FWF - Publikationen - Jahresbericht 2004
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Neid muss man sich hart erarbeiten<br />
Selbst große Optimisten hätten nicht<br />
erwartet, dass die großen Erfolge aus<br />
dem Vorjahr noch übertroffen werden<br />
könnten; auch sie wurden eines Besseren<br />
belehrt.<br />
Die Nachrichten, die den Jahreswechsel<br />
<strong>2004</strong>/2005 in der Naturwissenschaftlich-<br />
Technischen Abteilung dominierten, waren<br />
die Jubelmeldungen aus der Physik. Das hat<br />
schon fast Tradition. Auch im <strong>Jahresbericht</strong><br />
2003 konnte auf diesen Seiten über den<br />
„geradezu beglückenden Höhenflug der<br />
Physik in Österreich“ geschrieben werden.<br />
Doch heuer darf noch ein Schäufelchen<br />
nachgelegt werden: Das Londoner Institute<br />
of Physics hat, so wie im Vorjahr, mehrere<br />
österreichische Beiträge in die Liste der zehn<br />
„Highlights of the Year“ aufgenommen.<br />
Sowohl die Nummer 1, Pure and Applied<br />
Quantum Physics (Arndt, Blatt und Zeilinger),<br />
als auch die Nummer 5, Ultracold Fermi Gases<br />
(Grimm), beruhen auf Arbeiten, die vom <strong>FWF</strong><br />
gefördert wurden, und zwar im Rahmen des<br />
Sonderforschungsbereichs „Kontrolle und<br />
Messung von Quantensystemen“ (SFB15)<br />
und des START-Preises von Markus Arndt<br />
(Preisträger 2001). Die Innsbrucker Fermi-<br />
Kondensate sind auch unter den zehn „Breakthroughs<br />
of the Year“ im Science-Magazine.<br />
Der Sprecher der Gruppe, Peter Zoller, erhält<br />
heuer die Max-Planck-Medaille der Deutschen<br />
Physikalischen Gesellschaft. Die Wiener<br />
Gruppe um Zeilinger, Aspelmeyer und Jennewein<br />
wurde durch den Descartes-Preis der EU<br />
ausgezeichnet. Anton Zeilinger selbst erhält<br />
den King-Faisal-Preis. Diese großartigen Auszeichnungen<br />
gebühren selbstverständlich in<br />
erster Linie den Preisträgern persönlich. Aber<br />
festhalten darf man doch, dass sie allesamt<br />
auf Projekten beruhen, die vom Wissenschaftsfonds<br />
schon seit Jahren gefördert wurden.<br />
<strong>FWF</strong>-FACHABTEILUNGEN Naturwissenschaften und Technik<br />
Wissenschaftskommunikation als Chance<br />
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang<br />
auch, dass heuer erstmals ein Mathematiker<br />
in Österreich zum „Wissenschafter des Jahres“<br />
gekürt worden ist. Besonders interessant<br />
daran ist, dass Rudolf Taschner es sich<br />
zur Aufgabe gemacht hat, Mathematik zu<br />
kommunizieren und die Öffentlichkeit von<br />
der kulturellen Rolle dieser bei vielen als<br />
spröde geltenden Wissenschaft zu überzeugen.<br />
Der <strong>FWF</strong> hat solche Aufgaben ebenfalls<br />
wahrzunehmen, und 2005 wird es erstmals<br />
zu gemeinsamen Veranstaltungen unter dem<br />
Titel „<strong>FWF</strong> im math.space“ kommen.<br />
Verkürzung der Bearbeitungsdauer Als<br />
Erfolg verbuchen lässt sich auch, dass es<br />
<strong>2004</strong> zu einer Reduktion der durchschnittlichen<br />
Bearbeitungsdauer bei den Einzelprojekten<br />
gekommen ist. Es handelt sich zwar<br />
nur um ein paar Wochen, zeugt aber vom<br />
intensiven Bemühen der ReferentInnen und<br />
SachbearbeiterInnen, die sehr wohl wissen,<br />
dass es hier eine Kluft gibt zwischen der tatsächlichen<br />
Bearbeitungsdauer – etwas unter<br />
fünf Monaten im Schnitt – und der Zeitspanne,<br />
die für die AntragstellerInnen zu<br />
vergehen scheint. Tatsächlich will es scheinen,<br />
dass wir mit dem Entscheidungsverfahren<br />
nahe am unteren Limit sind, besonders<br />
wenn man bedenkt, dass die GutachterInnen<br />
ihre schwierigen Aufgaben ehrenamtlich erledigen.<br />
Die Frage, wieso sie sich das Ganze<br />
überhaupt antun, wäre selbst Stoff für einen<br />
interessanten Projektantrag.<br />
Besonders bemerkenswert ist der Umstand<br />
kürzer gewordener Bearbeitungszeiten angesichts<br />
der umfangreichen Reorganisationsaktivitäten<br />
im Wissenschaftsfonds. Obwohl die<br />
Abteilung Naturwissenschaften und Technik<br />
besonders davon betroffen war – am Ende<br />
des Jahres setzte sich die Gruppe der<br />
JAHRESBERICHT <strong>2004</strong><br />
Karl Sigmund,<br />
Vizepräsident,<br />
Abteilungspräsident<br />
für Naturwissenschaften<br />
und Technik<br />
Auch wenn WissenschafterInnen<br />
exzellent und<br />
„outstanding“ sind,<br />
werden sie zumeist nicht<br />
in diese Kategorie<br />
hineingeboren, sondern<br />
reifen heran.<br />
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