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Liebe Leserinnen und Leser, - BankPraktiker

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Neuerdings kommt es jedoch nicht mehr<br />

nur auf den günstigsten Zins an. 71% aller<br />

Befragten Kreditinstitute vertreten die<br />

Meinung, dass sie ihren K<strong>und</strong>en ebenfalls<br />

neue Kreditarten wie langlaufende<br />

Forward­Kredite, Starterhypotheken oder<br />

Familiendarlehen offerieren müssen, um<br />

K<strong>und</strong>en in der Immobilienfinanzierung<br />

nicht an Direktanbieter oder an Baugeldmakler<br />

zu verlieren. Ingesamt stimmen<br />

61% aller Entscheider der Aussage zu,<br />

dass K<strong>und</strong>en neben günstigen Konditionen<br />

zunehmend auf eine breite Auswahl<br />

an verschiedenen Kreditprodukten achten.<br />

K<strong>und</strong>en sind heute besser informiert<br />

<strong>und</strong> verlangen gezielt nach Krediten mit<br />

Ausstiegsoptionen, Tilgungsanpassungen<br />

oder langen Zinsbindungen. Immer weniger<br />

Immobilienkäufer geben sich bei der Finanzierung<br />

mit Standardlösungen zufrieden.<br />

Die wenigsten Banken <strong>und</strong> Sparkassen<br />

haben für ihre K<strong>und</strong>en aber hauseigene<br />

Finanzierungsprodukte im Programm,<br />

die den gewachsenen Anforderungen<br />

entsprechen. Deshalb erachten es insgesamt<br />

44% der deutschen Kreditinstitute<br />

für nötig, das eigene Produktportfolio<br />

um Finanzprodukte von Drittanbietern<br />

zu ergänzen. Der Hintergr<strong>und</strong>: Eigene<br />

Produkte sind in der Preis­ <strong>und</strong> Risikogestaltung<br />

begrenzt. Bevor den Instituten<br />

Geschäft verloren geht, vermitteln sie<br />

lieber gegen Provision Finanzierungsprodukte<br />

von Fremdanbietern. Aktuelle<br />

Kapitalmarktrestriktionen lassen es darüber<br />

hinaus gar nicht zu, hausintern neue<br />

Finanzprodukte darzustellen.<br />

Vertrieb von Fremdprodukten wird<br />

als Chance empf<strong>und</strong>en<br />

Trotz des starken Preiswettbewerbs empfinden<br />

67% aller Kreditinstitute in Deutschland<br />

den Baufinanzierungsmarkt als Chance. Um<br />

preissensible K<strong>und</strong>en nicht an Internetanbieter<br />

oder Baugeldmakler zu verlieren, bieten<br />

immer mehr private Banken, Sparkassen <strong>und</strong><br />

Genossenschaftsbanken neben hauseigenen<br />

Produkten auch Darlehen von Fremdanbietern<br />

an. Besonders interessant sind die<br />

Erfahrungen, die Institute gesammelt haben,<br />

nachdem sie ihr Produktportfolio geöffnet<br />

haben. Wie die Baufinanzierungsstudie erge­<br />

ben hat, konnten 21% der Institute durch<br />

die Öffnung des eigenen Produktportfolios<br />

sogar ihr Finanzierungsvolumen erhöhen.<br />

Die Hälfte (49%) aller 100 befragten Top­<br />

Entscheider vertritt mittlerweile die Ansicht,<br />

dass der Vertrieb hauseigenerer Produkte<br />

durch die Ergänzung von Fremdprodukten<br />

nicht negativ beeinflusst wird. Gerade bei<br />

vielen Sparkassen <strong>und</strong> Genossenschaftsbanken<br />

findet ein Umdenken statt. Sie<br />

sind zunehmend bereit, sich ähnlich wie<br />

bei Fondsprodukten auch in der Immobilienfinanzierung<br />

zu öffnen.<br />

Umbruch im Baufinanzierungsmarkt<br />

geht in zweite Phase<br />

Wie die Studie ergeben hat, ist der Umbruch<br />

am Baufinanzierungsmarkt in die zweite<br />

Phase gegangen. Nachdem Internetvermittler<br />

<strong>und</strong> Direktanbieter klassischen Banken<br />

zu Beginn der Jahrtausendwende K<strong>und</strong>en<br />

abnehmen konnten, versuchen die traditionellen<br />

Filialanbieter diesen Trend selbst<br />

zu durchbrechen – indem sie ihr Angebot<br />

den neuen Marktanforderungen anpassen.<br />

Dies gelingt ihnen, indem sie ihren K<strong>und</strong>en<br />

ebenfalls bessere Konditionen sowie eine<br />

große Produktauswahl offerieren. Nachdem<br />

Banken <strong>und</strong> Sparkassen in den ersten<br />

Jahren des Umbruchs versucht haben, kostengünstige<br />

<strong>und</strong> innovative Darlehen im<br />

eigenen Haus zu produzieren, haben sich<br />

viele Häuser heute für eine andere Strategie<br />

entschieden. Dafür arbeiten sie mit<br />

Vermittlern wie der PlanetHome AG zusammen,<br />

die ihnen Zugriff auf eine Vielzahl von<br />

kostengünstigen <strong>und</strong> innovativen Darlehen<br />

eröffnen. Retailinstitute nutzen somit den<br />

Vorteil, den ihnen Fremdprodukte bieten.<br />

Die aktuelle Finanzkrise hat diesen Trend<br />

nochmals verstärkt, weil Banken ihre<br />

K<strong>und</strong>en nicht um jeden Preis an eigene<br />

Finanzierungsprodukte binden können –<br />

<strong>und</strong> aus Risikosicht wollen. Laut Umfrage<br />

führt mittlerweile ein Großteil der Institute<br />

neben hauseigenen Produkten Darlehen<br />

von Drittanbietern. Man geht davon aus,<br />

dass der Anteil der Institute, die in der Baufinanzierung<br />

Drittprodukte anbieten, in den<br />

kommenden drei Jahren um 5,4% zunimmt.<br />

Der Anteil von Drittprodukten in der Immobilienfinanzierung<br />

wird nach Meinung der<br />

Entscheider bis 2011 auf 28,2% steigen.<br />

Ausblick<br />

06 / 2009 <strong>BankPraktiker</strong><br />

Neue Studien<br />

Die Offenheit gegenüber Fremdprodukten<br />

hat deutlich zugenommen. Rd.<br />

ein Viertel aller Banken geht davon aus,<br />

dass zwischen 20 <strong>und</strong> 30% der zukünftig<br />

vermittelten Kredite durch Produkte von<br />

Drittanbietern dargestellt werden. Dabei<br />

wandelt sich auch das Bild, das Banken von<br />

sich selbst haben. Das Öffnen des Produktportfolios<br />

wird nicht nur als zusätzlicher<br />

Vertriebskanal gesehen, um K<strong>und</strong>en zu<br />

halten <strong>und</strong> Neuk<strong>und</strong>en zu gewinnen. 30%<br />

aller befragten Institute können sich heute<br />

vorstellen, anderen Banken als Produktgeber<br />

eigene Baufinanzierungsprodukte<br />

bereitzustellen – damit diese von anderen<br />

Instituten vertrieben werden.<br />

Die K<strong>und</strong>en sind nach Expertenmeinung<br />

für diesen Schritt bereit. 48% aller Retailbanken<br />

meinen, dass sich K<strong>und</strong>en von<br />

ihrer Hausbank einen Kredit von einem<br />

anderen Institut vermitteln lassen würden.<br />

Mehr als die Hälfte aller K<strong>und</strong>en will nach<br />

Einschätzung der Hausbanken vor allem<br />

gut beraten werden. 54% der Befragten<br />

vertreten darüber hinaus die Meinung,<br />

dass es den K<strong>und</strong>en egal ist, ob die Finanzierung<br />

über die eigenen Bücher geht<br />

oder nicht.<br />

Ingesamt ist zu erwarten, dass die Preisunterschiede<br />

zwischen Direktanbietern<br />

<strong>und</strong> normalen Retailbanken abnehmen,<br />

so sich diese für eine offene Produktpolitik<br />

entscheiden <strong>und</strong> mit entsprechenden<br />

Kooperationspartnern agieren, die ihnen<br />

Zugriff <strong>und</strong> Unterstützung beim Vertrieb<br />

von Hypothekenprodukten bieten. Banken<br />

kann es auf diese Weise gelingen, mehr<br />

K<strong>und</strong>en zu halten bzw. verlorene K<strong>und</strong>en<br />

zurückzugewinnen. Denn: Neben günstigen<br />

Preisen <strong>und</strong> unabhängiger Auswahl<br />

erwartet eine Vielzahl der K<strong>und</strong>en eine<br />

unabhängige Beratung vor Ort. Klassische<br />

Retailbanken haben die Chance, in der<br />

Immobilienfinanzierung verlorenen Boden<br />

gut zu machen <strong>und</strong> sich durch klare Dienstleistungen<br />

positiv von Direktanbietern<br />

abzuheben. £<br />

Dr. Bernd Klosterkemper, Vorstandssprecher<br />

der PlanetHome AG<br />

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