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Osnabrück | Osnabrücker Land - Stadt Osnabrück

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Fenster in die Erdgeschichte<br />

Interview mit Timo Kluttig, Mitarbeiter beim<br />

Natur- und Geopark TERRA.vita.<br />

Welches ist das älteste Gestein oder<br />

die älteste Erdschicht und wo gibt es<br />

diese zu sehen?<br />

Die ältesten Gesteine des Natur- und<br />

Geoparks TERRA.vita tauchen an drei<br />

Stellen auf: Am Piesberg, im Hüggel<br />

bei Hasbergen sowie am Schafberg bei<br />

Ibbenbüren. All diese Erhebungen<br />

sind aus Gesteinen aufgebaut, die in<br />

der Karbon-Zeit vor 300 Millionen Jahren<br />

hier entstanden. Am besten zu sehen<br />

sind sie von der Felsrippe des Piesberges<br />

aus oder in den Ausstellungen<br />

des Museums Industriekultur.<br />

Was sind die Besonderheiten an diesem<br />

„Park“?<br />

Das Besondere ist, dass hier die <strong>Land</strong>schaftsgeschichte<br />

so lückenlos dokumentiert<br />

ist wie in kaum einer anderen<br />

Region Deutschlands. Zahlreiche<br />

„Fenster in die Erdgeschichte“ bieten<br />

dem Besucher die Möglichkeit, Einblicke<br />

in die Natur zu bekommen, die anderswo<br />

meist im Verborgenen bleiben.<br />

Wie viel Zeit sollte man für einen Besuch<br />

einplanen?<br />

Um den gesamten Natur- und Geopark<br />

zu bereisen, also das Gebiet zwischen<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Hörstel, Bielefeld,<br />

Minden und den Ankumer Höhen,<br />

sollte man mindestens zwei bis drei<br />

Wochen einplanen. Wenn man sich auf<br />

die Highlights beschränken will, kann<br />

man auch in einer Woche schon viel<br />

erleben.<br />

NACH<br />

GEFRAGT<br />

Sie bieten Touren mit den TERRA.vita<br />

Tourguides an. Was gibt es zu sehen?<br />

Auf unseren geführten Wanderungen<br />

oder Radtouren geht es um die Geschichte<br />

der <strong>Land</strong>schaft und ihrer Bewohner.<br />

Unsere Tourguides berichten<br />

zum Beispiel über Farben wie Ocker<br />

oder Schwarzkreide - wie sie entstanden<br />

sind, wie sie abgebaut wurden<br />

und wozu man sie nutzte. Oder es<br />

geht um die Spuren der Eiszeit, wie wir<br />

sie vor allem im Norden von <strong>Osnabrück</strong><br />

finden können. Wieder andere<br />

Touren beschäftigen sich mit den Gesteinen,<br />

aus denen die historischen<br />

Gebäude in <strong>Osnabrück</strong> errichtet wurden:<br />

Wo wurden sie abgebaut? Wie<br />

sind sie entstanden? Das Themenspektrum<br />

ist ungeheuer breit gefächert.<br />

Was sollte man sich auf jeden Fall ansehen,<br />

wenn man den „Park“ besucht?<br />

Auf jeden Fall gehört der Piesberg<br />

dazu, erst recht, wenn die neue Aussichtsplattform<br />

auf der Felsrippe fertig<br />

gestellt ist. Dann natürlich die Saurierfährten<br />

in Barkhausen, die Dörenther<br />

Klippen bei Ibbenbüren oder die Porta<br />

Westfalica bei Minden. Im Frühling<br />

sollte ein Spaziergang über den Freeden<br />

nicht fehlen. Als Einstieg bietet<br />

sich das Museum am Schölerberg an,<br />

das in seinen verschiedenen Ausstellungen<br />

einen guten Überblick über die<br />

Vielfalt der <strong>Land</strong>schaft vermittelt.<br />

Naturdenkmäler<br />

Bifurkation<br />

nEin in Europa seltenes Naturschauspiel<br />

in der Bauernschaft Dratum-Ausbergen<br />

bei Melle-Gesmold: der Fluss Hase<br />

teilt sich hier in Hase und Else, die wiederum<br />

zwei verschiedenen Flusssystemen<br />

– der Ems und der Weser – zufließen.<br />

Informationstafeln erläutern das<br />

Phänomen. Die Bifurkation ist ständig<br />

kostenfrei zugänglich; Führungen am<br />

Umweltbildungsstandort sind nach<br />

Absprache möglich (kostenpflichtig).<br />

Lindenallee Barenaue<br />

und Gerichtslinde<br />

nDie nach außen geneigten Stämme der Lindenallee<br />

in Bramsche-Kalkriese säumen den Campemoorweg bis<br />

zur Wasserburg Alt Barenaue. Folgt man dem Straßenverlauf<br />

in südlicher Richtung, gelangt man zur Gerichtslinde.<br />

Das Alter des Baumes mit seinem sechs Meter<br />

umfassenden Stamm wird auf mindestens 350 Jahre<br />

geschätzt.<br />

Saurierfährten<br />

nSchon 1921 wurden<br />

in einem Steinbruch im<br />

Wiehengebirge bei Barkhausen<br />

150 Millionen Jahre<br />

alte Dinosaurier-Fußspuren<br />

entdeckt. Heute ist der<br />

Steinbruch an der Buerschen<br />

Straße ein Erlebnisbereich,<br />

der über das Leben<br />

der Riesenechsen informiert:<br />

mit Sauriernachbildungen, ausführlichen Informationstafeln<br />

und einem ausgeschilderten 16 km langen<br />

Saurierpfad. Führungen sind nach Absprache möglich<br />

(kostenpflichtig). Für Dino-Fans ist es natürlich ein Erlebnis,<br />

die riesigen Fußstapfen an der heute steil aufragenden<br />

Gesteinswand zu betrachten. In dem geologischen<br />

„Freilichtmuseum“ findet jährlich das „Kleine Fest am<br />

großen Saurier“ statt.<br />

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