31.12.2012 Aufrufe

August 2010: Seite 1-48 (PDF, 11,6 - Trafikantenzeitung

August 2010: Seite 1-48 (PDF, 11,6 - Trafikantenzeitung

August 2010: Seite 1-48 (PDF, 11,6 - Trafikantenzeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Point of Sale, wegen der Folgewirkung.<br />

Wird doch mit diesem verdeckten Kauf<br />

der Tabakwareneinzelhandel als das<br />

stigmatisiert, was ihm in den hoch emotional<br />

geführten Raucher-/Nichtraucher-<br />

diskussionen immer wieder vorgeworfen<br />

wird: eine legale Dealer-Hochburg zu sein.<br />

Kein Tabakwaren-<br />

werbezubrot mehr<br />

Darüber hinaus würde eine solche<br />

Maßnahme, für die es ebenso wie für<br />

das Plain Packaging keinen wissenschaftlichen<br />

Nachweis der Wirksamkeit<br />

gibt, Marktneueinführungen oder<br />

den Marktauftritt neuer Anbieter verunmöglichen<br />

und den Tabakwareneinzelhandel<br />

um die Chance auf ein Tabakwarenwerbezubrot<br />

bringen.<br />

Die Rechtsexperten verweisen, was<br />

das Verbot einer einsichtigen Waren<br />

präsentation betrifft, auf eine Frag-<br />

würdigkeit der EU-Regelungs-<br />

kompetenz, eine Unvereinbarkeit mit<br />

dem die Warenverkehrsfreiheit betreffenden<br />

Vertragswerk und letztlich hinsichtlich<br />

der Umsetzung in nationales<br />

Recht auf die Kollision mit einer Reihe<br />

von in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten<br />

gültigen nationalen Paragraphen.<br />

Rechtlich nicht unumstritten ist das<br />

Verbot von Zusatzstoffen in Tabak-<br />

produkten Hier orten die Rechts-<br />

gelehrten einen Verstoß gegen-<br />

über Verträgen mit der multilateralen<br />

Welthandelsorganisation (World Trade<br />

Organization WTO), einer internationalen<br />

Organisation, deren Ziel die Ermöglichung<br />

der Gestaltung eines<br />

barrierefreien Handels ist und deren<br />

Abkommen eine Vielzahl an Regelungen<br />

über den weltweiten Handel mit<br />

Gütern, Dienstleistungen und intellektuellem<br />

Eigentum enthält. Eine durchaus<br />

entbehrliche Konfrontation, die vor<br />

allem auf das den Markt beherrschende<br />

American-Blend-Angebot abzielt, dessen<br />

Virginia-Burley-Orienttabakkompositionen<br />

erst durch die Soßierung mit Zusatzstoffen,<br />

denen von den Gegnern des<br />

Blauen Dunstes übrigens immer wieder<br />

gerne ein Suchtmacherpotenzial unterstellt<br />

wird, den markenspezifischen Geschmack<br />

erhalten. Wie die verstärkte<br />

Markteinführung additivfreier Zigaretten<br />

und Feinschnitte in den letzten Jahren<br />

bewiesen hat, ist nicht das Offerieren<br />

von Tabak-Pur-Zigaretten das Problem,<br />

sondern der daraus resultierende massive<br />

Eingriff in den von den Rauchern<br />

präferierten American-Blend-Markt,<br />

ohne dabei dem eigentlichen EU-Ziel<br />

eines rauchfreien Europas näher zu<br />

kommen, zeigen doch Vergleiche mit<br />

traditionellen „reinrassigen“ Virginia-<br />

Zigaretten-Ländern, daß dort der Raucheranteil<br />

etwa gleich groß ist wie in<br />

jenen Gebieten mit Zigaretten der<br />

amerikanisierten Geschmacksrichtung.<br />

Anstatt die Kräfte in eine Verteufelungskampagne<br />

zu kanalisieren, wäre<br />

ihre Nutzung für die Entwicklung geeigneter<br />

Prüfungsstrategien zur Sicherstellung,<br />

daß die Gesamttoxizität durch<br />

einzelne Zusatzstoffe nicht erhöht wird,<br />

wünschenswert und durchaus auch im<br />

Sinne der Zigarettenindustrie.<br />

Besonderes betroffen von einem Zusatzstoffeverbot<br />

wären übrigens die<br />

Pfeifentabakanbieter. Für viele kleinere<br />

Manufakturen würde ein solches unweigerlich<br />

das Aus bedeuten.<br />

Noch ist nichts fix: Nach Vorliegen<br />

der Ergebnisse einer von der EU-<br />

Kommission mit der Regulierungs-<br />

Folgeabschätzung beauftragten Agentur<br />

soll eine öffentliche Konsultation auf<br />

einer von der EU-Kommission dafür<br />

extra eingerichteten Internetseite in<br />

Gang gebracht werden.<br />

Auf dieser<br />

kann jeder Bürger,<br />

jeder Verband und<br />

jedes Unternehmen<br />

innerhalb von voraussichtlich<br />

zwei<br />

Monaten zu den<br />

dort aufgeführten<br />

Vorschlägen Stellung<br />

beziehen. Und<br />

die Branchenteilnehmer<br />

aller EU-<br />

Staaten sind aufgefordert,<br />

ihre Stand-<br />

punkte zu den drei<br />

(Über)Regulierungs-<br />

vorstößen der EU<br />

gegenüber der Politik<br />

und bei den öffentlichen<br />

Anhörun-<br />

gen darzustellen, denn:<br />

Während bei einer<br />

Änderung der Tabak-<br />

steuerrichtlinien das<br />

Einstimmigkeitsprinzip<br />

gilt, genügt zur<br />

Verabschiedung der<br />

Tabakproduktrichtlinie<br />

das Mehrheitsprinzip.<br />

Wein & Co-Bars<br />

„Kräuterretten“ als<br />

Trost für Raucher<br />

Wein & Co-Chef Heinz Kammerer, zum Gegner<br />

des geltenden Rauchverbots<br />

konvertierter Gastronom, setzt in seinen<br />

Gaststätten nun auf kreative Lösungen. Da fünf<br />

seiner Bars mit dem Ende der Übergangsfrist<br />

zum Nichtraucherbereich werden mußten, will<br />

Kammerer mit Gratis-Kräuter-Glimmstängeln<br />

den rauchenden Gästen „mit Sympathie und<br />

psychologischer Unterstützung“ entgegenkommen.<br />

Die aus Haselnuss- (68 Prozent),<br />

Papaya- (21 Prozent), Pfefferminz- (6 Prozent)<br />

und Eukalyptusblättern (6 Prozent) bestehenden<br />

„NTB Kräuterretten“ enthalten keinen<br />

Tabak und kein Nikotin.<br />

Was das Tabakgesetz zu dieser Ausweichmaßnahme<br />

sagt, läßt sich nicht so eindeutig<br />

festmachen: Einerseits spricht die Regelung<br />

bei Tabakerzeugnissen von jedem „Erzeugnis,<br />

das zum Rauchen, Schnupfen, Lutschen oder<br />

Kauen bestimmt ist, sofern es ganz oder<br />

teilweise aus Tabak (...) besteht“. Andererseits<br />

ist punkto Gastronomie von einem „Rauchverbot<br />

in den der Verabreichung von Speisen<br />

oder Getränken an Gäste dienenden Räumen“<br />

die Rede, was das Anzünden von Rauchwaren<br />

generell ausschließen könnte.<br />

WORLD‘S FINEST CIGARS<br />

Halle 13 Stand <strong>11</strong>7<br />

Rauchen kann tödlich sein.<br />

Aufreger<br />

8/<strong>2010</strong> trafikantenzeitung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!