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Übersichtskarten - LimeSim

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¡Hola amigo!<br />

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

Prolog...<br />

Bolivien ist eine andere Welt. Weit versteckt hinter den 6000ern der ersten Andenkordillere treffe ich<br />

auf ein vegetationsloses Hochland. Asphaltstraßen gibt es keine mehr. Noch vor der Einreise lese ich<br />

in meinem Südamerika-Radreiseführer: "Niemand hat bis jetzt dementiert, dass Bolivien die mit<br />

Abstand schlechtesten Straßen in ganz Südamerika hat." Sage und schreibe 5 Prozent der<br />

Fernstraßen sind asphaltiert und der Rest der "Straßen" hat in den meisten Fällen mehr die Qualität<br />

eines Alpenwanderweges als die eines Feldweges. Doch gerade diese Ursprünglichkeit ist es, was<br />

mich so reizt. Ich werde länger in diesem wunderschönen Land verbringen als es eigentlich geplant<br />

war. Und selbst mit einem Jahr Zeit würde ich mich nur schwer zufrieden geben um dieses so<br />

wahnsinnig vielfältige Land komplett bereisen zu können.<br />

Alleine die Anzahl der vielen Landschaftsformen beeindruckt. Da wären der Altiplano mit seinen<br />

Lamas mit bunten Bömmelchen am Ohr, schwarzhaarige Indígenas, auf deren Märkten von<br />

Apfelsinen bis Zahnpasta alles gekauft werden kann und die wunderbaren Salzseen. Die fast<br />

baumlose Pampa mit ihren Gauchos (Cowboys) und den Flüssen, die eine solche Anzahl an<br />

Raubtieren beinhalten, dass es schon bedrückend wirkt. Der Dschungel mit den geheimen Koka-<br />

Plantagen, oftmals sind die Dörfer dort nur per Flugzeug oder Boot zu erreichen. Und zwischen<br />

alldem befinden sich die Yungas - die steil abfallenden Osthänge der Anden, die fast jede Vegetation<br />

des Landes beinhalten.<br />

Aber es wäre zuviel die ganzen Schönheiten und Eigenarten Boliviens hier an einem Stück<br />

aufzuzählen. Es geht ja noch weiter im Text...<br />

Der Grenzbeamte begibt sich nur widerwillig aus seinem grauen Häuschen. Frierend steckt der Soldat<br />

in seiner dicken grünen Jacke und winkt mich in das Haus hinein. Offensichtlich bin ich eine Störung<br />

in seinem Tagesablauf und er hätte die Zeit wohl viel lieber vorm wärmenden Feuer unter einer dicken<br />

Decke verbracht. Und gerade das ist es wohl auch, warum die Grenzabfertigung schnell erledigt ist.<br />

Während er in meinem Reisepass herumblättert bedeutet er mir einen kleinen Einreisezettel<br />

auszufüllen. Danach ist der Stempel schnell gesetzt und ich kann ohne weitere Fragen einreisen.<br />

Doch wo reise ich eigentlich ein? Vor mir sehe ich nur schneebedeckte Berge und drumherum karges<br />

Ödland. Nach einigen Kilometern spaltet sich die Straße und ich treffe auf einen provisorischen<br />

Neubau der Nationalparkverwaltung. Man winkt mich freundlich in das Gebäude herein. In einem<br />

großen hohen Raum steht ein verlassen wirkender Tisch. 4 Bolivianer sitzen drumherum und<br />

genießen die relative Wärme des Raumes. Nachdem ich 30 Bolivianos (ca. 4 Euro) Eintritt für den<br />

Nationalpark gezahlt habe, weisen sie mir noch freundlich den Weg zum Refugio der Laguna Verde.<br />

Schon aus der Ferne sehe ich eine beige Ansammlung von Gebäuden und werde innerhalb kürzester<br />

Zeit durch Hundegebell "begrüßt". Doch abgesehen von den Hunden ist es hier sehr friedlich. Ein<br />

kleiner Knirps läuft in farbigen Klamotten und einer großen Mütze auf dem Kopf durch die Gegend<br />

und jedes Mal, wenn er mich sieht, ruft er mir stolz "Hola amigo" entgegen. Es ist echt rührend, wie<br />

schnell man hier in Bolivien Freunde findet. Doch mit der Zeit werde ich bemerken, dass mich hier<br />

vom kleinen Kind bis zum Dieb jeder mit "Hallo, Freund!" begrüßen wird...<br />

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