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Freitag, 09.09.2011 - Norbertusgymnasium Magdeburg

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Deutsch –<br />

Polnisches<br />

Austauschprojekt<br />

2011<br />

St. Żeromski-Lyzeum Strzegom - <strong>Norbertusgymnasium</strong> <strong>Magdeburg</strong>


Vorwort:<br />

Im Jahr 1997 machten sich zum ersten Mal SchÄler unter der Leitung von Christiane<br />

LÅhnemann auf, um sich im niederschlesischen Strzegom mit SchÄlern des St.<br />

Żeromski-Lyzeums zu treffen. Von Anfang an ging es bei dieser Begegnung<br />

polnischer und deutscher Jugendlicher auch um die Arbeit an einem Thema,<br />

wodurch der Begegnung der Charakter eines inhaltsbezogenen Projekts gegeben<br />

wurde. Im ersten Jahrzehnt der Begegnung lag der inhaltliche Schwerpunkt auf der<br />

Auseinandersetzung mit der Herrschaftszeit des Nationalsozialismus und deren<br />

Folgen. Aus diesem Grund besuchten die SchÄler beider Staaten gemeinsam die<br />

GedenkstÅtte des Konzentrationslagers Gross-Rosen und wohnten zusammen in der<br />

Internationalen JugendbegegnungsstÅtte Kreisau, die auch dem Gedenken an die<br />

AngehÉrigen des Kreisauer Kreises gewidmet ist.<br />

In den letzten Jahren haben sich das Thema und auch der Standort der gemeinsamen<br />

Unterkunft verÅndert. Im Vordergrund steht nun die BeschÅftigung mit der<br />

jÄngeren Geschichte beider Staaten, namentlich den insgesamt friedlichen<br />

Revolutionen, die zur Abkehr von den sozialistischen Einparteienstaaten und dem<br />

Aufbau einer demokratische-pluralistischen Ordnung fÄhrten. An die Stelle von<br />

Kreisau ist der Aufenthalt in Karpacz getreten, von wo man schÉne und ausgedehnte<br />

Wanderungen ins Riesengebirge unternehmen kann.<br />

Im gemeinsamen Projekt von St. Zeromski-Lyzeum und <strong>Norbertusgymnasium</strong> des<br />

Jahres 2011 lag die Leitung auf der polnischen Seite in den HÅnden der<br />

Klassenlehrerin Agnieska Kowalczyk, die organisatorisch und sprachlich durch die<br />

Englischlehrerinnen Joanna Marciniszyn und Aldona Struzik unterstÄtzt wurde. Auf<br />

der deutschen Seite lag die Planung und DurchfÄhrung in den HÅnden von Mechthild<br />

LÄnenborg und Winfried Ernst.


Folgende polnische SchÄlerinnen und SchÄler beteiligten sich:<br />

Michał Androsc, Bartosz Bałdo, Magdalena Bazylewia, Kamila Bonduromek, Joanna<br />

Bzozowska, Filip Czerwiakowski, Sabina Dziedzic, Przemysław Falandys,<br />

Christoforos Geladarys, Aleksander Gębura, Klaudia Jurkiemis, Natalia Klęsk,<br />

Monika Lewandowski, Paulina Lakaszowek, Kamil Mojewski, Monika Michaliszyn,<br />

Natalia Nawvocza, Aliŷa Nienśdkiewicz, Lukas Ninołkiewicz, Adriana Nowak, Tomasz<br />

Okła, Magdalena Olałowska, Kamila Postawska, Natan Trybinski, Sara Wączek,<br />

Martynn Wiernich, Malrub Zyckly.<br />

Folgende deutsche SchÄlerinnen und SchÄler beteiligten sich (Klasse 10c):<br />

Dominik Banse, Sven Bliedung, Braun Desiree, Julius Dresely, Ulrike Drohns, Lukas<br />

Dudziak, Enrico <strong>Freitag</strong>, Daniel Gropius, Vanessa Heinrichs, Felix Isensee, Sandrina<br />

Jegodka, Joris Kanowski, Andreas Kauer, Robbin Knoke, Tobias Kroll, Lukas<br />

Lehmann, Henry Le Quan, Carlos Massimi, Anna Miehe, Isabella Pantazopoulos,<br />

Louise Przyborowski, Lena Rappholz, Sawa Ruschau, Luise Schenk, Anna<br />

Schrader, Gwen-Jo Stapel, Maxie Wernicke.


Verteilen noch einige SÄâigkeiten: Tomasz Marczak, der Direktor des St. Żeromski-<br />

Lyzeums, und Winfried Ernst, Klassenlehrer der 10c des <strong>Norbertusgymnasium</strong>s.


Die drei polnischen Kolleginnen auf dem Weg zur Schneekoppe: Joanna<br />

Marciniszyn, Aldona Struzik, Agnieszka Kowalczyk (v.l.n.r.)


Der erste Teil des Austausches (<strong>Magdeburg</strong>, 23.05. – 27.05.2011):<br />

Wir, die Klasse 9c, bekamen in der Woche vom 23.05.11 bis 27.05.11 AustauschschÄler aus<br />

unserer Partnerschule in Strzegom (Polen). Da es uns sehr gefallen hat, wÄrden wir euch gern<br />

darÄber berichten.<br />

Es begann am Montag, den 23.05.2011. Nachdem wir die ersten vier Stunden, auf die Zeiger<br />

der Uhr starrend, durchgestanden hatten, tragen wir uns mit Herrn Ernst, unserem<br />

Klassenlehrer und gleichzeitig Betreuungslehrer fÄr das Austauschprojekt. Die polnischen<br />

GÅste sollten um 15.00 Uhr eintreffen. Es war geplant, einige Kennenlernspiele zu veranstalten<br />

und dann die GastschÄler auf die deutschen SchÄler aufzuteilen.<br />

Wie wÄrden sie sein? Wir hatten zwar Steckbriefe bekommen, aber wie waren sie wirklich? Die<br />

Zeit verging endlos langsam. Es wurde 15.00 Uhr, dann 15.30 Uhr und noch immer war kein<br />

Reisebus zu sehen. Um 16.00 Uhr telefonierte der, genauso verwirrte, Herr Ernst mit der<br />

polnischen Lehrerin und bekam di e Antwort, sie hÅtten sich verspÅtet und wÄrden um 17.00 Uhr<br />

eintreffen. Und wir warteten wieder …<br />

Um kurz nach 17.00 Uhr bog dann schlieâlich ein Reisebus auf unseren Schulhof ein und alle<br />

rannten nach unten. Wir waren unsicher und so blieben wir in unseren Gruppen stehen und<br />

beÅugten die anderen. Erst als die Lehrer (sowohl die deutschen als auch polnischen) kamen<br />

und die schon verteilten GastschÄler in die HÅnde der deutschen SchÄler gaben, schien das Eis<br />

gebrochen.<br />

Nach einigen Minuten wurde dann verkÄndet, wir kÉnnten nun denn Abend allein gestalten.<br />

Einige fuhren mit ihren mÄden GastschÄler gleich nach Hause, andere fuhren in die Innenstadt<br />

und zeigten den polnischen GÅsten alles Sehenswerte.<br />

Der erste Tag endete ruhig.<br />

Am Dienstag, den 24.05., fing das Projekt an. Morgens spielten wir Spiele zum Kennenlernen,<br />

zum Beispiel Jako-Tako, Namenspiele oder andere. Dann wurden das Projektthema<br />

„<strong>Magdeburg</strong> in der DDR und heute“ und die einzelnen Themen: Freizeit (Badeseen, Strand),<br />

Stadt, Verkehr und Architektur vorgestellt. Zu jedem Thema sollten sich Gruppen von SchÄlern<br />

mit ihren AustauschschÄlern bilden. Dann wurden uns BildbÅnde von <strong>Magdeburg</strong> aus der Zeit<br />

der DDR gegeben, aus denen wir uns Bilder nehmen durften. Von diesen Bildern sollten wir die<br />

mÉglichst Åhnliche Kulisse finden und abfotografieren. Meine Gruppe hatte das Thema<br />

„Strand“. Wir fuhren zum Barleber See, um unsere Fotos zu machen.<br />

Danach sollten sich alle Gruppen wieder in der Schule einfinden und aus diesen Bildern Plakate


„damals-heute“ anfertigen. Die Plakate hÅngen nun in der Schule vor der Cafeteria aus. Nach<br />

getaner Arbeit grillten wir auf dem Schulhof.


Am Mittwoch den, 25.05., trafen wir uns am Hauptbahnhof <strong>Magdeburg</strong>. Kurz nach 9 Uhr fuhren<br />

wir dann nach Berlin. Dann gingen wir zu der Mauer (Bernauer Straâe), die damals Berlin in<br />

Ost und West teilte. Dort stehen mehrere DenkmÅler sowie GedenkstÅtten, die an die Zeit sowie<br />

an die Menschen, die dort getrennt, verunglÄckt oder getÉtet wurden, erinnern. Ich persÉnlich<br />

war schockiert, als ich sah, wie viele Menschen dort umgekommen sind oder getÉtet wurden.<br />

Aber wir konnten auch viel Äber die damalige Zeit<br />

lernen, es war sehr informativ. Nachdem wir an<br />

DenkmÅlern und Gedenkorten waren, blickten wir von<br />

einem Turm auf ein noch erhaltenes StÄck des<br />

Todesstreifen und der Mauer. Auâerdem stand auf<br />

dem erhaltenen StÄck ein Grenzpostenturm. Auf dem<br />

Weg zum Deutschen Bundestag kamen wir am<br />

Brandenburger Tor vorbei. Auf dem Pariser Platz<br />

waren zahlreiche Botschaften zu sehen, wie die<br />

US-amerikanische und die Frankreichs. Dann, am<br />

Bundestag<br />

angekomm<br />

en,<br />

schauten wir uns diesen genau an und redeten mit den<br />

davor stehenden SicherheitskrÅften. Darauf waren wir<br />

bei der zentralen Holocaust GedenkstÅtte in .Berlin,<br />

die an die ermordeten Juden in Europa erinnern soll.<br />

Diese ist wie ein SÅulendiagramm aufgebaut, das die<br />

Tal- und Bergfahrt der Juden in Europa widerspiegeln<br />

soll. Je weiter man hineingeht, desto hÉher werden die<br />

Quader, sie sich aus dem Boden emporheben. Nach<br />

dieser letzten Besichtigung hatten wir von den Lehrern<br />

Freizeit bekommen fÄr drei Stunden. In Gruppen<br />

gingen wir los und fuhren oder gingen durch Berlin. Wir gingen und fuhren weiter in die<br />

Innenstadt. Um 17 Uhr dann machten wir uns auf den Weg zurÄck zum Pariser Platz, um<br />

gemeinsam mit den anderen zum Bahnhof Friedrichstraâe zu fahren, um dann zurÄck nach<br />

<strong>Magdeburg</strong> zu fahren.


Am Donnerstag, den 26.05.,<br />

machten wir einen Abstecher nach<br />

Leipzig, wo wir uns im<br />

Zeitgeschichtlichen Forum mit der<br />

Geschichte und dem Alltag in der<br />

DDR beschÅftigen sollten. Daneben<br />

bot sich die Leipziger Innenstadt<br />

noch fÄr einen kleinen Stadtbummel<br />

an, der auch stÅrker genutzt wurde<br />

als der Fragebogen zu Ereignissen<br />

und GebÅuden, die mit dem letzten<br />

Jahr der DDR zusammenhingen.<br />

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig


Gruppenfoto vor dem Brandenburger Tor


Am <strong>Freitag</strong>, den 27.05.2011., war unser letzter<br />

Tag mit den AustauschschÄlern. Wir trafen uns<br />

morgens in der Schule und stellten unser<br />

Projekt den Klassen 8c und 10d vor, wÅhrend<br />

Olivia Peter unsere Beschreibung ins Polnische<br />

Äbersetzte.<br />

Dann war es fast soweit, dass die GastschÄler<br />

von ihrem Bus abgeholt werden sollten. Doch<br />

der Bus kam nicht und es stellte sich heraus,<br />

dass wir noch drei weitere Stunden warten<br />

mussten, dass der Bus zu einer spÅteren als der<br />

vereinbarten Zeit losgefahren war. Als<br />

schlieâlich der Bus kam, verstauten die<br />

polnischen SchÄler/SchÄlerinnen ihr GepÅck<br />

und verabschiedeten sich. Selbst die, die sich mitt ihren GastschÄlern nicht ganz so verstanden<br />

hatten, sahen traurig aus, als der Bus den Schulhof verlieâ. Aber wir werden uns wiedersehen.<br />

SpÅtestens im September, wenn wir sie in Strzegom besuchen dÄrfen.<br />

Do widzenia!<br />

Freizeitgestaltung wÅhrend des Polenprojektes<br />

Montag:<br />

Am Montag ging es nach kurzer Absprache zur Ehle.<br />

Vorher kauften wir kurz im Allee Center ein um ein kleines Barbeque zu veranstalten.<br />

Als wir an der Ehle ankamen bewunderten unsere polnischen AustauschschÄler den<br />

Flussabschnitt der Elbe.<br />

Wir blieben dort vier Stunden und haben den Nachmittag und Abend voll genutzt.<br />

Dienstag:<br />

FÄr den Dienstagabend wurde nicht groâartig geplant.<br />

Es trafen sich einige am Nordpark, genossen das Wetter und andere spielten Fuâball.<br />

Anschlieâend gingen wir zum Abschied zu MC' Donalds.


Mittwoch:<br />

Am Mittwochabend ging es zum Petri. Wir haben dort alle das Wetter genossen und konnten<br />

dabei alle etwas runterfahren.<br />

Donnerstag:<br />

Am Donnerstag war Partytime angesagt.<br />

Zwei SchÄler der Klasse 9c veranstalteten jeweils zusammen mit einigen MitschÄlern und deren<br />

AustauschschÄlern eine kleine Party.<br />

Es hatten somit fast alle der beinahe 60 SchÄler einen letzten Abschied und beide Partys waren<br />

ein voller Erfolg.<br />

Somit blieb jedem polnischen AustauschschÄler eine schÉne Erinnerung.


Der zweite Teil des Austausches (Strzegom/Karpacz, 08.09. – 13.09.2011):<br />

Donnerstag, 08.09.2011:<br />

Am Donnerstag, den 08.09.2011, fuhren wir um 7 Uhr morgens los. Obwohl die Fahrt sechs<br />

Stunden dauerte, verging die Zeit sehr schnell. Gegen 13:00 Uhr kamen wir in Strzegom an<br />

der Schule von unseren AustauschschÄlern an und wurden freundlich von unseren polnischen<br />

Gastgebern empfangen. Wir verstauten unser GepÅck in der Schule und gingen hoch in die<br />

Aula. Dort unterhielten wir uns und hÉrten laut Musik, bis es Mittagessen gab. Nach der<br />

Mahlzeit spielten wir ein paar Spiele. Dann hatten wir Freizeit und brachten zuerst unser<br />

GepÅck in die Gastfamilien und wurden auch dort freundlich empfangen. Dann sind die<br />

meisten in die Stadt gefahren und haben Strzegom besichtigt. Abends um 18 Uhr trafen sich<br />

einige zum Pizzaessen, da die Polen dort extra einen Raum gemietet hatten fÄr einige von<br />

uns. Doch nicht alle trafen sich in der Pizzeria, da einige von einem SchÄler bei einer Party<br />

eingeladen waren. So waren alle abends beschÅftigt und hatten einen schÉnen Abend.<br />

Speisen im Geschichtsraum


Der Nachtisch<br />

Die Aula im St. Zeromski-Lyzeum


Am zweiten<br />

Tag, den<br />

<strong>09.09.2011</strong>,<br />

haben wir uns<br />

um 10 Uhr in<br />

der Schule<br />

getroffen und<br />

bildeten dort<br />

Gruppen.<br />

Anschlieâend<br />

gingen wir in<br />

den Gruppen<br />

durch die Stadt<br />

Strzegom und<br />

<strong>Freitag</strong>, <strong>09.09.2011</strong><br />

machten Fotos von verschiedenen SehenswÄrdigkeiten. Als erstes besichtigten wir<br />

einen alten Teil der Stadtmauer (Turm). Danach gingen wir durch den Park und


machten Fotos von dem Denkmal „Obelisk“. Darauf schlenderten wir auf den grÉâten<br />

Marktplatz in Strzegom und machten dort eine Pause. SpÅter besichtigten wir die<br />

„Kapelle des heiligen Antonius“ neben dem Restaurant „Mr. Ed“. In der Folge zeigten<br />

uns die polnischen Gastgeber ihren Treffpunkt am alten Bahnhof. Als nÅchsten<br />

Punkt trafen sich alle Gruppen wieder am Marktplatz und machten einen<br />

Spaziergang zu drei wichtigen GebÅuden.<br />

Unser erstes Ziel war der Marktturm mit einer HÉhe von 26,2 Metern, den wir auch<br />

besichtigen und erklimmen durften. Von dort oben bot sich und ein groâartiger Blick<br />

auf die DÅcher von Strzegom und auf die umgebenden Berge der Sudeten. Danach<br />

gingen wir zur bekannten gotischen St. Peter und Paul-Kirche, eine „Basilica minor“.


Unser dritter und letzter Halt war das Rathaus von Strzegom, in dem wir ein<br />

GesprÅch mit dem BÄrgermeister fÄhren durften. Auf dem Foto sind von links nach<br />

rechts zu sehen: Herr Zbigniew Suchyta, der BÄrgermeister und frÄhere Leiter


unserer Partnerschule, Herr Ernst, unser Klassenlehrer, Herr Wiesław Witkowski, der<br />

stellvertretende BÄrgermeister, und Frau Aldana Struzik, eine der beiden Englisch-<br />

lehrerinnen, die den Austausch unterstÄtzten.<br />

Nachmittags gingen wir alle zurÄck zur Schule, wo wir auch zu Mittag aâen. In einem<br />

Zeitraum von 16 -19 Uhr hatten wir Freizeit. Um 19 Uhr veranstalteten die polnischen<br />

Gastgeber eine Disco mit anschlieâendem Pizzaessen. Um 22 Uhr gingen wir dann<br />

alle nach Hause zu unseren Gastfamilien.<br />

Interessante Bauwerke in Strzegom:<br />

Kapelle des heiligen Antonius<br />

Die Kapelle des heiligen Antonius<br />

wurde im 15. Jahrhundert als<br />

Verteidigungsflanke am Neutor gebaut.<br />

Sie ist im Stile der Gotik errichtet<br />

wurden und wird gegenwÅrtig<br />

restauriert.


Basilica minor „St. Peter und Paul“<br />

Eine Basilica minorist eine kleinere Basilika, die einen Ehrentitel vom Papst verliehen<br />

bekommen hat. Die Verleihung des Titels Basilica minor bezweckt die StÅrkung der<br />

Bindung der einzelnen Kirchen an den rÉmischen Bischof und soll die Bedeutung<br />

dieser Kirche fÄr das Umland hervorheben. Die GebÅude und Fahnen einer Basilica<br />

minor kÉnnen die gekreuzten SchlÄssel tragen, wie sie auf dem Papstwappen zu<br />

finden sind. Die den Aposteln Peter und Paul geweihte Kirche wurde 1311<br />

angefangen zu bauen und in der Mitte des 15. Jahrhunderts fertig gestellt. Sie gehÉrt<br />

zu den schÉnsten im Stil der Gotik errichteten GebÅuden in Niederschlesien. Die<br />

Kirche wurde aus gebrochenen Basaltstein und Sandstein aufgebaut. Das Mittelschiff<br />

ist 76 Meter lang, die Breite betrÅgt 26,6 Meter und die HÉhe 27,5 Meter. Die<br />

SehenswÄrdigkeiten in der Kirche sind ein spÅtgotisches Taufbecken, eine<br />

Renaissance-Kanzel, der St. Anna-Altar, der Heilig Kreuz-Altar, ein Skapultieraltar<br />

und eine groâe Zahl von Grabsteinen aus Renaissance und Barock.


Samstag, 10.09.2011:<br />

Nach dem FrÄhstÄck bei den Gastfamilien mussten wir uns um neun Uhr am Lyzeum<br />

treffen. Dort erwartete uns dann ein in die Jahre gekommener franzÉsischer Bus, der<br />

aus mehreren GrÄnden auf deutschen Straâen nicht hÅtte fahren dÄrfen. Die Fahrt<br />

verlief dennoch wie geplant und wir kamen am spÅten Vormittag in Karpacz an. Dort<br />

bezogen wir im GÅstehaus „Morion“ Quartier, welches seine beste Zeit schon hinter<br />

sich hatte, unseren AnsprÄchen aber genÄgte. Nach dem Beziehen der 3er- und 4er-<br />

Zimmer gingen wir in gemischten Gruppen durch die Stadt, fotografierten und kauften<br />

ein.


Danach gab es gegen 14 Uhr Mittagessen. Als dieses vorbei war, hatten wir Freizeit,<br />

die wir in den Zimmern oder der Stadt verbringen konnten. Gegen 18 Uhr mussten wir<br />

dann im Speisesaal zu Abend essen. Anschlieâend sind wir zur Sommerrodelbahn<br />

gegangen. Dort konnte dann jeder ein- oder zweimal fahren. Das machte jede Menge<br />

Spaâ und war auch vollkommen ungefÅhrlich, wenn man die Regeln und Warnungen<br />

eingehalten hÅtte zwei SchÄler, die anscheinend nicht lesen konnten und sich einen<br />

Crash der aller feinsten Sorte lieferten. Doch es gab Gegen 20 Uhr sind wir dann wieder<br />

zum Hotel gegangen. Dort hatten wir dann Freizeit. Ab 22 Uhr versammelten sich alle<br />

die, die wollten, im Aufenthaltsraum, um dort den Boxkampf zwischen Klitschko und<br />

Adamek zu gucken. Als Klitschko dann schlieâlich in der 10ten Runde den Kampf fÄr<br />

sich entschied, gingen wir alle wieder auf unsere<br />

Zimmer und hatten dann dort Freizeit bis um 24<br />

Uhr.


Sonntag, 11. 09.2011:<br />

Der Sonntag begann mit schÉnem Wetter. Wir wollten auf die Schneekoppe hinauf.<br />

Alle waren bereit und auch auf schlechtes Wetter vorbereitet.<br />

Um auf die Schneekoppe zu gelangen, wollten wir mit einem Sessellift fahren,<br />

wussten jedoch nicht, wie weit es bis dorthin war. Schon die Wanderung zu dem Lift<br />

war fÄr uns deutsche SchÄler sehr anstrengend, die polnischen SchÄler lieâen sich<br />

nichts anmerken. Und dann der weitere Schock: der Sessellift war nur fÄr einzelne<br />

Personen.<br />

Viele SchÄler hatten Angst, konnten jedoch nicht zurÄck und stellten dann fest, dass<br />

die Fahrt nach oben nicht so schlimm war, wie sie angenommen hatten, bei einigen<br />

allerdings blieb die Angst. Die Fahrt nach oben dauerte nicht lange, weil die Seilbahn<br />

nicht bis nach oben reichte, unsere BergfÄhrerin erklÅrte uns, dass wir das letzte<br />

StÄck zu Fuâ erklimmen mussten.<br />

Obwohl wir schlechtes Wetter angenommen hatten, erwartete uns auch oben auf<br />

dem Berg strahlender Sonnenschein und warme Luft, unpassender Weise, da viele<br />

dicke Wintersachen mitgenommen hatten.<br />

Um bis auf den hÉchsten Punkt der Schneekoppe hinauf zu kommen, gab es zwei<br />

Wege, einen Serpentinen-Weg („JubilÅums-Weg“) und einen steilen Zick-Zack-Weg,<br />

allen erschien der Serpentinen-Weg angenehmer und so wanderten wir der Spitze<br />

entgegen. Es war warm und anstrengend.<br />

çber den Berg verlief die polnisch- tschechische Grenze, die wir ohne irgendwelche<br />

Hindernisse Äberqueren konnten.<br />

Oben angekommen erwartete uns<br />

eine wunderschÉne Aussicht, die<br />

Laurentius- Kapelle und eine<br />

futuristisch anmutende Wetterstation,<br />

die auch ein (Äberteuertes)<br />

Restaurant enthielt.<br />

Nach einer halben Stunde Rast<br />

machten wir uns auf den RÄckweg,<br />

den wir komplett zu Fuâ zurÄcklegen<br />

mussten.


Es war ein sehr langer Weg, der durch kleine Pausen und eine etwas grÉâere an<br />

einem Rasthaus („Teichbaude“) auch nicht ertrÅglicher wurde. WÅhrend des Weges<br />

war es warm und sehr anstrengend, einige hatten von der Sonne verbrannte<br />

Gesichter, andere Blasen an den FÄâen.<br />

Der Weg war sehr lang, wesentlich lÅnger als die BergfÄhrerin ihn beschrieb. Als wir<br />

letztendlich in Karpacz an der Wang-Kapelle ankamen, waren alle sehr erschÉpft.<br />

Die Lehrer riefen ein Taxi fÄr die „Schwerverletzten“, die anderen mussten den Rest<br />

des Weges zurÄck zur Jugendherberge laufen.<br />

Doch der Weg wurde Äberraschend durch ein Autorennen in Karpacz unterbrochen<br />

und keiner wusste, wie wir es umgehen konnte, auch die BergfÄhrerin nicht.<br />

Nachdem wir eine Weile Äberlegt hatten, quetschten wir uns durch die<br />

Menschenmenge, einige kletterten einfach den Hang hinunter.<br />

Viele waren sehr begeistert von den schnellen Autos, andere einfach nur genervt.<br />

Aber letztendlich kamen alle an und nach einem schnellen Abendessen fielen die<br />

meisten todmÄde in ihre Betten.<br />

Teichbaude


Infokasten Schneekoppe und Riesengebirge<br />

Das Riesengebirge ist das hÇchste Gebirge Tschechiens sowie Schlesiens. Es erstreckt sich an<br />

der Grenze zwischen Polen und Tschechien und erreicht in der Schneekoppe (poln. Śnieżka),<br />

eine HÇhe von 1602 Metern. Die heute gÅngige Bezeichnung ist Karkonosze. Der Granit stellt<br />

die Hauptmasse der Gesteine im Riesengebirge dar. Der Hauptkamm des Riesengebirges<br />

verlÅuft groÉteils in west-Çstlicher Richtung und bildet die Grenze zwischen Polen und<br />

Tschechien. Seine hÇchste Erhebung ist die 1602 m hohe Schneekoppe, der hÇchste Berg des<br />

Riesengebirges sowie ganz Tschechiens. Die natÑrlichen NadelwaldbestÅnde wurden zum<br />

groÉen Teil durch Fichtenmonokulturen ersetzt. Diese sind durch Luftverschmutzung und<br />

Bodenversauerung oft stark geschÅdigt. An vielen Stellen ist der Wald groÉflÅchig<br />

abgestorben. Der Grund ist die geografische Lage im Schwarzen Dreieck, einer Region um das<br />

deutsch-polnisch-tschechische DreilÅndereck, in der eine groÉe Zahl von ElektrizitÅtswerken,<br />

die mit Braunkohle betrieben werden, existiert. Oberhalb der Baumgrenze in ca. 1250–1350 m<br />

HÇhe liegt die subalpine Vegetationszone. Sie ist vor allem von KnieholzbestÅnden,<br />

natÑrlichen und sekundÅren Borstgraswiesen und subarktischen Hochmooren geprÅgt.<br />

Sowohl auf tschechischer Seite als auch auf polnischer Seite sind groÉe Teile des<br />

Riesengebirges als Nationalpark ausgeschrieben. Das Klima des Riesengebirges ist von<br />

hÅufigen WetterumschwÑngen geprÅgt. Die Winter sind kalt und SchneehÇhen Ñber drei Meter<br />

keine Seltenheit. Weite Teile des Gebirges verbergen sich ca. 5–6 Monate unter einer<br />

Schneedecke. Die hÇheren Lagen sind oft in dichten Nebel gehÑllt. Die<br />

Durchschnittstemperatur auf der Schneekoppe betrÅgt ca. 0,2 ÖC. Typisch fÑr das<br />

Riesengebirge sind die zahlreichen Bergbauden. (mittelhochdeutsch Buode = Bau, GebÅude).<br />

UrsprÑnglich handelte es sich um von Hirten im Sommer bewohnte, meist hÇlzerne<br />

SchutzhÑtten in den hÇheren Gebirgslagen. Ab etwa 1800 wurden einige der HÑtten fÑr die<br />

ersten Wanderer interessant, sodass viele gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Herbergen<br />

umgewandelt wurden. SpÅter wurden die Bauden oft erweitert, um eine grÇÉere Zahl von<br />

GÅsten bewirten und beherbergen zu kÇnnen. Das Riesengebirge ist eines der<br />

traditionsreichsten Touristengebiete in Mitteleuropa. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren<br />

Besteigungen der Schneekoppe hÅufig, zum Beispiel durch Johann Wolfgang Goethe. Heute<br />

stellt das Riesengebirge vor allem fÑr GÅste aus Deutschland und den Niederlanden ein<br />

beliebtes Urlaubsziel im Sommer und im Winter dar.


Karpacz<br />

In Karpacz, der kleinen, im SÑdwesten<br />

Polens liegenden Stadt, wohnten wir von<br />

Samstag bis Dienstag. Im 38 kmÜ groÉen<br />

Karpacz leben 4932 Menschen. Mit einer<br />

HÇhenlage von 480m Ñber dem<br />

Meeresspiegel ist Karpacz eine der<br />

wichtigsten Tourismuszentren im<br />

polnischen Teil des Riesengebirges. Oft<br />

angesteuert wird die Stadt von Skifahrern,<br />

Wanderern und Bergsteigern.<br />

Erstmals erwÅhnt wird Karpacz 1599 als<br />

Blei- und Eisenmine. 1985 erhÅlt die Stadt<br />

Anschluss an das Eisenbahnnetz, was die<br />

GrÑndung einiger metallverarbeitender<br />

Industriebetriebe zur Folge hat. Diese und<br />

der stetig steigende Fremdenverkehr<br />

werden durch den Ausbruch der<br />

Weltkriege in ihrer


Entwicklung zurÑckgeworfen. Durch das Potsdamer Abkommen gehÇrt Karpacz<br />

bzw. Schlesien Polen an, jedoch wurden alle Deutschen bis 1947 vertrieben. 1960<br />

erhÅlt Karpacz das Stadtrecht. Mit der GrenzÇffnung 1989 stieg Karpacz<br />

Bedeutung als Touristikzentrum an.


Montag, 12.09.2011:<br />

Am Montag war unser Ziel die Wang-Kirche. Wir machten uns frÄh von der<br />

Jugendherberge auf und erreichten nach einer steilen Wanderung die<br />

Kirche. Dort nahmen wir an einer FÄhrung durch die Kirche teil. Die norwegische Kirche<br />

wurde 1841 vom preuâischen KÉnig Friedrich Wilhelm IV. fÄr die GrÅfin von Reden aus<br />

Buchwald erworben und nach<br />

Karpacz gebracht. Das Besondere an der Kirche ist, dass kein einziger eiserner Nagel<br />

verbaut wurde. Beeindruckt von der norwegischen Architektur, und gestÅrkt von einer


polnischen SpezialitÅt, machten wir uns wieder auf den Weg zur Jugendherberge. Als<br />

nÅchstes folgte ein heiterer Kulturabend, wo wir unsere deutsche Kultur und die<br />

Polnischen SchÄler ihre Kultur vorstellten und ein Lagerfeuer machten.


Der letzte gemeinsame Morgen:<br />

Dienstag, 13.09.2011:<br />

Am Dienstagmorgen fing die schlechte Laune schon frÄh an. Dies lag daran, dass<br />

sich alle schon ein wenig bereit machten Abschied zu nehmen. Das tÅgliche<br />

FrÄhstÄck in der Jugendherberge fand um 7.30 Uhr statt und es herrschte bereits<br />

gedÅmpfte Stimmung. Nach dem Essen nahmen alle SchÄler und Lehrer ihre<br />

gepackten Koffer und legten sie in den Bus, mit welchem wir direkt zum Miniatur-<br />

Park fuhren.<br />

Der Miniatur-Park:<br />

Im Miniatur-Park angekommen herrschte weiterhin etwas<br />

getrÄbte Stimmung. Doch als ob dies nicht ausreichend wÅre,<br />

wurde uns dann auch noch gesagt, wir seien 20 min zu frÄh<br />

und mÄssten diese Zeit noch abwarten. Doch zu unserem<br />

GlÄck waren die Mitarbeiter und der Leiter des Miniatur-Park<br />

so gnÅdig und lieâen uns 15 min frÄher rein. Im Miniatur-Park<br />

war sofort zu erkennen, dass hinter diesem Projekt harte Arbeit steckt. Durch den<br />

Miniatur-Park fÄhrte uns ein junger Mann, der uns alles in Deutsch erklÅrte. Er<br />

vermittelte uns viele Fakten Äber verschiedene GebÅude oder Besonderheiten in<br />

Polen (Niederschlesien) . Das GebÅude, welches ihr oben rechts von diesem Text<br />

sehen kÉnnt, war das aufwÅndigste Modell in diesem Park.


Es ist ca.1,8 m hoch und ca. 3,2 m lang und der Name des GebÅudes ist „Schloss<br />

FÄrstenberg“ . An diesem GebÅude waren 12 Handwerker 4 Monate lang<br />

beschÅftigt.<br />

Unter anderem war eine einzige Frau nur mit der Auâen-Steinfassade beschÅftigt.<br />

Sie arbeitete 6 Tage die Woche und je 9 Stunden am Tag fÄr dieses Projekt.<br />

Hier ein paar andere Bilder von Miniaturen aus dem Park, der Maâstab fÄr alle<br />

GebÅude liegt bei 1:25.


Der Abschied:<br />

Vom Miniatur-Park erholt<br />

und angekommen in<br />

Strzegom wurde es auch<br />

den letzten klar: Jetzt muss<br />

man bald Abschied<br />

nehmen. Doch bevor wir<br />

gingen, waren die Polen<br />

wieder sehr aufmerksam<br />

und hatten uns bereits<br />

Lunch-Pakete gemacht.<br />

Nun blieb uns nur noch15<br />

�<br />

Dieses GebÅude war das erste,<br />

das die Handwerker gemacht<br />

haben. Es diente als Kontrolle fÄr<br />

den Park, ob die Handwerker gut<br />

genug sind fÄr diesen Job. SpÅter<br />

wurde es als die Grundlage fÄr das<br />

Emblem des Parks verwendet.<br />

Das GebÅudeensemble stellt die<br />

Hauptstraâe in Legnica dar.


min um sich von allen zu verabschieden. Die Zeit verging sehr schnell, zu schnell fÄr<br />

die einen. Die meisten versuchten ihre Traurigkeit zu unterdrÄcken, viele jedoch<br />

zeigten sie jedoch sehr eindeutig. Dann war es soweit, der Bus wollte los. Nun<br />

stiegen alle deutschen SchÄler in den Bus und winkten ein letztes Mal aus dem<br />

Fenster den polnischen SchÄlern zu. Doch fÄr einige SchÄler steht eines fest: „Dies<br />

wird nicht das letzte Mal sein!“

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