Mitteilungen 03 / 2004 - Deutsche Meteorologische Gesellschaft eV ...
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Präsentation der COST-Aktionen aus dem Bereich Meteorologie.<br />
Kaffeepause im Posterbereich<br />
Für den 29. September war ein weiteres Highlight<br />
der Konferenz angesetzt: Eine Podiumsdiskussion zur<br />
Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens. Unter ausgesprochen<br />
reger Beteiligung des Publikums informierten<br />
und diskutierten die AMS-Präsidentin, Susan Avery,<br />
der Journals Director von Cambridge University Press,<br />
Conrad Guettler, der Herausgeber des Journals „La<br />
Météorologie“ der Société Météorologique de France,<br />
Jean-Pierre Javelle, der Langzeitarchivierungsexperte<br />
vom World Data Center am MPI Hamburg, Michael<br />
Lautenschlager, der Executive Director der Royal<br />
Meteorological Society, Richard Pettifer, und der<br />
Vorsitzende des EMS Publikationskomitees, Bob<br />
Riddaway. Die Leitung und Moderation hatte der EMS<br />
Past President, René Morin. Es war eine breit gefächerte<br />
Palette von Grundströmungen in der Podiumsrunde<br />
vertreten – von Open Access bis Verlagswesen – unter<br />
ihnen auch Vertreter <strong>Meteorologische</strong>r <strong>Gesellschaft</strong>en,<br />
die selbst Fachzeitschriften publizieren. Konsens erreichen<br />
zu wollen wäre ein unrealistisches Ziel gewesen,<br />
aber die Diskussionsbeiträge waren informativ und aufschlussreich.<br />
Während zum Beispiel in den USA die<br />
Webversion eines Journals die maßgebliche ist und das<br />
gedruckte Heft als Extra hergestellt wird, ist es in<br />
Europa zumeist umgekehrt. Es herrschen auch unterschiedliche<br />
Auffassungen bezüglich der technischen<br />
Entwicklung und der Langzeitarchivierbarkeit. Für<br />
Letztere sind zum Beispiel die mit der schnellen Abfolge<br />
neuer Generationen von Speichermedien verbundenen<br />
ems<br />
Aktualisierungskosten bedeutend, aber auch die Qualität<br />
der zum Druck verwendeten Farben und Toner ist ein<br />
wichtiger Faktor. Stichwort Qualität: Ein technisch ausgereiftes<br />
und zukunftsfähiges Publikationssystem ist<br />
nicht viel wert, wenn die inhaltliche Qualität der<br />
Information und ihre Nachprüfbarkeit nicht auf dem<br />
derzeit hohen Niveau gehalten werden kann.<br />
Die Fachsitzungen der Tagung waren gut besucht -<br />
auch wenn sowohl das mediterrane Klima als auch die<br />
Stadt Nizza lockten. In ihnen fand sich gleichfalls ein<br />
breit gefächertes Spektrum wieder: Von Klimageschichte<br />
bis Geschichte der Klimatologie; von<br />
Grenzschicht bis hohe Atmosphäre; von Luftqualität bis<br />
Emissionshandel; von Speicherkapazität bis Zirkulationsmusteranalyse;<br />
von Satellitenprogrammen bis<br />
Medienmeteorologie; von Naturgefahren bis zum<br />
Zustand der Schulbildung.<br />
Das Konferenzzentrum, in dem seit vielen Jahren auch<br />
die EGS ihre Konferenzen veranstaltet, ermöglichte es,<br />
sowohl die Vortragsräume als auch die Poster und die<br />
kommerziellen Aussteller in räumlicher Nähe zu haben.<br />
Zudem war es durch die großzügig bemessene Ausstellungsfläche<br />
kein Problem, alle 200 Posterplätze für die<br />
gesamte Tagungszeit zur Verfügung zu stellen.<br />
Die EMS hat mit dieser Tagung eine Feuertaufe<br />
bestanden. Es wurde klar, dass nicht alle Autoren der<br />
eingereichten 550 Beiträge präsent sein konnten – dies<br />
wäre eine überoptimistische Erwartung gewesen, auch<br />
wenn zusätzlich zu den 8 EMS-Preisträgern weitere 27<br />
(!) aus dem Konferenzbudget Reiseförderung und freien<br />
Eintritt erhielten. Die Vielseitigkeit und auch die<br />
Synergie, z.B. mit COST sowie mit der ECAC-Tagung,<br />
zeigen, dass eine solche Tagung gebraucht wird und gibt<br />
der EMS den Antrieb und die Motivation, die Serie vom<br />
12.–16. September 2005 in Utrecht fortzusetzen.<br />
Der Direktor des EZMW, Dominique Marbouty, bei der Eröffnungssitzung<br />
des 4. Jahrestreffens der EMS.<br />
<strong>Mitteilungen</strong> <strong>03</strong>/<strong>2004</strong><br />
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