Broschüre "Industrietourismus in Sachsen-Anhalt" - ERIH

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Industrie und Technik 15
1 Industrie- und Filmmuseum in Wolfen 2 Experimentieren im Bereich „Chemie zum Anfassen – Technik begreifen“ 3 Deutsches Chemie-Museum Merseburg
„Plaste und Elaste aus Schkopau“ und
schöne Beine dank Perlon
Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aufgrund der günstigen Standortfaktoren in Mitteldeutschland,
zwischen Wittenberg und Zeitz, die chemische Industrie. Bereits 1939 hatte etwa jeder vierte Beschäftigte in der
chemischen Industrie Deutschlands seinen Arbeitsplatz in dieser Region.
das deutsche chemie-museum
merseBurg. Zu den herausragenden
Entwicklungen und Technologien, die
maßgeblich zur Weltgeltung der chemischen
Industrie Mitteldeutschlands
beigetragen haben, gehörten u. a. die
Hochdruckhydrierverfahren für Ammoniak,
Methanol und flüssige Kohlenwasserstoffe
(Benzin), der erste deutsche
synthetische Kautschuk, Kunststoffe,
Leichtmetalllegierungen, das erste vollsynthetische
Feinwaschmittel (Fewa)
und die Kunstfaser Perlon. Durch den
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gewaltigen Rückbau der Industrie nach
der politischen Wende von 1989 gelang
es innerhalb von einem Jahrzehnt den
deutschlandweit bedeutsamsten Fundus
an chemischer Technik zu sichern und
teilweise zu präsentieren. Auf dem Campus
der Hochschule Merseburg entstand
das Deutsche Chemie-Museum.
Im Technikpark und in Depots sind
die z. T. unikaten Exponate einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich. Der Bereich
„Chemie zum Anfassen – Technik begreifen“
bietet für Schülerinnen und Schüler
mehr als 500 altersgerechte Versuche
an. Ein durchgängiges System der Begabtenförderung
ab der fünften Klassenstufe
ist für Kinder und Jugendliche aus den
neuen Bundesländern und Schleswig-Holstein
erfolgreich entwickelt worden.
www.dchm.de
die Wiege des modernen FarB-
Films. Nina Hagen sang einst: „Du hast
den Farbfilm vergessen, mein Michael …“
Das konnte sie nur singen, weil in Wolfen,
bei Bitterfeld, die Wiege des Farbfilms
steht. Hier, an der Quelle schier
unerschöpflicher Rohstoffvorkommen
und einer blühenden verarbeitenden
Industrie, produzierte die weltberühmte
Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation
(Agfa) den ersten universell einsetzbaren
Mehrschichtfarbfilm der Welt. Die Herstellung
des „Agfacolor-Neu“ können Sie im
Industrie- und Filmmuseum Wolfen am
Originalschauplatz und an Original-Maschinen
verfolgen. Das ist weltweit einmalig!
Tauchen Sie ein in die Welt schmelzender
Emulsionen und gewaltiger Begießmaschinen,
folgen Sie ehemaligen Mitarbeitern
durch dunkle Gänge – dann erleben Sie
ein eigenwilliges Flair und den Hauch einer
ganz besonderen Industrieromantik.
Im Industrie- und Filmmuseum erwartet
Sie mit mehr als 800 Liebhaberstücken
die größte öffentlich zugängliche
Sammlung von Fotoapparaten und Filmkameras
in ganz Sachsen-Anhalt.
www.ifm-wolfen.de