Tomaten - Baden-Württemberg
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Ein weiterer Ansteckungs- und Ausbreitungsweg sind Gerätschaften, die mit kranken<br />
Pflanzen in Berührung gekommen sind und die Krankheit auf gesunde Pflanzen übertragen.<br />
Das Bakterium behält auf Gegenständen wie Geizmesser, Bindeschnur<br />
und Gerüsten monatelang seine Infektionsfähigkeit. Besonders leicht wird die Krankheit<br />
durch Geizmesser übertragen, die die Pflanzen verletzen. Regelmäßige Desinfektion<br />
mit 60 - 70 %igem Alkohol oder handelsüblichem Desinfektionsmitteln ist notwendig.<br />
60 - 70 %igen Alkohol erhält man, wenn man zwei Teile handelsübliches<br />
96 %iges Ethanol mit einem Teil Wasser mischt. Auch die Hände sollten desinfiziert<br />
werden. Befallene Bestände sind als letztes im Tagesablauf zu bearbeiten. Auch der<br />
Boden kommt als Infektionsquelle in Betracht. Praxiserfahrungen sowie umfangreiche<br />
Versuche zeigten jedoch, dass der Boden offenbar von geringer Bedeutung ist.<br />
Unkräuter, besonders diejenigen aus der Familie der Nachtschattengewächse sowie<br />
Paprikapflanzen können ebenfalls Überträger des Bakteriums sein.<br />
Die Bakterielle Welke steht in der EU auf der Quarantäneliste. Das bedeutet, dass<br />
die Saatgutproduktion sowie Saatgutimporte strengen Regeln unterliegen und Jungpflanzenbetriebe<br />
keine befallenen Pflanzen verbringen dürfen. Tritt die Krankheit in<br />
Produktionsbetrieben auf, wie es in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bisher die Regel war, werden<br />
keine amtlichen Maßnahmen ergriffen, da die Krankheit hier bereits sehr stark<br />
verbreitet ist. Es liegt im Eigeninteresse der Betriebe, mit fachlicher Unterstützung<br />
der Beratung den Befall rasch und gründlich zu beseitigen.<br />
Abbildung 1: Blattrandnekrosen an <strong>Tomaten</strong>pflanzen,<br />
die mit Clavibacter michiganensis ssp.<br />
michiganensis infiziert sind (Bild: Ulrike Schmidt)<br />
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