LSV kompakt September 2009 - Die Landwirtschaftliche ...
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GüLLEGAsE:<br />
TödLichE gEFahR<br />
immer wieder ereignen sich<br />
Unfälle mit Gülle- und Biogas.<br />
Aufklärung beugt vor.<br />
in der Hektik des Tages sind wir<br />
Landwirte nicht immer sensibel<br />
genug beim Umgang mit betrieblichen<br />
Gefahren – so Lothar Lampe,<br />
alternierender Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Landwirtschaftliche</strong>n Berufsgenossenschaft<br />
Niedersachsen-Bremen,<br />
auf die Frage, warum es immer wieder<br />
zu tödlichen Unfällen durch Güllegase<br />
kommt. Vorschriften der Berufsgenossenschaft,<br />
„die den Prak tikern<br />
an die Hand gegeben“ werden, geraten<br />
im betrieblichen Alltag allzu schnell<br />
in Vergessenheit.<br />
Thema für jedermann<br />
Um dieses Thema nicht nur Landwirten,<br />
sondern auch Besuchern und An-<br />
8 lsV <strong>kompakt</strong> september i 09<br />
wohnern landwirtschaftlicher Betriebe<br />
in das Bewusstsein zu rufen,<br />
hatte die LBG Niedersachsen-Bremen<br />
Mitte Juni eine Pressefahrt für das<br />
NDR-Fernsehen, NDR 1 Radio Niedersachsen<br />
sowie Vertreter landwirtschaftlicher<br />
Fachzeitschriften organisiert.<br />
Denn häufig sind es gerade<br />
zufällig vorbeikommende Personen,<br />
die bei einer Hilfeleistung die Gefahren<br />
falsch einschätzen und un überlegt handeln.<br />
Oberstes Gebot sollte hier immer<br />
die eigene Sicherheit sein.<br />
Retter unter „112“<br />
Ein zügig abgesetzter Notruf „112“ an<br />
die Retter der Feuerwehr ist im Zweifelsfall<br />
immer die beste Lösung. Niemals<br />
sollte versucht werden, ohne<br />
Schutzausrüstung den verunfallten<br />
Personen durch Einsteigen in die<br />
Güllegrube folgen zu wollen. Schnell<br />
werden sonst aus Rettern Opfer!<br />
Erste Station der Pressefahrt war der<br />
Hof von Hans-Heinrich Küster in<br />
Wettmar (Region Hannover). Hier<br />
christian Lüschow<br />
vom Tad erläutert<br />
die gefahren durch<br />
güllegase<br />
stehen 53 Kühe, die rund 600 m3 Gülle<br />
im Jahr produzieren. Zu Unfällen<br />
kann es in Vieh haltenden Betrieben<br />
z. B. bei der Überprüfung der baulichen<br />
Anlagen oder der eingesetzten<br />
Technik kommen. Christian Lüschow,<br />
ausgewiesener Fachmann der LBG<br />
NB, erklärt, warum dies so ist: „Vielen<br />
Landwirten ist nicht bewusst, dass<br />
eine lebensfeindliche Atmosphäre<br />
herrscht. Das liegt an dem Gemisch<br />
aus dem Nervengift Schwefelwasserstoff,<br />
Methan, Kohlendioxid und Ammoniak,<br />
welches in Güllegruben immer<br />
vorzufinden ist“. Eine tödliche<br />
Situation, der in den Jahren 2003 und<br />
<strong>2009</strong> allein in Niedersachsen insgesamt<br />
sechs Menschen zum Opfer fielen.<br />
Dabei ist die Zahl der Unfälle mit<br />
glimpflichen Ausgang nicht fassbar.<br />
nicht erkannte gefahr<br />
Was viele nicht wissen: Schon beim<br />
Aufrühren der Gülle vermischen sich<br />
die Gase und bilden den giftigen<br />
Cocktail! Hier reicht unter Umstän-<br />
interview für<br />
die Radiosendung<br />
FunKBiLdER:<br />
dennis Maschmann<br />
im gespräch<br />
mit uwe hotes<br />
vom Tad<br />
Fotos: Knoll