Insider 7 (pdf 5,8 MB) - ELYWCIMAA
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ie Beschleunigung ist definiert als die<br />
Anderung der Geschwindigkeit in<br />
einem gewissen Zeitintervall. Drückt<br />
man beim Auto das Gaspedal, vergrößert sich<br />
seine Geschwindigkeit. Je schneller man<br />
dabei z.B. 1 00 km/h erreicht, um so größer ist<br />
die Beschleunigung.<br />
Das funktioniert natürlich auch andersherum,<br />
dann spricht man v0n einer Bremsbeschleuni-<br />
gung.<br />
Die Beschleunigung ist der Schlüssel zur<br />
Kraft. Nach Newton ist Kraft=Masse x<br />
Beschleunigung, F=m*a. lch kann eine große<br />
Kraft also dadurch erreichen, dass ich entweder<br />
eine große Masse besitze oder meine<br />
Masse schnell beschleunigen kann. Will ich<br />
dann z.B. meine Faust beschleunigen, dann<br />
funktioniert das am besten, wenn ich nur die<br />
Muskeln verwende, die in die richtige Richtung<br />
bewegen und die Gegenspieler ent-<br />
spannt lasse. Die Gegenmuskeln üben eine<br />
Beschleunigung aus, die meiner eigentlichen<br />
Besch I eu n ig u ngsrich-tu ng entgegengesetzt<br />
ist und diese Gegenbeschleunigung<br />
schwächt meine Bewegung.<br />
Das Ergebnis aber ist gerade der lockere<br />
Wing Chun-Fauststoß, der eine so verheerende<br />
Wirkung haben kann. Der untrainierte<br />
Mensch bewegt dazu normalerweise beim<br />
Fauststoß auch wirklich nur seine Faust.<br />
Beim Wing Chun aber lernt man, den gesam-<br />
ten Körper als Einheit zu bewegen. Entspre-<br />
chend groß ist die Masse und, nach unserer<br />
Formel, auch die Kraft, die zur Verfügung<br />
steht.<br />
Auch im Leben ist eine lockere Einstellung<br />
der Schlüssel zum Erfolg. Jeder hat die Erfah-<br />
rung schon gemacht kommt man verkrampft<br />
und verbissen daher, reagieren die Menschen<br />
verkrampft und verbissen. Ein freundlicher<br />
und lockerer Mensch aber wird auch freundlich<br />
empfangen. Und ein freundliches Wort<br />
öffnet manche Tür. Will man Ziele erreichen<br />
und Projekte venruirklichen, muss man all seine<br />
Beschleunigung und Masse auf einen<br />
Punkt konzentrieren. Vezettelt man sich und<br />
teilt seine Kräfte auf, schwächt man sich<br />
unnötig und erreicht sein Ziel nie, oder zumin-<br />
dest später.<br />
= Energie<br />
Will ich mit meiner Kraft etwas erreichen,<br />
dann muss ich Energie übertragen. Das<br />
kostet mich Arbeit. Arbeit, oder Energie, ist<br />
physikalisch gleich Kraft x Weg, W=F*s.<br />
Hebe ich einen schweren Gegenstand, dann<br />
komme ich ins Schwitzen lch komme um so<br />
mehr außer Puste, je höher ich den Gegen-<br />
stand anhebe. Auf den Körper meines Geg-<br />
ners kann ich Energie übertragen, indem ich<br />
den Körper an empfindlichen Stellen treffe<br />
und damit verforme. Der Erfolg ist um so<br />
größer, je größer meine Kraft ist, oder je mehr<br />
ich diese Stelle deformiere.<br />
Dem Verbiegen meines Gegners sind Grenzen<br />
gesetzt. Besonders, da ich meine Kraft nur<br />
auf einem sehr kurzen Stück wirklich entfal-<br />
ten kann. Entscheidend für die Trefferwirkung<br />
ist also eine möglichst große Kraft.<br />
Wirkt umgekehrt eine Kraft auf mich ein,<br />
dann muss ich eine gleich große Kraft in<br />
genau entgegengesetzter Bichtung dagegen-<br />
PHYSIK<br />
setzen. Die beiden Kräfte heben sidr dann zu<br />
null auf.<br />
Das kann bei einer starken Kraft, einern star-<br />
ken Angriff, sehr schwer sein. Bmonders,<br />
wenn mein Gegner schwerer ist als ict, r,reil<br />
er dann aufgrund seiner größeren Masse<br />
mehr Kraft ausüben kann. Auch hier hilft die<br />
Physik. Die Physik sagt mir, dass die Ridlü.ur-<br />
gen von Kraft und Weg entscheiderd sind.<br />
Sind Kraft und Weg genau entgegengeridF<br />
tet, muss ich viel Arbeit leisten. Stehen Kraft<br />
und Weg in einem rechten Winkel zueinan<br />
del ist die Arbeit null.<br />
Das nutzen fast alle Blochechniken im Wing<br />
Chun aus Sie versuchen nicht, der ankommenden<br />
Kraft entgegenzuwirken, sondern<br />
lenken sie in einem mehr oder weniger rechten<br />
Winkel ab. Das kostet den Verteidiger<br />
keine Arbeit.<br />
Natürlich widerspricht das letzte Prinzip ein<br />
wenig der Reatität. Trage ich einen schweren<br />
INSIDER 25