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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />
Marburg<br />
Am nächsten Tag finde ich mich plötzlich in Amerika wieder. Verdutzt sehe ich den beiden<br />
Streifenpolizisten in dunkelblauer Hose, himmelblauen Hemden und amerikanischen Kappies<br />
hinterher. Der nächste Blick fällt auf eines der Straßenschilder: "Wisconsin Rd". Die nächste nennt<br />
sich Washington Road, eine weitere New York Road, und überhaupt haben alle Straßen plötzlich so<br />
neudeutsche Namen. Die Nummernschilder der vor den Wohnblocks parkenden Autos sind zwar<br />
deutsch, jedoch klein und eckig und weisen den Landkreis HK aus - Hong Kong? Ich stehe vor einem<br />
Rätsel und fahre weiter. Plötzlich muss ich eine von Soldaten bewachte Schranke passieren. Man<br />
lässt mich ohne Kontrolle durch, nachdem ich einem von ihnen ein wenig verstört zugenickt habe. Die<br />
Soldaten haben Stars und Stripes auf den Schultern ihrer Uniform. Und erst beim Blick zurück wird<br />
mir alles klar: Man heißt mich im Roman Way Village willkommen - 'gesponsert' von der 1-36<br />
amerikanischen Infanteriedivision. Irgendwie bin ich ohne Kontrolle durch einen "Hintereingang" in<br />
dieses abgeschottete Wohngebiet geraten.<br />
Doch damit nicht Genug. Die nordamerikanische Besatzungsmacht scheint in dieser Gegend noch<br />
fleißig Munition zu verballern - über 50 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Wo auch<br />
immer ich durch einen Wald fahre, werde ich von großformatigen Schildern vor Waffengebrauch der<br />
Amerikanischen Streitkräfte gewarnt. Einige besagen, dass man doch bitte vor dem Durchqueren<br />
dieser Wälder die Service-Rufnummer wählen möge; um zu erfahren, ob man heute als radelndes<br />
Freiwild betrachten werden könnte oder nicht.<br />
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