DIE ETIKETTE - Golfclub Maria Bildhausen
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42 BILDHÄUSER NEWS<br />
Golfen lernen.<br />
Golfen lernen ist nicht schwer –<br />
vorausgesetzt du magst es sehr<br />
stundenlang über den Platz zu gehen<br />
und egal, wie die Winde grad wehen,<br />
Bälle, die du in die Prärie gespielt,<br />
beim nächsten Versuch besser gezielt,<br />
in konzentriert-professioneller Haltung<br />
und mit modifizierter Kraftentfaltung<br />
schulmäßig schwingend so zu schlagen,<br />
dass du sehen kannst, voll Behagen,<br />
wie dein Ball, soeben abgeflogen,<br />
in einem weiten, hohen Bogen<br />
distanzüberwindend da aufspringt<br />
wo auch dein nächster Schlag gelingt.<br />
Doch zu solchen Schlägen ist es noch weit.<br />
Golfen lernen erfordert erst mal Zeit.<br />
Denn ehe du auf die große Runde gehst,<br />
will dein Club, dass du die Platzreife bestehst.<br />
Da reicht es nicht, dass du eben mal so<br />
nach Lust und Laune übst mit dem Pro.<br />
Nein, ein richtiger Kurs ist zu buchen,<br />
konsequent der <strong>Golfclub</strong> aufzusuchen<br />
und zu Zeiten, wo dich keiner im Freien gesehen,<br />
schlägst du auf der Range Bälle: Wie wunderschön.<br />
Hast du die Platzreifeprüfung getätigt<br />
wird dir das schriftlich vom Pro bestätigt.<br />
Und er überreicht dir in der Tat<br />
ein Vorgabe-Einstufungs-Prädikat.<br />
Ab geht’s mit „Vierundfünfzig“ aufs Gelände:<br />
Jetzt kommt ganz bestimmt die große Wende!?<br />
Ein prima Gefühl, endlich achtzehn Loch<br />
spielen wie die andern, aber doch,<br />
du fühlst dich zwar ein Stückchen weiter,<br />
doch nicht immer stimmt alles dich heiter.<br />
Du fühlst dich öfters sonderbar,<br />
denn dir wird immer wieder klar,<br />
dass von Putten, Pitchen, Fairwayschlag<br />
dein Körper manches nicht so recht mag.<br />
Und obwohl du dich sehr konzentrierst<br />
du das Loch nicht triffst und Bälle verlierst.<br />
Weil Arme und Beine nicht machen wollen<br />
was sie laut Pro doch eigentlich sollen:<br />
Koordiniert den Schläger so schwingen,<br />
dass deine Schläge stets gut gelingen.<br />
Doch zu Schlagtechniken gibt’s Lektüre genug<br />
da kaufst du halt das ein oder andere Buch.<br />
Schaust dir ein paar Video-Studien an,<br />
um zu sehn, was man verbessern kann.<br />
Probierst, das Beschriebene nachzuvollziehen<br />
und kriegst es meistens doch nicht so recht hin.<br />
Aber nicht nur Praxis-Fehler sind von Übel,<br />
auch das Theoretische verursacht Gegrübel.<br />
Beim Versuch, Golfbegriffe zu übersetzen,<br />
oder der Auslegung von Regel-Gesetzen<br />
und auch beim Praktizieren der Platzetikette,<br />
bist du nicht so perfekt, wie der Club es gern hätte.<br />
Dieses ist jedoch nur halb so schlimm<br />
es gibt Bücher über Golfplatzbenimm.<br />
Auch zum Regelwerk gibt’s Literatur<br />
das Problem dabei ist allerdings nur,<br />
widmest du dich zu intensiv der Theorie,<br />
fehlt die Zeit für die Praxis und du lernt es nie.<br />
Irgendwann kommst du zu dem Schluss,<br />
dass viel mehr gespielt werden muss.<br />
Golfst allein, mit Freunden, oder dem Pro<br />
und merkst dabei, du entwickelst dich so<br />
langsam zum Golfer, der mitspielen kann.<br />
Versemmelst zwar Bälle, dann und wann,<br />
doch: „Take it easy – mach dir nichts draus,<br />
der nächste Schlag sieht ganz anders aus.“<br />
Und auf einmal bist du kein Rabbit mehr<br />
und du sagst ganz erstaunt:<br />
„Ja da schau her –<br />
Golfen lernen war doch gar nicht so schwer!“<br />
Copyright © by Otto Rausch 2011