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Mitteilungen 03 / 2004 - Deutsche Meteorologische Gesellschaft eV ...

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14<br />

focus<br />

Prämierung von Beiträgen durch die Stiftung Schaden- und<br />

Umweltvorsorge im Rahmen der DACH-MT <strong>2004</strong><br />

Der Auswahlkommission für die Preisvergabe gehörten<br />

folgende Mitglieder an: Prof. Dr. Herbert Fischer, Leiter<br />

der DACH-Tagung; Dr. Gerhard Berz, Münchener<br />

Rückversicherung (a.D.); Prof. Dr. Gerhard Adrian,<br />

<strong>Deutsche</strong>r Wetterdienst, Leiter der Forschungsabteilung<br />

und Prof. Dr. Christoph Kottmeier, Institut für<br />

Meteorologie und Kilimaforschung, Uni Karlsruhe. Die<br />

Auswahl konzentrierte sich auf die Beiträge zu den<br />

Sitzungen Wettervorhersage, Fernerkundung, Konvektive<br />

Prozesse und Extreme Wetterereignisse in<br />

Europa.<br />

Die Auswahlkommission prämierte drei Arbeiten<br />

während der DACH-MT:<br />

Herr Andre Waiser, SwissMeteo, Zürich, erhält für<br />

seinen Beitrag „Ensemble Vorhersagen mit dem LM zur<br />

Warnung vor extremen Wetterereignissen“ eine Prämie<br />

der Stiftung Schaden- und Umweltvorsorge der SV-<br />

Gebäudeversicherung, Stuttgart.<br />

In der Arbeit wird der Informationsgewinn aus<br />

hochauflösenden Ensemble-Vorhersagen für ausgewählte<br />

Winterstürme und Starkniederschläge untersucht.<br />

Dazu werden mit dem Lokal Modell (LM)<br />

Ensembles mit 51 Modellvarianten für Dreitages-<br />

Vorhersagen gerechnet. Die Resultate zeigen, dass diese<br />

Methoden ein großes Potenzial haben, um bevorstehende<br />

Stürme beziehungsweise Starkniederschläge früher<br />

und zuverlässiger zu erkennen.<br />

Herr Christoph Gatzen, Institut für Physik der<br />

Atmosphäre, <strong>Deutsche</strong>s Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, Oberpfaffenhofen, erhält für seinen Beitrag<br />

„Ein Derecho in Europa: Berlin 10. Juli 2002“ eine<br />

Prämie der Stiftung „Schaden- und Umweltvorsorge“<br />

der SV-Gebäudeversicherung, Stuttgart. In der Arbeit<br />

wird gezeigt, dass ein Schwergewitter, das Teile<br />

Deutschlands am 10. Juli 2002 überquerte und als das<br />

„Berliner Unwetter“ bekannt wurde, anhand der gemessenen<br />

Böen als „Derecho“ klassifiziert werden kann.<br />

<strong>Mitteilungen</strong> <strong>03</strong>/<strong>2004</strong><br />

Christoph Kottmeier<br />

Dieser Typ eines schweren lokalen Sturms, der im<br />

Gegensatz zu einem Tornado wenig Rotation aufweist,<br />

wurde zwar schon vor über 100 Jahren in Deutschland<br />

beobachtet, geriet hier aber wieder in Vergessenheit. Die<br />

damit verbundene Luftmassengrenze und Bodenkonvergenz<br />

war bereits vor dem Ereignis deutlich erkennbar<br />

und zeichnete den Wanderungspfad des Derechos vor.<br />

Dieses ermöglicht bei schneller Weitergabe von Messdaten<br />

prinzipiell eine Vorhersage und Warnung vor solchen<br />

Stürmen.<br />

Herr Michael Riemer, <strong>Meteorologische</strong>s Institut,<br />

LMU München, erhält für seinen Beitrag „Der Einfluss<br />

vor Hurrikan-Outflow auf die barokline Entwicklung<br />

der mittleren Breiten: idealisierte Simulationen mit<br />

MM5“ eine Prämie der „Stiftung Schaden- und<br />

Umweltvorsorge“ der SV-Gebäudeversicherung, Stuttgart.<br />

Herr Riemer zeigt mit idealisierten Modellsimulationen,<br />

dass starke konvektive Prozesse innerhalb<br />

eines tropischen Wirbelsturmes die Eigenschaften der<br />

am Rande des Auges aufsteigenden Luftmassen beeinflussen.<br />

Führt die Zugbahn eines tropischen Wirbelsturmes<br />

weit genug polwärts, kann es zu einer<br />

Wechselwirkung der dann ausströmenden Luft mit dem<br />

Strahlstrom der mittleren Breiten und zur Beeinflussung<br />

von späteren atlantischen Sturmtiefs über Europa kommen<br />

Die Beiträge aller drei ausgewählten Preisträger<br />

zeichnen sich durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

über meteorologische Phänomene mit großem<br />

Schadenspotenzial aus. Das verbesserte Verständnis der<br />

gefahrenauslösenden Vorgänge ist eine Grundvoraussetzung<br />

einer physikalischen Beschreibung und einer<br />

besseren Vorhersage auf der Grundlage von Modellsimulationen<br />

und schneller Verbreitung von Modellergebnissen<br />

und Messdaten. Die Untersuchungsmethoden<br />

waren in allen drei Fällen originell und die Vortragsqualität<br />

sehr gut.<br />

Für die Auslobung der Prämien darf ich Ihnen im<br />

Namen des Wissenschaftlichen DACH-Komitee noch<br />

einmal herzlich danken

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