FWF - Publikationen - Jahresbericht 2004
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DIE FÖRDERKATEGORIEN Einzelprojekte<br />
Einzelprojekt-Förderung:<br />
Die Schmerzgrenze ist erreicht<br />
„Forschungsprojekte“ wurden zur Förderkategorie<br />
„Einzelprojekte“. Der Negativrekordwert<br />
bei der Bewilligungsrate bei<br />
sinkenden Antragszahlen stimmt nachdenklich.<br />
Nach wie vor sind Einzelprojekte die wichtigste<br />
Förderkategorie. <strong>2004</strong> war erstmals seit<br />
drei Jahren die Anzahl der Anträge rückläufig:<br />
780 Einreichungen <strong>2004</strong> (Einreichsumme<br />
172,44 Mio. C=) standen 944 Einreichungen<br />
2003 (Einreichsumme 211,15 Mio. C=) gegenüber.<br />
Einschließlich der aus dem Jahr 2003<br />
unerledigt gebliebenen Anträge wurde <strong>2004</strong><br />
für 896 Projekte eine Entscheidung getroffen,<br />
in 324 Fällen positiv. Damit sank die Bewilligungsrate<br />
weiter ab (siehe Tab. 14).<br />
Relativiert wird die „rückläufige“ Antragszahl<br />
vor allem durch zwei Umstände: Zum einen<br />
hat der Zuwachs bei Schwerpunkt-Projekten<br />
(+ 9 Mio. C=) den Rückgang bei den Einzelprojekten<br />
(in der Höhe von rund 8 Mio. C= gegenüber<br />
2003) kompensiert. Zum Zweiten bietet<br />
das neue Förderprogramm „Translational Research“<br />
für anwendungsorientierte Grundlagenforschung<br />
eine Alternative (siehe Seite<br />
75). In diesem Zusammenhang ist zu unterstreichen,<br />
dass Einzelprojekte den Innovationskern<br />
der Forschung bilden.<br />
Sechs-Jahres-Klausel Der <strong>FWF</strong> änderte im<br />
April <strong>2004</strong> die Voraussetzungen für die<br />
Bewilligungsraten bei Einzelprojekten Tabelle 14<br />
Abteilung nach Anzahl der beantragten Projekte nach beantragten Mitteln<br />
2002 2003 <strong>2004</strong> 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Geistes- und Sozialwissenschaften 44,7 % 47,3 % 34,8 % 36,4 % 45,5 % 30,8 %<br />
Biologie und Medizin 45,5 % 40,3 % 31,8 % 37,8 % 34,2 % 25,0 %<br />
Naturwissenschaften und Technik 58,2 % 43,9 % 43,1 % 47,5 % 36,9 % 31,8 %<br />
<strong>FWF</strong> gesamt 49,3 % 43,1 % 36,2 % 40,6 % 37,0 % 28,5 %<br />
62 JAHRESBERICHT <strong>2004</strong><br />
Selbstantragstellung. Selbstantragstellung<br />
bedeutet, einen Projektantrag einzureichen,<br />
der auch für ProjektleiterInnen ein Einkommen<br />
vorsieht. Voraussetzung ist, dass AntragstellerInnen<br />
über kein den Lebensunterhalt<br />
deckendes Einkommen verfügen. Die Sechs-<br />
Jahres-Klausel besagt, dass die Mitarbeit von<br />
wissenschaftlichen MitarbeiterInnen mit<br />
Dienstvertrag unabhängig vom Beschäftigungsausmaß<br />
in <strong>FWF</strong>-Projekten auf maximal<br />
sechs Jahre beschränkt ist. Ein Selbstantrag<br />
konnte nur gestellt werden, wenn die Frist<br />
nicht abgelaufen war. Diese Regelung<br />
entfällt für SelbstantragstellerInnen ab April<br />
<strong>2004</strong>. Für <strong>FWF</strong>-ProjektmitarbeiterInnen gilt<br />
die Sechs-Jahres-Frist jedoch weiterhin.<br />
Nun genügt auch der Nachweis der österreichischen<br />
Staatsbürgerschaft oder der, den<br />
Mittelpunkt der Lebensinteressen zwei Jahre<br />
unmittelbar vor der Antragstellung (statt bisher<br />
drei Jahre) in Österreich gehabt zu haben.<br />
Darüber hinaus bereitete der Wissenschaftsfonds<br />
im Berichtszeitraum weitere Maßnahmen<br />
vor, die eine raschere Abwicklung von<br />
Anträgen ermöglichen sollen. Die <strong>2004</strong><br />
erzielten Verbesserungen bei der Bearbeitungsdauer<br />
– so sank z. B. die Durchlaufzeit<br />
bei Einzelprojekten von 5,23 Monaten im<br />
Jahr 2003 auf 4,68 Monate – sind Ansporn,<br />
weitergehende Überlegungen anzustellen,<br />
wie die Bearbeitungsdauer weiter reduziert<br />
werden kann.