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Übersichtskarten - LimeSim

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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

Am Abend gehe ich wieder mit Hans und den Motorbikern essen und ich schaffe es fast eine ganze<br />

Portion Käsespätzle zu verdrücken. Wir unterhalten uns lange über das Malaria-Risiko in der Gegend<br />

und kommen zu dem Schluss, dass eine Prophylaxe ziemlich sinnlos ist. Besonders, da sie in den<br />

meisten Fällen sowieso nicht wirkt und die tödliche Malaria Tropica in dieser Region nicht existiert. Ich<br />

habe mir in La Paz das einzig verfügbare Prophylaxemittel namens "Retens" gekauft und es hier in<br />

Coroico wieder abgesetzt, seitdem sind meine Probleme mit dem Durchfall weniger schlimm. Ich<br />

denke, dass die Tabletten zum Teil mit für meine Gesundheitsprobleme in den letzten beiden Tagen<br />

verantwortlich waren.<br />

Für morgen traue ich es mir wieder zu mit dem Rad weiterzureisen.<br />

Tag 37:<br />

Tag 38:<br />

Tag 39:<br />

El Gran Casco<br />

Ein Fahrradhelm auf Reisen<br />

La Paz (3819m) - Abra La Cumbre (4725m) - Yolosa<br />

(1470m) - Coroico (1983m)<br />

Krank in Coroico<br />

Krank in Coroico<br />

- 78 -<br />

-Tacho<br />

defekt-<br />

Nachts in Bolivien: (von Ann Porges)<br />

In der Nacht liegen wir eingemumelt in unsere Schlafsäcke, fassungslos unter einer niegesehenen<br />

Sternenwelt. Als wäre gerade hier Geburts- und Zufluchtsort aller Sternenwesen und als dürften nur<br />

hier alle zur gleichen Zeit glänzen, bedecken sie den Himmel von Horizont zu Horizont. Und endlich<br />

zeigt sich auch der grosse Wagen mal in seiner vollen Ausstattung und grüsst uns, seine Ladung<br />

ausschüttend, von der anderen Halbkugel. Nachts ist es eng im Zelt, denn wir haben aus Erfahrung<br />

gelernt und teilen uns nun den Platz mit allen Wasser- und Essensvorräten. Trotzdem gefrieren die<br />

Flaschen neben uns, während wir froh über unsere doppelte Schlafsackausführung nur frösteln.<br />

Mein Rad wurde - ebenso wie ich - im Laufe der Reise bereits ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Der Hausmeister im Hotel meinte, dass er meinen abgebrochenen Flaschenhalter schweißen kann -<br />

obwohl er aus Aluminium ist. Heute Morgen gibt er ihn mir ziemlich malträtiert wieder. Er hat es doch<br />

nicht hinbekommen, obwohl er mit so viel Motivation an die Sache herangegangen ist. Ich<br />

improvisiere mit Klebeband. Meinen in diesem Land fast lebenswichtigen Rückspiegel bekomme ich<br />

leider nicht repariert, er bricht mir immer wieder ab.<br />

Ich bin noch ein wenig schwach auf den Beinen, traue mir aber trotzdem eine Tagesetappe zu. Hans<br />

möchte spätestens heute weiterfahren, er hat schon eine Woche hier in Coroico verbracht und möchte<br />

die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, mit einem "Leidensgenossen" weiterzuradeln, so lange wir es<br />

eben miteinander aushalten. Doch erst einmal muss ich mein Fahrrad einen unglaublich steilen Weg<br />

bis zum Treffpunkt hochschieben. Ein alter Mann kommt mir zur Hilfe und schiebt mein Rad von<br />

hinten mit unglaublicher Kraft vorwärts.<br />

Nachdem Hans und ich uns endlich gefunden haben, folgen wir einer holprigen Straße, die in keiner<br />

Karte verzeichnet ist, hinab ins Tal des Río Coroico. Wir werden den ganzen Tag lang flussabwärts<br />

folgen, flussabwärts heißt aber noch lange nicht, dass die Straße auch abwärts geht. Die meiste Zeit<br />

sind wir mit langen und kraftzehrenden Anstiegen beschäftigt, die uns immer wieder mit einem tollen<br />

Ausblick auf das tief in die Berglandschaft geschnittene Tal ermöglichen. Immer wieder kommen wir<br />

durch kleine Dörfer, in denen man Bananen der nahe gelegenen Plantagen zum Spottpreis kaufen<br />

kann. Genauer gesagt ist die Währung des Bolivianos gar nicht klein genug um Bananen kaufen zu<br />

können. Kaum haben wir einen Boliviano (12 ct) ausgegeben, will man uns nicht mit weniger als 6<br />

Bananen gehen lassen!<br />

Da ich mich doch etwas geschwächt fühle, gehen wir es gemütlich an. Immer wieder essen wir<br />

zwischendurch Bananen, versorgen uns mit extrem süßen Erfrischungsgetränken (Wasser in<br />

Flaschen gibt es nicht) und essen für umgerechnet 90ct ein mehrgängiges Mittagsmenü an einem der<br />

kleinen "Restaurants" am Straßenrand. Die Landschaft stellt einen großen Unterschied zu der des<br />

Altiplano dar. Sie ist von dichten Wäldern und Plantagen bewachsen und alle paar Kilometer treffen<br />

wir auf kleine Hütten oder gar Dörfer, in denen Menschen wohnen.

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