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In diesem Moment bemerkte sie wieder einmal, dass er<br />

sie wie eine Kranke behandelte, das war unerträglich.<br />

Er schüttelte erneut den Kopf und sprach ganz sanft.<br />

"Nur weil Du Dinge nicht verstehst, oder sie Dir nicht<br />

gefallen, müssen sie nicht f<strong>als</strong>ch sein. Niemand erwartet<br />

von Dir, dass Du solche Dinge verstehst.<br />

Vertrau mir. Es ist besser für Dich."<br />

Nach einer kurzen Pause ergänzte er. "Vielleicht sollten<br />

wir mit dem Kind nicht länger warten."<br />

Sie stand da und konnte ihr Gesicht nicht länger kontrollieren.<br />

Sie spürte an seiner Reaktion, dass Michael<br />

das Entsetzen in ihrem Gesicht sah. Und sie wusste,<br />

dass er gedacht hatte, sie würde sich freuen.<br />

Er verstand sie nicht mehr.<br />

Anette war sich selbst nicht mehr sicher, vielleicht war<br />

sie wirklich krank. Sie wusste, dass er sich Vorwürfe<br />

machte, zu wenig auf sie Acht gegeben zu haben.<br />

Die letzten Monate hatte sich die Situation immer weiter<br />

zugespitzt. Ihr erschien häufig alles sinnlos, dann<br />

wieder hatte sie kurze Momente in denen sie versuchte,<br />

alles zu ändern.<br />

Aber Michael hing wie ein Bleigewicht an ihr. Und vor<br />

zwei Wochen hatte sie ihn mit einem befreundeten<br />

Neuropsychiater telefonieren hören.<br />

Für ihn war sie jetzt ein Fall.<br />

Sie musste irgendetwas tun. Heute, sie hatte sich das<br />

Datum im Kalender makiert. Sie hatte sich selbst ein<br />

Frist gesetzt, heute. Sie fing wie wild an in ihren uralten<br />

antiquarischen Büchern zu wühlen.<br />

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