emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm
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steinbeis<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 1<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
6. Jahrgang • Ausgabe 6<br />
2010<br />
aktuell
2 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
„Auf der Arbeit<br />
beruht die<br />
materielle Existenz<br />
der deutschen Nation,<br />
auf der Arbeit<br />
ihr moralischer Bestand,<br />
auf der Arbeit<br />
ihr Glück und ihr Frieden.“
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 3<br />
Ausgabe 6<br />
Impressum<br />
steinbeis aktuell<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Gewerbliche <strong>Schule</strong><br />
Egginger Weg 26<br />
89077 <strong>Ulm</strong><br />
Telefon: 0731 161-3800<br />
Telefax: 0731 161-1628<br />
E-Mail: sekretariat@fss.schule.ulm.de<br />
Internet: www.fss.schule.ulm.de<br />
Herausgeber:<br />
Lorenz Schulte<br />
Wolfgang Ritt<br />
Redaktion:<br />
Niko Karan, Christian Schulz,<br />
Karin Daiß<br />
Titelbilder:<br />
Wolfgang Ritt, Kurt Blässing,<br />
Collage: Siggi Gmeiner<br />
Letzte Umschlagseite:<br />
Thomas Riemann mit Klasse 3BKGD3<br />
Bildbearbeitung:<br />
Doris Ludwig<br />
Druck:<br />
Walter Burkhardt<br />
mit Berufsfachschule Drucktechnik<br />
Grafik und Layout:<br />
Willi Studnitz<br />
aktuell<br />
Zeitschrift der<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Die Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Herausgeber und<br />
der Redaktion wieder.<br />
Hergestellt in den Druckwerkstätten<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
<strong>Ulm</strong>
4 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Schulleitung, Verwaltung<br />
Schulleiter<br />
Oberstudiendirektor Lorenz Schulte<br />
Stellvertretender Schulleiter<br />
Studiendirektor Wolfgang Ritt<br />
Sachgebietsleitung Projekt<br />
Schulverwaltungsassistenz<br />
Klaus Große<br />
Sekretariat / Verwaltung:<br />
Sekretariat Schulleitung<br />
Frau Schürch<br />
Telefon 0731 161-3800<br />
Sekretariat Verwaltung<br />
Frau Unseld<br />
Telefon 0731 161-3825<br />
Frau Gugler<br />
Telefon 0731 161-3805<br />
Frau Braig<br />
Telefon 0731 161-3805<br />
Fax: 0731 161-1628<br />
sekretariat@fss.schule.ulm.de<br />
Öffnungszeiten des Sekretariats:<br />
Montag bis Freitag 07:00 bis 12:00 Uhr<br />
und Montag, Dienstag, Donnerstag<br />
13:00 bis 15:00 Uhr<br />
Abteilungen:<br />
Abteilung 1<br />
Bautechnik<br />
Wolfgang Janisch<br />
Abteilung 2<br />
Nahrung<br />
Bernhard Kebbel<br />
Abteilung 3<br />
Farbtechnik/Holztechnik<br />
Matthias Vogt<br />
Abteilung 4<br />
Körperpflege/<br />
Druck- und Medientechnik<br />
Stefan Altstetter<br />
Abteilung 5<br />
Gesundheitswesen<br />
Beate Jung<br />
Abteilung 6<br />
Berufsoberschule<br />
Hartmut Dehm
Vorwort<br />
„Bildungsdeutschland nach vorne<br />
bringen“, so lautet in diesem Jahr die<br />
Devise des Präsidenten der Kultusministerkonferenz,<br />
Dr. Ludwig Spaenle,<br />
der erreichen möchte, dass die Bedeutung<br />
guter Bildung noch stärker<br />
als bisher in das Bewusstsein der<br />
Gesellschaft vordringt. Genau dies ist<br />
auch das Ansinnen unserer nun in der<br />
6. Auflage vorliegenden Schulzeitung<br />
„steinbeis aktuell“, mit der die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
einerseits<br />
ihre Leistungsfähigkeit, andererseits<br />
aber auch einen kritischen Blick auf die<br />
aktuellen bildungspolitischen Themen<br />
aus schulischer Sicht legen möchte. Die<br />
Qualitätsentwicklung unserer <strong>Schule</strong>n,<br />
lebenslanges Lernen, die Stärkung<br />
mathematisch-naturwissenschaftlicher<br />
Kompetenzen, die Anschlussfähigkeit<br />
<strong>von</strong> Abschlüssen im Laufe einer Bildungsbiografie,<br />
all dies sind Themen,<br />
die für die Zukunft <strong>von</strong> großer Bedeutung<br />
sind und zu denen jeder auf seine<br />
Weise seinen Anteil beitragen kann.<br />
Die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ist<br />
ganz besonders stark in der beruflichen<br />
Erstausbildung und in der beruflichen<br />
und naturwissenschaftlich-technischen<br />
Weiterbildung. Vielfache Anschlussmöglichkeiten<br />
wurden <strong>von</strong> den abgebenden<br />
Schularten bis zum Meister<br />
oder bis zum Abitur geschaffen. Es gilt<br />
jedoch im bildungspolitischen Konsens<br />
bei gut gemeinten Anschlussmöglichkeiten<br />
aufzupassen, dass das Bildungsniveau<br />
der einzelnen Schularten und<br />
somit die berufliche Reife oder die<br />
Studierfähigkeit unserer Schüler nicht<br />
leidet. Welche Beiträge die <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
hierfür im nun zu<br />
Ende gehenden Schuljahr geleistet hat<br />
und welche Aufgaben noch bevorstehen,<br />
auch darüber wollen wir an dieser<br />
Stelle wieder berichten. Der Einstieg der<br />
<strong>Schule</strong> in den landesweiten Prozess zur<br />
„Operativ Eigenständigen <strong>Schule</strong> OES“<br />
stellt das Kollegium vor eine große<br />
inhaltliche wie auch organisatorische<br />
Herausforderung, die nach der Leitbildgebung<br />
der <strong>Schule</strong> in den vergangenen<br />
beiden Jahren nun einen zentralen Stellenwert<br />
in der <strong>Schule</strong>ntwicklung eingenommen<br />
hat. Die inhaltliche Arbeit und<br />
die konkrete Zielsetzung der <strong>Schule</strong><br />
sollen hierbei im Zentrum der Anstrengungen<br />
stehen. So ist eines <strong>von</strong> vielen<br />
guten Beispielen der Umgang mit der<br />
Projektkompetenz als eigenständigem<br />
Unterrichtsfach. Aber es sind auch die<br />
Einführung des Schulversuchs „Vorqualifizierungsjahr<br />
Arbeit/Beruf“ in diesem<br />
Schuljahr mit den Herausforderungen<br />
im pädagogischen Bereich sowie die<br />
vielfältigen außerschulischen Aktivitäten<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
in den unterschiedlichen Schularten.<br />
Hierüber möchten wir berichten, um<br />
unseren ganz individuellen Beitrag<br />
für eine gute und gelingende <strong>Schule</strong><br />
zum Wohle unserer Schülerinnen und<br />
Schüler zu leisten. Viele Beiträge, gerade<br />
im Kernbereich unserer beruflichen<br />
Ausbildung in der Berufsschule und in<br />
den Meisterschulen werden besonders<br />
durch die vielfältigen Meisterstücke<br />
und Projektarbeiten unserer Schülerinnen<br />
und Schüler immer wieder<br />
dokumentiert. Auf die Prämierung <strong>von</strong><br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 5<br />
Meisterstücken oder die Auszeichnung<br />
der <strong>Schule</strong> mit dem Betonwerksteinpreis<br />
2010 sind wir in diesem Jahr<br />
besonders stolz. Außergewöhnliche<br />
Projekte, wie z. B. das „Schmetterlingsprojekt“,<br />
und auch große Feiern, wie<br />
der 40. Geburtstag unserer Technischen<br />
Oberschule mit Rückblick, aktuellem<br />
Bezug sowie der professionellen musikalischen<br />
Umrahmung der Feier, all<br />
dies sind besonders lichte Momente,<br />
bei denen Schülerinnen und Schüler<br />
zusammen mit ihren Lehrerinnen und<br />
Lehrern die Erfolge der pädagogischen<br />
Arbeit an der <strong>Schule</strong> genießen.<br />
Wir freuen uns, wenn es mit der<br />
vorliegenden 6. Ausgabe der „steinbeis<br />
aktuell“ wieder gelingt, mit Ihnen in<br />
Gespräche über unsere Arbeit einzusteigen.<br />
Die vielfältigen positiven<br />
Rückmeldungen Ihrerseits waren uns<br />
auch heuer wieder Ansporn für unsere<br />
Arbeit. Mein besonderer Dank gilt<br />
deshalb wieder unseren Kolleginnen<br />
und Kollegen, die mit einem guten,<br />
abwechslungsreichen und praxisnahen<br />
Unterricht und ihren vielfältigen<br />
Beiträgen dafür sorgen, dass wir berichten<br />
und so ein vielfältiges Zeugnis<br />
unserer Arbeit ablegen können. Dies<br />
geht natürlich nicht ohne unsere Profis,<br />
die Kolleginnen und Kollegen aus der<br />
Fachschaft Medien- und Drucktechnik,<br />
die für das hoch professionelle<br />
Erscheinungsbild und für den Druck<br />
unserer Zeitung zuverlässig sorgen.<br />
So darf ich Ihnen, unseren geneigten<br />
Lesern, eine gute Lektüre mit unserer<br />
neuen „steinbeis aktuell“ wünschen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr<br />
Lorenz Schulte
6 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Start in die systematische Qualitätsentwicklung<br />
an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Berufliche <strong>Schule</strong>n sind nicht „Anhängsel<br />
oder Juniorpartner“ der Ausbildungsbetriebe<br />
und der Kammern, sie<br />
haben sich zu „selbstbewussten, kompetenten<br />
und anerkannten Bildungsdienstleistern<br />
in der Region“ entwickelt.<br />
Damit leisten Berufliche <strong>Schule</strong>n mit<br />
ihrer Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Bildungsgängen einen entscheidenden<br />
Beitrag zur Durchlässigkeit im Schulsystem.<br />
Ob Erstausbildung, Weiterbildung<br />
oder Studienberechtigungen, Berufliche<br />
<strong>Schule</strong>n sind immer dabei und<br />
erschließen Welten. Maßgeschneiderte<br />
Karrierewege zu Berufsabschlüssen<br />
und zahlreiche Zugangsmöglichkeiten<br />
zu Hochschulen und zu Universitäten<br />
runden das Bildungsangebot ab. So reichen<br />
auch die Angebote der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
<strong>von</strong> der Berufsvorbereitung<br />
über die Ausbildung an<br />
Berufsschulen oder Berufsfachschulen<br />
bis zu den beruflichen Weiterbildungsangeboten<br />
an den Meisterschulen.<br />
Einen weiteren unverzichtbaren Anteil<br />
in der allgemeinen beruflichen Bildung<br />
und somit zur Studierfähigkeit<br />
leistet unsere Berufsoberschule.<br />
Hieraus ergeben sich für uns Lehrerinnen<br />
und Lehrer viele Herausforderungen,<br />
die sich gegenwärtig und<br />
auch künftig stellen, so z. B. aus den<br />
neuen Berufsbildern und den hiermit<br />
neu eingeführten lernfeldorientierten<br />
Lehrplänen. Diese werden außer in einigen<br />
Splitterberufen (Schornsteinfeger,<br />
Betonstein-Terrazzohersteller, Betonwerker),<br />
deren neue Rahmenlehrpläne<br />
noch in der Vorbereitung sind, auch an<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> in<br />
allen Berufen umgesetzt. Oder in der<br />
Berufsvorbereitung, in der die Schülerinnen<br />
und Schüler wegen der intensiven<br />
Vorselektion in das leistungsorientiertere<br />
Berufseinstiegsjahr (BEJ)<br />
über das Berufsvorbereitungsjahr in der<br />
Normalform (BVJ) bis zum Vorqualifizierungsjahr<br />
Arbeit und Beruf (VAB)<br />
mit immer größeren Defiziten pädagogisch<br />
zu begegnen ist, um gerade auch<br />
Leistungsschwächere mitzunehmen<br />
und für die Berufe ausbildungsreif<br />
zu machen. Oder in der beruflichen<br />
Weiterbildung in den Meisterschulen,<br />
die stets mit aktuellen Inhalten und<br />
immer eng an die Anforderungen des<br />
Handwerks und der Industrie gekoppelt<br />
für eine optimale Vorbereitung der<br />
Schülerinnen und Schüler zur Meisterprüfung<br />
vor der zuständigen Kammer<br />
sorgen. Oder in der Beruflichen Oberschule,<br />
um hier unsere Schülerinnen<br />
und Schüler an den Anforderungen der<br />
Hochschulen orientiert studierfähig zu<br />
machen. Dies alles geschieht mit einer<br />
systematischen Qualitätsentwicklung<br />
in der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
im Unterricht für unsere Schülerinnen<br />
und Schüler, um ihnen die<br />
bestmögliche Vorbereitung für ihre<br />
berufliche Zukunft zu garantieren.<br />
Eine ganz wesentliche und deshalb<br />
<strong>von</strong> der baden-württembergischen Landesregierung<br />
im Schulgesetz verankerte<br />
Verpflichtung ist die Herausforderung<br />
zur systematischen Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung im<br />
Rahmen der Operativ Eigenständigen<br />
<strong>Schule</strong> (OES). Dies bedeutet nicht, wie<br />
zeitweilig verkannt wird, dass wir an<br />
unseren öffentlich-rechtlichen <strong>Schule</strong>n<br />
keine Qualität hätten! Ganz im<br />
Gegenteil. Alleine schon aufgrund der<br />
oben beschriebenen Aufgabenfülle<br />
ist eine nachhaltige Qualitätsentwicklung<br />
dringend erforderlich, denn<br />
nur der, der in seinen Mühen und in<br />
seinen Bestrebungen nachlässt, wird<br />
sich der Qualitätsentwicklung und<br />
Qualitätssicherung verschließen.<br />
Ganz im Sinn <strong>von</strong> Sir Ralf Dahrendorf,<br />
der einmal sagte: „Höre nie auf<br />
anzufangen, fange nie an aufzuhören“,<br />
wird sich die systematische Qualitätsentwicklung<br />
mit dem notwendigen<br />
Formalismus auch an unserer <strong>Schule</strong><br />
in den nächsten Jahren so manifestiert<br />
haben, dass sie eine Selbstverständlichkeit<br />
im täglichen Geschehen ist. Wir<br />
sind hierfür auf einem guten Weg.<br />
„Das Konzept OES der Landesregie-<br />
rung beschreibt den Rahmen der Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung<br />
für die beruflichen <strong>Schule</strong>n. Es zielt<br />
darauf, die Prozesse der Qualitätsentwicklung<br />
zu fördern und die pädagogische<br />
und fachliche Erstverantwortung<br />
der beruflichen <strong>Schule</strong>n weiter zu<br />
stärken!“ Soweit die amtliche Beschreibung<br />
dieses Qualitätsentwicklungsprozesses<br />
im Rahmen <strong>von</strong> OES. Dies gibt<br />
uns einen großen Gestaltungsfreiraum,<br />
der bei einer Größe <strong>von</strong> 135 Kolleginnen<br />
und Kollegen und annähernd 2600<br />
Schülerinnen und Schülern erst einmal<br />
gefunden werden muss. Festgelegt sind<br />
3 Qualitätsbereiche, die Unterrichtsqualität,<br />
die Schulführung und der <strong>von</strong><br />
uns gewählte Bereich, die Professionalisierung<br />
der Lehrkräfte. Was liegt<br />
also näher, als in Klausur zu gehen und<br />
sich über das weitere Vorgehen für die<br />
eigene Qualitätsentwicklung zunächst<br />
im Führungskreis zu verständigen. Mit<br />
den Erfahrungen aus STEBS (Stärkung<br />
der Eigenständigkeit Beruflicher <strong>Schule</strong>n,<br />
einem Vorläufer <strong>von</strong> OES) und der<br />
abgeschlossenen Leitbildentwicklung<br />
in den vergangenen 2 Jahren im Koffer,<br />
wagten wir uns mit unseren beiden<br />
Prozessbegleitern, deren Qualität an<br />
dieser Stelle ausdrücklich gelobt sei,<br />
nach einer vorbereitenden Abstimmung<br />
in eine Klausurtagung: alle 6 Abteilungsleitungen,<br />
die Schulleitung und<br />
in paritätischer Besetzung einzelne<br />
Kolleginnen und Kollegen aus den<br />
Abteilungen sowie Mitglieder der Personalvertretung<br />
fuhren am 12.01.2010<br />
an die Akademie nach Weingarten, um<br />
sich über Verfahrensweisen und Inhalte<br />
des OES-Prozesses an der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
zu beraten.<br />
„Gehe so mit deinen Untertanen<br />
um, wie du willst, dass Höhere mit dir<br />
umgehen!“ Gemäß diesem Ausspruch<br />
<strong>von</strong> Seneca machten wir uns zunächst<br />
Gedanken über unser eigenes Führungsverständnis.<br />
Jeder <strong>von</strong> uns, ob<br />
als Klassenlehrer mit den Schülerinnen<br />
und Schülern oder als Funktionsträger<br />
innerhalb des erweiterten Aufgabenbereichs<br />
der Schulleitung, wir haben<br />
alle Erfahrungen damit, was es heißt,<br />
geführt zu werden und auch selber zu<br />
führen. Was erwarten wir <strong>von</strong> einem<br />
Vorgesetzten? Welches Führungsverhalten<br />
haben wir als besonders<br />
positiv erlebt? Wie können wir uns als<br />
Vorgesetzte in Veränderungsprozesse<br />
einbringen? Welche Bedeutung hat die<br />
Stellung der Abteilungsleiter/innen,<br />
die in der Verwaltungsvorschrift vom<br />
25. Mai 2005 neu definiert wurde?<br />
Nicht abschließend, aber als besonders<br />
prägnante Arbeitsergebnisse, seien<br />
an dieser Stelle die Wahrhaftigkeit, die
Ehrlichkeit und die Offenheit genannt.<br />
Der Führende soll dem Streben einen<br />
Sinn geben, Überzeugungen schaffen,<br />
Visionen darstellen, Fehler tolerieren,<br />
aus Fehlern Lernchancen geben,<br />
Leistungen loben und anerkennen,<br />
berechenbar in den Leistungsanforderungen<br />
bleiben und wenn nötig<br />
auch Konsequenzen ziehen können.<br />
Er soll Verantwortungen übertragen,<br />
Vertrauen geben und partnerschaftlich<br />
mit seinen Kolleginnen und Kollegen<br />
umgehen können. Er muss strategisch<br />
denken, langfristig planen, für<br />
Transparenz sorgen, aber auch bei<br />
persönlicher Überzeugung standhaft in<br />
seinen Entscheidungen bleiben können.<br />
Aus diesem Verständnis heraus müssen<br />
zunächst Regeln für das gemeinsame<br />
Handeln implementiert werden. Wie<br />
können Veränderungsprozesse an unserer<br />
<strong>Schule</strong> erreicht werden? Sinnvoll<br />
ist es, Veränderungsprozesse in Gang<br />
zu setzen, die auch vom Kollegium als<br />
dringend notwendig, eben als sinnvoll<br />
erachtet werden. Lehrkräfte und Schüler<br />
müssen einen schnellen positiven Nutzen<br />
für sich und ihr Handeln erkennen<br />
können. Um das gesamte Kollegium mit<br />
ins Boot zu holen, müssen Veränderungsprozesse<br />
über gemeinsame Abteilungskonferenzen<br />
in kleineren Vorgesprächen<br />
<strong>von</strong> initiierenden Kollegen mit<br />
der jeweiligen Abteilungsleitung und<br />
der Schulleitung abgestimmt werden.<br />
Schließlich gilt es, die Rahmenbedingungen<br />
abzuklären. Gibt es eine<br />
Lehrerfortbildung, um den Veränderungsprozess<br />
zu unterstützen? Können<br />
finanzielle Hilfsmittel zur Durchführung<br />
des zu erzielenden Veränderungsprozesses<br />
bereitgestellt werden? Gibt<br />
es einen besonderen Raumbedarf?<br />
Profitieren auch andere Schülergruppen,<br />
Kolleginnen und Kollegen <strong>von</strong><br />
diesem Veränderungsprozess, der<br />
zunächst als einzelnes Projekt in einer<br />
Abteilung durchgeführt wird? Ist das<br />
Einzelprojekt gar für die ganze <strong>Schule</strong><br />
<strong>von</strong> großer Bedeutung, und wie können<br />
diese Erfolge an der ganzen <strong>Schule</strong> in<br />
allen 6 Abteilungen vom Kuhberg bis<br />
ans andere Ende der Stadt in die Pionierkaserne<br />
und umgekehrt installiert<br />
werden? Wie erfolgt die Abstimmung<br />
der Meilensteine, also der zu erreichenden<br />
Ziele, und die qualitative<br />
Messung, sprich die Qualitätsprüfung<br />
in Form der Selbstevaluation? Woran<br />
und an welchen messbaren Größen<br />
kann die Qualität eines Projekts<br />
überhaupt festgestellt werden? Viele<br />
Fragen also, die vorab zu klären sind<br />
<strong>–</strong> darüber berieten sich die Klausurmitglieder<br />
der <strong>Schule</strong> bei dieser Tagung.<br />
Über eine Matrixorganisation, die<br />
zunächst die Aufgaben und Zuständigkeiten<br />
eines jeden im Veränderungsprozess<br />
befindlichen Kollegen im Detail<br />
klärt, wurden die notwendigen Formulare<br />
für einen Projektantrag sowie für<br />
die einzelnen Besprechungen der Kolleginnen<br />
und Kollegen in Arbeitsgruppen,<br />
die Projektprotokolle, miteinander<br />
abgestimmt. So mussten zunächst<br />
einmal die Aufgaben der Abteilungsleitung,<br />
der Projektkoordinatoren, der<br />
Projektleitungen und der das jeweilige<br />
Projekt initiierenden Kolleginnen und<br />
Kollegen klar abgestimmt werden. Welche<br />
Kompetenzen, Pflichten und Rechte<br />
hat jeder Einzelne? Wann werden diese<br />
überschritten? Nicht zu unterschätzen<br />
ist hierbei auch die Rolle der Schulleitung,<br />
die mit einem großen Vertrauensvorschuss<br />
Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
unter der Beteiligung<br />
des Kollegiums transparent bei der Projektbeauftragung<br />
kooperativ teilt und<br />
die Bedingungen für ein Gelingen des<br />
Projekts miteinander im Rahmen des<br />
Möglichen aushandelt und gemeinsam<br />
festlegt. Allen Beteiligten wurde bereits<br />
bei dieser Fragestellung klar, dass<br />
die <strong>von</strong> der Schulleitung im Zusammenhang<br />
der maximalen Transparenz<br />
bereits vor Weihnachten einberufenen<br />
Sitzungen zu den Abteilungskonferenzen<br />
Ende Januar, Anfang Februar,<br />
also direkt nach der Klausurtagung,<br />
dringend erforderlich sind und für den<br />
Veränderungsprozess an der <strong>Schule</strong><br />
einen neuen Stellenwert erhalten.<br />
Nach dieser zeitintensiven, aber<br />
dringend notwendigen Abstimmung<br />
wurde gegen Schluss der Tagung noch<br />
einmal der Fokus auf das Führen im<br />
Zusammenhang mit Projekten, dem so<br />
genannten transformationalen Führen<br />
gelegt. In diesem Zusammenhang gingen<br />
alle Beteiligten auf den Nutzen <strong>von</strong><br />
Projekten zur weiteren <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />
ein und die Vermittlung <strong>von</strong> persönlichen<br />
Überzeugungen. Wie erkennt<br />
man als Führungsperson Potenziale und<br />
überträgt verantwortungsvoll Verantwortung?<br />
Welche Freiräume können<br />
den Kolleginnen und Kollegen zur<br />
Durchführung und zur Unterstützung<br />
ihrer Projekte geschaffen werden? Wie<br />
kann die Selbstverantwortung im Kollegium<br />
gestärkt werden, und wie können<br />
wir die Chancen durch OES für die<br />
<strong>Schule</strong> verdeutlichen? Woran können<br />
die Erfolge deutlich gemacht werden?<br />
Wie können sie gemessen werden?<br />
Wie geht man mit Misserfolgen um?<br />
Die Zauberformel, die sich aus<br />
dieser Diskussion ergab, mag in einer<br />
Fragestellung zusammengefasst<br />
werden: „Welcher Nutzen entsteht<br />
durch ein Veränderungsprojekt für<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 7<br />
unsere Schülerinnen und Schüler, für<br />
uns Lehrende und unsere vielfältigen<br />
Partner bei der täglichen Arbeit unter<br />
Berücksichtigung unseres Leitbildes?“<br />
Erst wenn diese Frage eindeutig<br />
geklärt werden kann, erst dann sollten<br />
wir uns über die Rahmenbedingungen<br />
weiter Gedanken machen.<br />
Zurück an der <strong>Schule</strong> vermittelten<br />
wir, die jeweiligen Abteilungsleitungen,<br />
jeweils ein/e Projektkoordinator/-in<br />
sowie der Schulleiter, in den einzelnen<br />
6 Abteilungskonferenzen die Inhalte<br />
aus der Klausurtagung, wobei der<br />
Fokus auf die Bereiche gelegt wurde,<br />
die für das Kollegium sofort <strong>von</strong> großer<br />
Bedeutung sind. Dies ist zum einen das<br />
Erkennen des Sinns im eigenen Handeln,<br />
eingebettet im Prozess <strong>von</strong> OES,<br />
in dessen Mittelpunkt die Sicherung<br />
und Entwicklung der Unterrichts- und<br />
Schulqualität steht, zum anderen aber<br />
auch der hierfür notwendige Formalismus,<br />
an den sich künftig vom<br />
einzelnen Kollegen/-in angefangen bis<br />
zur Schulleitung jeder/jede an unserer<br />
<strong>Schule</strong> halten wird. Bereits bei diesen<br />
Abteilungskonferenzen wurden erste<br />
notwendige Veränderungsprozesse<br />
angesprochen, die in der nächsten<br />
Zeit über die Abteilungsleitungen<br />
zusammen mit den Projektkoordinatoren<br />
und der Schulleitung mit einem<br />
Projektantrag vereinbart werden.<br />
Die einzelnen Veränderungsthemen<br />
in Form <strong>von</strong> eingereichten Projektanträgen<br />
lauten bis zum Zeitpunkt der<br />
Dokumentenabgabe vor Drucklegung:<br />
• neuer Internetauftritt für das 3BKGD<br />
• Verbesserung der Prüfungsergebnisse<br />
bei der Meisterprüfung<br />
der Schornsteinfeger<br />
• Erstellung, Organisation und Koordination<br />
<strong>von</strong> Lernfeldklassenarbeiten<br />
in den Bereichen Behandlungsassis-<br />
tenz inklusive Labortechnologie sowie<br />
Betriebsorganisation und -verwaltung<br />
bei den Medizinischen Fachangestellten<br />
• Etablierung der Projektkompetenz<br />
als eigenständiges Unterrichtsfach<br />
in der Berufsfachlichen Kompetenz<br />
des ersten Ausbildungsjahres<br />
bei den Medizinischen und Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten<br />
• Gestaltung des Einschulungstages<br />
für die neuen Auszubildenden bei<br />
Medizinischen und Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten<br />
in einzelnen Stationen<br />
• Einführung und Umsetzung der<br />
neuen Lehrplaninhalte im Fach<br />
Technische Physik im 1BKFHT<br />
• Aufbau einer neuen Kommunikationsplattform<br />
im Intranet unter
8 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Anbindung und Zugriff <strong>von</strong> außen<br />
für die gesamte <strong>Schule</strong><br />
• Verhaltensprobleme bei Schülerinnen<br />
und Schülern in den berufsvorbereitenden<br />
Klassen<br />
....<br />
Geplante Projekte:<br />
• Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
mit den Betrieben im Be-<br />
reich Druck- und Medientechnik<br />
• Umsetzung der lernfeldorientierten<br />
Lehrpläne im Bereich der Körperpflege<br />
• Stollenprojekt (Fachschaft<br />
Nahrung/Mehl)<br />
• Das Fach Projektkompetenz in<br />
den Fachschaften Malz und Mehl<br />
• Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
nach der Befragung zur<br />
personenbezogenen Gefährdungsbeurteilung<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg<br />
....<br />
Viele weitere Aufgaben werden uns<br />
nach dem jetzt erfolgten Einstieg in<br />
die systematische Qualitätsentwicklung<br />
in den nächsten Jahren noch beschäftigen.<br />
So werden die Einführung<br />
eines systematischen Individualfeedbacks,<br />
die Einführung <strong>von</strong> Mitarbeitergesprächen<br />
und der Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz an der <strong>Schule</strong> eine<br />
große Rolle spielen. Die Teambildung,<br />
die Evaluation unseres Projekt- und<br />
Prozessmanagements und die Weiterentwicklung<br />
unseres schulinternen<br />
Informations- und Kommunikationsmanagements<br />
werden unabdingbar für<br />
unsere weitere Entwicklungsarbeit sein.<br />
Zu guter Letzt möchte ich mich<br />
für das engagierte Mitarbeiten bei<br />
meinen Abteilungsleitungen (1...6)<br />
Herrn Janisch, Herrn Kebbel, Herrn<br />
Vogt, Herrn Altstetter, Frau Jung und<br />
Herrn Dehm, bei dem Projektkoordinationsteam<br />
Frau Nusser, Herrn Schulz<br />
und Herrn Burkhardt sowie bei meinem<br />
Stellvertreter Herrn Ritt bedanken,<br />
ohne deren großartiges Engagement<br />
die Initiierung eines derart großen Veränderungsprozesses<br />
so nicht möglich<br />
gewesen wäre. Mein Dank gilt allen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />
bei der Klausurtagung und vor allem<br />
nach dieser mit Begeisterung <strong>von</strong> uns<br />
anstecken ließen und jetzt die Speerspitze<br />
bei den eingereichten Projekten<br />
zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung<br />
an unserer <strong>Schule</strong> bilden. Herzlichen<br />
Dank auch an alle Kolleginnen<br />
und Kollegen, die sich in diesem Jahr<br />
im Unterstützungssystem des Landes<br />
Baden-Württemberg ausbilden lassen<br />
und uns als so genannte Multiplikatoren<br />
für unsere Veränderungsprozesse<br />
an der <strong>Schule</strong> zu Verfügung stehen.<br />
Mein außerordentlicher Dank gilt<br />
unseren beiden Prozessbegleitern Herrn<br />
Knoblauch, Fachberater für <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />
des Regierungspräsidiums<br />
Tübingen, sowie Frau Schneider <strong>von</strong><br />
der Sophie-Scholl-<strong>Schule</strong> Leutkirch,<br />
die uns mit ihrem Rat davor bewahren,<br />
die Fehler zu machen, die anderen<br />
<strong>Schule</strong>n schmerzvoll widerfahren<br />
sind und korrigiert werden mussten.<br />
Die Richtung stimmt, hieß es in einem<br />
Kommentar der hiesigen Südwest-<br />
Presse am 11. Februar 2010, und er<br />
meinte damit, dass die Stadt <strong>Ulm</strong> Wort<br />
gehalten hat in Sachen Bildungsoffensive.<br />
Als es sich abzeichnete, dass<br />
die globale Krise auch die Stadt <strong>Ulm</strong> in<br />
eine finanzielle Schieflage bringen wird<br />
und dadurch Sparzwänge erforderlich<br />
werden, wurde die Losung ausgegeben,<br />
dass das Sparen bei Bildung und Erziehung<br />
ein Tabu sei. Es ist wichtig und<br />
richtig, dass die kommunale Förderung<br />
der Bildung sich nicht nur alleine auf<br />
ein gigantisches Bauprogramm reduziert.<br />
<strong>Ulm</strong>er Gelder sollen vorrangig<br />
auch in Maßnahmen fließen, die Kinder<br />
fördern, Eltern entlasten oder Rand-<br />
und Risikogruppen integrieren. Das<br />
Konzept setzt hierbei auf drei Schwerpunkte,<br />
zusammengefasst unter dem<br />
Kürzel BBE, hinter dem sich Bildung,<br />
Betreuung und Erziehung verbergen.<br />
Erstes Ziel der zweiten <strong>Ulm</strong>er Bildungsoffensive<br />
ist ein durchgängiges,<br />
durchschaubares Bildungssystem vom<br />
Kindergarten bis zum <strong>Schule</strong>nde mit<br />
Einstieg in den Beruf. Das zweite ist die<br />
Ich schließe deshalb mit einem Zitat<br />
<strong>von</strong> Philip B. Crosby (*1926), einem<br />
amerikanischen Unternehmensberater:<br />
„Qualität beginnt beim Menschen,<br />
nicht bei den Dingen. Wer hier einen<br />
Wandel herbeiführen will, muss<br />
zuallererst auf die innere Einstellung<br />
aller Mitarbeiter abzielen.“<br />
Lorenz Schulte<br />
Erweiterungsbau für die FSS und die RBS:<br />
Ein langer Weg der Vorbereitung <strong>–</strong> nun darf es losgehen!<br />
Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf,<br />
die sich im Ausbau der Betreuungsangebote<br />
und in der Schaffung weiterer<br />
Ganztagesangebote ausdrückt. Drittens<br />
gilt es, durch gezielte Förderung, die<br />
sich vor allem an Migranten und so genannte<br />
bildungsferne Familien wendet,<br />
die Chancengleichheit dieser Kinder<br />
zu erhöhen. In diesem Rahmen sieht<br />
sich auch die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> besonders mit ihrem Konzept<br />
für die Umsetzung der bestehenden<br />
Bildungspläne in den Klassen VAB (Vorqualifizierungsjahr<br />
Arbeit und Beruf)<br />
und in den Kooperationsklassen BVJ<br />
mit der Pestalozzischule verpflichtet.<br />
Genauso richtig ist es aber auch nach<br />
wie vor, dass die Stadt <strong>Ulm</strong> als Schulträger<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> angesichts der Sanierungsnotwendigkeit<br />
der abgewirtschafteten<br />
Gebäude S1 und S2 sowie der Pionierkaserne<br />
jetzt nicht abtaucht und<br />
auf finanziell bessere Zeiten hofft. So<br />
danken wir den Damen und Herren<br />
des <strong>Ulm</strong>er Gemeinderats sowie Herrn<br />
Oberbürgermeister Ivo Gönner, Herrn
Finanzbürgermeister Gunter Czisch<br />
sowie Frau Bürgermeisterin Sabine<br />
Mayer-Dölle für die einstimmige politische<br />
Willensbildung im Fachbereichsausschuss<br />
Bildung und Soziales vom 2.<br />
Februar 2010 für einen Erweiterungsbau<br />
sowie für die Sanierung der beiden<br />
Gewerblichen <strong>Schule</strong>n auf dem Kuhberg,<br />
der Robert-Bosch-<strong>Schule</strong> sowie<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
„Dass es sich hierbei um ein Vorzeigeobjekt<br />
handelt, bei dem es nicht<br />
nur auf die Räume ankommt, sondern<br />
auch auf pädagogische Konzepte“,<br />
wie die Stadträtin Lisa Schanz meint,<br />
ist für uns Selbstverständlichkeit und<br />
Verpflichtung zugleich. So richtet die<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ihren<br />
Fokus, neben den besonderen Anforderungen<br />
an einen lernfeldorientierten<br />
Unterricht in der Berufsschule und<br />
dem damit verbundenen erhöhten<br />
Raumbedarf, auf ein neues, an der<br />
<strong>Schule</strong> konzipiertes Konzept für die<br />
berufsvorbereitenden Klassen zum<br />
Übergang <strong>von</strong> der <strong>Schule</strong> in den Beruf.<br />
Beim lernfeldorientierten Unterricht,<br />
bei dem ehemalige Fächer wie Technologie,<br />
Technische Mathematik oder<br />
Arbeitsplanung jetzt in der berufsfachlichen<br />
und in der berufspraktischen<br />
Kompetenz aufgehen, wird weniger<br />
im theoretischen Frontalunterricht,<br />
sondern in Gruppen unterrichtet,<br />
bei denen sich die Schüler ihr Wissen,<br />
angeleitet durch ihre Fachlehrer,<br />
selbstständig und praxisbezogen in<br />
Klassenzimmern, in Werkstätten, in<br />
Fachräumen und mit Zugriff auf PC,<br />
Werkzeuge und Maschinen aneignen.<br />
In den berufsvorbereitenden Bildungsgängen<br />
BVJ, BEJ, VAB hingegen<br />
möchte die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> künftig neue und vielleicht auch<br />
ungewöhnlichere Wege beschreiten, die<br />
mit dem Kultusministerium hinsichtlich<br />
eines Schulversuchs für eine Weiterentwicklung<br />
des Berufsvorbereitungsjahres<br />
abzustimmen sind, bzw. in der<br />
Schulart VAB bereits schon heute im<br />
Ansatz realisiert werden können.<br />
Häufig sind Aggressionen und Unterrichtsstörungen<br />
in den BVJ-Klassen<br />
Ausdruck für nicht kanalisierte und destruktiv<br />
eingesetzte Energien. Während<br />
andere Schülergruppen ihre Energie<br />
in Sportvereinen konstruktiv ausleben<br />
können, sind für unsere BVJ-Schüler<br />
die Anforderungen der Sportvereine,<br />
wie z. B. das Zahlen der Mitgliedsbeiträge<br />
oder der Besitz <strong>von</strong> Sportschuhen,<br />
häufig nicht erfüllbar. Darüber<br />
hinaus wohnen diese Schülerinnen<br />
und Schüler häufig sehr beengt und<br />
bewegen sich in ihrer Freizeit zu wenig.<br />
Über den Weg des Sports erleben<br />
die Schüler eigenes Können und<br />
erfahren, dass hartes Training, Anstrengungsbereitschaft<br />
sowie Leistungswille<br />
nötig sind, um ein Ziel<br />
zu erreichen. Der Grundgedanke, die<br />
Förderung der eigenen Leistungsbereitschaft<br />
bei den Jugendlichen über<br />
den Sport, wurde im Berliner Projekt<br />
mit exemplarischem Erfolg belegt.<br />
Von den Stärken ausgehend, werden<br />
die Schülerinnen und Schüler in einem<br />
„BVJ/BEJ-Fitness“ über den Weg des<br />
Sports in ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />
gefördert, indem man bei ihren<br />
Fähigkeiten ansetzt. Verhaltensveränderungen<br />
sind nur durch Erfolge und<br />
erreichbare Ziele dauerhaft zu festigen.<br />
Dem Sport immanent sind Grundstrukturen,<br />
welche die Ausbildung der<br />
Schlüsselqualifikationen per se verlangen,<br />
wie z. B. Durchhaltevermögen,<br />
realistische Selbsteinschätzung, die<br />
eigenen Fähigkeiten bzw. Grenzen kennen,<br />
Zuverlässigkeit, Kooperations- und<br />
Teamfähigkeit, Ausdauer, Fairness usw.<br />
Hier setzt die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> mit ihrem neuen Konzept an,<br />
das neben den anderen entscheidenden<br />
Faktoren für einen Erweiterungsbau<br />
den Gemeinderäten in einer Beschlussvorlage<br />
und in der Vorberatung im<br />
Schulbeirat und im Fachausschuss<br />
Bildung und Soziales vorgestellt wurde.<br />
Die Gebäude der Robert-Bosch- und<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
auf dem Kuhberg sind zwischen 33<br />
und 45 Jahren alt. Eine Sanierung ist<br />
überfällig. Beide <strong>Schule</strong>n zusammen<br />
haben mehr als 6000 Schüler, schon<br />
jetzt ist die Raumsituation eng. Die<br />
bislang in der Pionierkaserne untergebrachte<br />
Abteilung Gesundheitswesen<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
muss auf den Kuhberg umziehen. Denn<br />
die frühere Kaserne, ein ehemaliger<br />
Festungsbau aus dem 19. Jh., wurde<br />
aufgrund der Bausubstanz bereits<br />
1978 dem Schulbetrieb entwidmet.<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 9<br />
D. h., die Pionierkaserne entspricht<br />
gebäudetechnisch nicht den Anforderungen,<br />
die für einen Schulbetrieb<br />
erforderlich sind. Die ständige<br />
Modernisierung des Schulgebäudes<br />
ist auf die Dauer zu kostspielig.<br />
So hat in der Vorbereitung der politischen<br />
Entscheidung das Regierungspräsidium<br />
Tübingen einen Bedarf <strong>von</strong><br />
3383 qm für beide <strong>Schule</strong>n berechnet,<br />
da<strong>von</strong> entfallen auf die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> 2328 qm und auf die<br />
Robert-Bosch-<strong>Schule</strong> 1055 qm. Eine<br />
Bezuschussung der Programmfläche<br />
wurde für ca. 4000 qm in Aussicht<br />
gestellt. Im Modernisierungs-Plan<br />
für den Kuhberg ist auch der Bau<br />
einer zentralen Mensa vorgesehen,<br />
<strong>von</strong> der die Anna-Essinger-<strong>Schule</strong>n<br />
dann ebenfalls profitieren werden.<br />
Die Kosten für alle Erweiterungen<br />
liegen bei geschätzten 15 Millionen<br />
Euro. Weil die Gewerblichen <strong>Schule</strong>n<br />
zu über 80 Prozent <strong>von</strong> auswärtigen<br />
Schülern besucht werden, hat das Land<br />
einen Zuschuss <strong>von</strong> neun Millionen<br />
Euro in Aussicht gestellt. Das heißt,<br />
für die Stadt blieben sechs Millionen<br />
zu finanzieren. Die Kosten für die anschließend<br />
geplante Schulsanierung in<br />
Höhe <strong>von</strong> rund 20 Millionen Euro muss<br />
die Stadt dann jedoch alleine schultern.<br />
Nach der Zustimmung der Stadträte<br />
folgt jetzt die Ausschreibung mit einem<br />
Architektenwettbewerb, so dass ein<br />
tatsächlicher Baubeginn nicht vor der<br />
zweiten Jahreshälfte 2011 zu erwarten<br />
ist. Wohin genau der Erweiterungsbau<br />
kommen wird, ist im Rahmen des Architektenwettbewerbs<br />
noch zu bestimmen.<br />
Lorenz Schulte<br />
Monika Schilling<br />
(mit Beiträgen zum Päd. Konzept)
10 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
40 Jahre<br />
Technische Oberschule<br />
an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
Es war ein schönes Fest, an dem<br />
weit über 200 Ehemalige und Aktive<br />
aus der Zeit seit 1969 teilnahmen.<br />
Alte Freundschaften wurden<br />
aufgefrischt, zukünftige Klassentreffen<br />
wurden ins Auge gefasst.<br />
Im Vorfeld der Feier vom 28. November<br />
2009 war viel Planung nötig,<br />
um das Jubiläum in einem würdigen<br />
Rahmen zu begehen. Es kostete allerhand<br />
Mühe, aus 40 Jahren Technische<br />
Oberschule Fotos für eine Bilderschau<br />
zusammenzutragen. Das Organisationsteam<br />
listete alle Schülerinnen und<br />
Schüler nach Jahrgängen geordnet<br />
namentlich auf und bereicherte die Zusammenstellungen<br />
durch die Bilder. Zusätzlich<br />
wurden die seit dem Jahr 2000<br />
erstellten Projektarbeiten aufgeführt.<br />
Ein weiterer Teil war die Zusammenstellung<br />
der ehemaligen und aktiven<br />
Lehrer, natürlich ebenfalls mit den<br />
dazugehörenden Bildern. Parallel dazu<br />
suchte das Sekretariat im Archiv der<br />
<strong>Schule</strong> nach den Anschriften der früheren<br />
<strong>Steinbeis</strong>-Schüler, eine Arbeit, die<br />
sehr aufwändig, aber auch erfolgreich<br />
war. An dieser Stelle nochmals herzlichen<br />
Dank für die geleistete Arbeit.<br />
Der erste Teil des Festes mit Ansprachen,<br />
Musikbeiträgen <strong>von</strong> Kollegen<br />
und Schülern und einer Gesprächsrunde<br />
fand in der Aula der <strong>Schule</strong> statt.<br />
Schulleiter Oberstudiendirektor Schulte<br />
stellte in seiner Rede die Entwicklung<br />
der Technischen Oberschule <strong>von</strong> den<br />
Anfangszeiten bis zum aktuellen Stand<br />
dar. Studiendirektor Dehm, Abteilungsleiter<br />
der Berufsoberschule, gab<br />
einen Ausblick in die Zukunft mit dem<br />
ab dem Schuljahr 2009/2010 gültigen<br />
neuen Konzept der Berufsoberschulen<br />
im Land Baden-Württemberg. Oberstudienrat<br />
Michael Zimmer leitete eine<br />
kleine Podiums-Gesprächsrunde mit<br />
ehemaligen Schülern der TO und befragte<br />
sie über ihre damalige Schulzeit<br />
und über ihren weiteren beruflichen<br />
Werdegang. Zwischendurch unterhielt<br />
Oberstudienrat Siegfried Gmeiner mit<br />
Kollegen, ehemaligen und aktiven<br />
Schülern die Besucher mit klassischen<br />
und modernen Musikstücken. Der<br />
große Beifall des Publikums bestätigte<br />
die Qualität der Darbietungen <strong>–</strong> ein<br />
Beweis, dass technisch und naturwissenschaftlich<br />
orientierte junge<br />
Menschen auch im musischen Bereich<br />
einiges zu bieten im Stande sind.<br />
Im Anschluss traf man sich in den<br />
Räumen der Technischen Oberschule<br />
zum gemütlichen Zusammensein<br />
und zum Austausch <strong>von</strong> Erinnerungen.<br />
Für Essen und Trinken war<br />
gesorgt, so dass das Fest in fröhlicher<br />
Runde ablaufen konnte.<br />
Hartmut Dehm<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>, <strong>Ulm</strong><br />
40 Jahre<br />
Technische<br />
Oberschule<br />
Samstag, 28. November, 17:00 Uhr, Aula<br />
Programm<br />
Musik<br />
W. A. Mozart: Allegro aus Serenade KV 525<br />
Klavier zu 4 Händen:<br />
Hans-Martin Braunwarth (TO Abi 2004)<br />
Kirchenmusiker<br />
Kollege Siegfried Gmeiner (TO Abi 1985)<br />
Physik-/Chemielehrer<br />
Ansprache<br />
Oberstudiendirektor Lorenz Schulte,<br />
Schulleiter<br />
Musik: Richard Strauss Hornkonzert No 1<br />
Allegro<br />
Tuba: Peter Laib (TO Abi 2006)<br />
Musikstudent Hauptfach Tuba<br />
Ansprache<br />
Studiendirektor Hartmut Dehm,<br />
Abteilungsleiter Berufsoberschule<br />
Musik:<br />
„<strong>Ferdinand</strong>o“<br />
Tenorhorn: Berthold Gihr (TO12-2)<br />
Flügelhorn: Florian Sigg (TO13-2)<br />
Talkrunde auf dem Podium<br />
mit ehemaligen TO Schülern<br />
Moderation:<br />
Kollege Michael Zimmer (Deutschlehrer)<br />
Auf dem Podium die ehemaligen Schüler:<br />
Alexander Faul (TO Abi 2006)<br />
Student der Elektronik<br />
Reinhold Strauß (TO Abi 1982)<br />
Maschinenbauingenieur,<br />
Berufsschullehrer an der<br />
Robert-Bosch-<strong>Schule</strong><br />
Vera Keplinger (TO Abi 1987)<br />
Betriebswirtschaftlerin<br />
und Wirtschaftspädagogin<br />
Markus Keuler (TO Abi 1996)<br />
Wirtschaftsjurist<br />
Martin Müller (TO Abi 2002)<br />
Maschinenbauingeneur<br />
Musik<br />
„TO Alice“<br />
drei TO-Chemielehrer<br />
Kollege Bernd Kebbel (Gitarre)<br />
ehem. Kollege Heinz Hindler (Kontrabass)<br />
Kollege Siegfried Gmeiner (Klavier)<br />
Auszug aus der<br />
Ansprache <strong>von</strong> OStD Schulte<br />
„Wissen und Macht des Menschen,<br />
liebe ehemalige Schülerinnen und<br />
Schüler unserer Technischen Ober-<br />
schule <strong>Ulm</strong> an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> mit Partnern und<br />
Angehörigen, fallen zusammen, weil<br />
Unkenntnis der Ursache, die Wirkung<br />
verfehlen lässt.“ Dieser Satz des<br />
englischen Philosophen Francis Bacon,<br />
der in Kurzform „Wissen ist Macht“<br />
lautet, war nie so wahr wie heute. In<br />
Zeiten des demografischen Wandels<br />
und auf dem Weg zur Wissensgesellschaft<br />
befindet sich die Arbeitswelt<br />
in stetem Umbruch. „Lebenslanges<br />
Lernen“ ist mehr als eine Worthülse<br />
<strong>–</strong> Weiterbildung ist unabdingbar für<br />
das eigene persönliche Vorankommen,<br />
unabdingbar für Firmen und ihre Mitarbeiter,<br />
für Forschung und Lehre. (...)<br />
Ca. 1600 ehemalige Absolventinnen<br />
und Absolventen haben wir in<br />
den vergangenen Wochen auf der<br />
Basis unseres zum Großteil natürlich<br />
veralteten Datenbestandes angeschrieben.<br />
Fast 200 sind heute unserer<br />
Einladung gefolgt. Wir freuen uns,<br />
Sie nun heute zum 40. Geburtstag<br />
der Technischen Oberschule an der<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
in <strong>Ulm</strong> begrüßen zu dürfen. (...)<br />
Seit dem im Jahre 1976 in Kraft<br />
getretenen Schulgesetz werden die<br />
Berufsaufbauschulen (als Mittelstufe)<br />
und die Technische Oberschule (als<br />
Oberstufe) unter der Bezeichnung Berufsoberschulen<br />
zusammengefasst. (...)<br />
Die Schularten fanden im Laufe der<br />
Zeit immer mehr Zuspruch, so dass<br />
im Jahre 1969 auch unser damaliger<br />
Schulleiter Herr OStD Eisele einen<br />
Antrag an das damalige Oberschulamt<br />
Nordwürttemberg zur Einrichtung<br />
einer Technischen Oberschule in <strong>Ulm</strong><br />
stellte. Dieser Antrag wurde am 4.<br />
Juni 1969 durch Ministerialdirektor<br />
Dr. Steinle im Kultusministerium<br />
genehmigt und (...) so konnte dann<br />
am 16. Juni 1969 eine Technische<br />
Oberschule in <strong>Ulm</strong> an der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
errichtet werden.
Der Start der Technischen Oberschule<br />
wurde sofort zum Schuljahresbeginn<br />
1969 <strong>von</strong> Herrn Eisele vollzogen.<br />
Bis zum heutigen Tag haben an<br />
der Technischen Oberschule in <strong>Ulm</strong><br />
genau 1667 Schülerinnen und Schüler<br />
eine fachgebundene oder eine allgemeine<br />
Hochschulreife erreicht. Diese<br />
doch stolze Zahl an erfolgreichen<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
führe ich auf eine hohe Attraktivität<br />
dieser Schulart und auf die Begeisterungsfähigkeit<br />
unserer Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen<br />
früher sowie auch heute zurück.<br />
Auszug aus der Ansprache<br />
<strong>von</strong> StD Dehm:<br />
In den letzten Jahren wurden viele<br />
Änderungen im Bereich der Berufsoberschulen<br />
durchgeführt und so<br />
die klassische, ja fast konservative<br />
Ausbildung mit einem technischnaturwissenschaftlichen<br />
Profil an der<br />
TO <strong>–</strong> feste Fächer ohne Wahlmöglichkeit<br />
und die typischen Prüfungsfächer<br />
Deutsch, Englisch, Mathematik<br />
und Physik <strong>–</strong> weiterentwickelt. (...)<br />
Die Einrichtung der Projektarbeit<br />
war eine gute Entscheidung. Durch<br />
das selbstständige Erarbeiten eines<br />
speziellen Themas <strong>–</strong> meist wurde ein<br />
Generalthema festgelegt <strong>–</strong> konnten die<br />
Schüler durch gemeinsames Erarbeiten<br />
der thematischen Sachverhalte<br />
und Erlernen der Spielregeln für die<br />
Darstellung eines solchen Projektes<br />
und deren Präsentation Erfahrungen<br />
für ein erfolgreiches wissenschaftliches<br />
Arbeiten im Studium erlernen.<br />
Ab 2006 begann die Erarbeitung<br />
einer weiteren Neuerung. Ziel war es,<br />
die Anbindung der Berufskollegs im<br />
Lande an die Berufsoberschulen mit<br />
dem Quereinstieg in die Stufe 2 der<br />
BOS zu erreichen und so zwischen<br />
verschiedenen Bildungsabschlüssen<br />
Übergänge zu schaffen. (...)<br />
Betroffen <strong>von</strong> den Änderungen sind<br />
neben den Berufsoberschulen <strong>–</strong> Technische<br />
Oberschule, Wirtschaftsober-<br />
schule und Berufsoberschule-Soziales<br />
<strong>–</strong> sämtliche Berufskollegs, also neben<br />
dem bisher schon beteiligten einjährigen<br />
Berufskolleg zur Fachhochschulreife<br />
alle zweijährigen Berufskollegs<br />
des Landes. Dazu mussten<br />
alle Lehrpläne dieser Schularten<br />
überarbeitet und an das Konzept der<br />
Durchlässigkeit angepasst werden. (...)<br />
Was hat sich nun mit Beginn des<br />
Schuljahres 2009/2010 geändert?<br />
Die Projektarbeit wurde ins erste<br />
Jahr verlegt und zählt nicht mehr<br />
zum Notendurchschnitt des Abiturs.<br />
Wir werden trotzdem das Thema<br />
der Projektarbeit und auch die Note<br />
im Abschlusszeugnis angeben, um<br />
damit unsere Schüler zu motivieren,<br />
gute Projektarbeiten zu fertigen.<br />
Das Fach Biologie wurde reduziert<br />
und wird nur noch in der Abschlussklasse<br />
unterrichtet. Sicher ein Verlust,<br />
zählt doch dieses Fach zu den Naturwissenschaften<br />
und damit zu unserem<br />
Profil. Das Fach Physik wurde <strong>von</strong> 5<br />
Wochenstunden auf 6 Stunden erhöht.<br />
Die Lehrpläne wurden entspre-<br />
chend geändert und so gestaltet,<br />
dass ein Quereinstieg der Berufskollegschüler<br />
einfacher sein soll.<br />
Französisch bleibt weiterhin als<br />
zweijähriges Wahlfach mit den<br />
bisherigen Bedingungen, wenngleich<br />
Quereinsteiger über diesen<br />
Weg die Allgemeine Hochschulreife<br />
nicht erreichen können. (...)<br />
Bei all diesen Änderungen ist es<br />
sehr wichtig, unser sehr gutes Bildungsniveau<br />
zu erhalten und unsere<br />
Schüler auf einen erfolgreichen<br />
Start ins Studium vorzubereiten.<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 11<br />
Tag der<br />
Menschenrechte<br />
Zum Tag der Menschenrechte 2009<br />
bot die Amnesty International Ortsgruppe<br />
<strong>Ulm</strong> <strong>Schule</strong>n die Möglichkeit<br />
eines Gastvortrags durch ihre Mitglieder<br />
an. Herr Liebscher erklärte sich<br />
umgehend dazu bereit, einen Repräsentanten<br />
der namhaften Menschenrechtsorganisation<br />
einzuladen und<br />
so wurde ein Termin für Januar 2010<br />
festgelegt, an dem uns Herr Fiechtner<br />
besuchen sollte. Er ist bereits seit<br />
vielen Jahren ein engagiertes Mitglied<br />
der <strong>Ulm</strong>er ai-Ortsgruppe und hat<br />
sich unter anderem einen Namen als<br />
Gründer und Mitglied der interkulturellen<br />
Autorengruppe79 gemacht.<br />
Gemeinsam wurde beschlossen,<br />
dass im Rahmen des Geschichtsunterrichts<br />
ein Besuch in den Klassen<br />
1BKFHT2 und 3 (Berufskolleg Fachhochschulreife<br />
Technik) stattfinden<br />
sollte, nachdem beide Klassen bereits<br />
im November mit Herrn Liebscher eine<br />
Studienexkursion zur KZ-Gedenkstätte<br />
Dachau unternommen hatten.<br />
Herr Fiechtner hielt seinen eloquenten<br />
Vortrag vor einem gefesselten<br />
Publikum und in völlig freier Form,<br />
wobei er nicht nur einen sehr anschaulichen<br />
Einblick in die wechselvolle<br />
Geschichte der Menschenrechte quer<br />
durch die Verfassungen bekannter<br />
Länder der westlichen Hemisphäre<br />
vermittelte, sondern in seinen Ausführungen<br />
auch ganz dezidiert auf die<br />
heutige Situation der Menschenrechte<br />
einging. Auf den Vortrag folgte eine<br />
kurze Fragerunde, welche die Schüler<br />
zu verschiedenen Diskussionen nutzten.<br />
Abschließend dankte Herr Liebscher<br />
dem Besucher und verabschiedete ihn.<br />
Norbert Liebscher
12 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
CHidZ <strong>–</strong><br />
Chemie in der Zeitung<br />
Projekt im Chemieunterricht<br />
der Technischen Oberschule<br />
Tod durch Kohlenmonoxidvergiftung<br />
beim Grillen. Jugendliche sterben <strong>von</strong><br />
mit Methanol<br />
gepanschtem<br />
Wodka. Fatale<br />
Verwechslung<br />
<strong>von</strong> Chemikalien<br />
in der<br />
Apotheke.<br />
Explosion beim Brand einer Friteuse.<br />
Römer nutzen schon Kalk zur Entsäuerung<br />
des Weines. Chemieunfall<br />
in der Berufsschule Heidenheim.<br />
Chlorgasunfall im <strong>Ulm</strong>er SSV-Bad.<br />
Explosion beim Schnüffeln <strong>von</strong> Deospray.<br />
Anschlag mit Buttersäure.<br />
Immer wieder kommt es vor, dass<br />
chemische Substanzen oder Reaktionen<br />
Gegenstand oder Thema <strong>von</strong> Berichten<br />
in der Tageszeitung sind, oft im<br />
Zusammenhang mit Unfällen. Solche<br />
Zeitungsberichte werden im Chemieunterricht<br />
der Technischen Oberschule<br />
seit einem Jahr in dem Projekt CHidZ =<br />
„Chemie in der Zeitung“ immer wieder<br />
aufgegriffen. Innerhalb dieses Projekts<br />
bearbeitet ein Schüler oder eine Schülerin<br />
einen Zeitungsbericht und beleuchtet<br />
die angesprochene Substanz bzw.<br />
die chemischen Vorgänge mit einem<br />
Kurzreferat. Hierbei ist es auch Aufgabe<br />
der Schüler, ihre Erläuterungen durch<br />
ein selbst gewähltes und erarbeitetes<br />
Experiment zu veranschaulichen und<br />
zu ergänzen. Abschließend wird über<br />
den Artikel und die Ausführungen eine<br />
Seite für die Projektwandzeitung im<br />
Chemiesaal angefertigt. Die handlungsorientierte<br />
und selbst organisierte<br />
Vorgehensweise fördert neben<br />
der Fachkompetenz auch Handlungs-,<br />
Methoden- und Medienkompetenz<br />
der Schülerinnen und Schüler.<br />
Die Aufarbeitung des Themas basiert<br />
auf dem Kenntnisstand, der bisher im<br />
Unterricht erreicht wurde. Oft ergeben<br />
sich spannende Querbezüge zu<br />
momentan behandelten Themen, und<br />
es werden interessante, Fächer übergreifende<br />
Fragestellungen zu Technik,<br />
Biologie, Physik, Sicherheitstechnik,<br />
Brandschutz und anderen Gebieten<br />
angeschnitten. Nicht selten werden<br />
durch die Kurzreferate spannende<br />
Diskussionen in der Klasse angeregt.<br />
Da den Zeitungsartikeln naturgemäß<br />
eine gewisse Brisanz innewohnt, sind<br />
die Motivation und das Interesse der<br />
Schüler sehr groß. Es zeigte sich bisher<br />
auch, dass gerade das Experimentieren<br />
den Schülerinnen und Schülern der<br />
Technischen Oberschule Freude bereitet<br />
und eine Herausforderung darstellt, die<br />
gerne angenommen wird. Ein Highlight<br />
war in dieser Beziehung sicher die<br />
Demonstration einer Fettbrandexplosion<br />
auf dem Schulhof. Diesen Versuch<br />
führte der Schüler Stefan Arb durch,<br />
der gelernter Schornsteinfeger ist und<br />
sich in seiner Freizeit als Feuerwehrmann<br />
engagiert. Die ca. 4 m hohe<br />
Stichflamme bei der Explosion demonstrierte<br />
eindrücklich die katastrophale<br />
Wirkung, die das unsachgemäße<br />
Löschen eines Fettbrandes mit Wasser<br />
haben kann. Auf weitere Beiträge zum<br />
Projekt CHidZ kann man gespannt sein.<br />
Siegfried Gmeiner
Anlässlich der 5. Betonwerksteintage<br />
International in Berlin (28.-<br />
29.01.2010) verlieh der Dachverband<br />
des Betonstein- und Terrazzoherstellerhandwerks<br />
unserer Meisterschule<br />
Betonstein und Terrazzo für besondere<br />
Leistungen im Bereich „Innovation“<br />
den „Betonwerksteinpreis 2010“. In<br />
seiner Ansprache würdigte der Vorsitzende<br />
der Bundesfachgruppe BFTN<br />
beim ZDB (Zentralverband Deutsches<br />
Baugewerbe), Herr Dipl.-Ing. Wolfram<br />
Reinhardt, besonders die Leistungen bei<br />
der Aus- und Weiterbildung. Ausdrück-<br />
UrkUnde<br />
und<br />
Preis <strong>–</strong><br />
natürlich aus<br />
Beton<br />
lich hob er das ständige Bemühen um<br />
eine hohe Qualität bei der Lehrlingsausbildung<br />
der Betonstein- und Terrazzohersteller<br />
bzw. der Betonfertigteilbauer<br />
hervor. Vor allem aber würdigte er die<br />
Anstrengungen aller Beteiligten an der<br />
einzigen Meisterschule in Deutschland<br />
für dieses Handwerk. Die alljährlich in<br />
<strong>Ulm</strong> gefertigten Meisterstücke gäben in<br />
ihrer Vielfalt an Farbe und Gestaltung<br />
regelmäßig Zeugnis vom kreativen<br />
Umgang mit dem Werkstoff Beton<br />
und trügen somit zu einem positiven<br />
Image dieses oft gescholtenen Bau-<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 13<br />
materials bei. Wir, die Lehrer in den<br />
o.g. Berufen, sind stolz auf diesen<br />
verliehenen Preis. Er wird uns darin<br />
bestärken, in unseren Anstrengungen<br />
um eine moderne qualitätsgerechte<br />
Aus- und vor allem Weiterbildung<br />
auch zukünftig nicht nachzulassen.<br />
Wolfgang Janisch<br />
Unsere Kollegen Janisch und<br />
Wiedenmayer im Gespräch mit dem<br />
Bundesfachgruppenvorsitzenden Reinhardt<br />
am Stand der Meisterschule <strong>Ulm</strong>
14 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Unsere OES-Koordinatoren<br />
in der schulischen Qualitätsentwicklung der FSS<br />
Planung, Gestaltung und Umsetzung<br />
des an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> seit Beginn des Schuljahres<br />
2009/2010 laufenden OES-Prozesses<br />
verlangen die Schaffung entsprechender<br />
Strukturen. Dazu müssen zusätzlich<br />
erfahrene und kompetente Personen<br />
mit Funktionen und Aufgaben betraut<br />
werden, die eine verantwortliche,<br />
koordinierende Schlüsselrolle<br />
bei der schulischen Qualitäts(weiter)<br />
entwicklung einnehmen wollen.<br />
Eine derartige Koordinationsfunktion<br />
setzt voraus, dass diese Personen<br />
mit kommunikativem, integrierendem<br />
und aktivierendem Geschick mit und<br />
zwischen Schulleitung, Abteilungsleitungen,<br />
Projektleitung, Projektteams<br />
und Kollegium agieren.<br />
Die organisatorische Einbindung<br />
unserer drei OES-Koordinatoren war<br />
notwendig prozesshaft und hat sich<br />
ganz besonders während der bisherigen<br />
Weiterentwicklung <strong>von</strong> OES an unserer<br />
<strong>Schule</strong> präzisiert. Ein kleiner Ausdruck<br />
dafür ist schon die Neubenennung des<br />
Teams <strong>–</strong> hießen wir zunächst noch PLT<br />
(Projektleitungsteam), sind wir nun<br />
PKT (Projektkoordinierungsteam).<br />
Gerade im Rahmen der Projektanträge,<br />
der Projektarbeit sowie der Erzielung<br />
erfolgreicher Ergebnisse derselben<br />
finden sich <strong>–</strong> wie es auch das schulweit<br />
kommunizierte Funktionendiagramm<br />
zeigt <strong>–</strong> entscheidende, damit verbundene<br />
Aufgaben und Befugnisse auf<br />
der Sach- nicht weniger als auf der<br />
Beziehungsebene. Die Mitwirkung bei<br />
den Drehscheibentagen der außerschulischen<br />
Unterstützungssysteme, das<br />
regelmäßige Gespräch mit der Schulleitung,<br />
die Vorbereitung, Durchführung<br />
und Protokollierung der Sitzungen<br />
mit unseren Prozessbegleitern sowie<br />
die Dokumentation der wichtigen und<br />
wertvollen Resultate der vielen schulischen<br />
Wirksamkeiten und Gestaltungen<br />
im OES-Kontext bilden einen wichtigen<br />
Mittelpunkt der Arbeit. Das sich<br />
daraus ergebende<br />
Rollen- und<br />
Selbstverständnis<br />
der drei OES-<br />
Koordinatoren<br />
bewegt sich deshalb<br />
im Dreieck <strong>von</strong> Qualifikation,<br />
Verantwortung und Befugnissen.<br />
Frau Helga Nusser (Abteilung<br />
Gesundheit), Herr Walter Burkhardt<br />
(Abteilung Körperpflege/Drucktechnik)<br />
sowie Herr Christian Schulz (Abteilung<br />
Berufsoberschule) hatten schon erste<br />
Rent An American <strong>–</strong><br />
deutsch-amerikanische Freundschaft<br />
Bereits seit mehreren Jahren<br />
fungiert Herr Liebscher an unserer<br />
<strong>Schule</strong> als Bindeglied zum Projekt<br />
„Rent an American <strong>–</strong> die USA zu Gast<br />
in deutschen Klassenzimmern“ des<br />
Amerikanischen Instituts Tübingen.<br />
Heuer war es wieder so weit, einem<br />
Aufruf zu folgen und sich für einen<br />
Besuch amerikanischer Studenten an<br />
unserer <strong>Schule</strong> einzusetzen. Nachdem<br />
wir bereits sehr gute Erfahrungen mit<br />
dem Projekt gemacht hatten, sollte es<br />
dieses Jahr wieder zu einem Treffen<br />
kommen, um unseren Schülern den<br />
direkten Kontakt mit „echten“ Amerikanern<br />
zu ermöglichen und kulturelle<br />
Erfahrungen aus erster Hand anzubahnen.<br />
Um möglichst viele Schüler<br />
zu erreichen, beschloss ein spontan<br />
gebildetes Team unserer Fachschaft<br />
der Englischlehrer Frau Springfeld,<br />
Herr Korn und Herr Liebscher, dieses<br />
Jahr gleich zwei Studenten einzuladen<br />
und in einen Schultag zu integrieren.<br />
Nach den üblichen Vorbereitungen<br />
war es am 4. Dezember 2009 dann<br />
so weit, dass zwei Studentinnen aus<br />
Tennessee unserer <strong>Schule</strong> einen Besuch<br />
abstatteten, sehr zur Freude unserer<br />
Schülerinnen und Schüler in den<br />
Klassen des Berufskollegs (BK) und<br />
in der Berufsfachschule Bautechnik<br />
(2BFB), denn die beiden jungen Frauen<br />
erwiesen sich als recht aufgeschlossen<br />
und zugänglich und boten neben<br />
einer schönen Präsentation Nashvilles<br />
und Tennessees viele Möglichkeiten<br />
zu persönlichen Gesprächen. Auch<br />
Erfahrungen in der für STEBS erforderlichen<br />
Ausbildung zu Moderatoren und<br />
bei der Erarbeitung unseres Schulleitbildes<br />
gesammelt, bevor sie jetzt auch<br />
für den OES-Prozess Energien bündeln<br />
und <strong>–</strong> wie sie hoffen<br />
<strong>–</strong> nachhaltig zu<br />
eindrücklichen Resultaten<br />
verhelfen.<br />
Zweifellos stehen<br />
aber dafür nicht<br />
allein die Schulleitung, die Abteilungsleitungen<br />
oder das hier vorgestellte<br />
Team im Fokus <strong>von</strong> Interesse, Mitarbeit<br />
und Erfolg, sondern vorab das<br />
Gesamtkollegium unserer <strong>Schule</strong>.<br />
Christian Schulz für das PKT<br />
<strong>von</strong> unserer Seite wurde alles unternommen,<br />
um den Besuch der beiden<br />
Studentinnen zum Erfolg werden zu<br />
lassen. Die Schülerinnen und Schüler<br />
der 2BFB2 hatten eigens ein gemeinsames<br />
Frühstück vorbereitet und im BK<br />
ging es nach der Kulturpräsentation<br />
mit einem echten Weißwurstfrühstück<br />
in die zweite Runde der vormittäglichen<br />
Stärkung <strong>von</strong> Geist und Seele.<br />
Da der Wunsch der Schüler immer<br />
dringender wurde, den beiden Studentinnen<br />
nun auch weitere Einblicke in<br />
die Kultur des Gastlandes zu bieten,<br />
beschlossen einige <strong>von</strong> ihnen, nach<br />
dem Unterricht dem <strong>Ulm</strong>er Weihnachtsmarkt<br />
noch einen Besuch abzustatten.<br />
Dort hatten sich bereits Schüler der FSS<br />
und anderer <strong>Schule</strong>n eingefunden und<br />
man unterhielt sich ausführlich über<br />
das Projekt „Rent an American“, wobei<br />
in manchem Schüler der Berufsaufbauschule<br />
(BAG) der Eifer geweckt<br />
wurde, im nächsten Jahr auch das BK<br />
zu besuchen und selbst an „Rent an<br />
American“ teilzunehmen. Mit einem<br />
Besuch des ‚Museums der Brotkultur’<br />
klang dieser gelungene Tag dann aus.<br />
Norbert Liebscher
Eine Wolke am Himmel <strong>–</strong> Theaterstück zum Thema<br />
sexuelle Übergriffe an Jugendlichen<br />
Das Thema des sexuellen Missbrauchs<br />
<strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen<br />
geht uns alle an. Es findet zunehmend<br />
Beachtung in der Politik und in anderen<br />
gesellschaftlichen Bereichen. Im<br />
schulischen Alltag sind die Wahrnehmung<br />
dieser Problematik sowie die Prävention<br />
wichtig. Deshalb besuchten die<br />
Kolleginnen Daiß, Schilling und Weiß<br />
am 17. November 2009 mit den Klassen<br />
VAB (Vorqualifizierungsjahr Arbeit und<br />
Beruf) und BEJ-K (Berufseinstiegsjahr<br />
Körperpflege) unserer <strong>Schule</strong> das<br />
in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund<br />
<strong>Ulm</strong> und dem Stadtjugendring<br />
entwickelte Theaterstück „Eine<br />
Wolke am Himmel“. Dankend dürfen wir<br />
erwähnen, dass die Teilnahme an dieser<br />
außerunterrichtlichen Veranstaltung<br />
durch die großzügige Unterstützung<br />
des Fördervereins der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ermöglicht wurde.<br />
Die beiden Hauptdarstellerinnen<br />
Julia (Isabel Gauß) und Maren (Sabine<br />
Menne) verbindet seit Jahren eine<br />
tiefe Freundschaft. Maren bemerkt<br />
eine zunehmende Verhaltensänderung<br />
ihrer besten Freundin. Sie findet<br />
allerdings lange Zeit nicht heraus, was<br />
ursächlich hinter dieser Veränderung<br />
steht. Erst als Julia die Schuldgefühle<br />
über den Missbrauch durch ihren<br />
Onkel Klaus (Jörg Zenker) übermannen<br />
(„Ich bin schuldig“), findet sie den<br />
Mut, ihrer Freundin Maren <strong>von</strong> diesen<br />
Missbrauchshandlungen zu erzählen.<br />
Durch die dargestellte Theater-<br />
Film-Ebene bot das Stück, aufgeführt<br />
vom <strong>Ulm</strong>er Kinder- und Jugendtheater<br />
„DIE BÜHNE“ im Roxy, einen<br />
lebensnahen theaterpädagogischen<br />
Zugang zu dieser Problematik.<br />
Additiver Teil des <strong>von</strong> Sven Wisser<br />
inszenierten (Textfassung, Regie,<br />
Gesamtkonzeption) Theaterstücks war<br />
die sich anschließende Diskussionsrunde,<br />
in der die Schauspieler für Fragen,<br />
Kritik und Anregungen durch das<br />
Publikum zur Verfügung standen. In<br />
dieser interaktiven Fragerunde wurde<br />
deutlich, welche Brisanz diese Thematik<br />
für die Schülerinnen der Klassen<br />
VAB und BEJ-K unserer <strong>Schule</strong> hat.<br />
Sie beteiligten sich sehr interessiert an<br />
der angebotenen Diskussionsrunde.<br />
Zurück im pädagogischen Alltagsgeschehen<br />
des Klassenzimmers<br />
wurde das Thema des sexuellen<br />
Missbrauchs nachhaltig durch die<br />
Pädagoginnen aufgearbeitet.<br />
Abschließend lässt sich das folgende<br />
<strong>von</strong> Sozialministerin Dr. Monika<br />
Stolz, der Schirmherrin des Projektes,<br />
gezogene Resümee zitieren: „Dieses<br />
sensible und oftmals immer noch<br />
verdrängte Thema bedarf zum Wohle<br />
unserer Kinder der stetigen Wachsamkeit<br />
und Aufmerksamkeit.“<br />
Karin Daiß, Monika Weiß<br />
Auf den Spuren der<br />
Erinnerung<br />
Ein Besuch der Klasse<br />
K2FR3 in der<br />
KZ-Gedenkstätte Dachau<br />
„Geschichtsunterricht abseits vom<br />
Klassenzimmer“, dies war der Wunsch<br />
der letztjährigen Klasse K2FR3 (2.<br />
Lehrjahr Friseure). So besuchte die<br />
Klasse am 16. Juli 2009 gemeinsam<br />
mit Herrn Ventimiglia und ihrer Gemeinschaftskundelehrerin<br />
Frau Daiß<br />
das am 22. März 1933 eingerichtete<br />
Konzentrationslager in Dachau.<br />
Bereits im Unterricht hatten wir das<br />
Thema „Nationalsozialismus“ didaktisch<br />
und methodisch handlungsorientiert<br />
aufgearbeitet, so dass einem<br />
gemeinsamen Ausflug nichts mehr im<br />
Wege stand. Dachau sollte hierbei als<br />
Beispiel „für alle Konzentrationslager,<br />
die Nationalsozialisten in ihrem<br />
Herrschaftsbereich errichtet haben“<br />
(Eugen Kogon) gesehen werden.<br />
Mittels kostengünstigem Bayernticket<br />
und nach mehrfachem Umsteigen<br />
vom Bus in Zug und S-Bahn nahm<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 15<br />
die Klasse den Ausflug in Angriff. Die<br />
Hin- und Rückfahrt dauerte jeweils<br />
drei Stunden, was sehr positiv <strong>von</strong> der<br />
Klasse aufgenommen wurde, denn so<br />
hatten die Schülerinnen und Schüler die<br />
Möglichkeit zum Austausch über den<br />
Besuch des Konzentrationslagers. Mit<br />
Unterstützung <strong>von</strong> Herrn Klaus Schultz,<br />
Diakon der ökumenischen Besucherbegleitung<br />
in der KZ-Gedenkstätte<br />
Dachau, bewegten sich die Schülerinnen,<br />
Schüler und Lehrer drei Stunden<br />
über das KZ-Gelände und tauchten in<br />
die Zeit des Nationalsozialismus ein.<br />
Erst das gewissenhafte Abschreiten<br />
des kompletten Lagers machte<br />
den Schülerinnen und Schülern die<br />
Ausmaße des Massenmordes bewusst.<br />
Die aufkommenden Fragen konnten<br />
bereits vor Ort geklärt werden<br />
und die Klasse zeigte ein sehr großes<br />
Geschichtsinteresse und Geschichtsbewusstsein,<br />
was sich vor allem beim<br />
Besuch der Häftlingsunterkünfte<br />
und des Krematoriums in einzelnen<br />
Schüleräußerungen widerspiegelte.<br />
Wichtig bei der Exkursionsplanung<br />
war das Prinzip der Nachhaltigkeit des<br />
erlernten und erlebten Wissens über die<br />
KZ-Gedenkstätte. Darüber hinaus wurde<br />
ein großer Wert auf den Bezug zu<br />
den Schülerinteressen gelegt und das<br />
Prinzip der Eigenständigkeit gefördert.<br />
Eine Woche nach dem gemeinsamen<br />
Ausflug reflektierten die Fachlehrerin<br />
und die Klasse gemeinsam<br />
nochmals über den Ausflug. Fazit:<br />
Durch die Möglichkeit, pädagogische<br />
Gestaltungsfreiräume verantwortungsvoll<br />
zu gestalten, konnte dieser<br />
Ausflug zustande kommen <strong>–</strong> eine<br />
gute und vor allem vielseitige Möglichkeit,<br />
Geschichtsunterricht abseits<br />
vom Klassenzimmer zu halten.<br />
Karin Daiß
16 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Bildkomposing: Martin Blaas, 3 BKGD 3<br />
An die Lesesucht, sich in wahnhafte,<br />
unwirkliche Welten zu verlieren,<br />
dieses über 200 Jahre alte Schlagwort,<br />
erinnerte Dr. Mahler <strong>von</strong> der Schulpsychologischen<br />
Beratungsstelle <strong>Ulm</strong><br />
zum Auftakt der eintägigen Fortbildung<br />
„Computer, Internet & Co <strong>–</strong> neue<br />
Medien, neue Chancen, neue Gefahren“,<br />
um im gleichen Atemzug mit Recht die<br />
Frage zu stellen, in welchem Maße das<br />
Tagungsthema heutzutage eine völlig<br />
andere Dimension und Situation beinhalte.<br />
Dies kompetent zu beantworten<br />
war die Aufgabe dreier Referenten.<br />
Markus Greski, Polizeihauptmeister<br />
und zuständig für Polizeiliche Prävention,<br />
referierte über Team-<strong>Ulm</strong>,<br />
Communities, Cyber-Mobbing und die<br />
Rechtsfolgen. Wenn auch durchaus „die<br />
schwarze Wolke über unserer Region“,<br />
müsse dieses Online-Magazin ernst<br />
genommen werden, allein schon weil<br />
hier über 400.000 User angemeldet<br />
sind <strong>–</strong> viele mehrfach. Abends seien<br />
gleichzeitig bis zu 15.000 User online,<br />
da<strong>von</strong> 75% über 17 Jahre alt, und die<br />
elterliche Aufforderung „gafk“ (go away<br />
from keyboard) laufe meist ins Leere.<br />
An sich ist, so Greski, nicht der Chat<br />
das Problem, sondern wie ich mich<br />
<strong>–</strong> mehr oder weniger offenherzig <strong>–</strong><br />
präsentiere. Oft werde verkannt, wie<br />
sehr sich der Einzelne hier preisgebe<br />
oder unwissentlich in anderen Profilen<br />
auftauche. Das Geschäft mit der Liebe<br />
Computer,<br />
Internet & Co<br />
münde all zu oft in Pornographie oder<br />
Pädophilie <strong>–</strong> in Straftatbestände. An<br />
dieser Grenze kratzten, sogar darüber<br />
hinaus gingen Mobbing, Happy Slapping<br />
oder Snuff (eine Schlägerei oder<br />
Hinrichtungsszene wird online gestellt)<br />
sowie Dissen (Schlechtmachen).<br />
Das Team <strong>von</strong> Team-<strong>Ulm</strong>.de versucht<br />
dem entgegenzuwirken, z.B. durch<br />
Verwarnung, Löschung des Beitrags<br />
oder Sperrung des Nutzerkontos.<br />
Pascale Sorg, Familientherapeutin<br />
und Sozialarbeiterin <strong>von</strong> der Caritas<br />
<strong>Ulm</strong>, thematisierte die Internetnutzung<br />
der Jugendlichen. Seit 2002 zeigt sich<br />
ein starker Useranstieg bei den 12- bis<br />
19-Jährigen. Vielfältig sei deren Nutzung,<br />
das Internet diene der Information,<br />
Selbstdarstellung, Kommunikation,<br />
Unterhaltung, dem Ein- und Verkauf.<br />
Als Suchmaschine und für Online-<br />
Communities nutzten es über 70%, für<br />
Spiele 30%. Bei der Frage nach der Problematik<br />
solcher Aktivitäten kommt vor<br />
allem die Nutzungsfrequenz ins Spiel.<br />
Obenan stehen die 18- bis 19-Jährigen,<br />
<strong>von</strong> denen 72% täglich online gingen:<br />
Die Partizipationsmöglichkeiten, der<br />
soziale Austausch, die positive Selbstdarstellung,<br />
der Lebensweltbezug<br />
und der Zeitvertreib faszinierten.<br />
Obwohl es bisher keine verbindliche<br />
Krankheitsdiagnose für Computersucht<br />
gibt, so Sorg, lassen sich<br />
bei dieser „substanzungebundenen<br />
Störung“ fünf Merkmale beobachten:<br />
• Einengung des Verhaltensraums<br />
(PC-Nutzung statt anderer<br />
Aktivitäten)<br />
• Kontrollverlust (Reduzierung<br />
der PC-Nutzung unmöglich)<br />
• Toleranzentwicklung (wöchentliche<br />
PC-Nutzung steigt<br />
<strong>von</strong> 10 auf über 35 Stunden)<br />
• Entzugserscheinungen (Nervosität,<br />
Gereiztheit, Ungeduld)<br />
• negative soziale Konsequenzen<br />
(Ärger mit der Familie,<br />
Leistungsabfall)<br />
In Chats (35,2%), bei Spielen ohne<br />
Geldeinsatz (11,1%), nicht zuletzt<br />
bei Erotik und Sex (9,9%) „wer-<br />
den Freunde gesammelt, die ich<br />
in der Wirklichkeit nicht habe.“<br />
Daraus lassen sich einige Erklärungen<br />
ableiten, die diesen Wunsch<br />
nach Flow, Rausch, Zeitvergessenheit<br />
und Versunkensein in der virtuellen<br />
Welt <strong>–</strong> der letztlich ja auch ein Verlorensein<br />
aufzeigt <strong>–</strong> erklärbar machen:<br />
Es ist die Neugier, sind Bedürfnisse<br />
nach Bindung und Zugehörigkeit,<br />
nach Selbstwertsteigerung, nicht<br />
zuletzt nach Lustgewinn, aber auch<br />
nach Kontrolle und Orientierung.<br />
„Computersucht“ bedinge nicht<br />
selten andere Krankheiten bzw. trete<br />
oft komorbid mit ihnen auf, so mit<br />
ADHS, Depressionen, Ängsten, einer<br />
Substanzabhängigkeit sowie Persönlichkeitsstörungen.<br />
Insofern sei es<br />
sehr wichtig, auf die Anzeichen (u.a.<br />
Übermüdung, Aufmerksamkeitsdefizite,<br />
geringe Frustrationstoleranz, wenig<br />
Anstrengungsbereitschaft, Verzögerung<br />
bei der Erledigung <strong>von</strong> Arbeitsaufträgen)<br />
zu achten, zu reagieren und<br />
professionelle Hilfe bei Sucht- und<br />
Erziehungsberatungsstellen, selbst<br />
bei Psychotherapeuten zu suchen.<br />
Neben Surfern und Chattern ganz<br />
besonders genau den Gamern auf die<br />
Finger schaute in dem letzten, das<br />
Tagesthema abrundenden Referat<br />
„Computer- und Internetsucht <strong>–</strong> Wege<br />
in und aus einer Verhaltenssucht“ der<br />
Medienpädagoge und neue Mitarbeiter<br />
der Drogenhilfe <strong>Ulm</strong>/Alb-Donau e.V.<br />
Jürgen Eberle. Ihm ging es zunächst<br />
einmal darum, die gängigen und oft<br />
benutzten Spiele aufzulisten, Marktanteile<br />
zu benennen und zwei der wohl<br />
bekanntesten beispielhaft vorzustellen.<br />
Dass Blizzard Entertainment 2009<br />
weltweit über 4 Milliarden Dollar<br />
Umsatz machte, auch mit dem Massen-<br />
Mehrspieler-Online-Rollenspiel „World<br />
of Warcraft“, kann den nicht wirklich<br />
überraschen, der versteht, warum<br />
reines Spielen einen derart hohen<br />
Abhängigkeitsfaktor in sich birgt. Die<br />
enge Vernetzung der Spieler als „Gilde“<br />
stärke den emotionalen Erlebnischarak-
ter, fördere Gruppenzwang, verlange<br />
aber zeitaufwändige Leistung. Und das<br />
attraktive, letztlich jedoch unsichere<br />
Belohnungssystem innerhalb dieses<br />
Spieles erzeuge ein auch bei Glücksspielsüchtigen<br />
nachweisbares Verhalten.<br />
Am eindringlichsten konditioniere<br />
sicherlich die Möglichkeit, für sich eine<br />
alternative Persönlichkeit zu schaffen,<br />
in der man sich wohl(er) fühle.<br />
Die Computerspielserie Grand Theft<br />
Auto (GTA), derzeit eines der höchstbewerteten<br />
Spiele, ist charakterisiert<br />
durch extreme Möglichkeiten an<br />
krimineller, rassistischer und sexistischer<br />
Gewalttätigkeit, die ungewöhnlich<br />
realistisch dargestellt wird.<br />
Auf die in diesem Kontext noch<br />
offene Frage, was bzw. wer denn diese<br />
Flucht vor der Realität bedinge, verwies<br />
Eberle auf die letzte KFN-Studie zu<br />
Computerspielabhängigkeit im Kindes-<br />
und Jugendalter <strong>von</strong> 2009, aber ebenso<br />
auf die unsere Traditionen, Werte sowie<br />
Gesellschaft stark und unabsehbar<br />
beeinflussende Globalisierung, Individualisierung<br />
und Digitalisierung.<br />
Eine abschließend gültige Antwort<br />
auf die neurobiologische Perspektive,<br />
wie sehr derartige Internetspiele „unter<br />
die Haut“ gehen, gar einer „Gehirnwäsche“<br />
ähneln und damit letztlich<br />
eine Persönlichkeit verändern können,<br />
mag noch ausstehen, aber die Forschungen<br />
des Hirnforschers Gerald<br />
Hüther zeigen durchaus, so Eberle, dass<br />
langfristige virtuelle Erlebnisse eine mit<br />
realen Reizen vergleichbare Auswirkung<br />
auf Gehirn und Mensch haben.<br />
Die aufgezeigten Gefahren durch<br />
Computer&Internet geben nun keineswegs<br />
neuen Maschinenstürmern<br />
grünes Licht, sondern sind zunächst<br />
ein wichtiger Beitrag zur Stärkung<br />
der Medienkompetenz <strong>von</strong> Elternhaus<br />
und Pädagogen. Sie sind aber auch<br />
ein Appell über die Erarbeitung eines<br />
Problembewusstseins hinaus für die<br />
Schaffung <strong>von</strong> emotionaler Sicherheit,<br />
Vertrauen und positiven Beziehungen<br />
schon innerhalb der Familie. Doch wenn<br />
dies so einfach wäre, dann benötigten<br />
wir nicht die erste Hilfe zentraler<br />
Anlauf- und Vermittlerstellen, die<br />
Beratungslehrer/-innen, die Schulpsychologische<br />
Beratungsstelle <strong>Ulm</strong>, die<br />
Drogenhilfe, die Caritas oder die Polizei.<br />
Zum Weiterlesen (im Internet!):<br />
www.klicksafe.de<br />
http://www.onlinesucht.de/ +<br />
http://www.onlinesucht.de/<br />
internetsucht_preprint.pdf<br />
http://www.rollenspielsucht.de/<br />
www.kfn.de/versions/<br />
kfn/assets/fb108.pdf<br />
Christian Schulz,<br />
Beratungslehrer<br />
Verein der Freunde<br />
und Förderer der<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Hilfe im Hintergrund und Plattform für<br />
Sponsoring und Eigeninitiative<br />
An dieser Stelle wollen wir jährlich<br />
die Aktivitäten des Fördervereins<br />
dokumentieren und auch veröffentlichen.<br />
Durch unseren Verein können<br />
pädagogische Unternehmungen<br />
gefördert werden, für die sonst<br />
kein Etat zur Verfügung steht.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ging<br />
es insgesamt doch um Unterstützungshilfen<br />
<strong>von</strong> über 15.000 Euro. Diese<br />
Fördersumme musste natürlich zuerst<br />
auch vorhanden sein. Einen großen<br />
Teil dieses Etats erbringen unsere<br />
Mitglieder durch ihre stetige Unterstützung<br />
und ebenso unsere Sponsoren.<br />
Insgesamt hatte der Förderverein<br />
Mitgliedereinnahmen in Höhe <strong>von</strong><br />
1.849 Euro. Die Spenden betrugen<br />
im gleichen Zeitraum 2.540 Euro.<br />
Wichtig ist jedoch auch, dass Eigeninitiativen<br />
für zweckbestimmte Einnahmen<br />
durchgeführt wurden. Ein Beispiel<br />
hierfür ist der Mathematik-Aufbaukurs<br />
für Schüler des Berufskollegs zum Erwerb<br />
der Fachhochschulreife aller <strong>Ulm</strong>er<br />
Beruflichen <strong>Schule</strong>n. Die Ausgaben für<br />
die Tutoren der 70 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des letzten Jahres<br />
wurden vollständig durch den Einzelbeitrag<br />
<strong>von</strong> 60 Euro bestritten. Diese<br />
Initiative organisiert und betreut seit<br />
Jahren unser Kollege Kurt Blässing.<br />
Auch die Suche nach studentischen<br />
Tutoren muss dabei gestemmt werden.<br />
Eine weitere abteilungsinterne<br />
Aktivität ist der Laborkurs der Gesundheitsabteilung,<br />
durch den die<br />
Medizinischen Fachangestellten eine<br />
Weiterbildungsmöglichkeit erhalten.<br />
Diese Weiterbildung führen Kolleginnen<br />
dieser Abteilung durch. Soweit<br />
vorhanden, kommen die Überschüsse<br />
natürlich der Abteilung zugute.<br />
Pädagogische, Vertrauen schaffende<br />
Maßnahmen stehen besonders<br />
bei Projekten in den BVJ/BEJ/<br />
VAB-Klassen im Vordergrund. Diese<br />
unterstützt der Förderverein regelmäßig<br />
schon seit vielen Jahren.<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 17<br />
Die jährlich im Frühjahr stattfindende<br />
Putzaktion der Stadt <strong>Ulm</strong>, auch<br />
Putzete genannt, unterstützen wir<br />
regelmäßig durch die Teilnahme einiger<br />
Vollzeitklassen. So reinigten unsere<br />
Schülerinnen und Schüler den Schul-<br />
Campus vom Müll in den Grünanlagen.<br />
Der Förderverein lud anschließend die<br />
beteiligten Klassen zu einem Imbiss ein.<br />
Ein anderes Umweltprojekt, das<br />
sich insbesondere mit dem Einsparen<br />
<strong>von</strong> Energie befasst, wurde über den<br />
Förderverein organisiert. Aushänge<br />
in jedem Klassenzimmer geben<br />
unseren Schülerinnen und Schülern<br />
Hinweise zur Energieeinsparung.<br />
Für unsere Vollzeitschulen, insbesondere<br />
für unsere Fachschulen,<br />
sind regelmäßig Ausgaben für Werbemaßnahmen<br />
und Zeitungsanzeigen<br />
erforderlich. Der Förderverein konnte<br />
diese mit fast 2.200 Euro unterstützen.<br />
An dieser Stelle ergeht ein herzliches<br />
Dankeschön an alle Mitglieder<br />
und Sponsoren unseres Vereines. Die<br />
Spenden kamen im letzten Jahr <strong>von</strong><br />
der Sparkasse <strong>Ulm</strong>, der Fa. EvoBus, der<br />
Fa. Karl Höhn GmbH, der Fa. Maka, der<br />
IHK und der HK, der ’FUG <strong>–</strong> Umwelt<br />
macht <strong>Schule</strong>’ und der Friseurinnung.<br />
Unser Förderverein bietet Unterstützung<br />
für die Arbeit unserer engagierten<br />
Kolleginnen und Kollegen. Es<br />
wäre natürlich auch wünschenswert,<br />
wenn alle Kolleginnen und Kollegen<br />
oder aber auch Ausbildungsbetriebe<br />
und Geschäftspartner Mitglied in<br />
diesem Förderverein wären. Vielleicht<br />
ergreifen Sie gerade nun die Initiative,<br />
um sich bei uns als Mitglied<br />
anzumelden. Das Anmeldeformular<br />
erhalten Sie über die Schulleitung.<br />
Wolfgang Ritt
18 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Dem Leben Farbe geben<br />
Das Konzept der Sinnzentrierten<br />
Pädagogik in der <strong>Schule</strong><br />
„Ein Mensch, der Sinn anstrebt,<br />
wird einerseits glücklich und andererseits<br />
leidensfähig.“ (V. E. Frankl)<br />
Dieses Zitat formulierte Viktor E.<br />
Frankl, Arzt und Philosoph sowie<br />
international anerkannter Experte für<br />
Sinnfragen und Gründer der Logotherapie<br />
und Existenzanalyse, der<br />
sog. „Dritten Wiener <strong>Schule</strong>“ nach<br />
Sigmund Freud und Alfred Adler.<br />
Wie ist dieser Gedanke einer grundlegenden<br />
Sinn-Strebigkeit des Menschen<br />
in die Pädagogik zu übertragen? Da<br />
gilt es zunächst die Frage: „Was ist der<br />
Mensch?“ zu klären. Worin unterscheidet<br />
sich der Mensch vom Tier?<br />
Anlage (Erbgut) und Lage (schicksalhafte<br />
Bedingungen wie Umfeld, Milieu)<br />
prägen den Menschen in seinem Dasein<br />
in der Welt sowie auch die Tiere in ihrer<br />
Umwelt.<br />
Tatsächlich können sich weder Tier<br />
noch Mensch die Zeit aussuchen, in die<br />
sie geboren werden, noch die Genetik<br />
oder das Umfeld wählen. Das klingt<br />
sehr ernüchternd und könnte beim<br />
Menschen Desinteresse an den eigenen<br />
Fähigkeiten und an der Mitgestaltung<br />
der Welt auslösen: Resignation, Dau-<br />
erjammern, Antriebslosigkeit, „Null-<br />
Bock-auf-Nix“, No-future-Stimmung,<br />
Aggression, Flucht in die Sucht oder<br />
Depression sind scheinbar logische<br />
Konsequenzen. Doch wir ahnen intuitiv,<br />
dass dies noch nicht den Menschen in<br />
seinem wahren Wesen kennzeichnet.<br />
Viktor E. Frankl bestimmt in seinem<br />
Menschenbild der Logotherapie (Sinn-<br />
Lehre) den wesentlichen Unterschied<br />
zwischen Tier und Mensch im Seinsverständnis.<br />
Was ist also das entscheidend<br />
Humane? Was macht den Menschen<br />
zum Menschen?<br />
Der Mensch kann zu seiner Lage und<br />
Anlage, zu seinen Bedingungen Stellung<br />
nehmen, über sich und sein Da-<br />
Sein nachdenken und seinen persönlichen<br />
Beitrag für die Welt frei wählen.<br />
In jeder Situation hat der Mensch die<br />
Möglichkeit, in Freiheit zu entscheiden,<br />
was <strong>von</strong> ihm ausgehen soll. In konkreten<br />
Situationen muss er nicht auf<br />
Bedingungen blind reagieren, sondern<br />
er kann human agieren und Leben<br />
kreativ, sinnorientiert gestalten <strong>–</strong> trotz<br />
gegebener Bedingungen.<br />
Auf die aktuelle Schulsituation übertragen<br />
bedeutet dies: SchülerInnen,<br />
KollegInnen, DirektorInnen, Eltern,<br />
Politikerentscheidungen, Zeitgeistproblematik,<br />
Wirtschaftskrise etc. stellen<br />
zwar „schicksalhafte“ Bedingungen dar,<br />
doch jeder Einzelne ist aufgefordert,<br />
diese nach bestem Wissen und Gewissen<br />
zu gestalten. Oder in Frankls Worten<br />
gesagt: „Menschliches Verhalten<br />
wird nicht <strong>von</strong> Bedingungen diktiert,<br />
die der Mensch antrifft, sondern <strong>von</strong><br />
Entscheidungen, die er selber trifft.“<br />
So weit, so gut, es wäre aber noch zu<br />
wenig, käme nicht noch der Sinnaspekt<br />
dazu. Was ist der Sinn des Lebens? „Jeder<br />
Mensch ist zutiefst <strong>von</strong> einem Sehnen<br />
und Streben beseelt, für etwas oder<br />
jemanden gut zu sein, für eine Aufgabe<br />
oder für einen Menschen da zu sein.“<br />
So lautet das empirisch nachgewiesene<br />
Urmotivationskonzept Viktor E. Frankls.<br />
Weiß der Mensch heute darum, wofür<br />
er lebt? Jeder Mensch hat aufgrund<br />
seiner spezifischen Anlagen und seiner<br />
spezifischen Situation die Aufgabe,<br />
Einmaliges und Einzigartiges zu verwirklichen.<br />
Zu jedem Menschen gibt es<br />
eine persönliche Entsprechung auf der<br />
Welt, einen vorfindlichen Sinnanruf,<br />
der darauf wartet, <strong>von</strong> ihm persönlich<br />
wahrgenommen und verwirklicht zu<br />
werden. Genau daraus leitet Frankl die<br />
Einmaligkeit, Unersetzbarkeit und Würde<br />
jedes einzelnen Menschen ab.<br />
„Das Leben selbst ist es, das dem<br />
Menschen Fragen stellt. Er hat nicht<br />
zu fragen, er ist der vom Leben her<br />
Befragte, der dem Leben zu antworten<br />
<strong>–</strong> das Leben zu verantworten<br />
hat.“ Gerade das Bewusstsein der<br />
Verantwortlichkeit macht den Menschen<br />
hellhörig und hellsichtig in<br />
der Wahl seiner Entscheidungen.<br />
Conclusio:<br />
Der Mensch ist in seiner freien Wahl<br />
entscheidendes Sein und verantwortlicher<br />
Mitgestalter seiner Person und<br />
seiner Umwelt - und damit der Welt,<br />
unabhängig <strong>von</strong> den Bedingungen, die<br />
er vorfindet.<br />
Sinnvolles Tun<br />
macht Freude<br />
fördert mehr innere Ruhe<br />
schafft mehr innere Harmonie und<br />
verstärkt die Einsatzbereitschaft<br />
und die Belastbarkeit.<br />
Wendelin Ruchti
VAB und Kontiki <strong>–</strong> ein gelungenes Kunstprojekt<br />
An einem Montag Mitte Februar<br />
trafen zwölf gespannte Schülerinnen<br />
der VAB-Klasse im Stadtregal in <strong>Ulm</strong><br />
ein, um dort für eine knappe Woche<br />
an einem Kunstprojekt teilzunehmen.<br />
Gemeinsam mit Frau Winterer und<br />
Herrn Eberwein <strong>–</strong> Mitarbeitern der<br />
Kunstschule Kontiki <strong>–</strong> beschäftigten<br />
sich die Mädchen mit verschiedenen<br />
Portraits. Basierend auf einem geschichtlichen<br />
Rückblick lernten die<br />
Schülerinnen wesentliche Aspekte<br />
des Portraits kennen. Anhand zahlreicher<br />
praktischer Übungen wurden<br />
den Mädchen räumliche Grundlagen<br />
im Zusammenhang mit der Herstellung<br />
eines Tonkopfes verdeutlicht.<br />
Bereits am zweiten Tag begannen die<br />
Schülerinnen mit der Herstellung der<br />
Tonköpfe. Dabei konnten die Mädchen<br />
wählen, ob sie sich selbst oder<br />
eine Mitschülerin darstellen. Während<br />
die Rohform zügig erarbeitet wurde,<br />
benötigten die Schülerinnen bei der<br />
Ausgestaltung der Gesichtszüge Geduld<br />
und Durchhaltevermögen. Immer<br />
wieder stand die Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen, der anderen Person<br />
und dem Aussehen im Vordergrund.<br />
Die praktische Arbeit ermöglichte es<br />
den Schülerinnen, sich selbst und<br />
ihre Klassenkameradinnen wesentlich<br />
differenzierter und bewusster wahrzunehmen.<br />
Ausgehend <strong>von</strong> den Portraits<br />
entstanden Phasen der Selbstreflexion<br />
und nicht zuletzt der Selbstakzeptanz.<br />
Das Tonprojekt bei Kontiki stellt den<br />
Beginn einer umfassenden Unterrichtseinheit<br />
im VAB dar, deren wesentliches<br />
Ziel die Verbesserung der Eigenwahrnehmung<br />
und des Selbstschutzes ist.<br />
Die Schülerinnen lernen <strong>–</strong> aufbauend<br />
auf der praktischen Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Person <strong>–</strong> sich<br />
selbst zu schätzen und sich vor Übergriffen<br />
und Missbrauch zu schützen.<br />
Besonders erfreulich war zu beobachten,<br />
wie motiviert und konzentriert<br />
die Schülerinnen ans Werk gingen. Die<br />
Mädchen identifizierten sich rasch mit<br />
ihrem Kunstwerk und arbeiteten sehr<br />
produktorientiert. Vor allem schwache<br />
Schülerinnen zeigten ungeahnte<br />
Fähigkeiten. Im praktischen Tun wurde<br />
die existierende Leistungshierarchie<br />
der Klasse durchbrochen. Das Lob und<br />
die Anerkennung durch die Mitschülerinnen<br />
stärkte das Selbstbewusstsein<br />
der Mädchen und das Vertrauen in die<br />
eigene Handlungsfähigkeit. Ton als<br />
Material bietet sich aufgrund seiner<br />
Eigenschaften für diese Arbeit an, da<br />
eventuelle Fehler problemlos korrigiert<br />
und beliebig viele Veränderungen<br />
vorgenommen werden können. So<br />
schufen alle Teilnehmerinnen innerhalb<br />
einer knappen Woche gelungene<br />
Tonköpfe, auf die sie stolz sind. Diese<br />
werden wir im Anschluss an das Projekt<br />
ausstellen und den Eltern während<br />
eines Elternabends präsentieren.<br />
Abschließend lässt sich zu dem<br />
Kunstprojekt sagen, dass der etwas<br />
andere Unterricht allen Beteiligten<br />
und insbesondere den Schülerinnen<br />
großen Spaß bereitet hat. Auf diesem<br />
Wege möchte ich mich stellvertretend<br />
für die Schülerinnen der VAB-Klasse<br />
beim Förderverein der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
bedanken,<br />
der unser Kunstprojekt durch seine<br />
Unterstützung ermöglicht hat. Ein<br />
weiterer Dank geht an die Mitarbeiter<br />
<strong>von</strong> Kontiki, die sich mit viel Engagement<br />
und Fingerspitzengefühl<br />
auf eine völlig neue Klientengruppe<br />
eingelassen haben. Das Projekt setzte<br />
bei allen Beteiligten Lernprozesse in<br />
Gang und stellte eine positive Bereicherung<br />
des Schulalltages dar.<br />
Monika Schilling<br />
1 Anm. d. Red.:<br />
VAB = Vorqualifizierungsjahr<br />
Arbeit und Beruf<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 19<br />
Ein Mann mit<br />
37 Frauen unterwegs<br />
Zahnmedizinische Fachangestellte<br />
weit gereist <strong>–</strong><br />
Abschlussfahrt nach Prag<br />
vom 2. bis 5. Juli 2009<br />
Nachdem unsere erste mehrtägige<br />
Abschlussfahrt 2008 nach Amsterdam<br />
ein großartiges Erlebnis gewesen war,<br />
konnten wir unsere nächsten Prüfungsklassen<br />
kaum bremsen. Aufgrund<br />
des guten Klassenklimas in unseren<br />
beiden Klassen G3ZF2 und G3ZF3<br />
planten wir zu Beginn des Schuljahres<br />
die Abschlussfahrt nach Prag.<br />
Nach lernintensiven Wochen im<br />
April/Mai und absolvierter schriftlicher<br />
Schulabschlussprüfung kam der heiß<br />
ersehnte Tag: Donnerstag, 2. Juli 2009.<br />
Die 36 fröhlich gelaunten Mädels<br />
sorgten bereits für gute Stimmung<br />
im Bus. Nach 9 Stunden erreichten<br />
wir endlich unser gebuchtes Hotel:<br />
Prag 7 A&O Hostel City. Trotz<br />
einiger Überraschungen war das<br />
Personal sehr freundlich und unser<br />
Stimmungsbarometer stieg.<br />
Nach der ersten Stadterkundung am<br />
Abend bei sommerlichen Temperaturen<br />
mit Karlsbrücke, Wenzelsplatz, einem<br />
Einkehrschwung bei McDonalds und<br />
dem anschließenden Discobesuch, war<br />
die Welt für unsere Mädels, einschließ-<br />
lich uns Betreuer, in Ordnung!<br />
Auf dem „Kulturprogramm“ in den<br />
nächsten beiden Tagen stand: Stadtführung,<br />
Laterna Magica, Schifffahrt<br />
auf der Moldau, Shopping, abendliches<br />
Styling mit Discobesuch.<br />
Den letzten Abend verbrachten<br />
wir alle in der größten Disco an der<br />
Karlsbrücke <strong>–</strong> KARLOVY LAZNE<br />
DISCO <strong>–</strong> ein Höhepunkt für unsere<br />
36 Mädels, sie schwebten mit funkelnden<br />
Augen, lachenden Gesichtern<br />
übers Parkett <strong>–</strong> eine lange, heiße<br />
Nacht <strong>–</strong> der letzte Abend eben.<br />
Das Resümee der Schülerinnen:<br />
„Prag ist eine wunderschöne Stadt.<br />
Corinna Leinauer-Wolff<br />
und Thomas Weberruß
20 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
MEISTERSCHULE FÜR BRAUER UND MÄLZER ULM<br />
Offizielle Meisterfeier in <strong>Ulm</strong><br />
Diese nahm die BRAUWELT zum<br />
Anlass, mit Studienrat Markus Graf,<br />
Dipl.-Ing. Brauwesen, und Dipl.-<br />
Brm. Thorsten Jauch, Hirschbrauerei<br />
Wurmlingen, Mitglied des Prüfungsausschusses,<br />
über die Aufgaben und<br />
Ziele der Meisterschule für Brauer und<br />
Mälzer an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> in <strong>Ulm</strong>/Donau zu sprechen.<br />
Die Fachschule für Brauer in <strong>Ulm</strong> geht<br />
seit zwei Jahren neue Wege. Neben<br />
dem theoretischen Wissen runden die<br />
angehenden Braumeister ihre Ausbildung<br />
durch Präsentation und Verkostung<br />
selbst kreierter „Meistersude“ vor<br />
der Prüfungskommission ab. Durch<br />
handwerkliches Können gelang es<br />
den Absolventen auch in diesem Jahr,<br />
Produkte mit hervorragender Qualität<br />
und pfiffigen Namen vorzustellen.<br />
Für die Biere „Schwarzer Peter“, „Sud<br />
66“, „Steinlager hell“ und „Straußen<br />
Märzen“ wurden sogar noch Ideen<br />
zu deren Vermarktung präsentiert.<br />
Ausgezeichnet <strong>von</strong> der Handwerkskammer<br />
<strong>Ulm</strong> wurde Alexander Schneider,<br />
Familienbrauerei Bauhöfer, <strong>Ulm</strong>/Renchen,<br />
für die hervorragenden Leistungen<br />
und den Sud „Schwarzer Peter“.<br />
Erfolgreiche, moderne Ausbildung<br />
Die Ausbildung in <strong>Ulm</strong> soll in erster<br />
Linie technologisches Wissen mit handwerklichem<br />
Können vermitteln, und das<br />
in einem immer moderner werdenden<br />
Umfeld. Deshalb wurden in den letzten<br />
Jahren zahlreiche Investitionen in Labor,<br />
Technikum sowie Versuchsbrauerei<br />
Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift „Brauwelt“,<br />
Nr. 49, 2009, Seite 1488<br />
Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung<br />
des Autors Michael Schmitt und des Verlages<br />
Hans Carl aus Nürnberg.<br />
getätigt. Das Lehrerkollegium setzt sich<br />
aus anerkannten Fachleuten mit fachspezifischen<br />
Ausbildungen zusammen.<br />
Die nach eigenen Angaben weltweit<br />
einzige deutschsprachige, staatliche<br />
Vollzeitschule für Brauer und Mälzer<br />
konnte in den zurückliegenden Jahren<br />
wachsende Teilnehmerzahlen für<br />
ihren Meisterkurs verzeichnen. 2008<br />
verdoppelte sich die Zahl der Absolventen<br />
auf 17 und stabilisierte sich<br />
2009 bei 15. Diese Zahlen belegen die<br />
positive Resonanz der Braubranche<br />
auf die Neuerungen, die in <strong>Ulm</strong> in den<br />
letzten Jahren durchgeführt wurden.<br />
Steckbrief der Meisterausbildung<br />
Die Ausbildung zum Brau- und<br />
Malzmeister in Vollzeitunterricht dauert<br />
ein Jahr bzw. zwei Semester. Der Kurs<br />
beginnt jeweils nach den Sommerferien<br />
des Landes Baden-Württemberg.<br />
Erteilt werden wöchentlich circa 40<br />
Unterrichtsstunden in den Bereichen<br />
Technologie, Chemie, Physik, Biologie,<br />
Mathematik, Maschinenkunde,<br />
Deutsch, Rechtskunde, Buchführung,<br />
Marketing und Controlling, Arbeitspädagogik<br />
und Computertechnik. Neben<br />
diesem theoretischen Unterricht geht<br />
es im fachpraktischen Teil der Ausbildung<br />
um die Fächer Technologie der<br />
Malz-, Würze- und Bierherstellung,<br />
Mikrobiologie, Chemisch-technische<br />
Analyse und Maschinentechnik.<br />
Nach jedem Semester erhalten die<br />
Teilnehmer ein Zeugnis. Die Meisterprüfung<br />
kann nach dem 2. Semester<br />
an der Handwerkskammer <strong>Ulm</strong><br />
abgelegt werden. Voraussetzung für<br />
die Zulassung ist der Gesellenbrief<br />
und möglichst viel Praxiserfahrung.<br />
Die reinen Studiengebühren belaufen<br />
sich auf circa 350 Euro pro Semester.<br />
Günstige Unterkunft bietet das<br />
Brauerinternat, getragen <strong>von</strong> einem<br />
Förderverein der Brauindustrie. Das Internat<br />
steht in erster Linie den Lehrlingen<br />
zur Verfügung, kann aber auch <strong>von</strong><br />
Meisteranwärtern belegt werden. Es<br />
liegt in unmittelbarer Nähe zur <strong>Schule</strong>.<br />
Den Höhepunkt der Ausbildung<br />
stellen neben den Prüfungen<br />
die Meistersude dar.<br />
Berufsschule für Brauer und Mälzer<br />
Schwerpunkt der Landesfachschule<br />
für Brauwesen an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong>, Abteilung Nahrung,<br />
ist die Ausbildung zum Gesellen,<br />
die im dualen System erfolgt: in der<br />
Brauerei/Mälzerei und im Blockunterricht<br />
in der <strong>Schule</strong>. Pro Schuljahr befindet<br />
sich der Auszubildende zweimal<br />
sechs Wochen im Blockunterricht in<br />
<strong>Ulm</strong>. Die Auszubildenden kommen aus<br />
Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,<br />
Rheinland-Pfalz und dem Saarland.<br />
Sogar aus Luxemburg und Namibia<br />
kommen manchmal Auszubildende<br />
nach <strong>Ulm</strong> an die <strong>Schule</strong>. Durchschnittlich<br />
legen etwa 55 Auszubildende pro<br />
Jahr in <strong>Ulm</strong> ihre Gesellenprüfung ab.<br />
Michael Schmitt
Am Mittwoch, 22. Juli 2009, war es<br />
soweit! Nach einem anstrengenden<br />
Vollzeit-Schuljahr und eben bestandener<br />
Abschlussprüfung der Berufsfachschule<br />
Drucktechnik begaben wir<br />
uns auf große Fahrt nach Offenbach.<br />
Der Druckmaschinenhersteller manroland<br />
AG, weltweit zweitgrößter<br />
Hersteller <strong>von</strong> Drucksystemen, hatte<br />
uns zu einem zweitägigen Aufenthalt<br />
an den Main eingeladen.<br />
Zu einer christlichen Zeit - um 9:00<br />
Uhr - konnten wir am Hauptbahnhof<br />
in <strong>Ulm</strong> in den ICE einsteigen. Wir<br />
genossen die rasante Fahrt in diesem<br />
Hightech-Zug mit guten Gewissen,<br />
dass die spendable Firma manroland<br />
für alle Kosten aufkommt.<br />
Mit zwei Taxen wurden wir durch Offenbach<br />
gefahren, um <strong>von</strong> dem für uns<br />
zuständigen Gebietsverkaufsleiter Herrn<br />
Michael Roth und <strong>von</strong> seinem Kollegen<br />
Reiner Licha in Empfang genommen zu<br />
werden. Gleich zur Begrüßung ließen<br />
die Gastgeber in einer nahegelegenen<br />
Pizzeria die besten Speisen auftischen.<br />
Durch das gute Essen konnten<br />
wir genug Reserven mobilisieren,<br />
um das umfangreiche Nachmittagsprogramm<br />
in Angriff zu nehmen.<br />
Zunächst durften wir an einem<br />
internen Druckversuch mit anschließender<br />
Inlineveredelung teilnehmen<br />
<strong>–</strong> verständlicherweise waren dabei<br />
Kameras nicht erwünscht. Die Firmenmitarbeiter<br />
stellten uns dann das so<br />
genannte GraphikCenter vor. In einem<br />
modernen Bau sind hier die neuesten<br />
Druckmaschinenmodelle installiert und<br />
stehen voll einsatzfähig für Kundendemos<br />
und Versuchsdrucke bereit. Hier<br />
schlägt ein Druckerherz höher, und<br />
die Augen bekommen einen seltsamen<br />
Glanz. An ewig langen und großformatigen<br />
Maschinen erhielten wir alle<br />
Antworten auf unsere neugierigen<br />
Fragen, tiefe Einblicke in die hoch<br />
entwickelte Maschinentechnologie und<br />
staunten über den computergesteuerten<br />
Leitstand mit mehreren Monitoren.<br />
Auch um unser leibliches Wohl<br />
kümmerten sich unsere Gastgeber<br />
in bemerkenswerter Weise. So konnten<br />
wir jederzeit zwischen kalten<br />
und warmen Getränken wählen und<br />
es uns richtig gut gehen lassen.<br />
Dann machten wir uns auf, um die<br />
Produktionshallen und Fertigungstrassen<br />
zu besichtigen. Hier wurden wir<br />
Zeugen bei der kompletten Entstehung<br />
<strong>von</strong> Druckmaschinen, begonnen<br />
vom Guss der gewaltigen Seitenteile<br />
und Zylinder über deren Bearbeitung<br />
bis zum Einsetzen der verschiedenen<br />
Komponenten und schließlich dem<br />
fertigen Abdruck der Maschine.<br />
Taxis wiederum brachten uns zu<br />
unserem Hotel. Die Unterkunft war<br />
überwältigend, und einige machten<br />
voller Begeisterung Gebrauch vom<br />
vielfältigen Angebot im Haus. Saunagänge<br />
und Übungen im Fitnessstudio<br />
standen auf dem Programm. Jens und<br />
Felix hatten sogar noch soviel Kraft,<br />
dass sie sich zum Jogging aufmachten.<br />
Zum Abendessen wurden wir eingeladen<br />
in die exklusive Hemingway-<br />
Lounge. Hier konnten wir verschiedene<br />
Fischspezialitäten genießen. Für<br />
so manchen unserer Truppe wurde<br />
dieser Abend zur größten Herausforderung<br />
unserer zweitägigen<br />
Exkursion, woran sie am Folgetag<br />
noch schwer zu leiden hatten.<br />
Doch auch die starken Nachwehen<br />
konnten nicht da<strong>von</strong> abhalten, kräftig<br />
beim reichlichen Frühstücksbuffet<br />
zuzulangen. Danach nahmen wir<br />
im GraphikCenter an einer weiteren<br />
Produktdemo teil. Die Begeisterung<br />
an der neuesten Technik war auch<br />
an diesem zweiten Tag ungebrochen.<br />
Bei allen dargebotenen Druckpostern<br />
durften wir uns reichlich<br />
bedienen, so dass wir schon halbe<br />
Bäume durch die Gegend trugen.<br />
Eigens für uns referierte Herr Licha<br />
<strong>von</strong> manroland mit einer Präsentation<br />
über die Gewichtung einer<br />
optimalen Maschinenwartung. Zunehmend<br />
interessanter wird dabei<br />
die Vernetzung der Druckmaschinen<br />
für eine sofortige Fehlerdiagnose<br />
durch Spezialisten in der Firma.<br />
Beim abschließenden Mittagessen<br />
reflektierten wir die viel zu<br />
schnell vergangenen zwei Tage und<br />
bedankten uns herzlich bei unseren<br />
großzügigen Gastgebern.<br />
Alle konnten viele interessante Eindrücke<br />
und schön gedruckte Poster mit<br />
nach Hause nehmen. Und ich denke,<br />
die manroland AG setzt auf die richtige<br />
Philosophie <strong>–</strong> denn die Schüler <strong>von</strong><br />
heute sind die Kunden <strong>von</strong> morgen.<br />
Walter Burkhardt<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 21<br />
Besuch bei der Firma<br />
Projekt Pfettendach<br />
manroland AG Für Technische Zeichnerinnen und<br />
Zeichner im Bauhandwerk („Bauzeichner/innen“)<br />
ist es wichtig, die<br />
Objekte, die sie zeichnerisch darstellen<br />
sollen, auch aus der Praxis zu<br />
kennen, sprich: Sie sollten sie selbst<br />
schon einmal hergestellt haben. Der<br />
praktische Unterricht in der Bauwerkstatt<br />
dient diesem Zweck, indem<br />
projekt- und lernfeldorientiert<br />
Fachkenntnisse vermittelt werden.<br />
Als Beispiel sei hier das Projekt „Pfettendach“<br />
aufgeführt, bei dem mit Hilfe<br />
<strong>von</strong> schriftlichen Arbeitsanweisungen<br />
das Modell eines Dachstuhles herzustellen<br />
war. Die Schülerinnen Sonja Ansorge<br />
und Sabrina Hörandl aus der Klasse<br />
1BFBZ (Berufsfachschule Bauzeichner)<br />
beschreiben in der folgenden Abhandlung<br />
den Arbeitsablauf aus ihrer Sicht:<br />
Wir beginnen mit einem Aufriss<br />
im Maßstab 1:2.<br />
Dann folgt das Anreißen und Ausarbeiten<br />
des Schwellenkranzes. Hier sind<br />
rechtwinklige Überblattungen auszuführen,<br />
die mit der Gestellsäge und<br />
dem Stemmeisen hergestellt werden.<br />
Die Pfosten werden angerissen<br />
und ausgesägt. An beiden Enden<br />
werden Zapfen mit der Gestellsäge<br />
und dem Stemmeisen hergestellt. Im<br />
Schwellenkranz werden die dazugehörigen<br />
Zapfenlöcher ebenfalls mit<br />
dem Stemmeisen ausgearbeitet.<br />
Die Firstpfette wird angerissen<br />
und zugesägt. Die Zapfenlöcher zu<br />
den Zapfen an den Pfosten werden<br />
mit dem Stemmeisen hergestellt.<br />
Nun werden Verstrebungen aufgezeichnet,<br />
ausgesägt und zwischen<br />
Firstpfette und Pfosten angebracht. Es<br />
werden kleine Holzstützen am Fuße<br />
der Pfosten und unter die Firstpfette<br />
genagelt. Diese Verstrebungen<br />
stabilisieren die Konstruktion.<br />
Jetzt werden mit Hilfe der<br />
Zeichnung (Aufriss) die Sparren<br />
angerissen, auf Länge gesägt<br />
und die Kerben ausgearbeitet.<br />
Nach dem Aufsetzen der Sparren<br />
folgt das Richtfest.<br />
Walter Wanner
22 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Lehrerverbände stellen sich vor<br />
Verband der Lehrerinnen<br />
und Lehrer an<br />
beruflichen <strong>Schule</strong>n in<br />
Baden-Württemberg<br />
e.V.<br />
(Berufsschullehrerverband BLV)<br />
Derzeit verspürt jede Kollegin und<br />
jeder Kollege einen sich langsam vollziehenden<br />
Wandel. Die unangefochtene<br />
Institution <strong>Schule</strong> muss sich immer<br />
mehr zum Dienstleistungsanbieter für<br />
seine Kunden verändern. Das fängt<br />
an durch unsere Qualitätsentwicklung<br />
OES und führt über Veränderungen im<br />
Unterricht, wie die breite Einführung<br />
<strong>von</strong> Lernfeldern, bis zur Abgrenzung<br />
gegenüber immer größerer Konkurrenz<br />
auf dem freien Markt der Privatschulen.<br />
Alle diese Veränderungen bringen<br />
in der Summe jeder einzelnen Lehrkraft<br />
zwangsläufig einen erheblichen<br />
Mehraufwand. Um einen sicheren<br />
Arbeitsplatz zu erhalten, müssen wir<br />
langfristig unseren Beitrag dafür<br />
leisten und Mehrbelastungen in Kauf<br />
nehmen. Auch die Einbrüche auf dem<br />
Die Gewerkschaft<br />
Erziehung und Wissenschaft<br />
(GEW) ist in<br />
Baden-Württemberg<br />
die stärkste und größte<br />
Interessenvertretung<br />
für den pädagogischen Bereich. Wir<br />
haben landesweit 46.000 Mitglieder,<br />
wieder mit steigender Tendenz:<br />
verbeamtete und angestellte Lehrkräfte<br />
an allen Schularten, Hochschulen und<br />
Universitäten, Erzieher und Erzieherinnen,<br />
Studentinnen und Studenten.<br />
Uns abhängig Beschäftigten wird<br />
nichts geschenkt. Zur Verteidigung und<br />
Verbesserung der Einkommen und der<br />
Arbeitsbedingungen ist es notwendig,<br />
organisiert Druck zu machen, dafür<br />
zu kämpfen. Von den (wenn auch in<br />
den vergangenen Jahren minimalen)<br />
Erhöhungen der Bezüge und Gehälter<br />
Finanzmarkt mit den vielfältigen staatlichen<br />
Absicherungen wie das Konjunkturpaket<br />
II müssen über kurz oder<br />
lang durch Vater Staat an anderer Stelle<br />
wieder eingespart werden. An diesen<br />
Tatsachen kann sich jeder einzelne<br />
Kollege selbst ausrechnen, dass die<br />
kommenden Zeiten unsere Aufgaben als<br />
Lehrer nicht einfacher machen werden.<br />
Deshalb ist es ein gutes Gefühl, sich<br />
als Mitglied in einer starken Gemeinschaft<br />
zu wissen. Der Berufsschullehrerverband<br />
(BLV) bietet einen sicheren<br />
Rundumschutz für seine Mitglieder.<br />
Neben einer berufsspezifischen Interessenvertretung<br />
wie Anhebung der<br />
Bezüge für neu eingestellte Lehrkräfte<br />
an beruflichen <strong>Schule</strong>n, der bedarfsgerechten<br />
Erhöhung der Lehrerstellen<br />
im beruflichen Bereich, der unterbrechungsfreien<br />
Beschäftigung nach<br />
dem erfolgreichen Referendariat,<br />
attraktiven Fort- und Weiterbildungsangeboten,<br />
Verkürzung überlanger<br />
Wartezeiten bei Beförderungen und<br />
Durchsetzung der Gesundheits- und<br />
Arbeitssicherheitsvorschriften bietet<br />
eine Mitgliedschaft im BLV weit mehr.<br />
der Lehrkräfte profitieren alle, aber<br />
erstritten wurden sie durch teilweise<br />
heftig geführte Tarifauseinandersetzungen,<br />
vorwiegend <strong>von</strong> unseren in<br />
ver.di organisierten Kolleginnen und<br />
Kollegen im öffentlichen Dienst.<br />
Die Lage der Referendarinnen und<br />
Referendare liegt uns am Herzen. Nach<br />
dem Willen des Kultusministeriums<br />
sollen Schulleitungen bis zu 24 Stunden<br />
„freiwillige“ Mehrarbeit im Monat<br />
anordnen dürfen, die dann niedriger<br />
bezahlt wird als bei ausgebildeten<br />
Lehrkräften. Hier wird eine Situation<br />
der Abhängigkeit für Sparmaßnahmen<br />
ausgenutzt. Dabei wird die Arbeit der<br />
Referendare ohnehin unzureichend entlohnt.<br />
Die GEW ist für die Erhöhung der<br />
Grundbezüge auf 1600 Euro und für<br />
die Weiterbeschäftigung und Bezahlung<br />
während der Sommerferien. Be-<br />
Für einen monatlichen Beitrag <strong>von</strong><br />
12 Euro bei vollbeschäftigten Wissenschaftlichen<br />
Lehrkräften und einem<br />
Monatsbeitrag <strong>von</strong> 9 Euro bei vollbeschäftigten<br />
Technischen Lehrkräften<br />
stehen den Mitgliedern eine ganze<br />
Reihe engagierter kompetenter Berater<br />
für alle individuellen Situationen zur<br />
Seite. Das verbandseigene BLV-Magazin<br />
unterrichtet regelmäßig über interessante<br />
Veranstaltungen. Neben einem<br />
Rechtsschutz steht jedem Mitglied auch<br />
eine ganze Reihe <strong>von</strong> Versicherungen<br />
wie eine kostenfreie Diensthaftpflicht<br />
mit Schlüsselversicherung zu.<br />
In Baden-Württemberg vertritt der<br />
BLV die Interessen <strong>von</strong> 10.000 Lehrerinnen<br />
und Lehrern des beruflichen<br />
Schulwesens. Helfen Sie mit durch<br />
Ihre Mitgliedschaft, diesen Verband<br />
weiter zu stärken, und verändern Sie<br />
ihre Position vom Trittbrettfahrer zu<br />
einem aktiven Mitglied. Als Verbandsbeauftragter<br />
der <strong>Schule</strong> stehe ich<br />
Ihnen jederzeit und gerne für persönliche<br />
Rückfragen zur Verfügung.<br />
Walter Burkhardt<br />
kanntlich müssen sich auch „Übernommene“<br />
in den Sommerferien arbeitslos<br />
melden und ggf. Sozialhilfe beziehen.<br />
Im Gegensatz zum Beamtenbund<br />
lehnen wir die Verlängerung der Lebensarbeitszeit<br />
(Pension / Rente mit<br />
67) ab. Seit vielen Jahren fordern wir<br />
kleinere Klassen für ein besseres Lernen<br />
und für die Entlastung der Lehrkräfte.<br />
Die <strong>von</strong> mir dargelegte Grundrichtung<br />
können die Kolleginnen und Kollegen<br />
stärken <strong>–</strong> z.B. durch die Stimme für<br />
die GEW-Liste bei den anstehenden<br />
Bezirks- und Hauptpersonalratswahlen.<br />
Axel Korn
INSPIRATIONEN <strong>–</strong><br />
EMOTIONEN <strong>–</strong><br />
ERFAHRUNGEN ...<br />
... diese drei Punkte zeichnen eine<br />
gelungene Firmenbesichtigung aus!<br />
Firma Blum, Möbelbeschläge <strong>–</strong><br />
Carbone Interieur Design <strong>–</strong> Schreinerei<br />
Marquart <strong>–</strong> 3 Topfirmen, die gerade<br />
in ihrer Unterschiedlichkeit den Reiz<br />
dieser interessanten Exkursion der<br />
Meisterklasse Schreiner in die Schweiz<br />
am 28. und 29.1.2010 ausmachten.<br />
INSPIRATIONEN:<br />
Nach einer abenteuerlichen Fahrt<br />
durch dichtes Schneetreiben war<br />
das erste Ziel der Weltmarktführer<br />
in der Beschlagtechnik für Möbel,<br />
die Fa. Blum in St. Margarethen.<br />
Intelligente Öffnungs- und Schließmechanismen<br />
inspirierten die werdenden<br />
Schreinermeister für „bewegende<br />
Lösungen“ im Möbelbau.<br />
EMOTIONEN:<br />
Innenausbaudesign für höchste<br />
Ansprüche. Das wohl beeindruckendste<br />
Erlebnis war der Nachmittag in<br />
den Gestaltungsräumen der Firma<br />
Carbone Design, dem führenden<br />
Innenarchitekten in der Schweiz.<br />
Herr Carbone und Herr Hagemann<br />
sind frühere Arbeitskollegen aus<br />
Schreinereizeiten. So war es dem<br />
Designer eine Freude, uns die vielfältigen<br />
Planungsweisen vorzustellen.<br />
In einem Dankesbrief wurden die<br />
Meisterschüler gebeten, einen Begriff<br />
niederzuschreiben, der ihre<br />
Emotionen nach der Führung durch<br />
das Innenarchitekturbüro beschreibt.<br />
Da die Begriffe die Stimmung der<br />
Klassenfahrt sehr gut wiedergeben,<br />
sollen sie hier dargestellt sein:<br />
mit dem Herz dabei sein<br />
seine Werte leben<br />
ermutigend<br />
sich treu bleiben<br />
inspirierend<br />
überzeugend<br />
begeisternd<br />
gigantisch<br />
familiär<br />
Eindrücke über die Planungsarbeit<br />
der Fa. Carbone finden sich auf der<br />
sehr interessanten Homepage HYPER-<br />
LINK "http://www.carbone-design.<br />
ch" www.carbone-design.ch .<br />
Nachdem es am 28. Januar den<br />
ganzen Tag über geschneit hatte,<br />
kam der Vorschlag, mit den angehenden<br />
Meistern eine Meisterschaft im<br />
Plastiktütenrodeln durchzuführen.<br />
Kurzentschlossen wanderten wir 3 km<br />
durch den Schnee, um nach mehreren<br />
rasanten Abfahrten die warme Dusche<br />
im Hotel genießen zu können. Der<br />
gemeinsame Abend im Gasthof zog<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 23<br />
sich noch lange hin und wurde durch<br />
die Großzügigkeit <strong>von</strong> Herrn Carbone,<br />
der die gesamten Verzehrkosten<br />
übernahm, noch überraschend gekrönt.<br />
ERFAHRUNGEN:<br />
28 Jahre Erfahrung als selbstständiger<br />
Schreinermeister mit einem<br />
zertifizierten Handwerksbetrieb sind<br />
die Basis für wertvolle Gespräche und<br />
eine beeindruckende Führung durch<br />
die Schreinerei Marquart in Romanshorn.<br />
Herr Marquart präsentierte<br />
professionell die gesamte Auftragsabwicklung,<br />
angefangen <strong>von</strong> der Kundengewinnung<br />
über die Fertigungsplanung<br />
bis zum After Sales Service.<br />
Am Freitagnachmittag ging es<br />
mit unserem Kleinbus wieder zurück<br />
nach <strong>Ulm</strong>, und alle Teilnehmer<br />
waren sich einig, dass solche Exkursionen<br />
ein wesentliches Element<br />
in jeder Meisterausbildung seien.<br />
Gregor Hagemann
24 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
„Zahnis<br />
auf den Zahn gefühlt“<br />
Eine Informationsveranstaltung<br />
für Eltern, Geschwister und Freunde<br />
Die angehenden Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten der Klasse G3ZF3<br />
der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
<strong>Ulm</strong> führten am 15. Mai 2009 <strong>–</strong> ihrem<br />
letzten Unterrichtstag vor der schriftlichen<br />
Schulabschlussprüfung <strong>–</strong> für<br />
ihre Eltern, Geschwister, Freunde und<br />
Kinder eine Informationsveranstaltung<br />
„Rund um die Zähne“ durch. Die Besucher<br />
stellten viele Fragen, die kompetent<br />
beantwortet wurden, wie etwa:<br />
Ist es auch für Erwachsene möglich,<br />
festsitzende Zahnspangen <strong>–</strong> sogenannte<br />
Brackets <strong>–</strong> zu tragen? Wie groß ist<br />
das Risiko bzw. die Erfolgschance?<br />
Wie läuft eine Zahnimplantation<br />
ab und wie<br />
hoch sind die Kosten?<br />
Was versteht man eigentlich<br />
unter einer Regelversorgung?<br />
Weshalb ist eine Wurzelbehandlung<br />
oft schmerzhaft?<br />
Weshalb verfärbt<br />
sich dann der Zahn?“<br />
Ebenfalls informativ<br />
war für viele Besucher die<br />
Bedeutung der Professionellen<br />
Zahnreinigung.<br />
Aber auch die Kinder kamen nicht zu<br />
kurz: Entspannung im Behandlungsstuhl<br />
<strong>–</strong> eine intraorale Kamera ermöglichte<br />
es, die eigenen Zähne ganz groß<br />
auf dem Monitor zu sehen, natürlich<br />
das Zähneputzen unter Anleitung,<br />
Alginat anrühren, Zahnquiz und nicht<br />
zuletzt ein Rätsel. So war denn für<br />
Groß oder Klein die Tatsache beeindruckend,<br />
dass in einer Dose Pfirsiche 120<br />
Stück Würfelzucker enthalten sind!<br />
Aber auch für das leibliche Wohl<br />
wurde gesorgt. Unsere Schülerinnen<br />
verwöhnten ihre Gäste mit Kaffee und<br />
Kuchen in frühlingshafter Atmosphäre.<br />
Dies war wieder einmal eine gelungene<br />
Veranstaltung für alle Beteiligte.<br />
Corinna Leinauer-Wolff<br />
Zu Gast<br />
in der Herzklinik<br />
Dr. Haerer<br />
Im 2. Ausbildungsjahr sieht der<br />
Lehrplan für Medizinische Fachangestellte<br />
im Lernfeld 5 die Anatomie,<br />
Physiologie und Pathologie des<br />
Herz-Kreislauf-Apparates vor. Da in<br />
der Klasse G2MF4 eine Schülerin<br />
ihre Ausbildung in der Herzklinik Dr.<br />
Haerer absolviert, organisierte sie<br />
für uns eine Betriebsbesichtigung.<br />
Am 22. Januar 2010 war es dann soweit,<br />
und wir wurden <strong>von</strong> den Verwaltungs-<br />
und Funktionsleiterinnen in der<br />
Herzklinik auf das „Herzlichste“ empfangen.<br />
Nachdem wir kurz über den<br />
Aufbau der Klinik unterrichtet worden<br />
waren, teilten wir uns zur Betriebsbesichtigung<br />
in Gruppen auf. Die Mitarbeiterinnen<br />
zeigten uns alle Funktionsbereiche,<br />
in denen spezielle Herz- und<br />
Lungenuntersuchungen durchgeführt<br />
werden, wie z. B. EKG, Belastungs-<br />
EKG, Echokardiographie, Stress-Echokardiographie<br />
und Spirometrie sowie<br />
Ergospirometrie. Gerade die letztgenannten<br />
speziellen Untersuchungsmethoden<br />
waren für die Schülerinnen sehr<br />
interessant, da diese diagnostischen<br />
Methoden in den allgemeinärztlichen<br />
Praxen oft nicht durchgeführt werden.<br />
Höhepunkt unserer Betriebsbesichtigung<br />
war, bei einer Herzkatheteruntersuchung<br />
zuzuschauen. Wir konnten auf<br />
dem Monitor genau verfolgen, welche<br />
Handgriffe der behandelnde Arzt am<br />
Patienten durchführte. Dabei sahen wir,<br />
wie er eine Engstelle in den Herzkranzgefäßen<br />
mit einem Ballonkatheter<br />
aufdehnte und anschließend unter sehr<br />
großem Druck ein Stent implantierte,<br />
damit diese Engstelle dadurch offen<br />
gehalten wird. Es war für uns alle<br />
sehr beeindruckend, wie gut es dem<br />
Patienten nach diesem Eingriff ging.<br />
Alle Schülerinnen zeigten großes<br />
Interesse beim Rundgang durch die<br />
Herzklinik und stellten an das Personal
sehr viele Fragen, sodass der Ausflug<br />
zu einem äußerst spannenden und lebendigen<br />
Unterrichtsnachmittag wurde.<br />
Auch das Personal der Herzklinik hatte<br />
viel Freude daran, uns seine Arbeit<br />
vorzustellen und durch die moderne<br />
Klinik zu führen. Deshalb wird es auch<br />
Interessantes zum Verdauungstrakt<br />
Ein Schulart übergreifendes Projekt<br />
der Abteilung Gesundheit der<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> und<br />
des Gymnasiums St. Hildegard <strong>Ulm</strong><br />
• Woraus besteht eine gesunde<br />
Ernährung?<br />
• Wie lang ist ein Dünndarm?<br />
• Wie sieht ein Magen <strong>von</strong> innen aus?<br />
• Wie kann man Magen<br />
und Darm untersuchen?<br />
• Welche Krankheiten gibt es<br />
im Magen-Darm-Bereich?<br />
in Zukunft weitere Exkursionen zur<br />
Herzklinik geben, da sowohl die Berufsschülerinnen<br />
als auch das Personal der<br />
Herzklinik da<strong>von</strong> profitieren werden.<br />
Verena Griesinger<br />
Diese und noch viele andere Fragen<br />
standen am 25. November 2009<br />
beim Projekt der Klasse G3MF2 <strong>–</strong> das<br />
sind angehende Medizinische Fachangestellte<br />
im 3. Ausbildungsjahr <strong>–</strong><br />
zum Thema „Aufbau, Funktion und<br />
Krankheiten des Verdauungstraktes“<br />
auf dem Programm. Zu Besuch kam<br />
an diesem Projekttag die Klasse 7c des<br />
Gymnasiums St. Hildegard mit ihrer<br />
Lehrerin Frau Morhart. Die Berufsschülerinnen<br />
der Klasse G3MF2 hatten<br />
in einer 6-wöchigen Arbeitsphase<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 25<br />
unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin<br />
Frau Griesinger einzelne Stationen<br />
zu dieser Thematik vorbereitet.<br />
Am interessantesten war es natürlich<br />
für die Gastschülerinnen, einen<br />
echten Magen und Darm anzuschauen<br />
und anzufassen. Durch entsprechende<br />
Präparate, die Schülerinnen der<br />
Klasse G3MF2 angefertigt hatten, war<br />
dies für die Besucherinnen möglich.<br />
Weiterhin ging es in sehr lebendigen<br />
Arzt-Patient-Rollenspielen um<br />
die Diagnostik und Therapie einzelner<br />
Magen-Darm-Krankheiten,<br />
z.B. Gastritis oder Magenkrebs. Dabei<br />
konnten die St. Hildegard-Schülerinnen<br />
ihr Gelerntes anhand <strong>von</strong> gut<br />
vorbereiteten Rätseln erproben.<br />
Wichtig waren auch die präventiven<br />
Stationen zur gesunden Ernährung,<br />
um Fehl- und Überernährung sowie<br />
deren Folgen zu vermeiden. Das <strong>von</strong><br />
den Berufsschülerinnen vorbereitete<br />
gesunde Pausenfrühstück mit<br />
viel Obst, Gemüse und Vollkornbrot<br />
schmeckte allen vorzüglich und sollte<br />
natürlich die Gäste zur Nachahmung<br />
für das tägliche Pausenbrot anleiten.<br />
Insgesamt war das Schulart übergreifende<br />
Projekt für beide Seiten ein<br />
interessant gestalteter und gelungener<br />
Lernprozess, da sich die Berufsschülerinnen<br />
dadurch auch auf ihre<br />
bevorstehende Abschlussprüfung gut<br />
vorbereiten konnten, während die<br />
Gastschülerinnen in ihrer kommenden<br />
Lehrplaneinheit über den Verdauungstrakt<br />
da<strong>von</strong> profitieren werden.<br />
Verena Griesinger
26 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Schriftgrafik-Projekt,<br />
Klasse 3BKGD2<br />
Eine Gruppe der 2.<br />
Klasse des Berufskollegs<br />
für Grafik-Design<br />
(3BKGD) hat sich im<br />
Schriftgrafik-Unterricht<br />
mit Design-<br />
Geschichte und Stühlen beschäftigt.<br />
Das Erscheinungsbild eines Stuhls ist<br />
<strong>von</strong> Merkmalen geprägt, die seine<br />
Entstehungszeit widerspiegeln.<br />
Die Gruppe untersuchte besondere<br />
Stühle <strong>von</strong> bekannten Designern des<br />
20. Jahrhunderts <strong>–</strong> z.B. den „Wiener<br />
Kaffeehausstuhl“ aus dem Jahr 1859,<br />
den „Freischwinger“ <strong>von</strong> 1926 oder<br />
den Lounge Chair <strong>von</strong> Charles Eames<br />
<strong>von</strong> 1956. Alle ausgewählten Beispiele<br />
sind heute Ikonen des Möbeldesigns.<br />
Im Wiener Museum für Angewandte<br />
Kunst, MAK, besuchten wir während<br />
der Wien-Exkursion des Berufskollegs<br />
für Grafik-Design die ständige Design-<br />
Sammlung. Dort sahen die Schülerinnen<br />
und Schüler viele Stuhlklassiker im<br />
Original und darunter auch<br />
die meisten „unserer“ Stühle.<br />
Besonders sehenswert war<br />
die große Sammlung an<br />
Thonet-Stühlen, eben die<br />
als „Wiener Kaffeehausstühle“<br />
bekannten Beispiele<br />
aus dem 19. Jahrhundert.<br />
Schon in <strong>Ulm</strong> hatte ich nach einer<br />
Möglichkeit gesucht, einige der<br />
Stuhlklassiker zu zeigen. So ergab sich<br />
der Kontakt zum Einrichtungshaus<br />
Pfaehler in der Innenstadt. Frau Carola<br />
Seifert, Geschäftsführerin <strong>von</strong> „pfaehler<br />
einrichtung“, hat sich für das Thema<br />
interessiert und uns angeboten, zum<br />
Anlass des 60-jährigen Firmenjubiläums<br />
im September 2009 unsere Plakate<br />
im Ladengeschäft zu präsentieren.<br />
Durch diese Begebenheit gelang<br />
eine Präsentation der Plakate in einem<br />
besonders geeigneten Rahmen und bis<br />
heute hängen sie immer noch dort!<br />
Marcela Quijano<br />
Arbeiten aus dem Schriftgrafik-<br />
Unterricht, <strong>von</strong> links nach rechts:<br />
Barbara Eglseder<br />
Christoph Singer<br />
Felix Maucher<br />
Fabian Stehle<br />
Duc-Hieu Pham<br />
Johannes Lenzgeiger<br />
Martin Blaas<br />
Christoph Bergleiter<br />
Leopold Lenzgeiger<br />
Marion Mohr<br />
Sascha Gamp
Schmetterlingsrausch<br />
Der Schmetterlingsgarten in Sayn,<br />
der eine Vielzahl an exotischen Schmetterlingen<br />
beherbergt, ist einer der größten<br />
in Deutschland. Sayn ist außerdem<br />
bekannt für seine bemalten Fassaden,<br />
die in der ganzen Stadt unterschiedlichste<br />
Varianten zum Thema „Schmetterling“<br />
zeigen. Seit 2005 werden<br />
jedes Jahr <strong>von</strong> einer Jury Künstler und<br />
Gruppen aus vielen verschiedenen Ländern<br />
wie Costa Rica, Italien, USA oder<br />
Kasachstan eingeladen, um ihre Entwürfe<br />
im großen Format umzusetzen.<br />
Sayn liegt bei Bendorf am rechten<br />
Ufer des Mittelrheins, am Fuß des<br />
Westerwalds. Burg Sayn ist Stammsitz<br />
der Familie Sayn-Wittgenstein, eines<br />
rheinischen Adelsgeschlechts. Im fürstlichen<br />
Schlosspark <strong>von</strong> Sayn befindet<br />
sich ein Garten der Schmetterlinge.<br />
Dem Besucher wird die Gelegenheit<br />
geboten, sich unter hunderten <strong>von</strong><br />
Schmetterlingen aus drei Kontinenten<br />
(Afrika, Asien und Amerika) zu<br />
bewegen und so das versteckte Leben<br />
dieser Schmuckstücke der Natur zu<br />
entdecken. Der Schmetterling ist heute<br />
für die Wissenschaftler ein Schlüsselindikator<br />
für den kritischen Zustand der<br />
Artenvielfalt. Zur Bestandsaufnahme<br />
der Schmetterlinge in Deutschland<br />
wurde 2005 unter der Schirmherrschaft<br />
<strong>von</strong> Gabriela Fürstin zu Sayn-<br />
Wittgenstein die Aktion „Abenteuer<br />
Schmetterling“ ins Leben gerufen.<br />
Marcela Quijano, Lehrerin für<br />
Grafik-Design, und Gerlinde Blaese,<br />
Leiterin des Schmetterlingsgartens<br />
und Initiatorin der Fassadenmalerei,<br />
kennen sich seit ihrer gemeinsamen<br />
Schulzeit in Kolumbien. Durch diesen<br />
Kontakt ergab sich für die damalige<br />
erste Klasse des Berufskollegs für<br />
Grafik-Design die Möglichkeit der<br />
Gestaltung und praktischen Umsetzung<br />
eines Entwurfs für die Bemalung<br />
einer vierzig Meter langen und<br />
zweieinhalb Meter hohen Wand.<br />
Bereits im Sommer 2009 begannen<br />
die Vorbereitungen und<br />
Entwürfe für die Schmetterlingsmalaktion<br />
im Oktober:<br />
„Alles fing an mit Studien <strong>von</strong><br />
Pflanzen. Im Fach ‚Freies Zeichnen’<br />
gingen wir in die Natur, um verschiedene<br />
Pflanzen zu beobachten und zu<br />
zeichnen. Wir vergrößerten die Pflanzen<br />
mit dem Kopierer, um Silhouetten<br />
zu erhalten. Nach den Pflanzenstudien<br />
kamen die Schmetterlinge dran. Wir<br />
durchstöberten Bücher und das Internet<br />
und fertigten Zeichnungen und Ko-<br />
pien an, die uns später<br />
als Vorlagen für unsere<br />
Schablonen dienten.“<br />
Die erste Entwurfsphase<br />
und Ideenfindung<br />
zeigte sich als langwierig<br />
und schwierig,<br />
da im Gegensatz zu<br />
einem malerischen<br />
Ansatz eine graphische<br />
Lösung, angedacht war<br />
und die Schmetterlinge<br />
im Kontext zur Pflanzenwelt<br />
stehen sollten.<br />
Außerdem mussten die<br />
Entwürfe der einzelnen<br />
Gruppen, welche sich<br />
inhaltlich, formal und<br />
farblich sehr stark <strong>von</strong>einander<br />
unterschieden,<br />
in einen einheitlichen<br />
Gesamtzusammenhang<br />
gebracht werden.<br />
„Alle fertigen Entwürfe<br />
wurden aufgehängt.<br />
Die Klasse<br />
musste sich auf einen<br />
Vorschlag einigen,<br />
was schwer war, da die Meinungen<br />
deutlich auseinandergingen. Alle<br />
waren auch schon leicht genervt, weil<br />
es ein einziges Hin und Her war. Ewig<br />
wurde diskutiert: Was ist gut, was ist<br />
schlecht? Welche Farben sollen wir<br />
nehmen? Sollen die Pflanzen grün,<br />
bunt, grau oder schwarz werden?<br />
Am Ende entschieden wir uns dafür,<br />
die Schmetterlinge ganz bunt und<br />
im Kontrast dazu die Pflanzen als<br />
schwarze Silhouetten zu malen.“<br />
Nach einer längeren Phase der<br />
Auseinandersetzung mit den technischen<br />
Umsetzungsmöglichkeiten<br />
(Vergrößern, Projektion, Schablonenschneiden…)<br />
konnten wir mit Hilfe<br />
der Kollegen aus der Malerabteilung<br />
(Vielen herzlichen Dank Herr Gassebner!)<br />
kurz vor den Sommerferien eine<br />
„Probewand“ an der FSS im Eingangsbereich<br />
Nordost, Ebene 0 bemalen,<br />
um unseren Entwurf auszuprobieren.<br />
„Mit dem Ergebnis war aber wirklich<br />
keiner zufrieden. Es sah aus wie<br />
<strong>von</strong> Kindergartenkindern gemalt, so<br />
gut wie jeder schämte sich für diese<br />
Leistung und die Lust auf Sayn verschwand<br />
immer mehr, weil alle <strong>von</strong><br />
einer riesigen Blamage ausgingen.“<br />
Trotzdem machte sich fast die ganze<br />
Klasse 2 des Berufskollegs für Grafik-<br />
Design am Anfang dieses Schuljahres<br />
auf den Weg nach Sayn, um das<br />
Projekt in die Praxis umzusetzen.<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 27<br />
„Am 29. September um acht Uhr<br />
geht es los. Der Bus holt uns an der<br />
Bushaltestelle ab, wo wir ein paar<br />
Leitern, Bänke und unser Gepäck<br />
einladen, dann fahren wir auf die<br />
Autobahn Richtung Koblenz. Um ca.<br />
15:00 Uhr kommen wir am ‚Pilgerheim’<br />
an, das für die nächsten zwei<br />
Tage unser Zuhause sein wird.<br />
Nach unserer Ankunft werden wir<br />
<strong>von</strong> Frau Blaese begrüßt und dürfen<br />
den Schmetterlingsgarten besuchen,<br />
in dem überall wunderschöne Schmetterlinge<br />
umherfliegen, auch Wachteln,<br />
Schildkröten und ein Leguan sind zu<br />
bestaunen. Dann geht es weiter mit<br />
dem Bus zu ‚unserer Wand’, die wir<br />
gleich noch für die nächsten Tage<br />
vorbereiten wollen. Unsere Jungs<br />
bauen ein Absperrungsgitter auf, da<br />
die Mauer sich an einer sehr stark<br />
befahrenen Straße befindet und dann<br />
wuseln fast 30 Menschen rum und<br />
versuchen, ein Raster auf die Wand<br />
zu übertragen. Hier kommt es zu<br />
ersten Streitereien, da das Raster<br />
nicht mit unseren Entwürfen übereinstimmt,<br />
alle sind müde und gereizt,<br />
und es wird allmählich schon dunkel.<br />
Deshalb brechen wir die Aktion ab<br />
und stürmen in einem chinesischen<br />
Restaurant ein köstliches Buffet, was<br />
die Stimmung sehr verbessert.“<br />
Nach einer mehr oder weniger<br />
kurzen Nacht fing am nächsten<br />
Tag die malerische Umsetzung des<br />
Entwurfs aus der <strong>Schule</strong> statt:
28 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
„Das Wetter<br />
glorreich:<br />
Himmel<br />
grau,<br />
Nieselwolken…<br />
Nach<br />
Kämpfen um<br />
die Kommunenduschen<br />
und dem<br />
ersten köstlichen Frühstück am ‚Ort<br />
der Sünder’ folgt unser hastiger Aufbruch.<br />
Busfahrer Heiko chauffiert uns<br />
zu ‚unserer Mauer’, wo der Arbeitstag<br />
beginnt. Angefangene Vorzeichnungen<br />
prangen an der sonst noch kahlen<br />
Wand. Auftragserteilung durch die<br />
Lehrerinnen, raus aus dem Bus <strong>–</strong> ready<br />
to rumble. Vorzeichnungen werden<br />
zunächst abgeschlossen, bevor die<br />
ersten Gruppen anfangen, ihre Gräser<br />
und Halme einzuschwärzen. Pinsel,<br />
Eimer und Farben sind ruckizucki<br />
am Maler. Im Laufe des Vormittags<br />
wird’s bunt, die Schmetterlinge werden<br />
gemalt, und der Schriftzug entsteht.<br />
Passanten loben und staunen, Autos<br />
hupen. Es wird gemischt, gemalt,<br />
Pinsel werden brüderlich getauscht.<br />
Die Hausbesitzer organisieren ein<br />
geheimes Kuchenpäuschen, und man<br />
pinselt, pinselt, pinselt. Nach einer<br />
kurzen Mittagspause malen wir weiter<br />
bis gegen 18:00 Uhr. Die Pflanzen<br />
und auch ein paar Schmetterlinge sind<br />
schon fertig, als wir abends im edlen<br />
Ambiente des ‚Hotel Rheinblick’ zu<br />
einem Abschiedsbankett geladen sind.“<br />
Der letzte Tag war sehr anstrengend<br />
und angespannt, da wir nun unter<br />
Zeitdruck standen, die Wand musste bis<br />
zum Mittag fertig sein, und es waren<br />
noch einige Korrekturen anzubringen,<br />
da wir eine qualitativ ansprechende<br />
Arbeit hinterlassen wollten. Trotzdem<br />
gelang uns ein äußerst zufrieden stellendes<br />
Ergebnis, das, nachdem der Bauzaun<br />
entfernt war, fotografiert und <strong>von</strong><br />
der örtlichen Presse begutachtet wurde.<br />
Auch die Schirmherrin des ‚Gartens der<br />
Schmetterlinge’, Fürstin zu Sayn-Wittgenstein<br />
kam, um unser Projekt zu bewundern.<br />
Sie zeigte ihre Begeisterung.<br />
Zufrieden, aber abgekämpft kam<br />
die 2. Klasse des Berufskollegs für<br />
Grafik-Design spätabends in <strong>Ulm</strong><br />
an. Es wird seither diskutiert, ob<br />
man nicht die „Schulschmetterlinge“<br />
bei Gelegenheit noch einmal<br />
malerisch überarbeiten sollte ...<br />
Mona, Katja, Weronika, Lena, Diana<br />
(Schülerinnen der Klasse 3BKGD2)<br />
Barbara Möritz, Marcela Quijano<br />
Viele Köche verderben nicht immer den Brei<br />
Die erste Kooperationsklasse 1<br />
steht vor den Abschlussprüfungen<br />
Die Zukunft ist noch ungewiss, der<br />
schwerste Brocken steht noch bevor.<br />
Die ehemaligen Förderschüler der Pestalozzischule<br />
fordern die Lehrkräfte in<br />
ungeahnter Weise. Bereitschaft, handwerkliches<br />
Geschick, Ausdauer und Zuverlässigkeit<br />
sind höchst unterschiedlich<br />
verteilt. Selbstverständlichkeiten, die<br />
man <strong>von</strong> Berufsschülern sonst gewohnt<br />
war, entstehen durch intensives pädagogisches<br />
Arbeiten mit dem Einzelnen.<br />
Das Vorhaben, Förderschülern eine<br />
gute berufliche Perspektive durch<br />
eine Kooperation mit der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
zu ermöglichen,<br />
verläuft nun für die erste Klasse in der<br />
wichtigsten Phase im zweiten Schuljahr.<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
im kooperativen BVJ lernen in den<br />
Berufsfeldern Holztechnik und Farbtechnik.<br />
Die Arbeit des Klassenlehrers<br />
Herrn Schlüter und des Werkstattlehrers<br />
Herrn Schoßer werden ergänzt durch<br />
einen Lehrer der Pestalozzischule,<br />
Herrn Henke, der mit 8 Stunden in der<br />
Klasse unterrichtet. Um einen möglichst<br />
guten beruflichen Anschlussweg<br />
zu erreichen, werden die Jugendlichen<br />
intensiv <strong>von</strong> der Agentur für Arbeit, einer<br />
Jugendbegleiterin und dem Projekt<br />
„Schaltzentrale Zukunft“ unterstützt.<br />
Diese recht breit angelegte pädagogische<br />
Begleitung erfordert ein erhöhtes<br />
Maß an Kommunikation. Der ständige<br />
Austausch <strong>von</strong> Informationen über<br />
besondere Vorkommnisse, die Planung<br />
gemeinsamer Unterrichtsvorhaben und<br />
die Vorbereitungen für die Prüfung<br />
müssen schulübergreifend koordiniert<br />
und geplant werden. Hier einheitlich<br />
und für die Schüler als Einheit erkennbar<br />
zu arbeiten war am Anfang nicht<br />
immer ganz einfach. Doch <strong>von</strong> diesem<br />
intensiven Austausch profitieren die<br />
Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte<br />
der beteiligten <strong>Schule</strong>n. Durch<br />
den sanften Sprung <strong>von</strong> der 9. Klasse in<br />
das BVJ im gewohnten Klassenverband<br />
war es schnell möglich, zielgerichtet zu<br />
arbeiten. Die Jugendlichen profitieren<br />
da<strong>von</strong>, dass sie sich schon kennen.<br />
Angesichts der oft geringen handwerklichen<br />
Fertigkeiten konnte die<br />
Gruppenteilung in zwei 6er-Gruppen<br />
die Ergebnisse und Fähigkeiten der<br />
Jugendlichen erheblich verbessern. Sie<br />
ermöglichte eine engere Begleitung.<br />
Viele Jugendliche dieses Jahrgangs<br />
können den Hauptschulabschluss<br />
schaffen. Das wäre für sie ein großer<br />
Erfolg, nehmen sie sich doch immer<br />
noch sehr als Sonderschüler wahr. Ein<br />
in der Regel nur durchschnittlicher<br />
Hauptschulabschluss oder das Erreichen<br />
des normalen BVJ-Abschlusses<br />
wird ihnen aber nicht alle geäußerten<br />
beruflichen Wünsche ermöglichen.<br />
Realistische Anschlusswege positiv<br />
wahrzunehmen und für sich zu<br />
übernehmen, ist für die jungen Frauen<br />
und Männer teilweise sehr schwierig.<br />
Einigen ist es immerhin durch den<br />
großen Umfang an fachpraktischem<br />
Unterricht gelungen, berufliche Vorstellungen<br />
zu festigen, die erreichbar sind.<br />
Zudem wurde und wird durch zwei<br />
Blockpraktika mit anschließender<br />
Beratung durch den Reha-Berater<br />
versucht, mögliche Anschlusswege<br />
auszuloten. Durch die Praktika<br />
entwickelten sich bei einigen Schülern<br />
berufliche Vorstellungen, die<br />
zukunftsträchtig erscheinen.<br />
Das Modell der Kooperation empfinden<br />
alle Beteiligten äußerst positiv.<br />
Die Jugendlichen erleben sich als<br />
gestandene Berufsschüler, können<br />
aber trotzdem die oft noch enge<br />
Bindung zur alten <strong>Schule</strong> aufrecht<br />
erhalten und profitieren <strong>von</strong> den in<br />
einem langen Zeitraum entstandenen<br />
Beziehungen zu ihren Mitschülern.<br />
Die unterschiedlichen Blickrichtungen<br />
der beteiligten Lehrkräfte lassen in der<br />
täglichen Arbeit mit den Jugendlichen<br />
Herangehensweisen entstehen, die<br />
vielfältiger sind als sie es bei nur einer<br />
Fachrichtung wären. Wir kochen weiter<br />
gerne gemeinsam an unserer Suppe.<br />
Stefan Henke, Bernd Schoßer<br />
1 Anm: d. Red.:<br />
Die Zusammenarbeit <strong>von</strong> Förderschule<br />
und Berufsvorbereitungsjahr<br />
der Beruflichen <strong>Schule</strong> findet in einer<br />
zweijährigen Kooperationsklasse statt.<br />
Im ersten Schuljahr an der Förderschule<br />
bewegen sich die Schülerinnen<br />
und Schüler noch in dem ihnen<br />
bisher vertrauten Umfeld und werden<br />
hauptsächlich <strong>von</strong> ihrem Klassenlehrer<br />
oder ihrer Klassenlehrerin unterrichtet.<br />
Nur den fachpraktischen Unterricht<br />
erteilen die Berufsschullehrer.<br />
Im zweiten Schuljahr im Berufsvorbereitungsjahr<br />
an der Beruflichen <strong>Schule</strong><br />
führt die Klassenlehrkraft der Förderschule<br />
den Unterricht in den Fächern<br />
Mathematik und Deutsch weiter. Den<br />
gesamten sonstigen Unterricht erteilen<br />
die Lehrkräfte der Berufsschule.
Grafik-Design-Schüler gewinnen<br />
1. Preis bei Filmwettbewerb<br />
Der Drehbuchautor und Kameramann<br />
Duc-Hieu Pham, Schüler der dritten<br />
Klasse (3BKGD3) im Berufskolleg für<br />
Grafik-Design der FSS, formuliert<br />
seine These für seinen Film „Butterfly“<br />
so: „Der ‚AugenBlick‘ wird im Film<br />
nicht als Hauptthema hervorgehoben,<br />
sondern der ‚AugenBlick‘ wird als<br />
Aktion dargestellt. Der Zuschauer soll<br />
mitspielen und mitbeteiligt werden.<br />
Der ‚AugenBlick‘ kann täuschen.“<br />
Der Jugend-Kurzfilm-Wettbewerb<br />
„Cineration 2009“ war ein Projekt<br />
des Stadtjugendrings <strong>Ulm</strong> e.V.<br />
Wettbewerbsthema war der ‚Augen-<br />
Blick‘, und die Filmlänge wurde auf<br />
maximal 10 Minuten beschränkt. Das<br />
Alter der Teilnehmer war in die Kategorien<br />
12-16 und 17-24 Jahre eingeteilt.<br />
Außerdem musste der<br />
Film im Jahr 2009<br />
entstanden sein.<br />
Werner Krauß,<br />
Lehrer für Fotodesign<br />
am BK Grafik-Design,<br />
machte seine dritte<br />
Klasse (3BKGD3) auf<br />
die Möglichkeit einer<br />
Teilnahme an diesem<br />
Wettbewerb aufmerksam.<br />
Eine Gruppe <strong>von</strong><br />
drei Schülern, Leopold<br />
Lenzgeiger, Johannes<br />
Lenzgeiger und Duc-<br />
Hieu Pham, begeisterte<br />
sich für dieses Filmprojekt<br />
„Butterfly“ und<br />
nahm es in Angriff.<br />
Mit großer Freude beschreibt Leopold<br />
Lenzgeiger die Arbeitsschritte der Film-<br />
produktion: „Wir hatten<br />
viele gute Einfälle, haben<br />
uns dann aber, trotz des<br />
Hinweises des Lehrers auf<br />
die Schwierigkeiten bei<br />
der Realisation, für Hieus<br />
Idee entschieden. Erzählt<br />
wird der Augenblick einer<br />
Todeserwartung und der<br />
überraschenden Auferstehung<br />
<strong>–</strong> so gesehen spielt<br />
der Film mit den Erwartungen<br />
des Zuschauers.<br />
Es geht nicht nur um<br />
einen erzählten Moment,<br />
sondern vielmehr darum,<br />
diesen Augenblick im Zuschauer herzustellen.<br />
Ich entwarf ein Storyboard<br />
<strong>–</strong> damit begann die Produktion des<br />
Films. Drehort und Material mussten<br />
beschafft sowie<br />
Schauspieler<br />
ausgewählt<br />
werden.“<br />
Johannes<br />
Lenzgeiger, der<br />
in „Butterfly“<br />
den Vater spielt,<br />
fügt noch hinzu:<br />
„Kurz vor Projektende<br />
haben<br />
wir drei an<br />
einem schönen<br />
Tag den Bauern,<br />
den Besitzer der<br />
für die Dreharbeitenausgesuchten<br />
Wiese<br />
in Ottobeuren<br />
im Allgäu, um<br />
Dreherlaubnis gefragt und dann<br />
spontan gedreht. Der Kameramann<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 29<br />
war aus Augsburg noch rechtzeitig mit<br />
dem Zug gekommen. Da die Schauspielerinnen<br />
erst am Nachmittag<br />
kommen wollten, haben wir meine<br />
Szenen vorab gedreht. Am Nachmittag<br />
nahmen wir dann „grad so“ noch die<br />
Szenen mit den anderen Schauspielern<br />
auf. „’Grad so?!’ deshalb, weil<br />
beide Kamera-Akkus, die wir für die<br />
Aufnahmegeräte mitgenommen hatten,<br />
nicht lange genug durchgehalten<br />
haben, um die Schluss-Szene öfter<br />
als einmal zu drehen <strong>–</strong> und weil das<br />
Aufladekabel nicht funktioniert hat.“<br />
Die Filmproduzenten wurden für ihre<br />
Versuche und Anstrengungen sowohl<br />
mit neuen Erfahrungen als auch einem<br />
Preis belohnt. Die Jury begründete<br />
ihr Urteil wie folgt: „Butterfly hat es<br />
geschafft, das Thema AUGENBLICK<br />
für den Zuschauer erfahrbar zu machen,<br />
und zwar sowohl in formaler,<br />
künstlerischer als auch in inhaltlicher<br />
Hinsicht. Der Film beschränkt<br />
sich außerdem auf wenige Mittel,<br />
mit denen die Filmemacher sehr klug<br />
und gekonnt umgegangen sind.“<br />
Somit bestätigt der 1. Preis für<br />
den Film „Butterfly“ beim Jugend-<br />
Kurzfilm-Wettbewerb „Cineration<br />
2009“, der am 14. November 2009 im<br />
Xinedome in <strong>Ulm</strong> an den Drehbuchautor<br />
und die Filmmacher überreicht<br />
wurde, die eingangs aufgestellte<br />
These. „Der ‚AugenBlick‘ wird nicht<br />
als Hauptthema hervorgehoben,<br />
sondern der ‚AugenBlick‘ wird als<br />
Aktion dargestellt. Der Zuschauer soll<br />
mitspielen und mitbeteiligt werden.<br />
Der ‚AugenBlick‘ kann täuschen.“<br />
Die Schüler<br />
Leopold Lenzgeiger, Johannes<br />
Lenzgeiger und Duc-Hieu Pham<br />
aus der 3BKGD3 sowie<br />
Michael Zimmer
30 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Abschlussprojekt<br />
Säulenmöbel <strong>–</strong><br />
Berufsfachschule<br />
Holztechnik<br />
Sehenswerte Kleinmöbel fertigten<br />
unsere Schreinerazubis in<br />
der einjährigen Berufsfachschule<br />
Holztechnik im Rahmen einer ganzheitlichen<br />
Projektaufgabe am Ende<br />
des ersten Ausbildungsjahres.<br />
Um die Grundlagen der Möbelkonstruktion<br />
einheitlich im Klassenverband<br />
erarbeiten zu können, waren<br />
bei diesem fiktiven Kundenauftrag<br />
die Außenmaße sowie die Grundkonstruktion<br />
fest vorgegeben. Aufgrund<br />
einiger negativer Erfahrungen im<br />
Vorjahr wären zu viele Freiräume bei<br />
der Planung und Ausführung nicht<br />
mehr sinnvoll zu betreuen gewesen.<br />
Die Schüler sollten ihrem Möbelstück<br />
durch eine eigene Flächengestaltung<br />
und mit einer individuellen<br />
Stegablage ein persönliches Design<br />
geben. Hierzu erarbeiteten sie im<br />
Theorie- sowie im Praxisunterricht<br />
verschiedene Alternativen und diskutierten<br />
sie im Gruppenrahmen.<br />
Im CAD-Unterricht zeichneten sie<br />
verschiedene Teilschnitte und druckten<br />
sie aus, um sie im Rahmen des weiteren<br />
Lernfeldunterrichtes im Klassenzimmer<br />
nach DIN fertig zu stellen, das heißt,<br />
fehlende Verbindungsmittel einzuzeichnen,<br />
zu schraffieren und zu bemaßen.<br />
Mit der erstellten Fertigungszeichnung<br />
begann nun die praktische<br />
Umsetzung der Planungsarbeit. In etwa<br />
20 Werkstatttagen konnten unsere<br />
angehenden Schreiner nun erleben,<br />
wie viele Teilschritte und Fertigkeiten<br />
nötig sind, um ein handwerklich<br />
erstelltes Möbel zu fertigen.<br />
Beim abschließenden Fotoshooting<br />
waren alle stolz auf ihre geleistete<br />
Arbeit und überzeugt, dass diese<br />
Projektaufgabe der wichtigste Baustein<br />
im ersten Ausbildungsjahr war.<br />
Gregor Hagemann<br />
Silberner Würfel für<br />
Meisterschülerin<br />
Seit einigen Jahren schreibt der<br />
Landesfachverband Schreinerhandwerk<br />
Baden-Württemberg jährlich einen<br />
Gestaltungswettbewerb aus, an dem<br />
sich Schreinergesellinnen und -gesellen,<br />
Schülerinnen und Schüler der<br />
Meisterschulen z.B. mit themenbezogenen<br />
Projekt- oder Semesterarbeiten,<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
der Meisterschulen mit ihrem Meisterstück<br />
sowie Betriebe des Schreinerhandwerks<br />
beteiligen können.<br />
Das Thema des Gestaltungswettbewerbs<br />
im Jahr 2009 lautete: „Möbel<br />
verwandeln“. Gesucht waren Möbel,<br />
die sich verwandeln lassen, die<br />
Räume verwandeln oder die Stimmung<br />
der Nutzer positiv wandeln.<br />
Frau Solveig Fröhling, Absolventin<br />
der Meisterschule für Tischler im<br />
Sommer 2007, hat sich mit ihrem<br />
Meisterstück, einer Schmuckschatulle,<br />
an diesem Wettbewerb beteiligt. Die<br />
Schmuckschatulle aus Palisander und<br />
schwarz lackierter MDF-Platte 1 bot sich<br />
als Wettbewerbsbeitrag insofern an,<br />
als das Möbel selbst wandelbar ist, weil<br />
es über ein reichhaltiges Innenleben<br />
verfügt, das zum Vorschein kommt,<br />
wenn man die Klappe öffnet und/oder<br />
die Schubkästen bedient. Zudem trägt<br />
der Schmuck, der in diesem Schatzkästchen<br />
aufbewahrt wird, dazu bei,<br />
dass Menschen sich verwandeln.<br />
Eine Fachjury wählte aus den<br />
Wettbewerbsbeiträgen die interessantesten<br />
Arbeiten aus und vergab Preise:<br />
„Goldene Würfel“ vergab die Jury für
herausragende Arbeiten, „silberne<br />
Würfel“ erhielten alle Teilnehmer, deren<br />
Arbeiten für die Ausstellung ausgewählt<br />
wurden. Frau Fröhling hat für<br />
ihre Arbeit einen „silbernen Würfel“<br />
erhalten. Zusammen mit 10 weiteren<br />
Wettbewerbsbeiträgen war ihr Meisterstück<br />
vom 18. November bis 13.<br />
Dezember 2009 im Haus der Wirtschaft<br />
in Stuttgart ausgestellt und damit<br />
einem breiten Publikum zugänglich.<br />
Die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
gratuliert Frau Fröhling zu diesem<br />
Die Projektkompetenz<br />
als eigenständiges Unterrichtsfach<br />
Ein Projekt im Rahmen <strong>von</strong> OES<br />
in der Abteilung Gesundheit<br />
Die Idee zu diesem Projekt entstand<br />
aus einer gewissen Unzufriedenheit<br />
seitens der Schülerinnen, aber auch der<br />
Lehrkräfte des 1. Ausbildungsjahres.<br />
Extreme Unterschiede in den Vor<strong>erfahrungen</strong><br />
der Schülerinnen bei der<br />
Erstellung <strong>von</strong> Projekten machten es<br />
für die unterrichtenden Lehrkräfte<br />
extrem schwierig, zu einer sinnvollen<br />
und vor allem gerechten Projektkompetenznote<br />
zu gelangen. Zeitprobleme<br />
und Stofffülle gaben das ihre dazu.<br />
Die Schülerinnen sahen keine<br />
einheitlichen Bewertungskriterien<br />
und keinen Raum, um sich konzentriert<br />
die Fähigkeiten zur Erstellung<br />
<strong>von</strong> Projekten anzueignen.<br />
Ziele des Projektes:<br />
• verbesserte Projektkompetenz<br />
gem. Rahmenlehrplan<br />
• Entlastung der im Lernfeld<br />
unterrichtenden Kolleginnen<br />
und Kollegen im Fachunterricht<br />
des 1. Ausbildungsjahres<br />
Erfolg. Frau Fröhling hat sich inzwischen<br />
selbstständig gemacht und<br />
betreibt in <strong>Ulm</strong> eine kleine Werkstatt,<br />
in der sie individuelle Werkstücke<br />
fertigt, die <strong>–</strong> wie ihr Meisterstück<br />
<strong>–</strong> durch sorgfältige Materialauswahl<br />
und Verarbeitung bestechen.<br />
Brigitte Erd<br />
1 Mitteldichte Holzfaserplatte<br />
(medium density fiberboard) nach<br />
DIN EN 316 bzw. DIN EN 622<br />
• einheitlicher Wissensstand der<br />
Schülerinnen in Projektkompetenz<br />
zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres<br />
Rahmenbedingungen:<br />
Von den 7 Stunden der Berufsfachlichen<br />
Kompetenz wird im 1.<br />
Ausbildungsjahr eine Stunde für<br />
Projektkompetenz verwendet. Diese<br />
Stunde wird wöchentlich in<br />
Gruppenteilung unterrichtet.<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 31<br />
Inhalte:<br />
Die Kompetenzen zur Projekterstellung<br />
werden in direktem Bezug zur<br />
Fachkunde (Behandlungsassistenz) mit<br />
entsprechenden Themen unterrichtet.<br />
Beispiele dafür sind: Patientenbetreuung,<br />
Hygienemaßnahmen in der<br />
ärztlichen und zahnärztlichen Praxis.<br />
Zentrale Punkte dabei sind:<br />
• freies, souveränes Sprechen und<br />
sicheres Auftreten vor der Gruppe<br />
• fachkompetente Vorträge<br />
• Fachtexte bearbeiten und auf<br />
wesentliche Inhalte kürzen<br />
• Plakaterstellung<br />
• Durchführen und Dokumentieren<br />
<strong>von</strong> Interviews<br />
• sinnvoller Einsatz und Umgang<br />
mit Power Point<br />
• Erlernen <strong>von</strong> Präsentationstechniken<br />
• Ausarbeitung eines Großprojektes<br />
mit strukturierter Dokumentation<br />
Eigens dafür eingerichtet wurde ein<br />
Projektkompetenzraum, in dem alle<br />
notwendigen Gerätschaften, Medien<br />
und Materialien für die Schülerinnen<br />
zu jeder Zeit frei zugänglich sind.<br />
Die erworbenen Kompetenzen<br />
sollen den Schülerinnen wie auch<br />
den Lehrkräften helfen, im 2.<br />
und 3. Ausbildungsjahr Projekte<br />
im Fachunterricht nach festgelegten<br />
Standards zu erstellen.<br />
Thomas Weberruß
32 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Betonwerkstein-Meisterstück 2009<br />
Wissen Sie,<br />
was eine Kräuterschnecke ist?<br />
Die „Kräuterschnecke“<br />
Sie ist jedenfalls kein Gartenschädling,<br />
eher ein „Nützling“ <strong>–</strong> aber mühsam<br />
herzustellen. Der Meisterschüler<br />
Konstantin Egermann erklärte dazu:<br />
„Als ich auf der Suche nach einem<br />
geeigneten Meisterstück war, hatte ich<br />
viele Ideen, und die Entscheidung fiel<br />
mir nicht leicht. Letztlich habe ich mich<br />
für eine Kräuterschnecke entschieden,<br />
weil ich nicht nur ein dekoratives, sondern<br />
auch nutzbares Objekt herstellen<br />
wollte. Da ich selbst ein großer Gartenfan<br />
bin und auch gern selbst koche,<br />
hegte ich schon lange den Wunsch,<br />
eine Kräuterschnecke zu bauen. Ich<br />
wollte aber eine individuelle, moderne<br />
Kräuterschnecke, fließend in der<br />
Form, aus einem Stück gefertigt und<br />
keine aus einzelnen Steinen zusammengesetzte.<br />
Um die Kräuterschnecke<br />
filigraner wirken zu lassen, wählte ich<br />
eine nur 5 cm schmale Wandung und<br />
zog die Schnecke etwas in die Höhe.<br />
Das hat auch einen praktischen Nutzen,<br />
da so unten mehr Feuchtigkeit als oben<br />
vorhanden ist und so die Kultivierung<br />
unterschiedlicher Kräuter möglich<br />
ist. Weißer Zement und weiß-rote<br />
Gesteinskörnung bilden einen guten<br />
Kontrast zum Grün der Pflanzen. Als<br />
i-Tüpfelchen fügte ich mittig das Edelstahlrohr<br />
mit einer Vogeltränke hinzu.“<br />
Technische Daten: max. Ø: 1,15 m;<br />
Höhe: außen 30 cm, innen 90 cm;<br />
Gewicht: ca. 350 kg;<br />
Gesteinskörnung: Cris Carb in den<br />
Korngrößen: 0-4, 4-8 und 8-16 mm;<br />
Rose Corail: 4-8 und 8-16 mm;<br />
Oberflächenbearbeitung: oben feingeschliffen,<br />
die Seiten sandgestrahlt.<br />
Und nun? Wie gefällt Ihnen<br />
diese Gartenschnecke?<br />
Wolfgang Janisch
Aus unserer<br />
Statistik<br />
Seit 1985/86<br />
bearbeitet Studiendirektor<br />
Kurt Blässing<br />
die amtliche<br />
Statistik für die FSS.<br />
Seit 1993 ist er auch<br />
für die Zusammenfassung<br />
und Weiterbearbeitung der<br />
amtlichen Statistiken aller Beruflichen<br />
<strong>Schule</strong>n im Regierungspräsidium<br />
Tübingen als Fachberater zuständig.<br />
Einige interessante Aspekte der<br />
Statistik in diesem Zeitraum:<br />
1. Schülerzahlen und<br />
Unterrichtsversorgung<br />
In den vergangenen 25 Jahren ist die<br />
Anzahl der Schüler <strong>von</strong> 3.722 (3.092<br />
Teilzeitschüler und 630 Vollzeitschüler)<br />
um 32 % zurückgegangen. Dieser Trend<br />
wird sich in den nächsten Jahren auf<br />
Grund der demografischen Entwicklung<br />
langsam fortsetzen. Bemerkenswert<br />
dabei ist, dass die Anzahl der Schülerinnen<br />
und Schüler im Vollzeitbereich nur<br />
um etwa 10% abgenommen hat. Die<br />
Wirtschaft konnte in den letzten Jahren<br />
die Ausbildungsplätze für die geburtenstarken<br />
Jahrgänge nicht in ausreichendem<br />
Maß zur Verfügung stellen.<br />
Deshalb fanden viele Jugendliche keinen<br />
Ausbildungsplatz. Diesem Umstand<br />
wurde durch die Einführung neuer<br />
Schularten (Berufsvorbereitungsjahr <strong>–</strong><br />
Berufseinstiegsjahr) Rechnung getragen.<br />
Dort werden die Schüler in Vollzeit<br />
mit einem erheblichen Praxisanteil und<br />
einem mehrwöchigen Betriebspraktikum<br />
unterrichtet. Aus diesem Grund<br />
Treffen der Technischen Lehrer<br />
Es ist eine lang gepflegte Tradition,<br />
dass sich die Technischen Lehrer der<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> immer<br />
wieder mal zu einem zwanglosen Austausch<br />
treffen. In jüngster Zeit geriet<br />
dieser Brauch fast in Vergessenheit,<br />
hätte nicht Kollege Eugen Bergmann<br />
daran erinnert. Darüber hinaus hat<br />
er spontan zusammen mit seinem<br />
Kollegen Hartmut Jäger am 25. Februar<br />
2010 die Gastgeberrolle übernommen.<br />
Sinn und Zweck des Treffens ist es,<br />
sich zum einen als Kollegen besser<br />
kennen zu lernen, aber auch mal hinter<br />
die Kulissen anderer Abteilungen zu<br />
schauen. So war das Interesse der<br />
anwesenden Kolleginnen und Kollegen<br />
groß, Backstube, Küche und Konditorei<br />
im Gebäude S4 kennen zu lernen.<br />
ist die Anzahl der an der gesamten<br />
<strong>Schule</strong> geleisteten Unterrichtsstunden<br />
pro Woche trotz stark abnehmender<br />
Schülerzahlen nur gering zurückgegangen:<br />
<strong>von</strong> 1985 (2.609 Stunden)<br />
bis 2009 (2.414 Stunden) um 7,5%.<br />
2. Die Lehrerversorgung<br />
an der <strong>Schule</strong><br />
Obwohl die Anzahl der Lehrkräfte<br />
<strong>von</strong> 155 auf 135 abgenommen hat, ist<br />
die Anzahl der Beamten in etwa gleich<br />
geblieben. (1985: 93 <strong>–</strong> 2009:<br />
98). Der Rückgang der Gesamtzahl<br />
der Lehrkräfte liegt in der<br />
Abnahme der nebenberuflichen<br />
Lehrkräfte. Insbesondere im<br />
Berufsfeld Gesundheit konnten<br />
ärztliche Fachkräfte hauptamtlich<br />
fest eingestellt werden,<br />
die den jeweils nur wenige<br />
Stunden umfassenden Unterricht<br />
einer größeren Anzahl<br />
nebenberuflicher Lehrkräfte<br />
übernommen haben.<br />
3. Altersdurchschnitt<br />
der Lehrkräfte<br />
Zu Beginn der 80er Jahre<br />
wurden die Beruflichen <strong>Schule</strong>n<br />
durch Einführung neuer<br />
Schularten stark ausgebaut. In<br />
dieser Zeit vergrößerte sich das<br />
Lehrerkollegium durch junge<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
erheblich. Dies führte zu einer<br />
Absenkung des Altersdurchschnitts<br />
auf 41 Jahre. In den<br />
Folgejahren sind wenige Kolleginnen<br />
und Kollegen dazu<br />
gekommen, jedoch sind die<br />
starken Jahrgänge <strong>von</strong> 1936<br />
bis 1939 in den Ruhestand getreten.<br />
Dies führte schrittweise<br />
zu einer Erhöhung des Alters-<br />
Trotz Terminüberschneidung mit<br />
der Bildungsmesse übernahm unser<br />
Schulleiter Herr Schulte die Begrüßung<br />
und brachte damit seine Wertschätzung<br />
gegenüber uns Technischen Lehrern<br />
zum Ausdruck. Leider war Kollege<br />
Bergmann kurzfristig erkrankt, so<br />
dass die Vorbereitung an Herrn Jäger<br />
hängen blieb. Kollege Jäger führte<br />
uns durch die Werkstätten und klärte<br />
uns über die derzeitige Situation im<br />
Bäckerhandwerk auf. Unterstützt wurde<br />
er <strong>von</strong> seiner Kollegin Frau Sonja Stock.<br />
Mit dem Servieren <strong>von</strong> ofenfrischem<br />
Leberkäse wurde der Höhepunkt der<br />
Veranstaltung erreicht. Eigens dazu<br />
hatte Hartmut Jäger auch frische Semmeln<br />
gebacken. Erwähnen muss man<br />
auch den Einsatz <strong>von</strong> Anton Bogenrieder.<br />
Der Kollege hat nicht nur für die<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 33<br />
durchschnitts auf 49 Jahre im Schuljahr<br />
2009. Seit etwa 1998 ist der Altersdurchschnitt<br />
konstant, weil ständig<br />
junge Kolleginnen und Kollegen nachrücken.<br />
Dieser Altersdurchschnitt wird<br />
sich vermutlich in den nächsten Jahren<br />
wieder senken, da dann die Lehrkräfte,<br />
die zu Beginn der 80er Jahre eingestellt<br />
wurden, in den Ruhestand treten.<br />
Kurt Blässing<br />
Getränke bei diesem Treffen gesorgt,<br />
sondern war trotz Trümmerbruchs des<br />
großen Zehs mit Krücken voll mit dabei!<br />
Bei bester Stimmung konnte man<br />
Erfahrungen austauschen oder einfach<br />
nett miteinander plaudern. Schließlich<br />
verwöhnte uns Kollege Jäger noch mit<br />
ganz frischen Berlinern und Kaffee und<br />
stellte so eindrucksvoll seine kulinarische<br />
Angebotspalette unter Beweis.<br />
Alle Anwesenden waren sich einig,<br />
diese Tradition weiter zu pflegen, in<br />
der Hoffnung, dass beim nächsten<br />
Mal noch mehr TL-Kollegen mit dabei<br />
sein können. Kollege Ulrich Hummel<br />
<strong>von</strong> den Brauern und Mälzern erklärte<br />
sich auch gleich bereit, für das nächste<br />
Mal in die Gastgeberrolle zu treten.<br />
Walter Burkhardt
34 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen<br />
Ich komme ursprünglich aus...<br />
Stuttgart<br />
und bin jetzt angekommen...<br />
an der FSS <strong>Ulm</strong> in den Abteilungen<br />
Bautechnik und Farbtechnik als<br />
Studienreferendar.<br />
Zwischenzeitlich war ich in...<br />
Stuttgart bei der Daimler AG und<br />
bei der ACCIONA Infraestructuras<br />
S.A. in Spanien<br />
und habe dort gearbeitet als...<br />
Projekt- und Bauleiter.<br />
Ich freue mich auf...<br />
eine neue berufliche<br />
Herausforderung<br />
und wünsche mir...<br />
Offenheit, Professionalität und<br />
auch Humor bei der Arbeit.<br />
An den Leitzielen der FSS <strong>Ulm</strong><br />
gefällt mir am besten...<br />
„Wir nutzen pädagogische<br />
Gestaltungsfreiräume<br />
verantwortungsvoll.“<br />
Peter Schade<br />
Ich komme ursprünglich aus...<br />
<strong>Ulm</strong><br />
und bin jetzt angekommen...<br />
an der FSS <strong>Ulm</strong> in den Abteilungen<br />
BOS, Bautechnik und Körperpflege<br />
als Studienreferendarin.<br />
Zwischenzeitlich war ich in...<br />
Freiburg, Verona, New Delhi<br />
und habe dort gearbeitet als...<br />
Lehrerin an der Deutschen <strong>Schule</strong><br />
New Delhi, Lehrerin für Deutsch als<br />
Zweitsprache<br />
Ich freue mich auf...<br />
eine interessante Ausbildung an<br />
Seminar und <strong>Schule</strong> und auf eine<br />
bereichernde Zusammenarbeit mit<br />
meinen KollegInnen.<br />
und wünsche mir...<br />
interessierte SchülerInnen.<br />
An den Leitzielen der FSS <strong>Ulm</strong><br />
gefällt mir am besten...<br />
„Wir nehmen unsere Schüler ernst<br />
und sorgen für ein angenehmes<br />
Arbeits- und Lernklima.“<br />
Petra Ströbele
Seit März 2009 unterrichte<br />
ich als nebenberufliche<br />
Lehrkraft<br />
an der Meisterschule<br />
für Schornsteinfeger.<br />
Meine Ausbildung<br />
als Schornsteinfeger<br />
schloss ich 1982 ab.<br />
Nach dem Besuch<br />
der Meisterschule an der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />
und der Meisterprüfung<br />
1986 folgten Weiterbildungsmaßnahmen<br />
zum Betriebswirt<br />
des Handwerks 1990 und zum Gebäudeenergieberater<br />
(HWK) 2003. Mein<br />
Berufsziel „Bezirksschornsteinfegermeister“<br />
erreichte ich 1995. Daneben<br />
engagierte ich mich in der Verbandsarbeit<br />
der Schornsteinfegerinnung<br />
Stuttgart. Die Erfahrungen bei der<br />
überbetrieblichen Ausbildung, bei Mitarbeiterschulungen<br />
und Weiterbildungen<br />
für Bezirksschornsteinfegermeister<br />
sind mir bei der neuen Herausforderung<br />
als nebenberuflicher Lehrer eine wertvolle<br />
Hilfe. Danken möchte ich meinen<br />
damaligen Lehrern, die mich heute<br />
als Kollegen tatkräftig unterstützen.<br />
Walter Baum<br />
Seit Februar<br />
2010 unterrichte<br />
ich als<br />
nebenberufliche<br />
Lehrkraft an<br />
der Meisterschule<br />
für<br />
Schornsteinfeger.<br />
Meine Meisterprüfung habe ich<br />
1988 abgelegt und wurde 1996 zum<br />
Bezirksschornsteinfegermeister bestellt.<br />
2003 absolvierte ich die Zusatzausbildung<br />
zum Gebäudeenergieberater.<br />
In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit<br />
in den Berufsverbänden lag mir die<br />
berufliche Weiterbildung und Qualitätssicherung<br />
besonders am Herzen.<br />
Der Umgang mit Menschen und<br />
die Weitergabe <strong>von</strong> Wissen hat mir<br />
immer große Freude bereitet. Bedanken<br />
möchte ich mich bei den<br />
Kollegen im Fachbereich, die mich<br />
herzlich aufgenommen und hervorragend<br />
unterstützt haben.<br />
Stefan Eisele<br />
Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen<br />
Mein Lebensweg<br />
begann unter italienischem<br />
Vorzeichen.<br />
Das verraten mein<br />
Name Giovanni<br />
Seccia und mein<br />
Akzent. Ich wurde<br />
1968 in Barletta<br />
geboren, einer Stadt<br />
in der Nähe <strong>von</strong> Bari im Südosten<br />
Italiens. Nach dem Abitur schloss ich<br />
mich der katholischen Missionsgesellschaft<br />
der Comboni-Missionare an.<br />
In Neapel absolvierte ich den ersten<br />
Abschnitt des Theologiestudiums, dann<br />
war ich im Noviziat in der Nähe <strong>von</strong><br />
Mailand und wurde zur Fortsetzung<br />
des Studiums nach Innsbruck geschickt.<br />
Nach einigen Jahren trat ich aus der<br />
Ordensgemeinschaft aus, schloss<br />
allerdings mein Theologiestudium ab.<br />
Es folgten ein Jahrespraktikum in<br />
einer Pfarrei in der Nähe <strong>von</strong> Reutte<br />
und mein Referendariat als Religionslehrer<br />
in Nordbaden. 2002<br />
bekam ich eine Stelle am Gewerblichen<br />
Schulzentrum Heilbronn.<br />
Im württembergischen Unterland<br />
lernte ich dann meine Frau kennen.<br />
Da sie hier in <strong>Ulm</strong> aufgewachsen ist,<br />
wollten wir zurück zur Familie.<br />
In meiner Freizeit engagiere ich mich<br />
u.a. im Eine-Welt-Bereich und verbringe<br />
viel Zeit mit meinem Sohn Damiano.<br />
Giovanni Seccia<br />
<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 35<br />
In das Boot<br />
der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong> bin<br />
ich im Januar<br />
2010 „direkt“<br />
eingestiegen.<br />
Mit viel Spaß<br />
paddle ich seither<br />
im Bereich Druck- und Medientechnik<br />
als „Ersatzfrau“ in<br />
einem angenehmen Team mit.<br />
Geboren wurde ich in Berlin; aufgewachsen<br />
und zur <strong>Schule</strong> gegangen bin<br />
ich in und um Calw. Nach dem Abitur<br />
und einer Berufsausbildung als Mediengestalterin<br />
absolvierte ich das Studium<br />
der Druckereitechnik. Bei Linotype-Hell<br />
in Frankfurt/Main und später bei den<br />
Heidelberger Druckmaschinen arbeitete<br />
ich mehrere Jahre im Servicebereich<br />
und führte v. a. bei den Kunden<br />
Schulungen durch. Da ich meinen<br />
Beruf gerne ausübe, suchte ich nach<br />
der Elternzeit nach Arbeitsmöglichkeiten<br />
im Schulungsbereich. Diese fand<br />
ich an <strong>Schule</strong>n in Biberach und <strong>Ulm</strong>.<br />
Petra Neubert<br />
Seit September<br />
2009 arbeite<br />
ich an der<br />
<strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>. An der<br />
Pädagogischen<br />
Hochschule in Schwäbisch Gmünd<br />
studierte ich die Fächer Mathematik<br />
und Geographie für das Lehramt an<br />
Realschulen. Meinen Vorbereitungsdienst<br />
absolvierte ich an der Grund-,<br />
Haupt- und Realschule in Steinheim<br />
am Albuch. Nach einer ersten Stelle<br />
als Krankheitsvertretung in Ellwangen<br />
und Wasseralfingen wechselte<br />
ich an das Maria-Ward Gymnasium<br />
in Günzburg. Meinen ursprünglichen<br />
Wunsch, an einer Gewerblichen <strong>Schule</strong><br />
zu unterrichten, konnte ich mit dem<br />
Wechsel an die FSS verwirklichen, an<br />
der mich die Kolleginnen und Kollegen<br />
sowie die Schülerinnen und Schüler<br />
freundlich aufgenommen haben.<br />
Nun freue ich mich auf neue Aufgaben<br />
und Herausforderungen.<br />
Sven Grees
36 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>