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Liebe Leserinnen und Leser, - BankPraktiker

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Neue Studien<br />

Kredit<br />

Baufinanzierungsstudie 2009<br />

w Der Umbruch in der Baufinanzierung<br />

geht in die zweite Phase: Immer mehr<br />

Banken <strong>und</strong> Sparkassen bieten ihren<br />

K<strong>und</strong>en neben hauseigenen Produkten<br />

Darlehen von Drittanbietern an. Die Institute<br />

erkennen, dass sich nur so K<strong>und</strong>en<br />

halten, Margen verbessern <strong>und</strong> unnötige<br />

Kreditrisiken vermeiden lassen. Die<br />

Finanzkrise hat zudem dazu geführt, dass<br />

die Kreditinstitute wechselwillige K<strong>und</strong>en<br />

nicht mehr um jeden Preis mit hauseigenen<br />

Darlehen versorgen. Das Öffnen des Produktangebots<br />

tut Not: Immobilienkäufer<br />

<strong>und</strong> Häuslebauer sind nicht nur anhaltend<br />

preissensibel <strong>und</strong> anspruchsvoll hinsichtlich<br />

einer professionellen Beratung – sie<br />

erwarten neuerdings zudem eine große<br />

Auswahl an Kreditarten. Die Baufinanzierungsstudie<br />

2009 stellt die Ergebnisse einer<br />

Befragung dar, die das IMWF Institut für<br />

Management­ <strong>und</strong> Wirtschaftsforschung<br />

im Auftrag der PlanetHome AG durchgeführt<br />

hat. Die Daten wurden im Oktober<br />

2008 unter 100 Top­Entscheidern von<br />

privaten Banken, Sparkassen <strong>und</strong> Genossenschaftsinstituten<br />

erhoben.<br />

Preisdruck sorgt für K<strong>und</strong>enschw<strong>und</strong><br />

Mehr als neun von zehn Kreditinstituten<br />

in Deutschland verlieren in der Immobilienfinanzierung<br />

weiterhin K<strong>und</strong>en an<br />

Direktanbieter <strong>und</strong> Baugeldvermittler. Der<br />

Trend der K<strong>und</strong>enabwanderung in der Baufinanzierung<br />

hat sich in den vergangenen<br />

zwei Jahren nochmals leicht verschärft. 93%<br />

der Banken <strong>und</strong> Sparkassen verzeichnen in<br />

der Immobilienfinanzierung einen Schw<strong>und</strong><br />

an Darlehensnehmern. Im Jahr 2006 sahen<br />

sich 90,5% der befragten Institute damit<br />

konfrontiert. 100% aller Geldinstitute sind<br />

der Meinung, dass sie einem immer stärkeren<br />

Preisdruck unterliegen.<br />

K<strong>und</strong>en anhaltend preissensibel –<br />

Beratung kein Rettungsanker<br />

Ursache für den zunehmenden Preis­<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbsdruck sind die immer<br />

höhere Angebotstransparenz, extreme<br />

272 06 / 2009 <strong>BankPraktiker</strong><br />

Konditionsunterschiede <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

anhaltend kostenbewusste K<strong>und</strong>en. 61%<br />

der befragten Entscheider meinen, dass sie<br />

K<strong>und</strong>en an den Wettbewerb verlieren, weil<br />

die K<strong>und</strong>en immer preissensibler werden.<br />

Die Banken erkennen zunehmend, dass sie<br />

preissensible K<strong>und</strong>en nicht allein mit der<br />

Beratung <strong>und</strong> der Nähe halten können. So<br />

sehen zwar 82% der privaten Banken, Sparkassen<br />

<strong>und</strong> Genossenschaftsinstitute ihr<br />

großes Plus bei der Beratung – allerdings<br />

sind die Häuslebauer <strong>und</strong> Immobilienkäufer<br />

nicht genügend bereit, dafür zu zahlen.<br />

74% der Institute geben unumw<strong>und</strong>en zu:<br />

„In der Beratung sind wir unschlagbar, aber<br />

bei den Kosten sind andere für die K<strong>und</strong>en<br />

attraktiver.“ Der Wettbewerbsdruck nimmt<br />

dabei nicht nur eindimensional zu, weil<br />

K<strong>und</strong>en immer genauer die Konditionen<br />

vergleichen <strong>und</strong> bereit sind, für wenige<br />

Prozentpunkte der Hausbank den Rücken<br />

zu kehren. Die Nachfrage nach Immobilienkrediten<br />

sinkt bei klassischen Retailbanken<br />

ebenso, weil der gesamte Markt für Hypothekenkredite<br />

in Deutschland rückläufig<br />

ist. Mit Blick auf die Wohnungsbauzahlen<br />

<strong>und</strong> die Daten der B<strong>und</strong>esbank ist<br />

auch 2009 nicht mit positiven Impulsen<br />

<strong>und</strong> einer deutlichen Zunahme des b<strong>und</strong>esweiten<br />

Kreditvolumens bei privaten<br />

Hypothekendarlehen zu rechnen.<br />

Finanzkrise lenkt Blick auf<br />

Margenerosion<br />

Den Kampf um Häuslebauer <strong>und</strong> Immobilienkäufer<br />

bezahlt die Mehrheit der<br />

Kreditinstitute mit weiter sinkenden<br />

Margen. Insgesamt 96% der 100 befragten<br />

Top­Entscheider sind der Meinung, dass<br />

Retailbanken in Deutschland bei etablierten<br />

Produkten wie der Baufinanzierung<br />

an Marge verlieren. Bei der Baufinanzierungsstudie<br />

2006 beklagten 90,4% der<br />

Befragten einen solchen Margenverlust.<br />

Der Kampf um preissensible K<strong>und</strong>en geht<br />

dabei vor allem mit einer sinkenden Profitabiliät<br />

<strong>und</strong> einem erhöhten Kreditrisiko<br />

einher. Denn: Um sich gegen Internetanbieter<br />

<strong>und</strong> Baugeldvermittler durchzusetzen,<br />

vergeben Retailbanken ihre eigenen Hypothekendarlehen<br />

auf Kosten der Marge zu<br />

günstigeren Konditionen. Gleichzeitig<br />

erkennen 82% der Anbieter, dass sie mit sin­<br />

kender Marge ihr Kreditausfallrisiko immer<br />

schlechter abdecken können. Die aktuelle<br />

Finanzkrise führt allerdings zu einem<br />

Umdenken. Während 2006 noch 44,8%<br />

der Institute angaben, bei ausgewählten<br />

K<strong>und</strong>en die Margen unter das Profitabilitätsziel<br />

zu senken, um K<strong>und</strong>en zu halten, sank<br />

die Zahl 2008 um knapp 25% auf 35%. Bei<br />

herkömmlichen Finanzierungsk<strong>und</strong>en sind<br />

Banken immer seltener zu Zugeständnissen<br />

bereit. Sieben von zehn Retailinstituten<br />

(70%) haben heute eine Mindestgrenze bei<br />

der Marge, die nicht unterschritten werden<br />

darf. Im Zweifelsfall wird der K<strong>und</strong>e an die<br />

Konkurrenz abgegeben. Viele Banken befinden<br />

sich in der Zwickmühle. Sie können sich<br />

den K<strong>und</strong>enverlust eigentlich nicht leisten,<br />

da es sich bei der Immobilienfinanzierung<br />

um ein wichtiges Anker­ <strong>und</strong> Vertrauensprodukt<br />

für weitere Finanzdienstleistungen<br />

handelt. Da sie die Konditionen jedoch nicht<br />

senken wollen <strong>und</strong> können, unterliegen sie<br />

im Konkurrenzkampf.<br />

Konkurrenz: Auch Geno­Banken werden<br />

zum Wettbewerber<br />

Den „Feind“ machen Retailbanken bei<br />

der Immobilienfinanzierung lange nicht<br />

mehr nur im Internet aus. Wenn klassische<br />

Banken nach dem Auslöser des<br />

Wettbewerbdrucks gefragt werden, sieht<br />

ein Viertel der Entscheider (26%) Direktbanken<br />

oder Vermittler mit Filialnetz als<br />

den stärksten Wettbewerber. 18% der Entscheider<br />

glauben zudem, dass in drei Jahren<br />

Genossenschaftsbanken die schärfsten<br />

Wettbewerber sind. Damit sind Genossenschaftsbanken<br />

bei Retailinstituten<br />

ebenso gefürchtet wie Finanzberater oder<br />

Finanzvermittler, die ebenfalls von 18% als<br />

stärkster Wettbewerber erwartet werden.<br />

Baufinanzierungsvermittler im Internet <strong>und</strong><br />

Sparkassen empfinden jeweils 15 <strong>und</strong> 14%<br />

als zunehmende Gefahr.<br />

Nach Kampf um Konditionen beginnt<br />

Kampf um Kreditarten<br />

Ein Zinsunterschied von 0,5 Prozentpunkten<br />

verteuert eine Immobilienfinanzierung<br />

um mehrere 10 T€. Diese Erkenntnis hat in<br />

den vergangenen Jahren zu einem harten<br />

Kampf um die besten Konditionen geführt.

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