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Übersichtskarten - LimeSim

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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

französischen Leclerc-Supermarktes. Ich träume schon von leckerer französischer Schokolade, als<br />

sich das Schild letztendlich als eine Baumarktwerbung entpuppt...<br />

Dann endlich geht es über eine holprige Strasse in die Stadt. Das erste Hotel, das ich aufsuche, ist<br />

leider voll. Beim Casa de Huespedes finde ich ein Zimmer für 8.000 Pesos (etwa 10 Euro) pro Nacht.<br />

Ich kann mein Fahrrad mit ins Zimmer nehmen und komme in den Genuss einer versifften aber schön<br />

heißen Dusche. Heute bin ich fast den ganzen Tag mit Jacke gefahren - wegen des kühlen<br />

Gegenwindes und meinen Problemen mit Hals, Nase und schmerzender Lunge. Die Erschöpfung<br />

zeigt sich erst am Abend. Noch bevor ich mein Gepäck vom Rad genommen habe, werfe ich mich<br />

aufs Bett. Das war ein Fehler. Als ich mich eine halbe Stunde später dazu überwinde aufzustehen,<br />

werde ich vom Schüttelfrost gepackt. Erst nach der heißen Dusche - und nachdem ich mich in dicke<br />

Klamotten gepackt habe - geht es mir besser. Ich schaffe es noch zum Einkaufen und Abendessen zu<br />

gehen, ohne dass ich Probleme dabei habe. Doch beim Zubettgehen schlägt der Schüttelfrost wieder<br />

voll zu und ich verkrieche mich tief unter meiner Bettdecke und dem Winterschlafsack. Bei<br />

Bewegungen habe ich starke Schmerzen in den Venen der Gelenke. In der Nacht wache ich<br />

mehrmals auf, teils überhitzt und schwitzend, teils frierend. Ich verbrauche haufenweise<br />

Taschentücher und Huste viel. Ich überlege, ob ich eine Tablette gegen Fieber nehmen sollte - doch<br />

die würde wieder nur die Symptome unterdrücken und nicht den das eigentliche Problem beseitigen.<br />

So schlafe ich einfach soviel ich kann. Nach gut 12 Stunden Schlaf geht es mir schon viel besser. Die<br />

Beine sind zwar noch etwas weich und der Schnupfen sehr stark, aber ich kann mich schon wieder<br />

problemloser bewegen und vor dem Frühstück noch ein wenig einkaufen.<br />

Tag 12:<br />

Tag 13:<br />

Zähneputzen mit Arsen<br />

...oder von der größten Kupfermine der Welt<br />

Antofagasta - Ex-Oficina Prat ca. 127 km<br />

Ex-Oficina Prat - Calama 98,42 km<br />

Calama ist wieder einmal eine nicht besonders sehenswürdige Stadt. Alles was es hier gibt, ist die<br />

größte Tagebaumine der Welt und die meisten Menschen hier sind mehr oder weniger im Bergbau<br />

angestellt. Ich versuche verzweifelt so etwas wie einen Supermarkt zu finden, doch alles was ich<br />

finde, erinnert mehr an eine Lagerhalle. Interessant ist der Blick nach oben, wenn man an der Kasse<br />

steht. Quer an der Wand sind Spiegel angebracht. Durch die dazwischen liegenden Hohlräume lugen<br />

Gesichter heraus, die jeden Handgriff der Kassiererinnen und Kunden beobachten. Die Angst vor<br />

Diebstahl scheint hier keine Grenzen zu kennen...<br />

Dummerweise kümmere ich mich erst spät um die Gabel. Im einzigen Fahrradladen der Stadt solle ja<br />

angeblich eine vorhanden sein. Also mache ich mich auf den Weg dorthin und muss auch ihnen noch<br />

mal mein Problem von vorne erklären. Die Gabel, von der die Rede war - mit den Ösen - ist natürlich<br />

nicht vorhanden. Und die anderen im Angebot sind auch nicht wirklich zufrieden stellend. Und da es<br />

schon spät ist, sagt man mir, dass eine neue Gabel erst am nächsten Tag bestellt werden kann. Und<br />

dann müsse ich immer noch bis Donnerstag warten, weil sie erst aus Santiago per Luftpost bestellt<br />

werden muss. Am nächsten Tag muss ich dann noch mal mit dem Rad vorbeikommen, weil man noch<br />

einmal maßnehmen will.<br />

Am Abend sagt man mir im Hostal, dass ich sofort zum Radladen gehen soll - die hätten angerufen.<br />

Nun ja, die Gabel ist natürlich noch nicht bestellt. Aber dafür hat man noch irgendwo etwas gefunden,<br />

was eventuell passen könnte. Passen tut diese Gabel der Firma Oxford (hier gibt's scheinbar nur<br />

Oxford, Shimano und Bianchi) dann doch nicht. Und da mir das Warten um weitere 3 Tage einfach zu<br />

nervig wäre, machen sich die beiden Techniker in ihrer ölverschmierten Werkstatt über mein Fahrrad<br />

und die Gabel her. Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht! Den größten Teil ihrer<br />

Zeit widmen sie dabei zwar den Shows mit den leicht bekleideten Damen im chilenischen Fernsehen,<br />

doch irgendwie scheinen sie trotzdem voran zu kommen.<br />

Erst am folgenden Mittag komme ich dazu, mir das Ganze mal anzusehen. Da haben die beiden<br />

Jungs schon wieder etwas entdeckt, was sie in ihrer Arbeit aufhalten konnte (die leicht bekleideten<br />

Mädchen im chilenischen Fernsehen sind eben interessanter als meine Gabel). Der Vorbau und der<br />

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