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Arbeitsmarkt 2009 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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Kapitel I. / Überblick<br />

Die wirtschaftliche Krise hat die Zugänge aus Erwerbstätigkeit<br />

kräftig steigen lassen: im Jahresverlauf gab<br />

es 3,21 Mio Zugänge von abhängigen Beschäftigten aus<br />

dem 1. <strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong>, das waren 361.000 o<strong>der</strong> 12 Prozent<br />

mehr als vor einem Jahr (ohne Daten <strong>für</strong> zugelassene<br />

kommunale Träger). Die Differenzierung nach Wirtschaftszweigen<br />

zeigt, aus welchen Branchen die <strong>Arbeit</strong>slosen<br />

gekommen sind. So speist sich <strong>der</strong> Anstieg zum<br />

größten Teil aus dem Verarbeitenden Gewerbe (+141.000<br />

o<strong>der</strong> +45 Prozent). Weitere gewichtige Zunahmen gab<br />

es aus <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmerüberlassung (+59.000 o<strong>der</strong><br />

+18 Prozent), von Wirtschaftlichen Dienstleistungen<br />

(ohne <strong>Arbeit</strong>nehmerüberlassung; +38.000 o<strong>der</strong> +13<br />

Prozent), aus dem Handel (+33.000 o<strong>der</strong> +10 Prozent)<br />

und aus Verkehr und Lagerei (+26.000 o<strong>der</strong> +18 Prozent).<br />

Entsprechend dürfte sich <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosenzahlen<br />

vor allem aus diesen Branchen rekrutiert<br />

haben.<br />

Im Jahresverlauf konnten 3,22 Mio <strong>Arbeit</strong>slose ihre <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden,<br />

gegenüber dem Vorjahr war das ein Minus von<br />

125.000 o<strong>der</strong> 4 Prozent. In abhängige Beschäftigung auf<br />

dem 1. <strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong> mündeten 2,38 Mio, 103.000 o<strong>der</strong><br />

ebenfalls 4 Prozent weniger; eine Beschäftigung am<br />

2. <strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong> nahmen 575.000 <strong>Arbeit</strong>slose auf,<br />

48.000 o<strong>der</strong> 8 Prozent weniger. Gleichzeitig haben mehr<br />

<strong>Arbeit</strong>slose sich selbständig gemacht; 229.000 gingen<br />

den Schritt in die Selbständigkeit, 21.000 o<strong>der</strong> 10 Prozent<br />

mehr als vor einem Jahr.<br />

Ergänzend zu den absoluten Zahlen sagen Abgangsraten<br />

etwas über die Chancen, die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit zu beenden.<br />

So konnten <strong>2009</strong> monatsdurchschnittlich 22,1 Prozent<br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosen ihre <strong>Arbeit</strong>slosigkeit abschließen, das<br />

waren 0,3 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. 12 Dabei<br />

ist allerdings die Chance, durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />

die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit zu beenden, kleiner<br />

geworden; die entsprechende Abgangsrate hat sich im<br />

Vorjahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent<br />

reduziert.<br />

Zugänge und Abgänge haben in beiden Rechtskreisen zugenommen,<br />

allerdings im Rechtskreis SGB III deutlich<br />

stärker als im Rechtskreis SGB II. So legten im Rechtskreis<br />

SGB III die Zugänge um 12 Prozent und die Abgänge<br />

um 8 Prozent zu; im Rechtskreis SGB II beliefen sich<br />

die Zuwächse auf 9 Prozent und 2 Prozent. Der Unterschied<br />

erklärt sich vor allem damit, dass im Rechtskreis<br />

SGB III sowohl <strong>der</strong> Zu- als auch <strong>der</strong> Abgang aus und in Er-<br />

12 ) Abgangs- und Zugangsraten beziehen den Abgang bzw. den Zugang<br />

des laufenden Monats auf den Bestand des Vormonats und ermögli -<br />

chen damit Aussagen zur relativen Bedeutung von Abgängen bzw.<br />

Zu gängen u.a. im Zeitvergleich bei abnehmenden o<strong>der</strong> zunehmenden<br />

Beständen.<br />

20<br />

werbstätigkeit zunahm (+14 Prozent bzw. +2 Prozent),<br />

während im Rechtskreis SGB II <strong>der</strong> Zugang aus Erwerbstätigkeit<br />

schwächer gestiegen ist und <strong>der</strong> Abgang in Erwerbstätigkeit<br />

sich erheblich verringerte (+5 Prozent<br />

bzw. -11 Prozent). In beiden Rechtskreisen hat es aufgrund<br />

des statistischen Son<strong>der</strong>effekts deutlich mehr<br />

Zu- und Abgänge in und aus Ausbildung bzw. sonstige<br />

Maßnahmeteilnahme gegeben (Rechtskreis SGB III:<br />

+17 Prozent bzw. +39 Prozent; Rechtskreis SGB II:<br />

+23 Prozent bzw. +27 Prozent).<br />

Insgesamt ist <strong>der</strong> Umschlag im Rechtskreis SGB III deutlich<br />

größer als im Rechtskreis SGB II. Dort waren die<br />

jahresdurchschnittlichen Monatszu- und -abgangsraten<br />

mit 33,7 Prozent bzw. 30,3 Prozent etwa doppelt so<br />

groß wie im Rechtskreis SGB II mit 16,7 Prozent bzw.<br />

17,7 Prozent.<br />

Die abgeschlossene Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit hat sich<br />

<strong>2009</strong> deutlich verringert. Personen, die ihre <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

im Jahresverlauf beendeten, waren durchschnittlich<br />

33,4 Wochen arbeitslos, im Vergleich zu 38,1 Wochen<br />

im Jahr zuvor (ohne Daten <strong>für</strong> zugelassene kommunale<br />

Träger). Dass sich die abgeschlossene Dauer trotz<br />

Wirtschaftskrise verkürzt hat, dürfte auch damit zusammenhängen,<br />

dass am Beginn eines Abschwungs auch gut<br />

qualifizierte Personen ihren <strong>Arbeit</strong>splatz verlieren und<br />

dann vergleichsweise schnell wie<strong>der</strong> eine Anschlussbeschäftigung<br />

finden; mit zunehmen<strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Wirtschaftskrise<br />

strukturalisiert sich dann die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

und die Dauern steigen erfahrungsgemäß wie<strong>der</strong> an.<br />

Auch die Langzeitarbeitslosigkeit hat deutlich abgenommen.<br />

Langzeitarbeitslose sind Personen, die zum jeweiligen<br />

Stichtag länger als 12 Monate arbeitslos waren (bisherige<br />

Dauer im Unterschied zur abgeschlossenen<br />

Dauer). Im Jahresdurchschnitt <strong>2009</strong> gab es 933.000<br />

Langzeitarbeitslose, das waren 148.000 o<strong>der</strong> 14 Prozent<br />

weniger als vor einem Jahr (ohne Daten <strong>für</strong> zugelassene<br />

kommunale Träger). Der Anteil <strong>der</strong> Langzeitarbeitslosen<br />

an allen <strong>Arbeit</strong>slosen ist von 36,3 Prozent auf 29,7 Prozent<br />

gesunken. Dabei ist zu beachten, dass sich <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Langzeitarbeitslosen am Beginn des konjunkturellen<br />

Abschwungs auch deshalb verringert, weil viele<br />

neue <strong>Arbeit</strong>slose mit zunächst kurzen Verweilzeiten in<br />

den <strong>Arbeit</strong>slosenbestand eingehen. Im Jahresverlauf beendeten<br />

1,34 Mio Personen ihre Langzeitarbeitslosigkeit;<br />

ihre Abgangsrate hat sich leicht von 11,9 Prozent auf<br />

12,0 Prozent erhöht.<br />

Die abgeschlossenen <strong>Arbeit</strong>slosendauern sind im<br />

Rechtskreis SGB III deutlich kürzer als im Rechtskreis<br />

SGB II. Personen, die <strong>2009</strong> ihre <strong>Arbeit</strong>slosigkeit im<br />

Rechtskreis SGB III beendeten, brauchten dazu durchschnittlich<br />

18,1 Wochen. Dagegen waren Personen, die<br />

<strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong> <strong>2009</strong>

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