emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm
emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm
emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Finanzbürgermeister Gunter Czisch<br />
sowie Frau Bürgermeisterin Sabine<br />
Mayer-Dölle für die einstimmige politische<br />
Willensbildung im Fachbereichsausschuss<br />
Bildung und Soziales vom 2.<br />
Februar 2010 für einen Erweiterungsbau<br />
sowie für die Sanierung der beiden<br />
Gewerblichen <strong>Schule</strong>n auf dem Kuhberg,<br />
der Robert-Bosch-<strong>Schule</strong> sowie<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
„Dass es sich hierbei um ein Vorzeigeobjekt<br />
handelt, bei dem es nicht<br />
nur auf die Räume ankommt, sondern<br />
auch auf pädagogische Konzepte“,<br />
wie die Stadträtin Lisa Schanz meint,<br />
ist für uns Selbstverständlichkeit und<br />
Verpflichtung zugleich. So richtet die<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ihren<br />
Fokus, neben den besonderen Anforderungen<br />
an einen lernfeldorientierten<br />
Unterricht in der Berufsschule und<br />
dem damit verbundenen erhöhten<br />
Raumbedarf, auf ein neues, an der<br />
<strong>Schule</strong> konzipiertes Konzept für die<br />
berufsvorbereitenden Klassen zum<br />
Übergang <strong>von</strong> der <strong>Schule</strong> in den Beruf.<br />
Beim lernfeldorientierten Unterricht,<br />
bei dem ehemalige Fächer wie Technologie,<br />
Technische Mathematik oder<br />
Arbeitsplanung jetzt in der berufsfachlichen<br />
und in der berufspraktischen<br />
Kompetenz aufgehen, wird weniger<br />
im theoretischen Frontalunterricht,<br />
sondern in Gruppen unterrichtet,<br />
bei denen sich die Schüler ihr Wissen,<br />
angeleitet durch ihre Fachlehrer,<br />
selbstständig und praxisbezogen in<br />
Klassenzimmern, in Werkstätten, in<br />
Fachräumen und mit Zugriff auf PC,<br />
Werkzeuge und Maschinen aneignen.<br />
In den berufsvorbereitenden Bildungsgängen<br />
BVJ, BEJ, VAB hingegen<br />
möchte die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> künftig neue und vielleicht auch<br />
ungewöhnlichere Wege beschreiten, die<br />
mit dem Kultusministerium hinsichtlich<br />
eines Schulversuchs für eine Weiterentwicklung<br />
des Berufsvorbereitungsjahres<br />
abzustimmen sind, bzw. in der<br />
Schulart VAB bereits schon heute im<br />
Ansatz realisiert werden können.<br />
Häufig sind Aggressionen und Unterrichtsstörungen<br />
in den BVJ-Klassen<br />
Ausdruck für nicht kanalisierte und destruktiv<br />
eingesetzte Energien. Während<br />
andere Schülergruppen ihre Energie<br />
in Sportvereinen konstruktiv ausleben<br />
können, sind für unsere BVJ-Schüler<br />
die Anforderungen der Sportvereine,<br />
wie z. B. das Zahlen der Mitgliedsbeiträge<br />
oder der Besitz <strong>von</strong> Sportschuhen,<br />
häufig nicht erfüllbar. Darüber<br />
hinaus wohnen diese Schülerinnen<br />
und Schüler häufig sehr beengt und<br />
bewegen sich in ihrer Freizeit zu wenig.<br />
Über den Weg des Sports erleben<br />
die Schüler eigenes Können und<br />
erfahren, dass hartes Training, Anstrengungsbereitschaft<br />
sowie Leistungswille<br />
nötig sind, um ein Ziel<br />
zu erreichen. Der Grundgedanke, die<br />
Förderung der eigenen Leistungsbereitschaft<br />
bei den Jugendlichen über<br />
den Sport, wurde im Berliner Projekt<br />
mit exemplarischem Erfolg belegt.<br />
Von den Stärken ausgehend, werden<br />
die Schülerinnen und Schüler in einem<br />
„BVJ/BEJ-Fitness“ über den Weg des<br />
Sports in ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />
gefördert, indem man bei ihren<br />
Fähigkeiten ansetzt. Verhaltensveränderungen<br />
sind nur durch Erfolge und<br />
erreichbare Ziele dauerhaft zu festigen.<br />
Dem Sport immanent sind Grundstrukturen,<br />
welche die Ausbildung der<br />
Schlüsselqualifikationen per se verlangen,<br />
wie z. B. Durchhaltevermögen,<br />
realistische Selbsteinschätzung, die<br />
eigenen Fähigkeiten bzw. Grenzen kennen,<br />
Zuverlässigkeit, Kooperations- und<br />
Teamfähigkeit, Ausdauer, Fairness usw.<br />
Hier setzt die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> mit ihrem neuen Konzept an,<br />
das neben den anderen entscheidenden<br />
Faktoren für einen Erweiterungsbau<br />
den Gemeinderäten in einer Beschlussvorlage<br />
und in der Vorberatung im<br />
Schulbeirat und im Fachausschuss<br />
Bildung und Soziales vorgestellt wurde.<br />
Die Gebäude der Robert-Bosch- und<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
auf dem Kuhberg sind zwischen 33<br />
und 45 Jahren alt. Eine Sanierung ist<br />
überfällig. Beide <strong>Schule</strong>n zusammen<br />
haben mehr als 6000 Schüler, schon<br />
jetzt ist die Raumsituation eng. Die<br />
bislang in der Pionierkaserne untergebrachte<br />
Abteilung Gesundheitswesen<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
muss auf den Kuhberg umziehen. Denn<br />
die frühere Kaserne, ein ehemaliger<br />
Festungsbau aus dem 19. Jh., wurde<br />
aufgrund der Bausubstanz bereits<br />
1978 dem Schulbetrieb entwidmet.<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 9<br />
D. h., die Pionierkaserne entspricht<br />
gebäudetechnisch nicht den Anforderungen,<br />
die für einen Schulbetrieb<br />
erforderlich sind. Die ständige<br />
Modernisierung des Schulgebäudes<br />
ist auf die Dauer zu kostspielig.<br />
So hat in der Vorbereitung der politischen<br />
Entscheidung das Regierungspräsidium<br />
Tübingen einen Bedarf <strong>von</strong><br />
3383 qm für beide <strong>Schule</strong>n berechnet,<br />
da<strong>von</strong> entfallen auf die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> 2328 qm und auf die<br />
Robert-Bosch-<strong>Schule</strong> 1055 qm. Eine<br />
Bezuschussung der Programmfläche<br />
wurde für ca. 4000 qm in Aussicht<br />
gestellt. Im Modernisierungs-Plan<br />
für den Kuhberg ist auch der Bau<br />
einer zentralen Mensa vorgesehen,<br />
<strong>von</strong> der die Anna-Essinger-<strong>Schule</strong>n<br />
dann ebenfalls profitieren werden.<br />
Die Kosten für alle Erweiterungen<br />
liegen bei geschätzten 15 Millionen<br />
Euro. Weil die Gewerblichen <strong>Schule</strong>n<br />
zu über 80 Prozent <strong>von</strong> auswärtigen<br />
Schülern besucht werden, hat das Land<br />
einen Zuschuss <strong>von</strong> neun Millionen<br />
Euro in Aussicht gestellt. Das heißt,<br />
für die Stadt blieben sechs Millionen<br />
zu finanzieren. Die Kosten für die anschließend<br />
geplante Schulsanierung in<br />
Höhe <strong>von</strong> rund 20 Millionen Euro muss<br />
die Stadt dann jedoch alleine schultern.<br />
Nach der Zustimmung der Stadträte<br />
folgt jetzt die Ausschreibung mit einem<br />
Architektenwettbewerb, so dass ein<br />
tatsächlicher Baubeginn nicht vor der<br />
zweiten Jahreshälfte 2011 zu erwarten<br />
ist. Wohin genau der Erweiterungsbau<br />
kommen wird, ist im Rahmen des Architektenwettbewerbs<br />
noch zu bestimmen.<br />
Lorenz Schulte<br />
Monika Schilling<br />
(mit Beiträgen zum Päd. Konzept)