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heit, sondern weil sie sich dafür entschieden hatte. Sie<br />

erinnerte sich an die gedruckste Frage ihrer Schwester.<br />

"Aber hättest Du nicht gerne einmal?"<br />

Idun hatte ohne zu Zögern geantwortet und den Kopf<br />

geschüttelt. "Nein."<br />

Es ekelte sie an, allein die Vorstellung, schon <strong>als</strong> kleines<br />

Mädchen hatten sie diese Reden mit Furcht erfüllt,<br />

es kam ihr so schmutzig vor, so primitiv.<br />

IHR Bräutigam hatte ein Anrecht, sie rein und unschuldig<br />

zu empfangen.<br />

Sie spürte ein leichtes Beben, wenn sie an den Abend<br />

dachte.<br />

Ganz leicht errötete sie.<br />

Sie spürte den Blick ihres Vaters, der sie in diesem Moment<br />

noch begehrenswerter fand <strong>als</strong> sonst.<br />

Iduns blaue Augen leuchteten. Ihr langes blondes Haar<br />

glänzte im Sonnenlicht.<br />

Ihr Vater hatte sie auf diesen Moment vorbereitet, und<br />

sie würde sich hingeben, wie es von ihr erwartet wurde.<br />

Sie erreichten bald den alten Wald mit seinen uraltem<br />

Baumbestand. Der Flug war schnell an ihr vorbeigeglitten,<br />

wie dieser Teil ihres Lebens.<br />

Das letzte Stück mussten sie zu Fuß zurücklegen. Idun<br />

spürte die Blicke aller auf sich gerichtet und bemerkte,<br />

dass alle respektvoll Abstand hielten.<br />

Die jüngeren Priester hatten jetzt ein Spalier gebildet<br />

für sie.<br />

Schon von weitem hörte sie die heidnischen Gesänge<br />

auf der großen Lichtung. Die Stimmen umfingen sie<br />

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