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Übersichtskarten - LimeSim

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Tag 29:<br />

Tag 30:<br />

Kurs 354° - Der stille Ozean<br />

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

Alota (3793m) - 4207m - San Augustín (3818m) 32,53 km<br />

San Augustín (3818m) - 3888m - Colcha K (3753m) -Tacho defekt-<br />

Hinter Colcha K sind es noch 22 Kilometer auf sandiger Piste bis zum Ufer des Salar de Tunupa.<br />

Schon lange fiebere ich diesem Abenteuer entgegen: Meiner Fahrt über den größten Salzsee der<br />

Erde.<br />

Noch bevor ich das Ufer erreiche, bläst mir kalter Wind ins Gesicht. Ich nehme Abkürzungen durch<br />

matschige Salzbuchten und erreiche gegen Mittag endlich die Zufahrt zum Salar. Der Salar ist den<br />

ganzen Sommer über von Wasser bedeckt, dessen letzte Reste die Wintersonne erst vor einem<br />

Monat verdunstet hat. So kommt es, dass das Ufer noch ziemlich matschig ist und ich den<br />

Zufahrtsdamm auf den Salzsee nehmen muss. Kurioserweise sehe ich hier das erste Mal Asphalt,<br />

allerdings hat der ziemlich unter den jährlichen Überschwemmungen gelitten und ist nur so mit<br />

Schlaglöchern übersät. Nach drei Kilometern kann ich den Damm verlassen.<br />

Hier ist das Salz fest wie Beton und so eben, wie ich es nie auf einer Straße in Bolivien hatte. Ich kann<br />

meine Faszination über diese Landschaft kaum in Worte fassen. Nach einiger Zeit breitet sich um<br />

mich herum überall das weiße Salz bis zum Horizont aus. Ich bin kein großer Fan von Sonnenbrillen,<br />

doch ohne die wäre ich hier verloren. Die unzähligen Salzkristalle spiegeln das Licht der Sonne so<br />

stark, dass ich ohne Sonnenbrille keine Konturen mehr erkennen kann. Obwohl ich wegen der Kälte in<br />

dicken Winterklamotten unterwegs bin, muss ich jeden Fleck nackter Haut regelmäßig mit<br />

Sonnenschutzcreme Lichtschutzfaktor 40 einreiben, um mir auf der langen Fahrt über den Salar keine<br />

Verbrennungen zuzuziehen. Selbst mit der Sonnencreme wird die Haut an den Händen mit der Zeit<br />

ledrig.<br />

Ich kann mich gar nicht genug begeistern an der Leichtigkeit des Vorwärtskommens und der<br />

unglaublichen Atmosphäre hier. Der Wind hat sich inzwischen gelegt und ich höre nur noch das leise<br />

Surren meiner Reifen auf dem Salz. Immer wieder blicke ich über den leeren Horizont und kann in der<br />

Ferne kleine Hügel ausmachen, die in Wirklichkeit mehrere tausend Meter hoch sind.<br />

Schon 40 Kilometer vor der Ankunft kann ich die Isla Inkawasi als kleinen Punkt am Horizont<br />

ausmachen. Diese kleine Insel, mitten auf dem Salzsee, soll mein Tagesziel sein. Außer dem<br />

Kompass und der Sonne habe ich keine weiteren Hilfsmittel. Der Fahrradcomputer lief in den<br />

vergangenen Tagen sehr unzuverlässig. Mal funktionierte er, dann mal wieder nicht. Ausgerechnet<br />

heute hat er sich mal wieder dazu entschieden seinen Geist aufzugeben und so muss ich die<br />

gefahrenen Kilometer mit meiner Uhr und Winkelberechnung zu den Bergkuppen schätzen. Im<br />

Grunde muss ich mich immer nur einen Kurs von 354° zur Insel halten.<br />

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