Übersichtskarten - LimeSim

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01.01.2013 Aufrufe

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1 Familien vom kleinen Steppke bis zur Mama und dem Papa dabei die Straße auszubessern. Trotz ihrer harten Arbeit winken uns die Kinder fröhlich zu. Es ist doch ein wenig seltsam. In La Paz wurde diese Tour von so vielen Organisationen angeboten und wir sind heute die einzigen Touristen hier. Früher muss hier einmal mehr los gewesen sein. Am Refugio befand sich noch bis vor einem Jahr das höchstgelegene Skigebiet der Welt auf einer Höhe von 5000 bis 5400 Metern. Doch durch die Schneeschmelze und den Klimawandel in den letzten Jahren ist nur noch so wenig vom Schnee vorhanden, dass an Skifahren nicht mehr zu denken ist. Im ehemals wohl gut gefüllten Refugio mit der Gaststätte ist nur wenig los und wir werden von einem bolivianischen Pärchen mit Coca-Tee bewirtet. Hier oben muss sich auch bis vor einem Jahr die wohl weltweit höchstgelegene Schenke für Erdinger Weißbier befunden haben. Von der Wand lächelt uns das Bild einer vollbusigen bayerischen Kellnerin an und man fühlt sich fast schon wieder "heimisch". "Pah!", sagt Douglas aus Brasilien beim Anblick des Plakates. Dieses Oktoberfest in München wäre doch gar nichts! Das einzig wahre Oktoberfest gäbe es bei ihm in Blumenau in Brasilien. Begeistert erzählt er von dem dortigen Fest, auf dem die Leute viele Tage lang an nichts anderes als an "Drinking, Tancing and Fucking" denken würden. - 70 -

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1 Wir haben erst einmal andere Gedanken: Und zwar, wie wir bei dieser dünnen Luft die letzten Meter bis zum Gipfel bewältigen. Zwei der Brasilianer kämpfen schon beim Aussteigen aus dem Wagen mit der Höhenluft und kommen nicht mit auf den Gipfel. David und ich nehmen den längeren Weg über die ehemalige Gipfelstation des Skiliftes und genießen den Ausblick. Besonders vom 3594 Meter hoch gelegenen Chacaltaya ist er einfach umwerfend. Im Westen fallen die Anden steil in dichte Wolken herab, darunter muss das Amazonastiefland liegen. Im Norden liegt der mit über 6000 Metern gigantisch aufragende Huyana Potosí unter einer dichten Schicht von Eis und Schnee. Im Westen lässt sich schemenhaft der Titikakasee erkennen, wir haben heute leider "nur" eine Sichtweite von ca. 100 Kilometern, und im Süden schließlich liegt tief im Talkessel verborgen La Paz. Daneben El Alto, das sich um den großen internationalen Flughafen herum aufbaut. Fernando zeigt und das Gipfelritual der Indígenas. Er legt Cocablätter unter einen Stein und kramt danach den hochdestillierten Alkohol heraus. Ein paar Tropfen träufelt er auf die Erde zu Ehren von Pachamama (Mutter Erde) und einen Hauch schickt er zum Mond (ob sich der Mond darüber freut, ständig, mit einer solchen Fahne angepustet zu werden?). Als letztes nimmt er einen flachen Stein und legt ihn auf das Gebilde, welches die Brücke zwischen den Provinzen El Alto und La Paz symbolisiert. Danach wiederholen wir das Ritual jeder für sich. Der Berg ist der Treffpunkt der "tres tierras". Die "3 Erden" treffen mit ihren verschiedenen Eigenschaften hier oben auf dem Gipfel zusammen und bilden einen Teil der Inka-Kultur. Beim Abstieg überfliegt uns ein Adler. Fernando blickt aufmerksam nach oben und lässt uns wissen, dass dieser immer die Kokablätter aufsammelt, nachdem Menschen dort oben gewesen sind. Es hatte mich auch schon gewundert, dass der ganze Gipfel nicht inzwischen von Kokablättern bedeckt ist. Fernando gibt mir den Tipp, dass man wunderbar Kokablätter im Schlafsack eingewickelt nach Deutschland importieren könne. Das würden die Röntgengeräte am Flughafen angeblich nicht wahrnehmen können... Nachdem wir auf dem Chacaltaya waren, schließen wir noch einen Ausflug zum Valle de la Luna an. Das Valle de la Luna liegt ganz im Westen La Paz'. Dort, wo wegen der geringen Höhe von 3000 Metern sogar wieder Bäume wachsen und wo die High Society wohnt. Fernando zeigt uns das - 71 -

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

Familien vom kleinen Steppke bis zur Mama und dem Papa dabei die Straße auszubessern. Trotz<br />

ihrer harten Arbeit winken uns die Kinder fröhlich zu. Es ist doch ein wenig seltsam. In La Paz wurde<br />

diese Tour von so vielen Organisationen angeboten und wir sind heute die einzigen Touristen hier.<br />

Früher muss hier einmal mehr los gewesen sein. Am Refugio befand sich noch bis vor einem Jahr das<br />

höchstgelegene Skigebiet der Welt auf einer Höhe von 5000 bis 5400 Metern. Doch durch die<br />

Schneeschmelze und den Klimawandel in den letzten Jahren ist nur noch so wenig vom Schnee<br />

vorhanden, dass an Skifahren nicht mehr zu denken ist. Im ehemals wohl gut gefüllten Refugio mit der<br />

Gaststätte ist nur wenig los und wir werden von einem bolivianischen Pärchen mit Coca-Tee bewirtet.<br />

Hier oben muss sich auch bis vor einem Jahr die wohl weltweit höchstgelegene Schenke für Erdinger<br />

Weißbier befunden haben. Von der Wand lächelt uns das Bild einer vollbusigen bayerischen Kellnerin<br />

an und man fühlt sich fast schon wieder "heimisch".<br />

"Pah!", sagt Douglas aus Brasilien beim Anblick des Plakates. Dieses Oktoberfest in München wäre<br />

doch gar nichts! Das einzig wahre Oktoberfest gäbe es bei ihm in Blumenau in Brasilien. Begeistert<br />

erzählt er von dem dortigen Fest, auf dem die Leute viele Tage lang an nichts anderes als an<br />

"Drinking, Tancing and Fucking" denken würden.<br />

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