31.12.2012 Aufrufe

Bochum + Dortmund + Witten - Woman In The City

Bochum + Dortmund + Witten - Woman In The City

Bochum + Dortmund + Witten - Woman In The City

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Story<br />

Der 80-jährige Albert nestelt an seiner<br />

Baskenmütze und erzählt von<br />

damals. Von der großen Zeit, in<br />

der es Kaiser und Könige, Schriftsteller,<br />

Komponisten und illustre<br />

Persönlichkeiten dorthin zog, um<br />

sich zu erholen und zu amüsieren,<br />

so dass man dem Ort den Beinamen „Café de<br />

l’ Europe“ gab. Das ehemalige Kurhaus, das<br />

historische Rathaus, die prachtvollen Villen, der<br />

„Sieben Uhr Park“, in dem betuchte Kurgäste<br />

vergangener Jahrhunderte nach dem Abendessen<br />

lustwandelten, und auch das Casino, das als das<br />

älteste der Welt gilt, zeugen von der einstigen<br />

glanzvollen Zeit. „Damals war es den Einwohnern<br />

von Spa übrigens nicht erlaubt, das Casino zu<br />

betreten“, erzählt Albert lachend. „Man wollte<br />

die Bürger wohl vor sich selbst schützen“, vermutet<br />

der ehemalige Berufssoldat, der 15 Jahre<br />

im Ruhrgebiet stationiert war. Aber das ist eine<br />

andere Geschichte.<br />

Wiege der Wellness-Kultur<br />

Auch heute noch werden die Mineralwasser<br />

therapeutisch eingesetzt. Ein Rundweg verbindet<br />

sieben der „Pouhons“ genannten Quellen,<br />

von denen Pierre-le-Grand, benannt nach dem<br />

8 <strong>Woman</strong> <strong>In</strong> <strong>The</strong> <strong>City</strong><br />

AUF STIPPVISITE<br />

BEI DEN BELGISCHEN<br />

NACHBARN<br />

Lust<br />

auf das<br />

Lütticher<br />

Land<br />

„Wasser bestimmt hier das Leben“, erklärt Albert Warnimont, der „Guide Touristique“ bei seiner Führung durch das belgische<br />

Städtchen Spa mit seinen 10.000 Einwohnern. Die Perle der Ardennen ist mit rund 300 Quellen gesegnet. Schon um 1550<br />

machte Spa durch die Heilkraft seiner Wasser von sich reden. Je nach mineralischer Zusammensetzung fanden sie Anwendung<br />

bei Atemwegsbeschwerden, Depressionen und sogar Unfruchtbarkeit. Im Jahr 1717 besuchte der russische Zar Peter<br />

der Große den Kurort. Durch seine Heilung erfuhr Spa einen rasanten Aufstieg zum Treffpunkt der High Society.<br />

Zaren, die berühmteste ist. Über einen Panorama-<br />

Aufzug erreicht man die neue <strong>The</strong>rme, die hoch<br />

über dem Ort thront. Hier entspannt man im 32<br />

Grad warmen, mineralreichen Wasser, genießt<br />

verschiedene Anwendungen und besucht die<br />

Sauna oder das Hamam – mit schönem Ausblick<br />

über Spa. Tatsächlich leitet sich der englische<br />

Begriff „Spa“ für „Heilbad“ von diesem Ort ab.<br />

Hier ist die Wiege der Wellness-Kultur. Die Mutter<br />

aller Spas liegt nur 35 km von der deutschen<br />

Grenze entfernt. Aber nicht nur die Nähe und<br />

das berühmte Wasser sind gute Gründe, die Stadt<br />

am Fuße der Ardennen zu besuchen. Spa lockt<br />

mit zahlreichen Aktiv-Angeboten wie Wandern,<br />

Mountainbiken, Fischen, Reiten, Golf, Klettern,<br />

Kajakfahren und Paragliding. Verschiedene Festivals,<br />

Ausstellungen und Märkte vervollständigen<br />

das Programm. Auch Motorsportfans zieht es in<br />

die Ardennen – zur berühmten Rennstrecke Spa-<br />

Francorchamps, auf der schon Schumi & Co. ihre<br />

Runden drehten.<br />

Eine <strong>In</strong>dustriestadt im Wandel<br />

Gut vierzig Autominuten von Spa entfernt liegt<br />

Lüttich, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.<br />

Bereits im Mittelalter war die Stadt an der<br />

Maas ein bedeutendes politisches und kulturelles<br />

Zentrum. Rund 800 Jahre lang gehörte Lüttich<br />

zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.<br />

Die wechselvolle Geschichte des früheren<br />

Fürstbistums hat ihre Spuren hinterlassen:<br />

Prunkvolle Bauten aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert<br />

sowie prächtige Bürgerhäuser, innen mit<br />

kunstvollen Stuckdecken, Holzschnitzarbeiten,<br />

wertvollen Gobelins und Kristallleuchtern nach<br />

venezianischen Vorbild ausgestattet, prägen das<br />

Stadtbild ebenso, wie die moderne Architektur.<br />

Wobei hier das architektonische Kunststück der<br />

<strong>In</strong>tegration von neu und alt gelungen ist. Der<br />

in 2009 fertiggestellte Museumskomplex „Le<br />

Grand Curtius“ etwa verbindet mehrere alte<br />

Patrizierhäuser zu einer einmaligen Zeitreise vom<br />

Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.<br />

Auf den Spuren Kommissar Maigrets<br />

Lüttich, als ehemalige Bergbau- und <strong>In</strong>dustriestadt,<br />

arbeitet nicht nur ehrgeizig an seinem<br />

Stadtbild, sondern auch an seiner Positionierung<br />

als Design-Metropole. So sind z.B. die kultigen<br />

„Ice Watch“ Uhren hier zu Hause. Neben den<br />

üblichen Handelsketten, wie sie sich in jeder<br />

Stadt finden, gibt es auch zahlreiche Designerboutiquen.<br />

Im Gegensatz zum beinahe beschaulichen<br />

Spa herrscht in der Provinzhauptstadt ein

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!