Arbeitsmarkt 2009 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Arbeitsmarkt 2009 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Arbeitsmarkt 2009 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorjahr um 199.000 o<strong>der</strong> 4,0 Prozent auf 5,20 Mio zulegte,<br />
nahm die Vollzeitbeschäftigung um 277.000 o<strong>der</strong><br />
1,2 Prozent auf 22,17 Mio ab.<br />
Die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stellen mit<br />
68,0 Prozent zwar den größten Teil <strong>der</strong> Erwerbstätigen;<br />
ihre Bedeutung hat aber im Trend über die Jahre abgenommen:<br />
2000 lag <strong>der</strong> Anteil noch bei 71,1 Prozent und<br />
1994 bei 75,3 Prozent.<br />
Über die Jahre an Gewicht gewonnen haben vor allem<br />
Selbständigkeit und geringfügig entlohnte Teilzeitbeschäftigung.<br />
Dabei hat die Selbständigkeit zuletzt ihr<br />
Wachstum nicht mehr fortgesetzt. Die Zahl <strong>der</strong> selbständig<br />
Tätigen (einschließlich mithelfen<strong>der</strong> Familienangehöriger)<br />
ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
um 22.000 o<strong>der</strong> 0,5 Prozent auf 4,41 Mio gesunken. Damit<br />
übten <strong>2009</strong> im Jahresdurchschnitt 11,0 Prozent <strong>der</strong><br />
Erwerbstätigen eine selbständige Tätigkeit aus, im Jahr<br />
2000 betrug <strong>der</strong> Anteil noch 10,0 Prozent.<br />
Bei den Minijobs gab es <strong>2009</strong> ein weiteres deutliches<br />
Plus. So hat die Zahl <strong>der</strong> ausschließlich geringfügig entlohnt<br />
Beschäftigten im Vorjahresvergleich um 50.000<br />
o<strong>der</strong> 1,0 Prozent auf 4,93 Mio zugenommen. Ihr Anteil an<br />
allen Erwerbstätigen beläuft sich auf 12,2 Prozent, im<br />
Vergleich zu 10,4 Prozent im Jahr 2000. Darüber hinaus<br />
ist die Zahl <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten,<br />
die zusätzlich einen geringfügig entlohnten Nebenjob<br />
ausüben, im Juni gegenüber dem Vorjahr um 64.000<br />
o<strong>der</strong> 2,9 Prozent auf 2,26 Mio gestiegen. 8,3 Prozent <strong>der</strong><br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben einen<br />
solchen Nebenjob. In die Erwerbstätigenrechnung gehen<br />
allerdings allein die ausschließlich geringfügig entlohnt<br />
Beschäftigten ein, weil die Nebenjobber schon mit ihrer<br />
Hauptbeschäftigung gezählt werden.<br />
Die durch <strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong>politik geför<strong>der</strong>te Erwerbstätigkeit<br />
hat sich in <strong>der</strong> Summe verringert. Ausschlaggebend<br />
da<strong>für</strong> war die anhaltend rückläufige För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbständigkeit,<br />
die im Vorjahresvergleich um 35.000 auf<br />
145.000 gesunken ist. Außerdem gab es ein Minus bei<br />
<strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten in <strong>der</strong> Mehraufwandsvariante, die<br />
als Rechtsverhältnisse eigener Art in die Erwerbstätigenrechnung<br />
eingehen; die Zahl <strong>der</strong> so geför<strong>der</strong>ten Personen<br />
hat sich um 12.000 auf 279.000 verringert. In sozialversicherungspflichtigen<strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahmen<br />
und <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten in <strong>der</strong> Entgeltvariante<br />
waren insgesamt 59.000 <strong>Arbeit</strong>nehmer beschäftigt,<br />
5.000 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar <strong>2009</strong> werden<br />
infolge <strong>der</strong> Neuausrichtung <strong>der</strong> arbeitmarktpolitischen<br />
Instrumente <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahmen nur<br />
noch im Rechtskreis SGB III eingesetzt; deshalb hat es einen<br />
Rückgang gegeben (-23.000 auf 16.000), während<br />
die <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten in <strong>der</strong> Entgeltvariante zunah-<br />
2.000.000<br />
1.800.000<br />
1.600.000<br />
1.400.000<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
Kapitel I. / Überblick<br />
men (+19.000 auf 43.000). Darüber hinaus wurden<br />
226.000 abhängige <strong>Arbeit</strong>nehmer durch beschäftigungsbegleitende<br />
Maßnahmen geför<strong>der</strong>t, 32.000 mehr als vor<br />
einem Jahr. Der Anstieg beruht hier vor allem auf dem<br />
Beschäftigungszuschuss (+24.000 auf 35.000).<br />
1.3 <strong>Arbeit</strong>szeit und Kurzarbeit<br />
Das es trotz des massiven Produktionseinbruchs vergleichsweise<br />
mo<strong>der</strong>ate Beschäftigungsverluste gegeben<br />
hat, hängt vor allem damit zusammen, dass durch den<br />
Abbau von Überstunden und <strong>Arbeit</strong>szeitkonten, durch<br />
flexible <strong>Arbeit</strong>szeitgestaltungen sowie die Ausweitung<br />
von Kurzarbeit Entlassungen in großem Umfang vermieden<br />
wurden. Ein wichtiges Motiv da<strong>für</strong> dürfte gewesen<br />
sein, dass Betriebe ihr qualifiziertes Personal halten wollen,<br />
damit ihnen im nächsten Aufschwung die Fachkräfte<br />
nicht fehlen.<br />
Abbildung I.4<br />
<strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong> <strong>2009</strong> 13<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
Leistungsempfänger von Kurzarbeitergeld<br />
Leistung Kug<br />
in Deutschland<br />
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 <strong>2009</strong><br />
Quelle: <strong>Statistik</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesagentur</strong> <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Inwieweit <strong>der</strong> Produktionsausfall durch die Reduzierung<br />
<strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>szeit aufgefangen wurde, zeigt die <strong>Arbeit</strong>szeitrechnung<br />
des Instituts <strong>für</strong> <strong><strong>Arbeit</strong>smarkt</strong>- und Berufsforschung.<br />
2 Danach hat das <strong>Arbeit</strong>svolumen, das sich als<br />
Produkt von Erwerbstätigen und Pro-Kopf-<strong>Arbeit</strong>szeit<br />
ergibt, <strong>2009</strong> gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent<br />
abgenommen. Der Rückgang folgt fast allein aus einer<br />
Abnahme <strong>der</strong> durchschnittlichen Pro-Kopf-<strong>Arbeit</strong>szeit,<br />
2 ) IAB-Kurzbericht 3/2010.