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emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm

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Am Mittwoch, 22. Juli 2009, war es<br />

soweit! Nach einem anstrengenden<br />

Vollzeit-Schuljahr und eben bestandener<br />

Abschlussprüfung der Berufsfachschule<br />

Drucktechnik begaben wir<br />

uns auf große Fahrt nach Offenbach.<br />

Der Druckmaschinenhersteller manroland<br />

AG, weltweit zweitgrößter<br />

Hersteller <strong>von</strong> Drucksystemen, hatte<br />

uns zu einem zweitägigen Aufenthalt<br />

an den Main eingeladen.<br />

Zu einer christlichen Zeit - um 9:00<br />

Uhr - konnten wir am Hauptbahnhof<br />

in <strong>Ulm</strong> in den ICE einsteigen. Wir<br />

genossen die rasante Fahrt in diesem<br />

Hightech-Zug mit guten Gewissen,<br />

dass die spendable Firma manroland<br />

für alle Kosten aufkommt.<br />

Mit zwei Taxen wurden wir durch Offenbach<br />

gefahren, um <strong>von</strong> dem für uns<br />

zuständigen Gebietsverkaufsleiter Herrn<br />

Michael Roth und <strong>von</strong> seinem Kollegen<br />

Reiner Licha in Empfang genommen zu<br />

werden. Gleich zur Begrüßung ließen<br />

die Gastgeber in einer nahegelegenen<br />

Pizzeria die besten Speisen auftischen.<br />

Durch das gute Essen konnten<br />

wir genug Reserven mobilisieren,<br />

um das umfangreiche Nachmittagsprogramm<br />

in Angriff zu nehmen.<br />

Zunächst durften wir an einem<br />

internen Druckversuch mit anschließender<br />

Inlineveredelung teilnehmen<br />

<strong>–</strong> verständlicherweise waren dabei<br />

Kameras nicht erwünscht. Die Firmenmitarbeiter<br />

stellten uns dann das so<br />

genannte GraphikCenter vor. In einem<br />

modernen Bau sind hier die neuesten<br />

Druckmaschinenmodelle installiert und<br />

stehen voll einsatzfähig für Kundendemos<br />

und Versuchsdrucke bereit. Hier<br />

schlägt ein Druckerherz höher, und<br />

die Augen bekommen einen seltsamen<br />

Glanz. An ewig langen und großformatigen<br />

Maschinen erhielten wir alle<br />

Antworten auf unsere neugierigen<br />

Fragen, tiefe Einblicke in die hoch<br />

entwickelte Maschinentechnologie und<br />

staunten über den computergesteuerten<br />

Leitstand mit mehreren Monitoren.<br />

Auch um unser leibliches Wohl<br />

kümmerten sich unsere Gastgeber<br />

in bemerkenswerter Weise. So konnten<br />

wir jederzeit zwischen kalten<br />

und warmen Getränken wählen und<br />

es uns richtig gut gehen lassen.<br />

Dann machten wir uns auf, um die<br />

Produktionshallen und Fertigungstrassen<br />

zu besichtigen. Hier wurden wir<br />

Zeugen bei der kompletten Entstehung<br />

<strong>von</strong> Druckmaschinen, begonnen<br />

vom Guss der gewaltigen Seitenteile<br />

und Zylinder über deren Bearbeitung<br />

bis zum Einsetzen der verschiedenen<br />

Komponenten und schließlich dem<br />

fertigen Abdruck der Maschine.<br />

Taxis wiederum brachten uns zu<br />

unserem Hotel. Die Unterkunft war<br />

überwältigend, und einige machten<br />

voller Begeisterung Gebrauch vom<br />

vielfältigen Angebot im Haus. Saunagänge<br />

und Übungen im Fitnessstudio<br />

standen auf dem Programm. Jens und<br />

Felix hatten sogar noch soviel Kraft,<br />

dass sie sich zum Jogging aufmachten.<br />

Zum Abendessen wurden wir eingeladen<br />

in die exklusive Hemingway-<br />

Lounge. Hier konnten wir verschiedene<br />

Fischspezialitäten genießen. Für<br />

so manchen unserer Truppe wurde<br />

dieser Abend zur größten Herausforderung<br />

unserer zweitägigen<br />

Exkursion, woran sie am Folgetag<br />

noch schwer zu leiden hatten.<br />

Doch auch die starken Nachwehen<br />

konnten nicht da<strong>von</strong> abhalten, kräftig<br />

beim reichlichen Frühstücksbuffet<br />

zuzulangen. Danach nahmen wir<br />

im GraphikCenter an einer weiteren<br />

Produktdemo teil. Die Begeisterung<br />

an der neuesten Technik war auch<br />

an diesem zweiten Tag ungebrochen.<br />

Bei allen dargebotenen Druckpostern<br />

durften wir uns reichlich<br />

bedienen, so dass wir schon halbe<br />

Bäume durch die Gegend trugen.<br />

Eigens für uns referierte Herr Licha<br />

<strong>von</strong> manroland mit einer Präsentation<br />

über die Gewichtung einer<br />

optimalen Maschinenwartung. Zunehmend<br />

interessanter wird dabei<br />

die Vernetzung der Druckmaschinen<br />

für eine sofortige Fehlerdiagnose<br />

durch Spezialisten in der Firma.<br />

Beim abschließenden Mittagessen<br />

reflektierten wir die viel zu<br />

schnell vergangenen zwei Tage und<br />

bedankten uns herzlich bei unseren<br />

großzügigen Gastgebern.<br />

Alle konnten viele interessante Eindrücke<br />

und schön gedruckte Poster mit<br />

nach Hause nehmen. Und ich denke,<br />

die manroland AG setzt auf die richtige<br />

Philosophie <strong>–</strong> denn die Schüler <strong>von</strong><br />

heute sind die Kunden <strong>von</strong> morgen.<br />

Walter Burkhardt<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 21<br />

Besuch bei der Firma<br />

Projekt Pfettendach<br />

manroland AG Für Technische Zeichnerinnen und<br />

Zeichner im Bauhandwerk („Bauzeichner/innen“)<br />

ist es wichtig, die<br />

Objekte, die sie zeichnerisch darstellen<br />

sollen, auch aus der Praxis zu<br />

kennen, sprich: Sie sollten sie selbst<br />

schon einmal hergestellt haben. Der<br />

praktische Unterricht in der Bauwerkstatt<br />

dient diesem Zweck, indem<br />

projekt- und lernfeldorientiert<br />

Fachkenntnisse vermittelt werden.<br />

Als Beispiel sei hier das Projekt „Pfettendach“<br />

aufgeführt, bei dem mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> schriftlichen Arbeitsanweisungen<br />

das Modell eines Dachstuhles herzustellen<br />

war. Die Schülerinnen Sonja Ansorge<br />

und Sabrina Hörandl aus der Klasse<br />

1BFBZ (Berufsfachschule Bauzeichner)<br />

beschreiben in der folgenden Abhandlung<br />

den Arbeitsablauf aus ihrer Sicht:<br />

Wir beginnen mit einem Aufriss<br />

im Maßstab 1:2.<br />

Dann folgt das Anreißen und Ausarbeiten<br />

des Schwellenkranzes. Hier sind<br />

rechtwinklige Überblattungen auszuführen,<br />

die mit der Gestellsäge und<br />

dem Stemmeisen hergestellt werden.<br />

Die Pfosten werden angerissen<br />

und ausgesägt. An beiden Enden<br />

werden Zapfen mit der Gestellsäge<br />

und dem Stemmeisen hergestellt. Im<br />

Schwellenkranz werden die dazugehörigen<br />

Zapfenlöcher ebenfalls mit<br />

dem Stemmeisen ausgearbeitet.<br />

Die Firstpfette wird angerissen<br />

und zugesägt. Die Zapfenlöcher zu<br />

den Zapfen an den Pfosten werden<br />

mit dem Stemmeisen hergestellt.<br />

Nun werden Verstrebungen aufgezeichnet,<br />

ausgesägt und zwischen<br />

Firstpfette und Pfosten angebracht. Es<br />

werden kleine Holzstützen am Fuße<br />

der Pfosten und unter die Firstpfette<br />

genagelt. Diese Verstrebungen<br />

stabilisieren die Konstruktion.<br />

Jetzt werden mit Hilfe der<br />

Zeichnung (Aufriss) die Sparren<br />

angerissen, auf Länge gesägt<br />

und die Kerben ausgearbeitet.<br />

Nach dem Aufsetzen der Sparren<br />

folgt das Richtfest.<br />

Walter Wanner

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