Übersichtskarten - LimeSim

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01.01.2013 Aufrufe

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1 Die Nacht ist recht turbulent. Fasziniert verfolge ich die ersten Lichter, die unter uns im brasilianischen Dschungel auftauchen. Dann folgt der Anflug auf São Paulo. Über Unmengen kleiner eckiger Häuser mit flachen Dächern sinken wir tiefer. Hier ist es früh am Morgen und die Dämmerung beginnt. Die ersten Autos kommen aus den Garagen und fahren die hell erleuchteten Straßen entlang. Ich bin absolut fasziniert von dieser neuen Welt. Die Autos sind fast allesamt große amerikanische Schlitten, die ganze Architektur, das Schachbrettmuster der Stadt, der Bewegungen der Menschen, die mit größerer Annäherung an den Boden immer deutlicher zu erkennen sind... In São Paulo betrete ich unter unromantischen Zuständen das erste Mal südamerikanischen Boden. Über einen großen Umweg werden wir zur Transferhalle geleitet, die unserem Flugzeug eigentlich direkt gegenüberliegt. Fasziniert entdecke ich, dass mein Handy ein brasilianisches Netz findet und ich von hier aus Nachrichten in sekundenschnelle an das tausende Kilometer entfernte Hamburg versenden kann. Dann starten wir mit Kurs auf Santiago de Chile, dem Endziel des Fluges LH526. In kräftigen Rottönen erhebt sich die Sonne über São Paulo und zwischen den Wolken kann ich das erste Mal auf die Landschaften Südamerikas blicken. Alles wirkt so gigantisch. In Argentinien sehe ich wie in einem Schachbrett endlos aneinander gereihte Felder, dazwischen schnurgerade Straßen, quadratische Städte und Dörfer... über einem riesigen See, den ich bis jetzt noch auf keiner Karte gesehen habe, kommen wir in große Turbulenzen, die über Land schlagartig wieder verschwinden. Vor Santiago de Chile kommt das Highlight: Die Anden! Majestätisch liegen sie dort unten unter einer dichten Schneedecke und wirken mit ihrer Höhe so nah am Flugzeug wie zum greifen Nahe. Überall finden sich gigantische Bergspitzen und Täler. Was in den Alpen alles durch Skilifte, Straßen, Wege und Ortschaften zerschnitten ist findet sich hier vor mir, als wenn ich der Erste wäre, die diese Landschaft erblickt. Das Nichts: Der Mangel an Orten, Infrastruktur und jeglichem Anzeichen menschlicher Zivilisation ist einfach beeindruckend. Auf einmal endet die Bergwelt und wir fliegen weiter über eine von Nebel bedeckte Tiefebene, in der sich die größte Stadt in einem Umkreis von tausenden von Kilometern befindet: Santiago. Plötzlich gibt es wieder Zivilisation in Form von Wohnvierteln, Industrie, gigantischen französischen Supermärkten sowie Müllkippen... - 14 -

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1 Am Gepäckband frage ich einen deutschen Geschäftsmann, wieviel Uhr es hier ist. Ich hätte nicht gedacht, dass die Zeitdifferenz zu Deutschland tatsächlich 6 Stunden beträgt. Beim Verlassen des Gepäckbandes bekomme ich den ersten Eindruck südamerikanischer Kultur: Es stürzen sich gleich alle Taxifahrer auf mich: "Nececitas Transporte?!?". Ein freundlicher Gepäckträger vom Flughafen boxt mich durch, möchte aber danach ungern ohne "Tip" zurückgelassen werden... In gebrochenem Spanisch lasse ich ihn wissen, dass ich leider keinen einzigen Peso oder Euro dabeihabe, was mir furchtbar leid tut. Seinem Gesichtsausdruck ist zu entnehmen, dass er es mir nicht glauben will, doch er verabschiedet sich gehalten. Dann beginnt erneut das Organisatorische. Natürlich findet sich hier im Terminal für Innlandsflüge kaum jemand, der Englisch spricht, und nach langer Zeit muss ich mich wieder auf Spanisch durchschlagen. Der Fahrradtransport stellt ein größeres Problem dar, als erwartet. Doch ich werde noch lernen: Probleme sind in Südamerika entweder dazu da um gelöst zu werden oder die Kosten in die Höhe zu treiben. Man sagt mir, dass man immer dieses Problem mit den Lufthansa-Passagieren habe. Die haben einfach zuviel Gepäck dabei! Auf Innlandsflügen der LanChile sind ganz plötzlich nämlich nur noch 20kg erlaubt und diese Marke habe ich mit meinem Gepäck weit überschritten. Um die Transportkosten nicht in ungeahnte Höhen schnellen zu lassen, muss ich die Reifen abmontieren und alles zusammen in meine Zeltunterlage packen. Allerdings finde ich schnell heraus, dass auf diesem Flug keine Begrenzung für die Anzahl der Gepäckstücke gilt. Also gebe ich als kleine "Rache" meine Taschen einzeln ab. Man zeigt sich gar nicht begeistert davon, 6 Gepäckstücke plus Handgepäck für mich mitnehmen zu müssen. Und meine Visa-Karte wird trotz dem verpackten Fahrrad immer noch um weitere 50 "Dólares" belastet. - 15 -

FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

Die Nacht ist recht turbulent. Fasziniert verfolge ich die ersten Lichter, die unter uns im brasilianischen<br />

Dschungel auftauchen. Dann folgt der Anflug auf São Paulo. Über Unmengen kleiner eckiger Häuser<br />

mit flachen Dächern sinken wir tiefer. Hier ist es früh am Morgen und die Dämmerung beginnt. Die<br />

ersten Autos kommen aus den Garagen und fahren die hell erleuchteten Straßen entlang. Ich bin<br />

absolut fasziniert von dieser neuen Welt. Die Autos sind fast allesamt große amerikanische Schlitten,<br />

die ganze Architektur, das Schachbrettmuster der Stadt, der Bewegungen der Menschen, die mit<br />

größerer Annäherung an den Boden immer deutlicher zu erkennen sind...<br />

In São Paulo betrete ich unter unromantischen Zuständen das erste Mal südamerikanischen Boden.<br />

Über einen großen Umweg werden wir zur Transferhalle geleitet, die unserem Flugzeug eigentlich<br />

direkt gegenüberliegt. Fasziniert entdecke ich, dass mein Handy ein brasilianisches Netz findet und<br />

ich von hier aus Nachrichten in sekundenschnelle an das tausende Kilometer entfernte Hamburg<br />

versenden kann.<br />

Dann starten wir mit Kurs auf Santiago de Chile, dem Endziel des Fluges LH526. In kräftigen<br />

Rottönen erhebt sich die Sonne über São Paulo und zwischen den Wolken kann ich das erste Mal auf<br />

die Landschaften Südamerikas blicken. Alles wirkt so gigantisch. In Argentinien sehe ich wie in einem<br />

Schachbrett endlos aneinander gereihte Felder, dazwischen schnurgerade Straßen, quadratische<br />

Städte und Dörfer... über einem riesigen See, den ich bis jetzt noch auf keiner Karte gesehen habe,<br />

kommen wir in große Turbulenzen, die über Land schlagartig wieder verschwinden. Vor Santiago de<br />

Chile kommt das Highlight: Die Anden! Majestätisch liegen sie dort unten unter einer dichten<br />

Schneedecke und wirken mit ihrer Höhe so nah am Flugzeug wie zum greifen Nahe. Überall finden<br />

sich gigantische Bergspitzen und Täler. Was in den Alpen alles durch Skilifte, Straßen, Wege und<br />

Ortschaften zerschnitten ist findet sich hier vor mir, als wenn ich der Erste wäre, die diese Landschaft<br />

erblickt. Das Nichts: Der Mangel an Orten, Infrastruktur und jeglichem Anzeichen menschlicher<br />

Zivilisation ist einfach beeindruckend.<br />

Auf einmal endet die Bergwelt und wir fliegen weiter über eine von Nebel bedeckte Tiefebene, in der<br />

sich die größte Stadt in einem Umkreis von tausenden von Kilometern befindet: Santiago. Plötzlich<br />

gibt es wieder Zivilisation in Form von Wohnvierteln, Industrie, gigantischen französischen<br />

Supermärkten sowie Müllkippen...<br />

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