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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />
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Sprachen<br />
Spanisch, Spanisch, Spanisch!!! Wer glaubt, sich auf seine Englischkenntnisse verlassen zu<br />
können, wird es höchstens in Venezuela noch zu etwas bringen können. Außerdem gibt es in fast<br />
jedem Land mindestens einen eigenen Dialekt und viele Wörter und Redewendungen werden dem<br />
"Ibero-Spanisch" sprechenden zuerst unbekannt vorkommen. Doch keine Angst; so schlimm ist es<br />
nicht! Hier eine kleine Hilfe zu den wichtigsten Unterschieden (Ibero-Spanisch = Latino-Spanisch):<br />
aquí (hier) = acá<br />
allí (dort) = allá<br />
tienda (kleines Geschäft) = local<br />
¿verdad? (stimmt's?) = ¿no ve?<br />
perdón/lo siento (Entschuldigung) = disculpame<br />
vale (im Sinne von ok soweit oder gut) = listo<br />
coche (Auto) = autocarro<br />
adiós = Chao<br />
das Wichtigste!: servicio (Toilette) = baño<br />
...und noch ein paar mehr.<br />
Es ist nicht immer Vorteilhaft, wenn man das "C", wie in "Barcelona", lispelt. Dann wird man eventuell<br />
als Spanier "erkannt" und diese sind im Gegensatz zu den restlichen Europäern nicht immer beliebt.<br />
So wird zum Beispiel das "Z" bei "La Paz" wie eine sanfte Mischung zwischen "S" und "ß"<br />
ausgesprochen.<br />
Und wer den schwierigsten Buchstaben des spanischen Alphabets (wie ich) nie lernen wird; für den<br />
habe ich eine positive Nachricht: Das rrrrollenede "R" ist nicht so wichtig wie in Spanien - zumindest<br />
nicht in Chile, Bolivien und Perú. Dort wird es verhältnismäßig weich ausgesprochen.<br />
(Nord-)Chile: Die Menschen sind gebildet, was aber noch lange nicht heißt, dass sie auch Englisch<br />
können. Der Dialekt ist gewöhnungsbedürftig, da die Chilenen - wie sie selbst sagen - das "S"<br />
"aufessen". So wird aus einem ganz einfachen "más o menos" schnell ein "ma o meno".<br />
Gewöhnungsbedürftig... Angeblich ist der Dialekt dem der Kanarischen Inseln sehr ähnlich und wird<br />
selbst von Spaniern des Öfteren verwechselt.<br />
Bolivien: Die Bolivianer haben eine extrem klare Aussprache des Spanischen, was das Land<br />
geradezu für einen Sprachurlaub prädestiniert! Allerdings mag das auch daran liegen, dass Spanisch<br />
für viele nur als Zweitsprache, während sie in erster Linie ihre inkaischen Muttersprachen Aymará<br />
und Quechua sprechen. Man kann die Landbevölkerung damit erfreuen, sie in ein paar Worten dieser<br />
beiden Sprachen anzusprechen, sollte dies allerdings in den Slums der Städte nicht unbedingt<br />
machen. Die in den Slums lebenden ehemaligen Bauern sprechen demonstrativ Spanisch, da sie<br />
Städter sein wollen und nicht durch das "ländliche" Aymará oder Quechua als "primitive" Bauern<br />
abgestempelt werden wollen.<br />
Der Präsident warb dafür, dass auch die Nachfahren der spanischsprachigen Kolonialisten Aymará<br />
und Quechua lernen sollten, da dies zur Kultur des Landes gehöre. Das war einmal: Er wurde dieses<br />
Jahr (2003) gewaltsam abgesetzt.<br />
Perú: Hier herrscht fast die gleiche Situation, wie in Bolivien. Die Menschen sprechen ein wenig mehr<br />
Dialekt, alles ist aber noch ziemlich gut zu verstehen.<br />
Venezuela: Trotz aller tropischen Hitze sträuben sich hier erst einmal die Nackenhaare! Meine zwei<br />
Wochen in Venezuela haben kaum ausgereicht, um mich an den extrem schnell prasselnden Dialekt<br />
der Venezuelaner zu gewöhnen. Das karibische "Feeling" aus dem nahen Jamaica scheint sich auch<br />
hier bemerkbar zu machen. Die extrem bunt gemischte Bevölkerung hat Venezuela seine ganz<br />
eigene Aussprache verpasst, die wiederum von Region zu Region unterschiedlich ist. Während man<br />
die Leute in Mérida noch recht gut versteht, hat sich an der Küste der Slang von Nachfahren der<br />
afrikanischen Sklaven durchgesetzt. Interessant...