FWF - Publikationen - Jahresbericht 2004
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ALLGEMEINER TÄTIGKEITSBERICHT Wissenschaftliche Forschung<br />
Stellenwert der Grundla-<br />
genforschung aufwerten<br />
genforschung stehen. Aus Sicht des <strong>FWF</strong><br />
sollte von Seiten des Rates für Forschung<br />
und Technologieentwicklung im Zuge einer<br />
Benchmark-Analyse überprüft werden, ob<br />
diese Ausgewogenheit in Österreich ausreichend<br />
gegeben ist.<br />
Veränderte Rahmenbedingungen <strong>2004</strong><br />
brachte die umfassendste legistische Neugestaltung<br />
der österreichischen Förderungslandschaft<br />
seit Einführung der wichtigsten<br />
Förderinstrumente und deren Institutionen<br />
Ende der 1960er-Jahre. Nach einer umfassenden<br />
Evaluierung der beiden großen Forschungsförderungseinrichtungen,<br />
FFF und<br />
<strong>FWF</strong> (siehe Seite 17), wurde auf politischer<br />
Ebene bestimmt, die Förderungsinstitutionen<br />
der angewandten Forschung unter Einbeziehung<br />
des FFF, der ASA, der TIG und<br />
des BIT in einer Forschungsförderungsgesellschaft<br />
(FFG) zu bündeln. Die gesetzliche<br />
Grundlage des Wissenschaftsfonds wurde<br />
unter Beibehaltung seiner Autonomie novelliert,<br />
um den neuen Bedingungen der Universitätslandschaft,<br />
wie sie vom UG 2002<br />
geschaffen wurden, Rechnung zu tragen und<br />
zeitgemäßen Governance-Strukturen zu<br />
entsprechen. Insbesondere die Einrichtung<br />
eines Aufsichtsrats und die Verschlankung<br />
der Gremien bei klarer Trennung von Kompetenzbereichen<br />
waren Gegenstand der Neugestaltung<br />
der legistischen Basis des <strong>FWF</strong>.<br />
Immer noch werden Meinungen geäußert,<br />
dass die Gesetzesreform auch <strong>FWF</strong> und FFG<br />
in einer Gesellschaft hätte zusammenführen<br />
sollen. Dieses in keinem europäischen Land<br />
erfolgreich umgesetzte Modell würde nach<br />
Auffassung des <strong>FWF</strong> – sowie der internationalen<br />
Evaluatoren – auch in Österreich aufgrund<br />
der unterschiedlichen Zielgruppen,<br />
Förderungsmethoden und Anforderungen<br />
mehr Nachteile als Vorteile bringen. Umso<br />
wichtiger ist es, alle Möglichkeiten der<br />
Kooperation zwischen <strong>FWF</strong> und FFG auszuschöpfen,<br />
um die Brücke von Wissenschaft<br />
zu Wirtschaft zu verbreitern und Synergien<br />
16 JAHRESBERICHT <strong>2004</strong><br />
zu stimulieren. Mit der Einrichtung des Programms<br />
„Translational Research“ und dessen<br />
Einbringung in die von <strong>FWF</strong> und FFG gemeinsam<br />
betriebene BRIDGE-Strategie wurde ein<br />
wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt.<br />
Mitte 2006 ist der Umzug des <strong>FWF</strong> in das<br />
„Haus der Forschung“ geplant, in dem die<br />
wichtigsten Wissenschaftsförderinstitutionen<br />
des Bundes unter einem Dach vereint sein<br />
werden. Mit dieser räumlichen Zusammenführung<br />
werden weitere Kooperationsaktivitäten<br />
mit Sicherheit begünstigt.<br />
Die Chance auf Verstetigung der Finanzierungsstrukturen<br />
des Wissenschaftsfonds<br />
wurde insbesondere durch die erstmalige<br />
Ausschüttung von Finanzmitteln durch die<br />
Österreichische Nationalstiftung für<br />
Forschung, Technologie und Entwicklung<br />
verbessert. Die Berechenbarkeit der Förderungsvolumina<br />
ist für die langfristige Ausrichtung<br />
der Förderstrategie des <strong>FWF</strong> von<br />
eminenter Wichtigkeit und als Signal an die<br />
Scientific Community unverzichtbar, um jungen<br />
WissenschafterInnen ermutigende<br />
Perspektiven zu eröffnen. Die erstmalige Ausschüttung,<br />
in deren Genuss der <strong>FWF</strong> <strong>2004</strong><br />
kam, belief sich auf 40 Mio. C=. Der gleiche<br />
Ausschüttungsbetrag ist für das Jahr 2005<br />
zugesichert und für 2006 in Aussicht gestellt.<br />
Zusammenfassend: Spektakuläre Erfolge<br />
österreichischer Forschungsteams geben<br />
Zeugnis von der Konkurrenzfähigkeit des<br />
Wissenschaftsstandortes. Legistische<br />
Reformschritte und Maßnahmen zur Finanzierung<br />
gehen in die richtige Richtung. Der<br />
Stellenwert der Grundlagenforschung im<br />
Innovationssystem sollte aber in mehrfacher<br />
Hinsicht aufgewertet werden. Durch entsprechende<br />
Öffentlichkeitsarbeit muss das<br />
Verständnis für die Notwendigkeit und ausreichende<br />
Finanzierung der Grundlagenforschung<br />
verbreitert und vertieft werden,<br />
um dadurch den politischen EntscheidungsträgerInnen<br />
eine verstärkte Förderung von<br />
im Wettbewerb ausgewählten Forschungsprojekten<br />
zu erleichtern.