteigertes Reinlichkeitsbedürfnis<br />
entwickelt hatte.<br />
einkehrtipp<br />
„Zum Rössle“ Gasthaus & Metzgerei Fazler<br />
in Sternenfels-Diefenbach: Eine Adresse,<br />
wo der Wandersmann nach Herzenslust<br />
die ganze Vielfalt regionaler Küche genießen<br />
kann. Ein echter Familienbetrieb, wo<br />
die Gäste in drei gemütlichen Gasträumen<br />
mit gutbürgerlicher, regionaler Küche und<br />
hausgemachten Spezialitäten zu günstigen<br />
Preisen verwöhnt werden. Ganzjährig werden<br />
verschiedenste Wildspezialitäten aus<br />
eigener Jagd gereicht und selbstredend<br />
gibt es diverse Wurst- und Fleischwaren –<br />
natürlich aus eigener Herstellung. Zur Mittagszeit<br />
wird wochentags und samstags<br />
ein günstiges Tagesessen geboten.<br />
Unsere Leser können ein Drei-Gänge-Menü<br />
zu zweit gewinnen. Einfach eine Postkarte<br />
schicken mit dem Stichwort „Rössle“ an die<br />
SWPaktiv Redaktion<br />
Sandweg 22, 75179 <strong>Pforzheim</strong><br />
Einsendeschluss ist der 31.12.2012.