August 2010: Seite 1-48 (PDF, 11,6 - Trafikantenzeitung
August 2010: Seite 1-48 (PDF, 11,6 - Trafikantenzeitung
August 2010: Seite 1-48 (PDF, 11,6 - Trafikantenzeitung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Serie<br />
Rechtstatsachenforschung<br />
MONOPOLRECHT<br />
Folge 8: Das Prinzip der Solidarität und das System<br />
der Struktur verlangen nach Mitteln •<br />
Modelle einer mittel/langfristigen<br />
Mittelaufbringung für den „Soli“ und<br />
Strukturfonds! „Rechtstatsachenforschung:<br />
D<br />
as Prinzip der Solidarität und<br />
das System der Struktur verlangen<br />
nach Mitteln, um<br />
Förderungen unter diesem<br />
Titel entsprechend zu fi nanzieren. Dies<br />
hat der Gesetzgeber im Zusammenhang<br />
mit dem sogenannten Trafi kantenpaket<br />
2007 erkannt, und per Gesetzesnovelle<br />
im § 38a TabMG 1996 in Reaktion auf<br />
die Umsatzrückgänge der Trafi kanten<br />
im Süden Österreichs wegen des Wegfalls<br />
der 25-Stückregelung die sogenannte<br />
Solidaritätsabgabe eingeführt.<br />
Der Tabakwarengroßhandel und damit<br />
mittelbar die Tabakwarenindustrie wurden<br />
zu einer Erhöhung der Handelsspanne zu<br />
Gunsten der Trafi kanten um 10 Prozent<br />
verpfl ichtet und diese dem Solidaritätsfonds<br />
gewidmet. Da die politisch Verantwortlichen<br />
im Bundesministerium für<br />
Finanzen von dem im 2. Halbjahr 2007<br />
erfolgten Tabakwarenumsatzrückgang in<br />
den Bundesländern Kärnten, Steiermark<br />
und dem südlichen Burgenland als<br />
Datenbasis ausgingen, erschienen diese<br />
10 Prozent als durchaus berechtigt, da<br />
man mit 1.1.2008 bzw. 1.1.2009 durch<br />
den Wegfall der 25 Stückregelung gegenüber<br />
Tschechien, der Slowakei und<br />
Ungarn auch für die übrigen östlichen<br />
und nördlichen Regionen Österreichs<br />
mit ähnlichen Umsatzrückgängen rechnete.<br />
Die Mittelaufbringung für den „Solidaritätsfonds“<br />
2008 - 2009: Auf der<br />
Grundlage der §§ 14a und 38a<br />
TabMG in Verbindung mit der dazu vom<br />
trafi kantenzeitung 8/<strong>2010</strong><br />
Monopolrecht“ ist eine<br />
Abfolge von Beiträgen, die VON MAG. DR.<br />
grundsätzliche monopol FRITZ SIMHANDL<br />
rechtlichen Fragen Fragen sowie Entscheidun gen betrifft.<br />
Diese Serie soll das Verständnis für das Monopol recht<br />
stärken und dem Trafi kanten helfen, helfen, sich sich gesetzesgesetzeskonform zu verhalten.<br />
BMF erlassenen Solidaritätsfondsordnung<br />
wurde ein Mittelaufkommen für<br />
den Solidaritätsfonds von immerhin rund<br />
31,5 Millionen Euro (2008) und 32,2<br />
Millionen Euro (2009) erzielt. Für <strong>2010</strong><br />
wurden von Experten auf der Grundlage<br />
der bis zum 31.12.2009 gültigen Gesetzeslage<br />
ebenfalls zwischen 31 bis 32 Millionen<br />
Euro prognostiziert. Damit wären<br />
ursprünglich rund 95 Millionen Euro<br />
binnen drei Jahren als „Deckungsstock“<br />
für abzugeltende Ansprüche vorhanden<br />
gewesen.<br />
Bei der Verabschiedung des Trafi kantenpakets<br />
im Herbst 2007 ging man von<br />
einem „Einschleifszenario“ aus – d.h. man<br />
traf die Annahme, daß sich das Preisniveau<br />
zwischen den EU-Nachbarstaaten<br />
Slowenien, Tschechien, Slowakei und<br />
Ungarn binnen dieser drei Jahre entsprechend<br />
entwickeln würde und so die Preisniveauunterschiede<br />
zu Österreich abnehmen<br />
würden.<br />
Als Endziel wurde von <strong>Seite</strong>n des<br />
Bundes ministeriums für Finanzen auf<br />
EU-Ebene ein einheitliches Tabaksteuer-<br />
system, das zu Mindestpreisen führen<br />
sollte, von österreichischer <strong>Seite</strong> angestrebt.<br />
Um dies zu unterstützen,<br />
wurde bis auf weiteres durch das<br />
BMF auch die Tabaksteuerautomatik<br />
innerösterreichisch ausgesetzt.<br />
Durch die weiteren Maßnahmen,<br />
d.h. die rechtliche<br />
Zulässigkeit von entgeltlicher<br />
Werbung an und in der Trafi k<br />
bzw. eine Erweiterung des<br />
Nebenartikelkatalogs in<br />
Richtung Getränkeangebot,<br />
versuchte man ebenfalls<br />
von <strong>Seite</strong>n der Politik<br />
entsprechende Ausgleichsmaßnahmen<br />
zu<br />
setzen. Diese fl ankierenden<br />
Maßnahmen<br />
waren und sind auf<br />
ökonomischer <strong>Seite</strong><br />
aber eher als „kosmetisch“<br />
zu bezeichnen,<br />
da beide Einn<br />
a h m e q u e l l e n<br />
niemals ein ent- ent