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5 Vertiefende Betrachtung der Stadt Hamburg - Institut für ...

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Analysen <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong><br />

Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Teil I<br />

Sektorale und räumliche Verteilung<br />

Bearbeitung<br />

Dipl.-Ing Tina Wagner MApplSc<br />

Dipl.-Ing. Dmitry Stul<br />

Cand.-Geog. Ricarda Stüwe<br />

Technische Universität <strong>Hamburg</strong>-Harburg<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrsplanung und Logistik<br />

21071 <strong>Hamburg</strong><br />

Auftraggeber<br />

Eigenforschung<br />

Ergebnisse statistischer Analysen


ECTL Working Paper 37<br />

Herausgeber:<br />

Technische Universität <strong>Hamburg</strong>-Harburg<br />

European Centre for Transportation and Logistics<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrsplanung und Logistik<br />

Kontakt:<br />

Nadia Nabaoui-Engelhard<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrsplanung und Logistik<br />

W-8, D-21071 <strong>Hamburg</strong><br />

Tel.: 040/ 42878-3910<br />

Fax: 040/ 42878-2728<br />

E-mail: nabaoui@tu-harburg.de<br />

ISSN: 1616-0916 (Schriftenreihe)<br />

Band 37, 2008


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Anlass und Ziel <strong>der</strong> Arbeit............................................................................................7<br />

2 Statistische Abgrenzung des Logistiksektors ...........................................................8<br />

3 Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> .......11<br />

3.1 Übersicht <strong>der</strong> Logistikbranche.........................................................................11<br />

3.2 Logistikbetriebe des Verkehrssektors .............................................................12<br />

3.3 Großhandelsbetriebe ......................................................................................15<br />

4 Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe................................................................18<br />

4.1 Übersicht über die sektorale Verteilung ..........................................................18<br />

4.2 Logistikbetriebe des Verkehrssektors .............................................................19<br />

4.3 Großhandelsbetriebe ......................................................................................21<br />

5 <strong>Vertiefende</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> ...........................................................24<br />

6 Zusammenfassung .....................................................................................................28<br />

Referenzen ............................................................................................................................29<br />

Anhang ..................................................................................................................................30<br />

Anhang 1: Bevölkerung und Fläche <strong>der</strong> Kreise <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> .................30<br />

Anhang 2: Bevölkerung und Fläche <strong>der</strong> <strong>Hamburg</strong>er Bezirke (vor <strong>der</strong> Bezirksreform<br />

2008)...............................................................................................................30


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Logistikbetriebe des Verkehrssektors und Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> Metropolregion<br />

<strong>Hamburg</strong> nach Beschäftigtengrößenklasse..................................................... 12<br />

Abbildung 2: Dichte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors in <strong>der</strong> Metropolregion.................... 13<br />

Abbildung 3: Beschäftigtendichte (nach Fläche) <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors........... 14<br />

Abbildung 4: Beschäftigtendichte (nach Einwohnern) <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

........................................................................................................................ 15<br />

Abbildung 5: Dichte <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> ............................. 16<br />

Abbildung 6: Beschäftigtendichte (nach Fläche) des Großhandelssektors..................................... 17<br />

Abbildung 7: Beschäftigtendichte (nach Einwohnern) des Großhandelssektors............................. 17<br />

Abbildung 8: Anzahl <strong>der</strong> Betriebe in <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

nach Wirtschaftszweigen ............................................................................................ 18<br />

Abbildung 9: Logistikbetriebe des Verkehrssektors <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen.......................................................................................................................<br />

19<br />

Abbildung 10: Beschäftigte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors <strong>der</strong> Metropolregion nach<br />

Wirtschaftszweigen..................................................................................................... 20<br />

Abbildung 11: Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors nach Beschäftigtengrößenklasse<br />

.............................................................................................................. 21<br />

Abbildung 12: Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen.......................... 22<br />

Abbildung 13: Beschäftigte <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen.......................................................................................................................<br />

22<br />

Abbildung 14: Verteilung <strong>der</strong> Betriebe des Großhandels nach Beschäftigtengrößenklassen........... 23<br />

Abbildung 15: Logistikbetriebe des Verkehrssektors <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> nach Wirtschaftszweigen.......................................................................................................................<br />

26<br />

Abbildung 16: Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> nach Wirtschaftszweigen ......................... 26<br />

Abbildung 17: Dichte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong>.................... 27<br />

Abbildung 18: Dichte <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> ............................................. 27


Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Aggregationsebenen <strong>der</strong> Datenabfrage des Unternehmensregisters.......................... 8<br />

Tabelle 2: Logistikbetriebe in <strong>der</strong> Metropolregion ....................................................................... 11<br />

Tabelle 3: Betriebsdichte <strong>der</strong> <strong>Hamburg</strong>er Logistikbranche nach Einwohnerzahl <strong>der</strong><br />

Bezirke ........................................................................................................................ 24


1 - Anlass und Ziel 7<br />

1 Anlass und Ziel<br />

<strong>Hamburg</strong> ist mit dem Hafen als internationalem Gateway traditionell ein starker Logistikstandort.<br />

Insgesamt wird <strong>für</strong> <strong>Hamburg</strong> ein Logistikflächenbedarf von durchschnittlich jährlich<br />

40 ha bis zum Jahr 2015 erwartet (Bürgerschaft <strong>der</strong> Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> 2005).<br />

Davon sollen 19 ha im Hafen realisiert werden, 4 ha im <strong>Hamburg</strong>er Umland und 17 ha auf<br />

<strong>Hamburg</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Kurz gesagt, beschäftigt sich die Logistik mit <strong>der</strong> räumlichen und zeitlichen Organisation und<br />

Abwicklung von Warenströmen. Neben den klassischen logistischen Kernleistungen Transport,<br />

Umschlag und Lagerung (TUL) sowie Kommissionierung werden heute von Logistikdienstleistern<br />

im großen Maßstab auch Mehrwertdienste (die so genannten Value Added<br />

Services) angeboten. Doch wie genau werden die Logistikflächen eigentlich genutzt, was<br />

sind und was machen Logistikbetriebe, was bedeutet die Ausweisung von neuen Flächen <strong>für</strong><br />

Nachbarnutzungen und <strong>für</strong> die Verkehrssituation, welche Anfor<strong>der</strong>ungen haben Logistikbetriebe<br />

und Logistikgebiete an die Verkehrssysteme? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde<br />

im Rahmen eines Dissertationsprojektes am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrsplanung und Logistik im<br />

Laufe des Jahres 2007 eine Reihe von statistischen Analysen und empirischer Forschung<br />

rund um das Thema Logistikgebiete, Logistikbetriebe und <strong>der</strong>en Verkehrsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

durchgeführt und in drei Working Papern veröffentlicht:<br />

Analysen <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Teil I: Sektorale und räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche – Ergebnisse statistischer<br />

Analysen<br />

Teil II: Charakteristik und Verkehrsbedarf von Logistikflächennutzungen – Ergebnisse<br />

einer Betriebsbefragung<br />

Teil III: Verkehrserzeugung von Logistikgebieten – Ergebnisse von Verkehrszählungen<br />

<strong>der</strong> Gewerbegebiete Allermöhe und Valluhn-Gallin<br />

Der vorliegende Teil I stellt eine Analyse <strong>der</strong> räumlichen und sektoralen Verteilung <strong>der</strong><br />

Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> basierend auf <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

vor. Die Analyse verfolgte zwei Hauptziele:<br />

1. Nutzung vorhandener statistischer Daten <strong>für</strong> die Darstellung <strong>der</strong> Anzahl von Betrieben<br />

und Beschäftigten in den relevanten Wirtschaftszweigen <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion<br />

<strong>Hamburg</strong>.<br />

2. Darstellung und Beurteilung <strong>der</strong> räumlichen und sektoralen Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche<br />

in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>. Dabei soll insbeson<strong>der</strong>e untersucht werden, ob sich<br />

Zusammenhänge mit <strong>der</strong> großräumigen Infrastruktur (Hafen, Autobahnen, Flughäfen)<br />

zeigen lassen.<br />

In Abschnitt 2 wird zunächst eine statistische Eingrenzung <strong>der</strong> Logistikbranche getroffen und<br />

die Datengrundlagen <strong>für</strong> die Analyse werden dargestellt. Der anschließende Abschnitt 3 beschreibt<br />

die räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>. Differenziert<br />

wird dabei nach Logistikbetrieben des Verkehrssektors und nach Großhandelsbetrieben.<br />

In Abschnitt 4 werden die Analysen dann sektoral verfeinert, d.h. es werden<br />

konkrete Wirtschaftszweige betrachtet. In beiden Kapitel erfolgt zudem eine Analyse <strong>der</strong> Betriebsgrößen.<br />

Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong>, in <strong>der</strong> mehr Betriebe <strong>der</strong> Logistikbranche ansässig<br />

sind als in den restlichen Kreisen <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> zusammen, ist in Kapitel 5<br />

die Analyse räumlich noch etwas verfeinert. Hier werden räumliche und sektorale Verteilung<br />

<strong>der</strong> Logistikbranche <strong>für</strong> die Bezirke <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> gezeigt.


8 2 - Statistische Abgrenzung des Logistiksektors<br />

2 Statistische Abgrenzung des Logistiksektors<br />

Der Blick in die amtliche Statistik erfor<strong>der</strong>t zunächst die statistische Beschreibung <strong>der</strong> Logistikbranche,<br />

die nicht unproblematisch ist (vgl. Wrobel 2004). Lediglich die Kernzweige <strong>der</strong><br />

Logistik: Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr, Frachtumschlag und Lagerei, Speditionen<br />

und sonstige Verkehrsvermittlung sowie Postverwaltung und private Post- und Kurierdienste<br />

(KEPs) sind im Abschnitt „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“ <strong>der</strong> Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftzweige<br />

2003 (Statistisches Bundesamt 2002) eindeutig zugeordnet. Die Abgrenzung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Branchen ist dabei keineswegs trennscharf, son<strong>der</strong>n es bestehen fließende<br />

Übergänge (Bundesamt <strong>für</strong> Güterverkehr 2005:4). Neben Betrieben aus diesen vier Wirtschaftszweigen<br />

können auch Betriebe <strong>der</strong> Schifffahrt, <strong>der</strong> Luftfahrt und des Eisenbahnverkehrs<br />

sowie Großhandelsbetriebe (Abschnitt „Handel, Instandhaltung und Reparatur von<br />

Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern“) und Warenverteilzentren des Einzelhandels <strong>der</strong><br />

erweiterten Logistikbranche zugerechnet werden. Letztere sind jedoch in <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

nicht zuzuordnen.<br />

Das Unternehmensregister, das von den Statistischen Landesämtern geführt wird, erfasst<br />

alle in Deutschland ansässigen Unternehmen und Betriebe mit steuerbarem Umsatz aus<br />

Lieferungen und Leistungen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftszweigen<br />

(NACE-Code). Für wissenschaftliche o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Zwecke werden die Daten<br />

lediglich in aggregierter Form zur Verfügung gestellt, wobei Bestimmungen des Datenschutzes<br />

regeln, dass Aggregationsebenen, bei denen weniger als 3 Betriebe ausgewiesen werden,<br />

geschwärzt werden müssen. Die Wahl des Aggregationsniveaus ist demnach<br />

eingeschränkt. Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und die Kreise <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> ergab<br />

sich ein mögliches Aggregationsniveau nach den in Tabelle 1 dargestellten Merkmalen.<br />

Tabelle 1: Aggregationsebenen <strong>der</strong> Datenabfrage des Unternehmensregisters<br />

Kreise <strong>der</strong> Metropolregion<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

Schleswig-Holstein<br />

Dithmarschen<br />

Herzogtum Lauenburg<br />

Pinneberg<br />

Segeberg<br />

Steinburg<br />

Stormarn<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Nie<strong>der</strong>sachen<br />

Cuxhaven<br />

Harburg<br />

Lüchow-Dannenberg<br />

Lüneburg<br />

Rotenburg<br />

Soltau-Fallingbostel<br />

Stade<br />

Uelzen<br />

Wirtschaftszweige (WZ 2003)<br />

NACE-Code, Beschreibung<br />

Abschnitt I<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />

60.1 Eisenbahnverkehr<br />

60.24 Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr<br />

61 Schiffahrt<br />

62 Luftfahrt<br />

63.1 Frachtumschlag und Lagerei<br />

63.4 Speditionen, sonstige Verkehrsvermittlung<br />

64.1 Postverwaltung und private Post- und<br />

Kurierdienste<br />

Abschnitt G<br />

Handel, Instandhaltung und Reparatur von<br />

Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern<br />

51.2 Großhandel mit landwirtschaftlichen<br />

Grundstoffen und lebenden Tieren<br />

51.3 Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken<br />

und Tabakwaren<br />

51.4 Großhandel mit Gebrauchs- und<br />

Verbrauchsgütern<br />

51.5 Großhandel mit nicht landwirtschaftlichen<br />

Halbwaren, Altmaterialien und Reststoffen<br />

51.8 Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen<br />

und Zubehör<br />

51.9 Sonstiger Großhandel<br />

Beschäftigtengrößenklassen<br />

bis 9<br />

10 bis 49<br />

50 bis 249<br />

250 und mehr


2 - Statistische Abgrenzung des Logistiksektors 9<br />

Die Auswertung des Unternehmensregisters wurde beim nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamt <strong>für</strong><br />

Statistik und beim Statistikamt Nord in Auftrag gegeben. Sie erfolgte auf <strong>der</strong> Datengrundlage<br />

31.12.2005. Für jede Merkmalskombination wurden die Summe <strong>der</strong> Betriebe und die Summe<br />

<strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ermittelt.<br />

Die Daten aus dem Unternehmensregister wurden mit Geodaten <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

verknüpft, um die Darstellung in einem Geographischen Informationssystem zu ermöglichen.<br />

Zudem erfolgte die Berechnung von Betriebs- und Beschäftigtendichten basierend auf<br />

<strong>der</strong> Fläche und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Einwohner (vgl. Anhang 1) <strong>der</strong> betrachteten administrativen<br />

Einheiten. Räumliche Schwerpunkte <strong>der</strong> Logistikbranche lassen sich so lokalisieren und in<br />

Verbindung mit <strong>der</strong> überregionalen Verkehrsinfrastruktur, die einen wichtigen Standortfaktor<br />

<strong>für</strong> die Logistikbranche bildet, darstellen. 1 Die vergleichende Darstellung <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

Betriebe nach Wirtschaftszweigen in Tortendiagrammen <strong>für</strong> die betrachteten Kreise ermöglicht<br />

es zudem, sektorale Schwerpunkte zu identifizieren.<br />

Da die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> mit Abstand die meisten Betriebe und Beschäftigten aufweist, ist hier<br />

die interne Verteilung ebenfalls von Interesse. Ergänzend zu den Analysen <strong>der</strong> amtlichen<br />

Statistik wurde deshalb <strong>für</strong> <strong>Hamburg</strong> die Firmenliste <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong> nach Bezirken<br />

ausgewertet. Die verwendeten Daten sind auf dem Stand von Oktober 2006. Auch in<br />

dieser Datengrundlage erfolgt eine Zuordnung <strong>der</strong> Betriebe nach Wirtschaftszweigen (NA-<br />

CE-Codes) und Beschäftigtengrößenklassen.<br />

Es ist anzumerken, dass eine direkte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> beiden Datengrundlagen nicht<br />

gegeben ist. Das zeigt sich bei <strong>der</strong> ausgewiesenen Summe <strong>der</strong> Betriebe <strong>für</strong> <strong>Hamburg</strong>. Während<br />

<strong>der</strong> Datensatz des Unternehmensregisters <strong>für</strong> die ausgewählten Wirtschaftszweige des<br />

Sektors „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“ 5.380 Betriebe enthält, sind im Datensatz <strong>der</strong><br />

Handelskammer <strong>Hamburg</strong> 8.100 Betriebe gelistet. Bei den ausgewählten Wirtschaftszweigen<br />

des Sektors „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern“<br />

zeigt sich eine ähnlich große Differenz. Der Datensatz <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong><br />

enthält mit 6.294 Betrieben deutlich mehr Betriebe als <strong>der</strong> Datensatz aus dem Unternehmensregister.<br />

Die Unterschiede erklären sich einerseits daraus, dass im Unternehmensregister<br />

nur Betriebe und Unternehmen gelistet werden, die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigte aufweisen, also keine selbständigen Unternehmer. Diese sind dagegen in den<br />

Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer erfasst. Zudem basieren die Listen <strong>der</strong> Handelskammer<br />

auf <strong>der</strong> Meldung und Abmeldung <strong>der</strong> Firmen. Die Aktualität <strong>der</strong> Listen ist daher nicht immer<br />

gegeben und ggf. werden auch inaktive Betriebe gelistet. Bei den Auswertungen des Unternehmensregisters<br />

werden dagegen nur aktive Betriebe berücksichtigt. Die Unterschiede in<br />

den Datensätzen können <strong>für</strong> die vorliegende Studie akzeptiert werden, da erstens weniger<br />

die absolute Zahl <strong>der</strong> Betriebe, son<strong>der</strong>n vielmehr die räumliche und sektorale Verteilung <strong>der</strong><br />

Logistikbranche von Interesse ist und zweitens keine Vermischung <strong>der</strong> beiden Datenbestände<br />

erfolgt. Bei <strong>der</strong> Angabe <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Betriebe und <strong>für</strong> den Vergleich <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

mit den restlichen Kreisen <strong>der</strong> Metropoleregion wird ausschließlich <strong>der</strong> Datensatz des Unternehmensregisters<br />

verwendet (Kapitel 3 und 4).<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Zuordnung von Betrieben zu Wirtschaftszweigen ist die generelle Anmerkung<br />

zu beachten, dass sich Betriebe in <strong>der</strong> Regel mehreren Wirtschaftszweigen zuordnen. Hier<br />

wird im Unternehmensregister <strong>der</strong> Hauptwirtschaftszweig geführt. In den Daten <strong>der</strong> Handelskammer<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Unternehmensdatenbanken werden in <strong>der</strong> Regel bis zu drei unterschiedliche<br />

Wirtschaftszweige aufgeführt. Da in <strong>der</strong> vorliegenden Analyse je<strong>der</strong> Betrieb nur<br />

genau einem Wirtschaftszweig zugeordnet wurde, wurde auch hier auf den an erster Stelle<br />

angegebenen Wirtschaftszweig zurückgegriffen. Bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> räumlichen und<br />

sektoralen Verteilung ist zudem zu beachten, dass in den Wirtschaftszweigen, die <strong>der</strong> erweiterten<br />

Logistikbranche zugerechnet werden, wie Schifffahrt, Luftfahrt und Eisenbahnverkehr,<br />

1 Neben den harten Standortfaktoren <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur spielen <strong>für</strong> Logistikbetriebe weitere Standortfaktoren<br />

eine Rolle. Diese Standortfaktoren wie bspw. Vergabekriterien und Vermarktung durch Kommunen<br />

o<strong>der</strong> die Verfügbarkeit von Arbeitskräften wurden bei <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Betrachtung</strong> ausgeklammert.


10 2 - Statistische Abgrenzung des Logistiksektors<br />

auch Betriebe zu finden sind, die ausschließlich Personentransporte anbieten wie Luftverkehrsgesellschaften<br />

o<strong>der</strong> Gesellschaften des Öffentlichen Personennahverkehrs.


3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> 11<br />

3 Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong><br />

Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Die räumliche und sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche wurde <strong>für</strong> die Logistikbetriebe<br />

des Verkehrssektors und die Großhandelsbetriebe getrennt analysiert. Daher wird im Folgenden<br />

zunächst ein genereller Überblick über die Anzahl <strong>der</strong> ansässigen Betriebe und ihre<br />

Verteilung nach Beschäftigtengrößenklassen in diesen beiden übergeordneten Sektoren<br />

gegeben. Anschließend erfolgt die Darstellung und Analyse <strong>der</strong> räumlichen Verteilung <strong>der</strong><br />

Betriebe und Beschäftigten auf die Kreise <strong>der</strong> Metropolregion.<br />

3.1 Übersicht <strong>der</strong> Logistikbranche<br />

Die Bedeutung des Standortes <strong>Hamburg</strong> ist mit 3.893 ansässigen Logistikbetrieben im Verkehrssektor<br />

unzweifelhaft. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> weist damit insgesamt mehr Betriebe auf, als<br />

die restlichen Kreise <strong>der</strong> Metropolregion zusammen. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, sind in<br />

<strong>der</strong> nördlichen Region 1.833 Betriebe ansässig, die dem Verkehrssektor zugerechnet werden,<br />

wohingegen in <strong>der</strong> südlichen Metropolregion 222 Betriebe weniger ausgewiesen sind.<br />

Auch bei den Großhandelsbetrieben liegt die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> vorn. Insgesamt zählt <strong>Hamburg</strong><br />

5.380 ansässige Großhandelsbetriebe und somit immerhin 424 Betriebe mehr als die restlichen<br />

Kreise <strong>der</strong> Metropolregion. In <strong>der</strong> nördlichen Metropolregion sind mit 2.840 Großhandelsbetrieben<br />

etwas mehr Betriebe ausgewiesen als im Süden <strong>der</strong> Metropolregion, wo es<br />

2.116 Betriebe sind.<br />

Tabelle 2: Logistikbetriebe in <strong>der</strong> Metropolregion<br />

Nördliche Region<br />

Südliche Region<br />

Kreis / Land Großhandelsbetriebe Logistikbetriebe des<br />

Verkehrssektors<br />

Pinneberg 727 427<br />

Segeberg 712 420<br />

Stormarn 733 341<br />

Herzogtum Lauenburg 308 287<br />

Steinburg 210 192<br />

Dithmarschen 150 2.840 166 1.833<br />

Harburg 684 403<br />

Stade 314 365<br />

Cuxhaven 219 228<br />

Rotenburg W. 286 191<br />

Lüneburg 206 169<br />

Solltau-Fallingbostel 175 132<br />

Uelzen 167 81<br />

Lüchow- Dannenberg 65 2.116 42 1.611<br />

<strong>Hamburg</strong> 5.380 5.380 3.893 3.893<br />

Gesamt 10.336 7.337<br />

Quelle: Unternehmensregister des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik und des Statistikamtes Nord, Registerstand<br />

31.12.2005


12 3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors und <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe<br />

in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> ist insgesamt deutlich erkennbar, dass sich<br />

die Betriebe insbeson<strong>der</strong>e auf die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und die im Norden und Süden angrenzenden<br />

Kreise konzentrieren. Die im folgenden Abschnitt dargestellten Karten <strong>der</strong> Betriebs- und<br />

Beschäftigtendichten verdeutlichen dies anschaulich.<br />

Bei den Logistikbetrieben handelt es sich überwiegend um Kleinstbetriebe 2 mit bis zu<br />

9 Beschäftigten (vgl. Abbildung 1), im Verkehrssektor sind es 84 % und bei Großhandelsbetrieben<br />

82 %. Nur 13 % <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors und 14 % <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe<br />

können zu den kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) gezählt werden.<br />

Die restlichen 3 % bzw. 4 % <strong>der</strong> Betriebe beschäftigen 50 bis 249 Personen und zählen somit<br />

zu den mittelständischen Unternehmen. Nur vereinzelte Betriebe weisen mehr als<br />

250 Beschäftigte auf.<br />

Abbildung 1: Logistikbetriebe des Verkehrssektors und Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> Metropolregion<br />

<strong>Hamburg</strong> nach Beschäftigtengrößenklasse<br />

Anzahl <strong>der</strong> Betriebe [%]<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

84%<br />

Verteilung <strong>der</strong> Betriebe nach Beschäftigunsgrößenklasse<br />

82%<br />

13%<br />

14%<br />

0 bis 9 10 bis 49 50 bis 249 250 und mehr<br />

Anzahl Beschäftigte<br />

Logistikbetriebe des Verkehrssektors Großhandelsbetriebe<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

3.2 Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

Außer in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> sind insbeson<strong>der</strong>e in den direkt an die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> angrenzenden<br />

nördlichen Kreisen Pinneberg, Segeberg und Stormarn viele Logistikbetriebe des<br />

Verkehrssektors ansässig. Auffallend ist, dass sich auch die stark entwickelten südlichen<br />

logistischen Standorte Harburg und Stade an <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenze zu <strong>Hamburg</strong> befinden. Im gesamten<br />

Untersuchungsgebiet als logistische Standorte am schwächsten ausgeprägt sind die<br />

Kreise Uelzen und Lüchow-Dannenberg, die zur südlichen Metropolregion gezählt werden.<br />

2 Nach <strong>der</strong> KMU-Definition <strong>der</strong> Europäischen Kommission werden Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern<br />

als Kleinstunternehmen, mit weniger als 50 Mitarbeitern als kleine Unternehmen und mit weniger als 250<br />

Mitarbeitern als mittelgroße Unternehmen bezeichnet.<br />

2%<br />

3%<br />

0%<br />

0%


3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> 13<br />

Die geringe Entwicklung als Standort logistischer Betriebe ist auf ihre abgelegene Lage im<br />

Südosten <strong>der</strong> Region und die fehlende Autobahnanbindung zurückzuführen.<br />

Anhand Abbildung 2 ist deutlich zu erkennen, dass die Betriebsdichten ausgehend von <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> als Zentrum <strong>der</strong> Metropolregion zu den Randkreisen <strong>der</strong> Metropolregion hin<br />

abnehmen. Zu den beson<strong>der</strong>s stark entwickelten Standorten können Pinneberg, Segeberg<br />

und Stormarn sowie Harburg, als einziger ebenso starker Standort in <strong>der</strong> südlichen Metropolregion,<br />

gezählt werden. Diese Ausprägung kann neben <strong>der</strong> Nähe zum <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Hamburg</strong><br />

auch auf die gute Anbindung an das Autobahnnetz zurückgeführt werden.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> verzeichnet mit 517,6 Betrieben/100 km² mit Abstand die höchste Betriebsdichte.<br />

Damit ist die Betriebsdichte hier rund zehnmal höher als im zweitstärksten<br />

Landkreis. Pinneberg weist nach <strong>Hamburg</strong> die höchste Dichte von Logistikbetrieben mit 64,3<br />

Betrieben/100 km² auf und verdeutlicht damit die positiven Auswirkungen von guter Infrastruktur<br />

(BAB 7, BAB 23, Flughafen, Hafen) und Nähe zur <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong>. Ein direkter Anschluss<br />

an das Bundesautobahnnetz scheint jedoch nicht die ausschließliche Komponente<br />

darzustellen, um ein bevorzugter Logistikstandort zu sein. Beispielsweise wirkt sich <strong>der</strong> Hafen<br />

auf Stade hinsichtlich <strong>der</strong> Betriebsdichte (28,8 Betriebe/100 km²), ungeachtet fehlen<strong>der</strong><br />

Autobahnanbindung, positiv aus. Gebiete <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>, die nicht über die<br />

notwendige Verkehrsinfrastruktur wie z.B. Autobahnanschlüsse o<strong>der</strong> die Nähe zum <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

<strong>Hamburg</strong> verfügen, sind als Logistikstandort deutlich weniger relevant (z.B. Lüchow-<br />

Dannenberg, Uelzen).<br />

Abbildung 2: Dichte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors in <strong>der</strong> Metropolregion<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

In Abbildung 3 und Abbildung 4 sind die Beschäftigtendichten <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

bezogen auf die Fläche und die Einwohner <strong>der</strong> Kreise dargestellt. Die Landkreise<br />

mit einer hohen Beschäftigtendichte bei den Logistikbetrieben nach Fläche decken<br />

sich mit denen, die eine hohe Betriebsdichte aufweisen. Die höchste Beschäftigtendichte<br />

nach <strong>Hamburg</strong> mit 5.590 Beschäftigten/100 km² verzeichnet wie<strong>der</strong>um Pinneberg mit 289,6


14 3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Beschäftigten/100 km². Außer den schon bei <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Betriebe als stark identifizierten<br />

Kreisen Pinneberg, Segeberg, Stormarn und Harburg, bleiben alle an<strong>der</strong>en Kreise unter<br />

100 Beschäftigten/100 km². Im Vergleich zu <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Betriebsdichten nach Fläche<br />

fällt bei den Werten <strong>der</strong> Beschäftigten nach Fläche auf, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> sogar etwa<br />

die zwanzigfache Dichte des zweitstärksten Kreises Pinneberg aufweist. Dies lässt sich damit<br />

erklären, dass sich Betriebe mit einer großen Beschäftigtenzahl in <strong>Hamburg</strong> konzentrieren<br />

(insbeson<strong>der</strong>e Hauptsitze von Unternehmen).<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Beschäftigten nach Einwohnerzahlen ergibt sich ein<br />

etwas differenziertes Bild. Hier weist <strong>der</strong> Landkreis Harburg nach <strong>Hamburg</strong> die höchste Beschäftigtendichte<br />

auf, gefolgt von Dithmarschen. Pinneberg und Stormarn, die über eine hohe<br />

Betriebsdichte verfügen, rangieren hier nur im Mittelfeld. Bemerkenswert ist, dass sich bei<br />

dieser Verteilung die stärksten Kreise entlang <strong>der</strong> wichtigen Nord-Süd-Autobahnachse A 7<br />

erstrecken (vgl. Abbildung 4).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Besiedlungsdichten <strong>der</strong> Kreise <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

ergeben sich große Spannweiten bei den Betriebsdichten und Beschäftigtendichten nach<br />

Fläche. Die Unterschiede relativieren sich bei <strong>der</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> Beschäftigtendichte nach<br />

Einwohnern. Während die Beschäftigtendichte nach Fläche in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> um den<br />

Faktor 280 größer ist als die im schwächsten Kreis Lüchow-Dannenberg, liegt <strong>der</strong> Unterschied<br />

gemessen an <strong>der</strong> Einwohnerzahl bei einem Faktor von fünf. Dies zeigt jedoch, dass<br />

auch unter Berücksichtigung <strong>der</strong> unterschiedlichen Besiedlungsdichte überdurchschnittlich<br />

viele Beschäftigte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und den<br />

angrenzenden Kreisen zu finden sind.<br />

Abbildung 3: Beschäftigtendichte (nach Fläche) <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005


3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> 15<br />

Abbildung 4: Beschäftigtendichte (nach Einwohnern) <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

3.3 Großhandelsbetriebe<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe liegt ebenso wie <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

des Verkehrssektors nördlich <strong>der</strong> Elbe und im Landkreis Harburg. Im Vergleich zu den Logistikbetrieben<br />

des Verkehrssektors (Abbildung 2) weisen die Großhandelsbetriebe im Schnitt<br />

etwas höhere Dichtewerte auf, was daran liegt, dass auch insgesamt mehr Großhandelsbetriebe<br />

in <strong>der</strong> Metropolregion ansässig sind.<br />

Zu den Gebieten mit einer hohen Betriebsdichte (Abbildung 5) können neben <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Hamburg</strong>, die mit Abstand den höchsten Wert aufweist, vor allem Pinneberg und Stormarn<br />

gezählt werden, die Werte um die 100 Betriebe/100 km² aufweisen. Die gute Anbindung an<br />

das Autobahnnetz und die Nähe zur <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> ist auch <strong>für</strong> die Großhandelsbetriebe<br />

offensichtlich von hoher Bedeutung. In den Landkreisen in Randlage <strong>der</strong> Metropolregion sinken<br />

die Betriebsdichten deutlich.<br />

Für die Verteilung <strong>der</strong> Beschäftigten je Fläche ergibt sich ein ähnliches Bild wie <strong>für</strong> die Betriebsdichten,<br />

die in <strong>der</strong> Abbildung 6 dargestellt sind. Die höchsten Beschäftigtendichten pro<br />

Fläche im Großhandelssektor weisen allesamt die Regionen entlang <strong>der</strong> Bundesautobahnen<br />

mit direkter Angrenzung an die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> auf. Sie liegen zum größten Teil im Norden<br />

<strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>. Pinneberg (961,2 Beschäftigte/100 km²) und Stormarn (900,2<br />

Beschäftigte/100 km²) weisen nach <strong>Hamburg</strong> mit 7.383,7 Beschäftigten/100 km² die deutlich<br />

höchsten Werte auf. Erst mit einer Beschäftigungsdichte von 471,5 Beschäftigten/100 km²<br />

folgt <strong>der</strong> nördliche Landkreis Segeberg.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Besiedlungsdichten ergeben sich große Spannweiten bei<br />

den Betriebsdichten und Beschäftigtendichten nach Fläche. Die Unterschiede relativieren<br />

sich bei <strong>der</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> Beschäftigtendichte nach Einwohnern. Während die Beschäftigtendichte<br />

nach Fläche in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> um den Faktor 185 größer ist als die im


16 3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

schwächsten Kreis Dithmarschen, liegt <strong>der</strong> Unterschied gemessen an <strong>der</strong> Einwohnerzahl bei<br />

einem Faktor von acht.<br />

Die Beschäftigtendichte nach Einwohnern (Abbildung 7) ist bei den Großhandelsbetrieben in<br />

<strong>Hamburg</strong> mit 32,4 Beschäftigten/1000 Einwohner und in Stormarn mit 31,2 Beschäftigten/1000<br />

Einwohner am höchsten. Die nachfolgenden Gebiete haben mit einer Dichte von<br />

24,9 Beschäftigten/1000 Einwohner (Segeberg) und 21,5 Beschäftigten/1000 Einwohner<br />

(Pinneberg) weniger Beschäftigte. Im Vergleich zu den Logistikbetrieben des Verkehrssektors<br />

hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> im Großhandelssektor keine so herausragende Stellung hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Beschäftigtendichte nach Einwohnern.<br />

Abbildung 5: Dichte <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005


3 - Räumliche Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> 17<br />

Abbildung 6: Beschäftigtendichte (nach Fläche) des Großhandelssektors<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

Abbildung 7: Beschäftigtendichte (nach Einwohnern) des Großhandelssektors<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005


18 4 - Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

4 Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

Nachdem im vorangegangenen Kapitel <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Analyse auf <strong>der</strong> räumlichen<br />

Verteilung anhand Betriebs- und Beschäftigtendichten lag, wird in diesem Abschnitt die differenzierte<br />

sektorale Verteilung <strong>der</strong> Betriebe betrachtet. Zunächst erfolgt eine Analyse <strong>der</strong> Bedeutung<br />

<strong>der</strong> zu den beiden übergeordneten Sektoren zählenden Wirtschaftszweige <strong>für</strong> die<br />

gesamte Metropolregion. Im Anschluss wird die detaillierte sektorale Verteilung auch <strong>für</strong> die<br />

Kreise <strong>der</strong> Metropolregion analysiert.<br />

4.1 Übersicht über die sektorale Verteilung<br />

In <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> macht <strong>der</strong> Großhandelssektor den größeren Teil <strong>der</strong> Logistikbranche<br />

aus. Zu ihm werden 10.310 ansässige Betriebe gezählt. Der Bereich <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

des Verkehrssektors ist mit 7.309 Betrieben ausgewiesen.<br />

Die wichtigsten Wirtschaftszweige im Großhandelssektor sind: Großhandel mit Ge- und<br />

Verbrauchsgütern sowie Großhandel mit nicht landwirtschaftlichen Halbwaren, Altmaterialien<br />

uns Reststoffen. Aber auch die an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweige spielen eine bedeutende Rolle,<br />

was anhand <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> vorhandenen Betriebe ersichtlich wird (siehe Abbildung 8). Den<br />

stärksten <strong>der</strong> betrachteten Wirtschaftszweige des Verkehrssektors stellt die Güterbeför<strong>der</strong>ung<br />

im Straßenverkehr dar, gefolgt von <strong>der</strong> Postverwaltung und den privaten Post- und Kurierdiensten<br />

sowie den Speditionen.<br />

Abbildung 8: Anzahl <strong>der</strong> Betriebe in <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />

1822<br />

Logistikbetriebe des Verkehrssektors nach<br />

Wirtschaftszweigen [Anzahl]<br />

1385<br />

289 46<br />

Eisenbahnverkehr<br />

111<br />

906<br />

Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr<br />

Schiffahrt<br />

Luftfahrt<br />

Frachtumschlag und Lagerei<br />

Speditionen, sonstige Verkehrsvermittlung<br />

2750<br />

Postverwaltung und private Post- und Kurierdienste<br />

1765<br />

2033<br />

Großhandelsbetriebe nach<br />

Wirtschaftszweigen [Anzahl]<br />

1416<br />

Großhandel mit...<br />

662<br />

1749<br />

2685<br />

landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren<br />

Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren<br />

Gebrauchs- und Verbrauchsgütern<br />

mit nicht landwirtsch. Halbwaren, Altmaterialien und<br />

Reststoffen<br />

Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör<br />

Sonstiger Großhandel<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005


4 - Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe 19<br />

4.2 Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

Die Darstellung <strong>der</strong> Betriebs- und Beschäftigtendichten in Kapitel 3 zeigte, dass in <strong>der</strong> Metropolregion<br />

<strong>Hamburg</strong> insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und die direkt angrenzenden Kreise<br />

attraktiv <strong>für</strong> die Logistikbranche sind. Dies wird auch anhand <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Tortendiagramme<br />

in Abbildung 9 deutlich. Neben den räumlichen lassen sich aus dieser Abbildung zusätzlich<br />

sektorale Schwerpunkte identifizieren.<br />

Während in den Kreisen Harburg, Segeberg, Pinneberg und Stormarn <strong>der</strong> Anteil an Betrieben<br />

<strong>der</strong> Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr dominiert, sind in <strong>Hamburg</strong>, Stade o<strong>der</strong> Cuxhaven<br />

bedingt durch die Seehäfen überdurchschnittlich viele Betriebe aus <strong>der</strong> Schifffahrt<br />

ansässig.<br />

Einen wichtigen Stellenwert nehmen in allen Regionen die Postverwaltung und privaten<br />

Post- und Kurierdienste sowie die Speditionen ein, jedoch treten sie verstärkt in den Kreisen<br />

entlang <strong>der</strong> Autobahnen auf. Zudem lässt sich ermitteln, dass das Verhältnis von Beschäftigten<br />

im Logistiksektor zu Einwohnern entlang <strong>der</strong> Hauptautobahnachse Nord-Süd (BAB 7)<br />

vergleichsweise hoch ist (vgl. Kapitel 3).<br />

Abbildung 9: Logistikbetriebe des Verkehrssektors <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

Die höchste Anzahl an Beschäftigten ist bei den Speditionen zu verzeichnen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

an den Standorten <strong>Hamburg</strong>, Segeberg, Stormarn und Harburg (Abbildung 10). Deutlich ersichtlich<br />

ist anhand <strong>der</strong> Beschäftigtenzahlen die Bedeutung <strong>der</strong> Postverwaltung und privaten<br />

Post- und Kurierdienste im Kreis Pinneberg ebenso wie die offensichtliche Wichtigkeit <strong>der</strong><br />

Schifffahrt in Stade.<br />

Beim Vergleich <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Betriebe und <strong>der</strong> Beschäftigten auf die Wirtschaftszweige<br />

wird ersichtlich, dass einige Wirtschaftszweige zwar tendenziell einen hohen Anteil an Betrieben<br />

stellen, jedoch bei den Beschäftigten weniger deutlich ins Gewicht fallen, o<strong>der</strong> umgekehrt.<br />

So macht die Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr zwar den deutlich größten Anteil


20 4 - Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

<strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors aus, ihr Anteil an den Beschäftigten ist jedoch wesentlich<br />

niedriger. Dies liegt darin begründet, dass die Fuhrbetriebe tendenziell wenige Beschäftigte<br />

aufweisen. Dagegen sind Speditionen und Betriebe in Frachtumschlag und<br />

Lagerei bei den Beschäftigten mit höheren Anteilen vertreten als bei den Betrieben.<br />

Abbildung 10: Beschäftigte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

Dieser Effekt wird aus Abbildung 11 ersichtlich. Bei den Logistikbetrieben des Verkehrssektors<br />

handelt es sich hauptsächlich um Kleinstbetriebe. Beson<strong>der</strong>s stark ist diese Unternehmensform<br />

in <strong>der</strong> Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr vertreten. Logistikbetriebe die zu den<br />

kleinen Unternehmern gezählt werden können (10 bis 49), sind insbeson<strong>der</strong>e im Eisenbahnverkehr,<br />

im Frachtumschlag und in <strong>der</strong> Lagerei sowie bei Speditionen vorzufinden. Der am<br />

stärksten vertretene Sektor bei den mittelständischen Unternehmen ist die Luftfahrt (ca.<br />

6 %).


4 - Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe 21<br />

Abbildung 11: Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors nach Beschäftigtengrößenklasse<br />

Anzahl <strong>der</strong> Betriebe [%]<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Logistikbetriebe des Verkehrssektors nach Beschäftigtengrößenklassen<br />

Eisenbahnverkehr<br />

Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr<br />

Schiffahrt<br />

Luftfahrt<br />

Frachtumschlag und Lagerei<br />

Speditionen, Sonstige Verkehrsvermittlung<br />

Postverwaltung und private Post- und Kurierdienste<br />

0 bis 9 10 bis 49 50 bis 249 250 und mehr<br />

Anzahl Beschäftigte<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

4.3 Großhandelsbetriebe<br />

Auch <strong>für</strong> den Großhandel sind neben <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> die angrenzenden Kreise Pinneberg,<br />

Segeberg, Stormarn und Harburg die interessantesten Standorte. Dies zeigen die Darstellungen<br />

<strong>der</strong> Betriebs- und Beschäftigtendichten in Kapitel 3 und spiegelt sich auch in <strong>der</strong><br />

folgenden Abbildung 12 wi<strong>der</strong>. Dithmarschen und Lüchow-Dannenberg werden dagegen von<br />

den Großhandelsbetrieben als Standort kaum berücksichtigt und zählen somit zu den am<br />

wenigsten entwickelten Standorten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Lüchow-Dannenberg<br />

mit 85 Betrieben weniger als Dithmarschen eindeutig das „Schlusslicht“ bei den bevorzugten<br />

Standorten bildet.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> sektoralen Verteilung <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe auf die Wirtschaftszweige<br />

sind nur geringe Unterschiede zwischen den Kreisen zu erkennen. Am stärksten vertreten ist<br />

allgemein <strong>der</strong> Großhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern, aber auch <strong>der</strong> Großhandel<br />

mit nicht landwirtschaftlichen Halbwaren, Altmaterialien und Reststoffen sowie <strong>der</strong> Großhandel<br />

mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör sind mit einer großen Anzahl an Betrieben in<br />

<strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong> vertreten. Auch die meisten Beschäftigten des Großhandels<br />

sind in den drei oben genannten Sektoren angestellt (Abbildung 13).<br />

Bei den Großhandelsbetrieben handelt es sich hauptsächlich um Kleinstbetriebe mit bis zu 9<br />

Beschäftigten. Laut <strong>der</strong> Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes<br />

<strong>für</strong> Statistik und des Statistikamt Nord können über 80 % aller Großhandelsbetriebe<br />

dieser Unternehmenskategorie zugeteilt werden. Kleine Unternehmen sind etwas häufiger<br />

im Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren sowie im Großhandel mit<br />

nicht landwirtschaftlichen Halbwaren, Altmaterialien und Reststoffen als in den an<strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen<br />

ausgewiesen. Mittelständische Unternehmen sind im Bereich <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe<br />

kaum vorzufinden.


22 4 - Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

Abbildung 12: Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005<br />

Abbildung 13: Beschäftigte <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> Metropolregion nach Wirtschaftszweigen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005


4 - Sektorale Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe 23<br />

Abbildung 14: Verteilung <strong>der</strong> Betriebe des Großhandels nach Beschäftigtengrößenklassen<br />

Anzahl <strong>der</strong> Betriebe [%]<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Großhandelsbetriebe nach Beschäftigtengrößenklassen<br />

Großhandel mit<br />

landwirtsch. Grundstoffen und lebenden Tieren<br />

Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren<br />

Ge- und Verbrauchsgütern<br />

nicht landwirtsch. Halbwaren, Altmaterialien und<br />

Reststoffen<br />

Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör<br />

Sonstiger GH<br />

0 bis 9 10 bis 49 50 bis 249 250 und mehr<br />

Anzahl Beschäftigte<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten des Unternehmensregisters des nie<strong>der</strong>sächsischen Landesamtes <strong>für</strong> Statistik<br />

und des Statistikamtes Nord, Registerstand 31.12.2005


24 5 - <strong>Vertiefende</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

5 <strong>Vertiefende</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Auf Grundlage von Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong> konnten <strong>für</strong> die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

weitere Analysen auf Basis <strong>der</strong> <strong>Hamburg</strong>er Bezirke durchgeführt werden.<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen die Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors<br />

(Abbildung 15) und <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe (Abbildung 16) in den <strong>Hamburg</strong>er Bezirken<br />

nach Wirtschaftszweigen. Die Größe <strong>der</strong> Tortendiagramme spiegelt dabei die absolute Anzahl<br />

<strong>der</strong> Betriebe wi<strong>der</strong>. Des Weiteren dargestellt ist die Betriebsdichte <strong>der</strong> Logistikbetriebe<br />

des Verkehrssektors (Abbildung 17) und <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe (Abbildung 18), d.h. die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Betriebe pro Fläche <strong>der</strong> Bezirke.<br />

Es zeigt sich, dass die Betriebsdichten von sehr geringen Werten in den Bezirken Bergedorf<br />

und Harburg von bis zu 5 Betrieben je Quadratkilometer über mittlere Werte von 10 bis 20<br />

Bertieben je Quadratkilometer bis zu sehr hohen Werten von über 25 Betrieben je Quadratkilometer<br />

in <strong>Hamburg</strong>-Mitte reichen. Insbeson<strong>der</strong>e bei den Logistikbetrieben des Verkehrssektors<br />

sind diese Unterschiede deutlich. Harburg, Bergedorf und Wandsbek weisen niedrige<br />

Betriebsdichten bis zu 5 Betrieben je Quadratkilometer auf. Altona, Eimsbüttel und <strong>Hamburg</strong>-<br />

Nord liegen um die 10 Betriebe je Quadratkilometer und <strong>Hamburg</strong>-Mitte weist 26,5 Betriebe<br />

je Quadratkilometer auf. Bei den Großhandelsbetrieben sind wie<strong>der</strong>um geringe Dichten von<br />

um die 3 Betriebe je Quadratkilometer in Harburg und Bergedorf zu verzeichnen. Wandsbek<br />

und Altona weisen Werte von um 10 Betriebe je Quadratkilometer auf. Eimsbüttel und <strong>Hamburg</strong>-Nord<br />

liegen mit fast 20 Betrieben je Quadratkilometer bereits in einer ähnlichen Größenordnung<br />

wie <strong>Hamburg</strong>-Mitte mit 24 Betrieben je Quadratkilometer.<br />

Zu berücksichtigen ist bei diesen Werten, dass die Betriebsdichte zwar einerseits von <strong>der</strong><br />

absoluten Zahl <strong>der</strong> Betriebe in den Bezirken abhängt, die in den Abbildungen 15 und 16 anhand<br />

<strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Tortendiagramme ablesbar ist. An<strong>der</strong>erseits spielt hier die Besiedlungsdichte<br />

eine wichtige Rolle. Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Betriebe nach Einwohnerzahl ergibt sich<br />

wie in Tabelle 3 dargestellt, ein etwas an<strong>der</strong>es Bild und die Spannweite <strong>der</strong> Dichtewerte wird<br />

deutlich geringer.<br />

So weisen die Bezirke Wandsbek, Eimsbüttel, <strong>Hamburg</strong>-Nord, Harburg und Bergedorf ähnliche<br />

Dichten <strong>der</strong> Logistikbetriebe im Verkehrssektor auf. Lediglich Altona liegt mit 4,4 etwas<br />

näher an <strong>Hamburg</strong>-Mitte mit 11,4 Betrieben je 1.000 Einwohner. Die Bezirke Bergedorf und<br />

Harburg, die aufgrund großer landwirtschaftlicher Flächen und Naturräume die niedrigsten<br />

Werte an Betrieben je Quadratkilometer aufweisen, landen bei <strong>der</strong> Auswertung nach Einwohnern<br />

auf Platz drei und vier. Bei den Großhandelsbetrieben bleiben diese beiden Bezirke<br />

mit 3,2 bzw. 2,3 Betrieben je 1.000 Einwohner jedoch die „Schlusslichter“.<br />

Tabelle 3: Betriebsdichte <strong>der</strong> <strong>Hamburg</strong>er Logistikbranche nach Einwohnerzahl <strong>der</strong> Bezirke<br />

Bezirk<br />

Logistikbetriebe des<br />

Verkehrssektors<br />

Betriebe je<br />

1.000 Einwohner<br />

Rang<br />

Großhandelsbetriebe<br />

Betriebe je<br />

1.000 Einwohner<br />

Altona 4,4 2 4,4 3<br />

Bergedorf 2,5 3 3,2 6<br />

Eimsbüttel 2,1 5 5,1 2<br />

<strong>Hamburg</strong>-Mitte 11,4 1 10,3 1<br />

<strong>Hamburg</strong>-Nord 2,1 6 3,9 4<br />

Harburg 2,3 4 2,3 7<br />

Wandsbek 1,8 7 3,7 5<br />

Rang<br />

Quelle: Eigene Berechnung basierend auf Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong>, Datenstand Oktober 2006


5 - <strong>Vertiefende</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> 25<br />

Erwartungsgemäß zeigt sich in den Abbildungen 15 und 16 deutlich, dass <strong>der</strong> Bezirk Mitte<br />

sowohl bei den Logistikbetrieben des Verkehrssektors als auch bei den Großhandelsbetrieben<br />

absolut die höchste Anzahl an Betrieben aufweist. Insgesamt befinden sich im Bezirk<br />

Mitte 2.661 Logistikbetriebe des Verkehrssektors, was einem Anteil von 42 % <strong>der</strong> insgesamt<br />

in <strong>Hamburg</strong> gelisteten Betriebe entspricht. Bei den Großhandelsbetrieben ist <strong>der</strong> entsprechende<br />

Anteil mit 30 %, das sind 2.418 Firmen, etwas geringer.<br />

Dies erklärt sich dadurch, dass im Bezirk Mitte weite Teile des Hafens 3 , die Innenstadt und<br />

Zentren des Transportgewerbes wie Rothenburgsort und Billbrook liegen. In Bergedorf und<br />

Harburg sind absolut die wenigsten Betriebe ansässig. Die übrigen Bezirke liegen dazwischen,<br />

wobei Altona und <strong>Hamburg</strong>-Nord höhere Werte aufweisen, was insbeson<strong>der</strong>e auf die<br />

Hafen- und Elbnähe von Altona und die Lage des Flughafens in <strong>Hamburg</strong>-Nord zurückzuführen<br />

sein dürfte. Allerdings muss hier auch konstatiert werden, dass vermutlich aufgrund von<br />

Flächenmangel und hohen Grundstücks- bzw. Mietpreisen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>grenzen diverse<br />

flughafenaffine Betriebe in <strong>der</strong> angrenzenden Gemeinde Nor<strong>der</strong>stedt ansässig sind.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> sektoralen Verteilung lassen sich aus den Tortendiagrammen eindeutige<br />

Schwerpunkte ablesen. Die logistikrelevanten Wirtschaftszweige im Sektor „Verkehr und<br />

Nachrichtenübermittlung“ sind in den Bezirken unterschiedlich stark vertreten.<br />

In <strong>Hamburg</strong>-Mitte und Altona sind etwa je die Hälfte <strong>der</strong> gelisteten Betriebe aus <strong>der</strong> Schifffahrt.<br />

In <strong>Hamburg</strong>-Mitte ist dies aufgrund des Hafens plausibel, in Altona lässt es sich vermutlich<br />

aus <strong>der</strong> Elbnähe erklären. In <strong>Hamburg</strong>-Mitte ist als zweit größtes Segment das<br />

Speditionsgewerbe zu verzeichnen, was mit den Unternehmenssitzen in <strong>der</strong> Innenstadt und<br />

dem Schwerpunkt des Speditionsgewerbes im <strong>Hamburg</strong>er Osten (Billbrook, Rothenburgsort)<br />

zu erklären ist.<br />

In Eimsbüttel, <strong>Hamburg</strong>-Nord und Wandsbek machen KEP-Dienstleister ein Drittel bis die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Firmen des Verkehrssektors aus, Betriebe <strong>der</strong> Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr<br />

bilden einen weiteren Schwerpunkt. Letztere sind in Bergedorf und Harburg beson<strong>der</strong>s<br />

stark vertreten. Hier machen sie fast die Hälfte aller Betriebe aus. Ansonsten sind in Harburg<br />

und Bergedorf vor allem Speditionen und KEP-Dienstleister zu finden. Den Wirtschaftszweigen<br />

Eisenbahnverkehr und Luftfahrt sind insgesamt nur sehr wenige Firmen zugeordnet.<br />

Bei den Großhandelsbetrieben, die in Abbildung 16 dargestellt sind, zeigt sich ein etwas<br />

ausgeglicheneres Bild. Die meisten Firmen sind im Wirtschaftszweig Großhandel mit<br />

Gebrauchs- und Verbrauchsgütern gelistet, <strong>der</strong> in allen Bezirken ein Viertel bis ein Drittel <strong>der</strong><br />

Großhandelsbetriebe ausmacht. In <strong>Hamburg</strong>-Mitte macht zudem <strong>der</strong> Großhandel mit Nahrungsmitteln,<br />

Getränken und Tabakwaren etwa ein Viertel <strong>der</strong> Betriebe aus. In den an<strong>der</strong>en<br />

Bezirken ist dieser Wirtschaftszweig etwas schwächer.<br />

Die drei Wirtschaftszweige Großhandel mit nicht landwirtschaftlichen Halbwaren, Altmaterialien<br />

und Reststoffen, Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör sowie sonstiger<br />

Großhandel sind in etwa gleich stark vertreten. Kaum eine Bedeutung hat <strong>der</strong><br />

Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren. Lediglich im Bezirk<br />

Bergedorf sind etwa 15 % <strong>der</strong> Betriebe diesem Wirtschaftszweig zugeordnet.<br />

3 Die <strong>Stadt</strong>teile Finkenwer<strong>der</strong>, Steinwer<strong>der</strong>, Waltershof, Veddel und Kleiner Grasbrook


26 5 - <strong>Vertiefende</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Abbildung 15: Logistikbetriebe des Verkehrssektors <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong>, Datenstand Oktober 2006<br />

Abbildung 16: Großhandelsbetriebe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong>, Datenstand Oktober 2006


5 - <strong>Vertiefende</strong> <strong>Betrachtung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> 27<br />

Abbildung 17: Dichte <strong>der</strong> Logistikbetriebe des Verkehrssektors in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong>, Datenstand Oktober 2006<br />

Abbildung 18: Dichte <strong>der</strong> Großhandelsbetriebe in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Firmenlisten <strong>der</strong> Handelskammer <strong>Hamburg</strong>, Datenstand Oktober 2006


28 6 - Zusammenfassung<br />

6 Zusammenfassung<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Studie erfolgte eine Analyse <strong>der</strong> räumlichen und sektoralen Verteilung<br />

<strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>.<br />

Unter Logistikbranche werden dabei einerseits relevante Wirtschaftszweige des Abschnitts<br />

„Verkehr und Nachrichtenübermittlung“, an<strong>der</strong>seits die Großhandelsbetriebe des Abschnitts<br />

„Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern“ <strong>der</strong><br />

Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige 2003 zusammengefasst. Der Analyse zugrunde liegen<br />

Betriebs- und Beschäftigtenzahlen aus einer Auswertung des Unternehmensregisters, welche<br />

die aktiven Betriebe nach Wirtschaftszweigen (NACE-Codes) und nach Beschäftigtengrößenklassen<br />

ausweist. Dabei zeigt sich, dass mit insgesamt rund 10.300 mehr Betriebe<br />

aus den betrachteten Wirtschaftszweigen des Großhandels als aus den betrachteten Wirtschaftszweigen<br />

des Verkehrssektors mit rund 7.300 Betrieben in <strong>der</strong> Metropolregion ansässig<br />

sind. In beiden übergeordneten Sektoren handelt es sich bei den Betrieben zu über 80 %<br />

um Betriebe mit bis zu 9 Beschäftigten. Nur 2 bzw. 3 % <strong>der</strong> Betriebe weisen mehr als 50<br />

Beschäftigte auf.<br />

Die Analyse <strong>der</strong> räumlichen Verteilung <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

zeigt, dass insgesamt die <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und die angrenzenden Kreise Pinneberg, Segeberg,<br />

Stormarn und Harburg sowohl absolut als auch in Bezug auf Betriebs- und Beschäftigtendichten<br />

pro Fläche den räumlichen Schwerpunkt bilden. Die herausragende Stellung <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> ist bei den Logistikbetrieben des Verkehrssektors noch deutlicher zu erkennen<br />

als bei den Betrieben des Großhandelssektors. Begründen lässt sich diese Stellung einerseits<br />

mit dem Siedlungsschwerpunkt <strong>der</strong> Metropolregion, an<strong>der</strong>erseits mit <strong>der</strong><br />

Konzentration wichtiger überregionaler Verkehrsinfrastrukturen in diesem Siedlungsschwerpunkt.<br />

Bei den betrachteten Betriebs- und Beschäftigtendichten nach Fläche zeigt sich eine deutliche<br />

Abnahme <strong>der</strong> Dichten mit zunehmen<strong>der</strong> Entfernung <strong>der</strong> Kreise zur <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong>. Ein<br />

etwas an<strong>der</strong>es Bild zeigt sich hinsichtlich <strong>der</strong> Beschäftigtendichte nach Einwohnern. Hier ist<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei den Logistikbetrieben des Verkehrssektors eine Konzentration entlang <strong>der</strong><br />

Nord-Süd-Autobahnachse A 7 auszumachen. Insgesamt ist zu konstatieren, dass auch unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> unterschiedlichen Siedlungsdichten in den Kreisen <strong>der</strong> Metropolregion<br />

durch die Darstellung von Beschäftigten pro Einwohner die Bedeutung <strong>der</strong> Zentralität <strong>für</strong> die<br />

Betriebe nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen ist.<br />

Die sektorale Analyse, die die Bedeutung einzelner Wirtschaftszweige in den Kreisen darstellt,<br />

verdeutlicht die Abhängigkeit <strong>der</strong> Betriebszahl von den Verkehrsinfrastrukturen. Hier ist<br />

beispielsweise zu sehen, dass in Stade und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> ein überdurchschnittlich hoher<br />

Anteil an Betrieben <strong>der</strong> Schifffahrt zuzurechnen ist. Dies lässt sich durch einen vertiefenden<br />

Blick auf die Anteile <strong>der</strong> Wirtschaftszweige in den <strong>Hamburg</strong>er Bezirken bestätigen. Auch<br />

die vom Hafen und <strong>der</strong> Elbe geprägten <strong>Stadt</strong>teile <strong>Hamburg</strong>-Mitte und Altona weisen einen<br />

überdurchschnittlichen Anteil an Betrieben aus <strong>der</strong> Schiffahrt auf.<br />

Im Verkehrssektor dominieren bei den Anteilen <strong>der</strong> Wirtschaftszweige auf <strong>der</strong> <strong>Betrachtung</strong>sebene<br />

<strong>der</strong> Betriebe die „Güterbeför<strong>der</strong>ung im Straßenverkehr“, die „Speditionen und sonstige<br />

Verkehrsvermittlung“ sowie die KEP-Dienstleister. Im Großhandelssektor sind die betrachteten<br />

Wirtschaftszweige etwa gleichmäßig verteilt.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass bei den Logistikbetrieben des Verkehrssektors die räumlichen<br />

und sektoralen Schwerpunkte innerhalb <strong>der</strong> Metropolregion deutlicher sind. Hier ist <strong>der</strong> Unterschied<br />

zwischen den Betriebs- und Beschäftigtendichten wesentlich größer als bei den<br />

Großhandelsbetrieben. Diese haben zwar ebenfalls den räumlichen Schwerpunkt in <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und den angrenzenden Kreisen, die Betriebs- und Beschäftigtendichte nimmt<br />

jedoch in den Randkreisen <strong>der</strong> Metropolregion weniger stark ab. Auch bei <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong><br />

Sektoren auf die zugeordneten Wirtschaftszweige stellt sich <strong>der</strong> Großhandelssektor gleichmäßiger<br />

dar, während die Verteilung <strong>der</strong> Logistikbetriebe stärker von <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Kreise<br />

bzw. Bezirke geprägt ist.


Referenzen 29<br />

Referenzen<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Güterverkehr (2005). Marktbeobachtung Güterverkehr. Son<strong>der</strong>bericht zum<br />

Strukturwandel im Güterverkehrsgewerbe.<br />

Bürgerschaft <strong>der</strong> Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> (2005). Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft.<br />

Stärkung <strong>Hamburg</strong>s als internationales Kompetenzzentrum <strong>für</strong> Logistik,<br />

hier: Logistikinitiative <strong>Hamburg</strong> Haushaltsplan 2005/2006 Einzelplan 7 „Behörde <strong>für</strong><br />

Wirtschaft und Arbeit“ hier: Nachfor<strong>der</strong>ung von Haushaltsmitteln in den Kapiteln 7300<br />

„Wirtschafts- und Technologieför<strong>der</strong>ung“ sowie 7450 „Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik“.<br />

Statistisches Amt <strong>für</strong> <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein (2006). Kreis-Profile <strong>der</strong> Metropolregion<br />

2006. <strong>Hamburg</strong>.<br />

Statistisches Bundesamt (2002). Klassifikation <strong>der</strong> Wirtschaftszweige, Ausgabe 2003 (WZ<br />

2003). Wiesbaden.<br />

Wagner, T. (2008a). Analysen <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>, Teil II:<br />

Charakteristik und Verkehrsbedarf von Logistikflächennutzungen – Ergebnisse einer<br />

Betriebsbefragung. <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrsplanung und Logistik <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

<strong>Hamburg</strong>-Harburg, Working Paper 38, <strong>Hamburg</strong>.<br />

Wagner, T. (2008b). Analysen <strong>der</strong> Logistikbranche in <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong>, Teil III:<br />

Verkehrserzeugung von Logistikgebieten – Ergebnisse von Verkehrszählungen <strong>der</strong><br />

Gewerbegebiete Allermöhe und Valluhn-Gallin. <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Verkehrsplanung und Logistik<br />

<strong>der</strong> Technischen Universität <strong>Hamburg</strong>-Harburg, Working Paper 39, <strong>Hamburg</strong>.<br />

Wrobel, M. (2004). Die Logistik als Motor regionaler Strukturentwicklung: sektorale<br />

Clusterstrukturen und Netzwerkpotentiale am Beispiel Bremen und <strong>Hamburg</strong>. Frankfurt<br />

am Main [u. a.], Peter Lang Europäischer Verlag <strong>der</strong> Wissenschaften.


30 Anhang<br />

Anhang<br />

Anhang 1: Bevölkerung und Fläche <strong>der</strong> Kreise <strong>der</strong> Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />

Kreis<br />

Bevölkerung<br />

[Einwohner]<br />

Fläche<br />

[km²]<br />

Luechow-Dannenberg 51.519 1220,46<br />

Lueneburg 174.948 1323,35<br />

Soltau-Fallingbostel 142.724 1873,50<br />

Cuxhaven 205.685 2072,57<br />

Dithmarschen 137.451 1428,64<br />

Uelzen 97.048 1453,85<br />

Rotenburg (W.) 164.955 2070,02<br />

Steinburg 136.741 1056,14<br />

Herzogtum Lauenburg 184.181 1263,00<br />

Stade 196.018 1265,99<br />

Pinneberg 295.930 664,09<br />

Segeberg 254.746 1344,35<br />

Harburg 240.780 1244,64<br />

Stormarn 221.282 766,25<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> 1.713.484 752,20<br />

Quellen: Statistik Nord Internetportal, Datenstand 2004 <strong>für</strong> die Bezirke <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong> und Datenstand 2003 <strong>für</strong> die Kreise<br />

Schleswig-Holsteins, Zugriff am 15.11.2006 auf http://www.statistik-nord.de und Nie<strong>der</strong>sächsisches Landesamt <strong>für</strong><br />

Statistik, Datenstand 2005 <strong>für</strong> die Kreise Nie<strong>der</strong>sachsens, Zugriff am 15.11.2006 auf<br />

http://www.nls.nie<strong>der</strong>sachsen.de/<br />

Anhang 2: Bevölkerung und Fläche <strong>der</strong> <strong>Hamburg</strong>er Bezirke<br />

(vor <strong>der</strong> Bezirksreform 2008)<br />

Bezirk<br />

Bevölkerung<br />

[Einwohner]<br />

Fläche<br />

[km²]<br />

Altona 238.546 77,1<br />

Bergedorf 118.414 135,1<br />

Eimsbüttel 230.695 59,9<br />

<strong>Hamburg</strong>-Mitte 234.145 100,5<br />

<strong>Hamburg</strong>-Nord 279.546 57,3<br />

Harburg 205.336 144,3<br />

Quelle: Statistik Nord Internetportal, Datenstand 2004 <strong>für</strong> die Bezirke <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Hamburg</strong>, Zugriff am 15.11.2007 auf<br />

http://www.statistik-nord.de

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