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Tomaten - Baden-Württemberg

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11.4 Bodenprobenahme während der Kultur zur Kontrolle<br />

Zur Kontrolle und Steuerung der Düngung sollten Bodenanalysen in vier- bis sechswöchigem<br />

Abstand durchgeführt werden.<br />

Für die leicht im Boden beweglichen Nährstoffe Stickstoff und gegebenenfalls Kalium<br />

sind kulturbegleitende Bodenuntersuchungen alle vier Wochen zu empfehlen. Die<br />

Bodenproben während der Kultur werden direkt aus der Tropfzone (Tropfzwiebel)<br />

gezogen. Bei einer automatischen Bewässerung und Düngung ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Probenahme nicht kurz nach einem Düngungsvorgang stattfindet. Sie<br />

sollte bei jedem Entnahmetermin unter ähnlichen Bedingungen erfolgen.<br />

Mit dieser regelmäßigen Beprobung kann die Nährstoffkonzentration in der Tropfstelle<br />

kontrolliert und angepasst werden. Dieses Analyseergebnis wird jedoch nicht zur<br />

Berechnung der Düngung herangezogen, da die Nährstoffe bei der Fertigation nicht<br />

gleichmäßig im Boden verteilt sind. Es entstehen in den Tropfstellen Zonen mit hoher<br />

Nährstoffkonzentration während das Nährstoffangebot in den Beeträndern niedrig ist.<br />

Als Erfahrungswert sollten bei <strong>Tomaten</strong> im Gewächshaus 100 kg N/ha in der Tropfstelle<br />

(0-30 cm) vorliegen, um die Pflanzen optimal zu versorgen (SCHARPF und WEI-<br />

ER, 1994; BECK et al., 1995). Sinkt der Nmin-Gehalt in der Tropfzone während der Kultur<br />

unter diesen Richtwert, wird die Düngermenge pro Woche so lange erhöht, bis<br />

100 kg N/ha in 0-30 cm wieder erreicht sind. Steigt der Nmin-Gehalt in der Tropfstelle<br />

dagegen kontinuierlich an, wird die Düngung auf 50% reduziert um 100 kg N/ha in<br />

0-30 cm wieder zu erreichen. Zum Kulturende kann der Richtwert in der Tropfzone<br />

auf 50 kg N/ha in 0-30 cm abgesenkt werden. Diese Richtwerte dienen zur Orientierung<br />

und ermöglichen, auf eine Stickstoffnachlieferung des Bodens zu reagieren.<br />

11.5 Praktische Umsetzung und Düngerzusammensetzung<br />

Aus Gründen der Umweltverträglichkeit sollten nur Dünger mit geringem Anteil an<br />

Ballaststoffen, vor allem Sulfat, verwendet werden. Bei Böden mit ausreichender<br />

Phosphatversorgung ist dann ein Nährstoffverhältnis von N : P2O5 : K2O : MgO<br />

1,0 : 0,0 : 1,9 : 0,2 anzustreben (vgl. Tab. 2 und Kap. 11.6 Praktikeranleitung). Liegt<br />

am Markt kein entsprechender N : K2O : MgO-Dünger mit diesem Nährstoffverhältnis<br />

vor, ist der Gärtner gezwungen, mit Einzelnährstofflösungen zu arbeiten. Tabelle 10<br />

nennt Beispiele für Dünger der wichtigsten Hauptnährstoffe mit und ohne Ballaststoffe.<br />

Durch den Einsatz von z.B. Magnesiumnitrat kann eine Anreicherung mit Sulfat<br />

reduziert werden. Auch können Düngerkomponenten wie z.B. Ammoniumnitrat (zum<br />

Beispiel ‚Florymonid’) als Einzelnährstoffdünger verwendet werden und die nicht abgedeckte<br />

notwendige Menge wird mit anderen N-Komponenten (CaNO3, KNO3) ausgeglichen.<br />

Die benötigte Düngermenge wird in einem Stammlösungsbehälter aufgelöst. Beim<br />

gleichzeitigen Arbeiten mit kalziumhaltigen N-Düngern und sulfathaltigen Mg-<br />

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